Zalena musste freudig grinsen, als Alina ihr Versprechen abgab. Es war schön zu hören, dass sich jemand dem eigenen Rat zu Herzen nahm. Zalena kam Alina hinter her und ging dann mit dieser ins Wohnzimmer, sich aufs Sofa setzend, wie üblich so wenig Platz wie möglich einnehmend, die Füße auf dem Sofa und die Beine an den Körper gezogen. Sie guckte zu Alina welche die Fernbedingung in der Hand hatte.
//Hoffentlich kennt sie ein paar gute Sender, ich kenn mich mit sowas gar nicht wirklich aus//, sagte sie sich innerlich und legte dann den Kopf auf die Knie, //Hmm, sich die Beiden um mich sorgen machen? Naja, wahrscheinlich schlafen die sowieso noch ihren Rausch aus, schließlich sind die Beiden noch jung. Würde mich nicht wundern, wenn die ewig lange geschlafen haben oder noch schlafen. Aber egal, zählen tut im Moment das hier und jetzt. Argh, ich hab die Medikamente ja gar nicht hier im Zimmer. Was wenn ich jetzt umkippen sollte und nicht zum Zimmer kann? Alina weiß ja schließlich nicht, welche Medikamente ich bei welcher Situation brauche.//
Zalena zerbrach sich noch immer darüber den Kopf, bevor sie wieder in die Realität zurück fand und dann auf den eingeschalteten Fernseher blickte.

Alina nahm neben Zalena auf dem Sofa platz und machte es sich bequem. Ein leichter Druck auf die Anschalttaste der Fernbedienung und schon flimmerte das erstbeste Programm über den Bildschirm. Zu ihrer vollsten Zufriedenheit lief tatsächlich gerade ein Fantasyfilm. Er hatte eben gerade erst begonnen und folgte, wie es schien, dem üblichen Setting, einer Heldengruppe, die quer durch die mittelalterlichen Lande reiste und irgendeine heroische Aufgabe zu vollbringen hatte. Die Hauptfiguren waren zwei Mädchen, etwa in demselben Alter, wie sie zu Zalena. Die Eine von beiden war groß und ziemlich sportlich gebaut, sie führte ein großes Zweihandschwert. Die Andere hingegen war eher von zierlicherer Statur und scheinbar geübt im Umgang mit Magie. Da soll mal noch einer behaupten, man kann sich mit fiktiven Figuren nict identifizieren! Alina musste grinsen, als sie sich und Zalena bildlich in eben jenen Rollen vorstellte. Aber im selben Moment schoss ihr noch etwas wichtiges in den Kopf, was sie Zalena schon die ganze Zeit fragen wollte, "Achso, was ich dich noch fragen wollte, was für Medikamente brauchst du eigentlich? Ich würde darüber gerne mehr wissen, damit ich dir im Notfall helfen kann.", sagte sie sanft lächelnd.

Zalena folgte dem Film, jedoch vor allem den beiden Hauptcharakteren, da sie wissen wollte, was mit diesen geschieht und wie deren Geschichte ausgeht, als sie plötzlich die Frage von der Seite hörte. Sie drehte den Kopf zu Alina und den ganzen Körper kurz darauf auch und guckte Alina freundlich an. Es war wirklich gut zu wissen, das sie daran interessiert war, was Zalena für Medikamente brauchte, aber irgendwie kam die Frage unerwartet.
"Hmm, die meisten Medikamente sind unterschiedlich", sagte Zalena und lächelte, "Die Spritzpistolen mit den Kanülen sind alle Schmerzlindernd oder zur Beruhigung, wenn eines meiner Organe falsch funktioniert, die blaue Flüssigkeit von heute früh ist bedingt gegen Herzprobleme, die rote Flüssigkeit in dem Fläschchen ist gegen Blutungen und innere Schmerzen, die grüne Flüssigkeit hat den Zweck, meinen Kreislauf wieder in Gang zu kriegen, wenn dieser seine Funktion verweigert. Die Flüssigkeit im gelben Fläschchen ist gegen Flüssigkeitsverlust im Körper und die weiße Flüssigkeit ist hilfreich bei jeglichen, Schmerzbedingten Leiden. Die kannst du also auch nehmen, sollte dir mal was weh tun. Die Pillen in der grünen Ampulle sind gegen Sehverlust und die Pillen in der roten Ampulle sind gegen Schwindelgefühl und Übelkeit. Das sind eigentlich alle, die du wissen musst, da man alle anderen Probleme meist mit anderen Behandlungen lösen muss, aber das kann ich dir dann heute Abend alles erklären."
Nachdem Zalena Alina alles erklärt hatte, schmunzelte sie leicht und wendete sich wieder dem Film zu, zufrieden lächelnd.

Alina rauchte schon der Kopf vor Verwirrung über all die unterscheidlichen Medikamente, die Zalena zu sich nehmen musste. Noch gestern hätte sie es für einen schlechten Scherz gehalten, wenn Jemand ihr gesagt hätte, dass ein junges Mädchen, wie Zalena, dermaßen viele Medikamente benötigte, doch nun wurde ihr erst bewusst, dass dies nicht zwingend mit dem Alter zusammenhing. Okay, rot war für Blutungen und grün war für... ach ich schreib mir das auf, sonst behalte ich das alles sowieso nicht auf anhieb... Alina nahm einen Zettel und Stift von dem kleinen Couchtisch zur Hand und notierte sich, welches Medikament gegen was zu verabreichen war. "Das ist wirklich ne ganze Menge an Medikamenten, die du mit dir führen musst.", staunte sie und legte Blatt und Stift zur Seite, "Bekommt man das alles so in der Apotheke? Also, nur damit ich bescheid weiß, wo ich im Notfall neue Medizin auftreiben kann." So wirklich vorstellen konnte sie es sich allerdings nicht, dass all diese Mittel frei verkäuflich in der nächstbesten Apotheke zu bekommen waren.

"Wäre das doch nur so einfach", musste Zalena enttäuscht seufzen und legte den Kopf schief, "Um an die Medikamente zu kommen, brauchst du als erstes meinen Krankenschein, den ich bei den Medikamenten in der Tasche habe, als nächstes brauchst du die genauen Namen der Medikamente, die auf dem Fläschchen stehen und dann brauchst du noch Bescheiningung zur Medikationsentgegennahme. Im Anschluss musst du mit den ganzen Sachen zur Krankenstation des Forschungsinstitut für Menschenforschung und gehst zu dem Schalter, der auf der Bescheinigung aufgeschrieben ist und holst die Medikamente in angegebener Dosis ab. Sollte eine Warteschlange am Schalter sein, geh an der Schlange vorbei direkt zum Schalter und leg die Karte vor. Als Sonderfall gilt die Ausnahme, das meine Medikamente vorrätig sind und vor allem die Ausgabe dieser Vorrang gegenüber normalen Medikamenten hat. Also nimmst du dann die Medikamente entgegen. Sollte ich bereits kollabiert sein, ruf kein Krankenhaus an, sondern wende das an, was ich dir später noch zeige, damit ich wieder zu Bewusstsein komme und bring mich dann direkt ins Institut, damit die sich erst einmal um größere Mängel kümmern."
Nach der Erklärung, richtete Zalena ihren Kopf wieder normal aus und legte sich dann seitlich hin, mit dem Kopf leicht an Alina gelehnt.
"Aber können wir das jetzt erst einmal lassen...", fragte Zalena etwas leiser, "Schließlich will ich doch den Film gucken..."

Das habe ich mir irgendwie einfacher vorgestellt... Alina wurde jetzt erst bewusst, als wie kompliziert sich die Medikamentenbesorgung noch erweisen würde. Aber irgendwie würde sich das schon bewältigen lassen, entschied sie innerlich. "Ähm ja klar, das klären ir irgendwann mal in Ruhe, vorerst reicht die Medizin ja noch eine Weile.", sagte Alina leise und kuschelte sich leicht an Zalena. Der Film im Fernsehen näherte sich so langsam seinem tragischen Höhepunkt. Jenes Mädchen, welches das große Schwert führte, kniete schwer verletzt am kalten Steinboden des Schlosses, in dem der böse Gegenspieler hauste. Sie war umringt von Feinden, doch dachte nicht daran so einfach aufzugeben und zu sterben. Die tapfere Kriegerin hatte ihre Gefährtin, die Magierin, schlafend in einem Gasthaus zurückgelassen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Und auch der Rest der bunt gemischten Gefährtentruppe war auf der langen, beschwerlichen Reise entweder gefallen, oder irgendwo verloren gegangen. Das Mädchen hatte sich selbst geschworen zu ihrer Magierfreundin zurückzukehren, nachdem sie das Böse im Alleingang bezwungen hatte. Dieser Gedanke alleine hielt sie am Leben. Unerwartet hielten die Feinde plötzlich Inne und traten beiseite. Der finstere Antagonist betrat nun selbst die Bildfläche und bot der Kriegerin an, sich ihm anzuschließen und seine Geliebte zu werden, so, wie sie es immer hätte werden sollen. In einer Rückblende erfuhr der Zuschauer, dass jener dunkle Herrscher einst ihr Verlobter war, bis er eines Tages, während einer Auslandsreise spurlos verschwand. Nachdem er wiedergekehrt war, hatte er sich grundlegend verändert. Eine unbekannte, böse Macht hatte sich seiner Existenz bemächtigt und verlieh ihm unglaubliche Kräfte, mit denen er in der Lage war, sich eine Armee aus menschlichen Dienern und dunklen Kreaturen gefügig zu machen und dem Königreich den Krieg zu erklären. Somit war auch die eigentliche Hauptmotivation der Kriegerheldin geklärt: Sie wollte demjenigen Erlösung bringen, den sie einst geliebt hatte. Mit Tränen in den Augen erklärte sie ihrem ehemaligen Liebsten, dass sie ihn unmöglich noch lieben könne, nachdem er zu kaltblütigen Tyrannen geworden ist, der tausende Unschuldige auf dem Gewissen hat. Mit einem traurigen Lächeln im Gesicht, zog der Bösewicht sein Schwert und holte zum Gnadenstoß aus. Scheinbar waren in ihm doch noch Gefühle vorhanden und die Worte des Mädchens schmerzten ihm mehr, als er es zu zeigen vermochte...

Der Film nahm seinen Lauf und als sich der Film seinem sowohl emotionallen, als auch tragischen Höhepunkt zukehrte, stiegen Zalena allmählig die Tränen in die Augen. Zalena war eine der Personen, die wirklich sehr nahe am Wasser gebaut war und solche Herzzerreißenden Momente einfach nicht ertragen konnte. Schon vor dem möglichen Todesstoß musste sich Zalena mehrfach die Tränen wegwischen. Als der Todesstoß kam, kniff das Mädchen die Augen zusammen und wendete ihren Kopf vom Szenario ab, als ein Knallen zu hören war. Schnell öffnete Zalena die Augen wieder, als sie sah, wie die Freundin von der Schwertträgerin mit ein paar Charakteren herein geplatzt kam, die man vorher bereits gesehen hatte. Für einen Moment baute sich in Zalena Erleichterung auf, als sie merkte, wie sich der Kreis der Monster um die Schwertträgerin schloss, wodurch auch der Antagonist heraus gedrängt wurde, der selbst nicht mehr so schien, wie im Moment davor, sondern eher wie eine finstere Präsenz, die gar nicht wirklich da ist. Doch Abwenden konnte Zalena ihren Blick nicht, während die Geschichte ihren tragischen Lauf nahm und schluss endlich darin endete, dass der Feind zwar durch einen Angriff aus den letzten Reihen starben, die Schwertträgerin, wie auch die Magierin aber Beide blutüberströmt starben. Noch war Zalena einen Moment vom Schock gepackt, bevor sie anfing, wie ein Wasserfall zu weinen. Ihr wohl doch noch etwas kleines Köpfchen konnte das einfach nicht wirklich verkraften, egal wie oft sich Zalena traurige Filme anguckte oder traurige Bücher laß, immer weinte sie in Strömen, wenn das Ende bitter war. Es war für sie üblich, so zu reagieren. Weinend die Augen zukneifend, wischte sie sich die immer wieder neu kommenden Tränen weg, doch wirklich helfen tat es eigentlich nie, da sie jetzt noch eine ganze Weile heulen würde, um das zu verkraften.
"Wieso mussten die Beiden sterben?", wimmerte sie leicht zwischen ihrem Geheule und klammerte sich derweil leicht an Alinas Arm fest.

Alina verfolgte gespannt die Handlung. Bis zu letzt hatte sie auf ein Happy End gehofft, wie es meist der Fall war, nur dieses Mal gab es keines, zumindest nicht für die beiden Protagonistinnen. Es war einfach bitter traurig, wie die beiden lieb gewonnenen Charaktere so einfach ihre Leben aushauchten. Auch Alina stiegen in diesem Moment die Tränen in die Augen, doch sie unterdrückte einen erneuten Heulanfall. Der von gestern Abend reichte erstmal für die nächste Zeit, da musste nicht gleic ein weiterer folgen, entschied sie. Sie legte einen Arm um Zalena und strich ihr sanft durchs Haar, um sie ein wenig zu trösten. "Ich hätte mir auch gewünscht, dass beide überleben.", sagte Alina leise, "Aber ihr Tod war ja zum Glück nicht sinnlos, sie haben es immerhin geschafft, das Böse zu besiegen. Und sie konnten wenigstens Seite an Seite sterben."

Zalena lauschte den Worten von Alina, während sie noch am Weinen war und ließ sich einfach streicheln. Es war schon beruhigend, aber der Schock wegen dem traurigen Ende würde bleiben, zumindest eine Weile. Die Erklärung von Alina war aber trotz allem plausibel und verständlich. Es war eine gute Eigenschaft, selbst an etwas tragischem, etwas positives zu sehen, doch diese Fähigkeit besaß nur selten Jemand. Trotz allem kam Zalena wirklich zur Ruhe, auch wenn die Tränen ihr noch immer über das Gesicht liefen. Auch ließ sie ein wenig lockerer und atmete ein paar mal tief durch. Solch emotionalle Überreaktionen waren nie wirklich gut für ihren Kreislauf, aber dies schien eine der wenigen Ausnahmen zu sein, bei der es ihr Trotz des Anfalls noch einiger maßen in Ordnung ging. Zalena ließ sich ins Sofa sacken und legte den Kopf an die Schulter von Alina schloss die Augen, die Tränen ignorierend. Langsam weinte sie aber auch immer weniger, als ihr plötzlich ein Gedanke kam.
"Musst du nicht bald los zur Arbeit?", fragte sie leise.

Auf Zalenas Frage hin, warf Alina erschrocken einen Blick auf die Uhr: fünfzehn Uhr dreiundvierzig. "Uwaah, das hätte ich jetzt beinahe vergessen.", rief Alina aufgeregt und erhob sich vom bequemen Sofa. Wie gerne hätte sie noch etwas länger mit Zalena dort gesessen, aber Arbeit ging nunmal leider vor, irgendwie musste ja Geld in den Haushalt fließen. Mit zügigen Schritten näherte sie sich ihrem Kleiderschrank, der nicht weit entfernt vom Fernseher stand und kramte eines ihrer zahlreichen Kostüme hervor, welche sie immer in der kleinen Cosplay-Bar, in der sie jobbte, tragen musste. Da für heute keine spezielle Kleiderordnung von ihrem Chef vorgeschrieben wurde, entschied sie sich für ein klassisches Dienstmädchen-Outfit, da sie sich darin am wohlsten fühlte. Ihrer Meinung nach hätte der Rock jedoch etwas länger und der Ausschnitt etwas weniger freizügig ausfallen dürfen, aber die zumeist männlichen Kunden standen eben drauf und somit gab es auch mehr Trinkgeld. Nachdem sie das Outfit übergestreift hatte, eilte Alina zum Spiegel, um sich noch schnell die Haare zu kämmen. Sie betrachtete sich danach noch kurz im Spiegel und kam zu dem Ergebnis, dass sie schon ewig nicht mehr so zerknautscht aussehend zur Arbeit erschienen war. Aber für Kleinlichkeiten blieb jetzt keine Zeit mehr, es war inzwischen schon fünfzehn Uhr dreiundfünfzig. Alina schaute zu ihrer Freundin rüber, "Also dann, ich muss jetzt leider los. Tut mir leid, dass ich so plötzlich loslaufe, aber ich komme sonst zu spät. Wir sehen uns dann heute Abend.", sagte sie lächelnd und verbeugte sich, ehe sie Richtung Tür loslief. Im vorbeilaufen widmete sie dem Stapel Energydrinks in der Küche noch einen wehmütigen Blick. Wie gerne hätte sie sich jetzt doch noch einen kleinen Energieschub geholt. Mit einem leisen Seufzer verschwand sie durch die Wohnungstür...

Zalena bemerkte, wie Alina in richtige Hektik und musste dabei leicht lachen.
"Bis später Alina-chan", sagte sie, bevor diese raus geflitzt war und als Alina raus war, blieb Zalena noch einen Moment sitzen, bevor sie selbst sich dann auch aufrichtete. Bevor sie sich jedoch dem Abwasch in der Küche widmete, ging sie noch einmal in das Schlafzimmer von Alina, sich vor den Kleiderschrank stellend und den Pulli ausziehend. Sie öffnete den Schrank, hing den Pullover wieder heraus und guckte sich etwas um, um etwas zum Anziehen heraus zu fischen, indem sie einigermaßen vernünftig aussehen würde. Nach etwas gegrübel schnappte sie sich dann einfach lockeres Kleid, welches ihr dank dem Größenunterschied bis runter zu den Knien ging. Die Schranktüren geschlossen, ging zu ihrer Jacke, die noch da am Boden lag und holte die ganzen Medikamente heraus und stellte diese auf den Nachttisch. Die Jacke nehmend und ins Bad legend, ging sie im Anschluss in die Küche und schnappte sich eine Kochschürze, da das Abspülen eine Weile dauern würde und sie noch etwas für Alina kochen wollte, schließlich hatte diese sie Aufgenommen und das Frühstück gemacht und die Klamotten von ihr durfte Zalena auch tragen und das war in Zalenas Augen schon etwas, wofür man sich bedanken soll. Deswegen fing Zalena auch direkt an, das gesamte, dreckige Geschirr aus der Spüle zu spülen, während die Zeit einfach so an ihr vorbeistriff. Nach einiger Zeit war sie dann auch damit fertig, sich die Beine in den Bauch gestanden und setzte sich erst einmal auf einen Stuhl.
"Das war anstrengender, als ich dachte", sagte sie leise und seufzte leicht, wieder etwas hüstelnd, aber nicht sonderlich viel, bevor sie wieder aufstand und dann zum Kühlschrank ging, nachguckend, was sie den gleich Kochen könnte, um Alina zu überraschen.

Wie sie bereits vermutet hatte, kam Alina zu spät zur Arbeit. Allerdings fiel es Niemandem groß auf, ihr Chef ließ sich sowieso selten in der Bar blicken und ihren restlichen Kolleginnen war es ziemlich egal. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie in der ganzen Hektik doch tatsächlich ihren Mantel mitsamt Schlüssel und Portmonee vergessen hatte. Im Normalfall wäre dies äußerst unangenehm gewesen, aber da Zalena ja zu Hause war, brauchte sie sich keine Gedanken zu machen, wie sie bei sich rein kam, oder wie sie dem Schlüsseldienst beweisen sollte, dass sie tatsächlich dort wohnte. Alina ging zügig durch durch die Pausen- und Umkleideräume zum Thresen, wo auch schon eine ungewöhnlich große Anzahl an Gästen auf ihre Drinks wartete. Auch ihr Kolleginnen hatten alle Hände voll zu tun, die Wünsche der Gäste zu erfüllen...

Die Stunden vergingen, wie im Fluge und so langsam kehrte wieder Ruhe in die Cosplay-Bar ein. Alina warf einen Blick auf die Wanduhr: einundzwanzig Uhr. Gähnend und zufrieden setzte sie sich auf den Thresen und beglückte die noch anwesenden Gäste, mit einem süßen Lächeln. Wie üblich kam dabei auch wieder der Eine oder Andere Betrunkene auf sie zu und fing an zu flirten, als gäbe es kein morgen. Sehr angetan war sie davon nicht, dennoch spielte sie ihre Rolle als zuckersüße Bardame weiter und ging darauf ein, stets darauf bedacht, auf möglichst liebreizende Weise klarzustellen, dass sie nicht so leicht zu haben war. Als sie dann endlich ein wenig mehr Freiraum hatte, gesellte sie sich zu ihrer Lieblingskollegin Hina, die gerade die schmutzigen Gläser der Gäste abspülte. "Und? War deine Neujahrsfeier auch so wild und actionreich, wie die der Anderen?", sagte Alina grinsend, mit jeder Menge Sarkasmus in der Stimme und knuffte ihr Kollegin sanft, mit dem Ellenbogen, in die Hüfte. Hina musste bei der Bemerkung ebenfalls grinsen. Niemand von ihnen hatte besonders viel von der Nacht gehabt, da sie ja alle bis fast zum Morgengrauen durcharbeiten mussten, aber Selbstironie wurde hier ohnehin groß geschrieben. "Ohhhhh jaaaa, so hart gefeiert habe ich schon ewig nicht mehr!", sagte Hina mit gespielt aufgeregter Stimme, "Ich war danach so am Ende, ich hätte schwören können, ich hätte vierzehn Stunden durchgearbeitet!" Was auch tatsächlich der Fall war. "Ne, Spaß beiseite, ich hab noch zwei Gläschen Sekt mit meinem Freund geleert und bin dann zusammen mit ihm ins Bett. Ich hoffe du hast wenigstens noch etwas gefeiert." Alina nickte leicht, "Naja, so in der Art, ich habe gestern noch Jemanden kennengelernt und wir waren noch bis in die frühen Morgenstunden wach. War ein wirklich schöner Abend gestern, auch wenn er blöd anfing, wegen der Arbeit...", sagte Alina mit einem warmen, glücklichen Lächeln im Gesicht. Hina wurde nun hellhörig, "Jemanden kennengelernt, hm?", wiederholte sie Alinas Worte, "Das heißt unser ewiger Sngle hier hat jetzt endlich Jemanden gefunden?", fragte Hina mit schelmischem Grinsen. Alina wurde schlagartig rot im Gesicht, "Wa-was-was? Ne-nein, so... ist das jetzt nicht, es ist nur..." Ihr war die Situation ziemlich peinlich, jetzt würden wieder die dollsten Gerüchte entstehen, sie versuchte sich zu beruhigen und fuhr dann fort, "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau, ob es wirklich liebe ist, was ich empfinde. Ich fühle mich sehr zu ihr hingezogen und empfinde große Sympathie für sie, aber ob ich mich verliebt habe... keine Ahnung, ehrlich nicht..." Jetzt brannte die Neugier förmlich in Hinas Blick, "Sie? Heißt das, du hast dich in ein Mädchen verguckt?", fragte sie aufgeregt. Alina nickte schüchtern und griff instinktiv zu einem Energy-Drink unter dem Thresen. Sie öffnete ihn, setzte an und... stellte ihn wieder beiseite, statt ihn in einem Zug zu leeren. "Mist, fast hätte ich wieder so ein Ding getrunken, dabei hab ich es ihr doch versprochen...", sagte Alina leise an sich selbst gewandt. Mit ehrfüchtigem Blick schob sich Hina in Alinas Blickfeld, "Also wenn gerade Jemand, wie DU, wegen Jemandem aufhört diese Kalorienbomben zu saufen, dann muss es wirklich Liebe sein. Ein Junkie wird normalerweise nicht einfach clean, nur weil Jemand ihm gut zuredet.", kicherte sie und schob Alina in Richtung Ausgang, "Ich schmeiß dich ja nur ungerne raus, aber du bist schon wieder zehn Minuten über deine Arbeitszeit hinaus. Und außerdem wartet ja bestimmt Jemand auf dich zu Hause, nicht wahr?" Alinas Blick schweifte durch die Bar. Er waren zwar nicht mehr so viele Kunden dort, aber die Anderen Kellnerinnen hatten genug zu tun und irgendwie war es unfair sie alle jetzt so einfach im Stich zu lassen. Aber Alina befand, dass es auch mal Zeit war, an sich selbst zu denken. Sie umarmte Hina hastig, "Danke, wenn du mal früher los möchtest sag bescheid, okay?", sagte sie leise. "Ja, nun geh schon.", sagte Hina lächelnd und schob Alina vor die Tür. Alina ging ein paar Schritte und drehte sich dann unsicher nochmal um, "Ist das auch wirklich in Ordnung? Soll ich nicht doch noch bleiben?", fragte sie. "Jetzt beweg deinen Hintern endlich nach Hause, wir schmeißen den laden schon!", rief Hina lachend und knallte die Tür zu. Alina lief so schnell sie konnte los...

Völlig außer Puste und durchgeschwitzt hielt sie vor ihrer Haustür an und betätigte die Klingel. Sie schaute auf die Uhr. Ha! Neuer Rekord! Dieses Mal hatte sie nur etwas mehr als zwei-einhalb Minuten bis zu sich gebraucht, so schnell war sie noch nie gewesen.

Während die Zeit weiterhin am Vergehen war, war Zalena voll damit beschäftigt damit, das Essen zu machen. Zwar war sie nicht die wirkliche Meisterköchin, aber Spagetthi mit Beilage würde auch sie schaffen und an der Konzentration würde es nicht mangeln. So dauerte es etwas, bis sie alles vorbereitet hatte, damit man es essen könnte, sobald Alina da sein würde. Zufrieden schlenderte Zalena zum Sofa, wo sie vorhin mit Alina gesessen hatte und legte sich auf dieses die Augen schließend und leicht in die Traumwelt eines Tagtraumes abdriftend. Doch wachte sie schnell wieder auf, leicht durcheinander, weil sie sich immer wieder denken musste, wie viel Spaß sie bis jetzt eigentlich mit Alina hatte. Eigentlich träumte sie immer von vollkommen surrealem Quatsch, den sich nicht einmal ein Autor vorstellen könnte und diese Einbildungen waren auch nie von kurzer Dauer, aber diesmal war es so flüchtig. Sie setzte sich erst einmal aufrecht hin, bevor sie dann auch aufstand und leicht von links nach Rechts wippte. Dann aber drehte sie sich wieder zur Küche, als sie plötzlich Alinas Mantel am Ständer sah und sich für den Bruchteil einer Sekunde fast erschreckt hätte.
"Hoffentlich ist ihr nicht zu kalt, ich hätte sie auf den Mantel hinweisen sollen", sagte sie sich und rieb sich kurz durch die Haare, wobei sie sehr gut bemerkte, das diese wieder mal richtig gewaschen werden mussten. Sie ging dann in die Küche, wo sie anfing, zwei Teller vorzubereiten und diese dann an den Tisch stellte, wo sie auch mit Alina gefrühstückt hatte. zudem holte sie noch Gewürze, die sie finden konnte raus und stellte diese zum Tisch, wie zwei Gläser und etwas zu trinken, als plötzlich die Klingel der Tür rang. Leicht musste Zalena aufschrecken, bevor sie zur Tür ging und freudig feststellte, dass Alina bereits zurück war. Sofort öffnete sie die Tür und rannte in die Küche, die Schürze abnehmend und wieder zurückhängend, bevor sie das Kleid, welches sie sich geliehen hatte, noch einmal leicht richtete. Dann kam sie auch direkt zur Tür gehüpft, als Alina auch schon da war. Zalena umarmte diese natürlich zu Begrüßung, auch wenn das eher selten bei ihr. Dann löste sie die Umarmung wieder und drehte sich mit einem erfreuten Lächeln um, zum Tisch gehend.

Alina war überrascht, über die freudige Begrüßung. Es war doch etwas ganz Anderes, wenn man nach Hause kam und statt einer leeren Wohnung, von einer geliebten Person begrüßt wurde. Ein freudiges Grinsen strahl sich in Alinas Gesicht, während sie aus ihren schweren Stiefeln schlüpfte und dann glückseelig Zalena in die Küche folgte. Sie verzichtete darauf, ihr Outfit abzulegen und sich extra umzuziehen. In der Küche angekommen folgte gleich die nächste positive Überraschung: frisch zubereitetes Essen und ein gedeckter Tisch. Alina nahm Platz am Tisch und schaute mit einem warmen Lächeln zu Zalena, "Das ist wirklich super lieb von dir Zalena-chan und das Essen sieht auch verdammt lecker aus.", sagte Alina mit sanfter Stimme, "Danke, das ist der schönste Feierabend, den ich je hatte."

Zalena errötete etwas, als sie Alina zuhörte und fing an, etwas ablenkend zu lachen.
"A-Ach, das ist doch nicht der Rede wert, schließlich habe ich ja auch irgendwie eine Verpflichtung, für das Wohlbefinden meiner Mitbewohnerin zu sorgen", sagte sie und drehte sich mit dem Kopf leicht zur Seite, "Sonst würde ich mir ja vollkommen unnütz vorkommen und das will ich wirklich nicht. Aber jetzt lass es dir erst einmal schmecken, schließlich war es die ganze Zeit über anstrengend und Hunger hast du doch sicherlich auch. Ob es Gut schmeckt weiß ich nicht wirklich, aber ich hoffe es einfach mal. Aber iss bloß nicht aus Freundlichkeit auf, wenn es dir nicht schmeckt. Es ist mir lieber, wenn andere ihre ehrliche Meinung sagen und ich mich dann dadurch verbessern kann. Guten Appetit!"
Zalena drehte sich wieder zum Tisch und lächelte Alina ins Gesicht, bevor sie sich die Gabel schnappte und anfing, die Spagetthi aufzudrehen und zu essen. Sie merkte selbst dabei, das sie mit den Gewürzen wohl etwas Mist gebaut hatte, da es ziemlich salzig schmeckte, aber alles in allem fand sie selbst es nicht witklich schlimm. Im Gegenteil, eigentlich fand sie es aus einem unerklärlichen Grunde gut. Viel mehr hoffte sie aber einfach nur, dass es Alina schmeckte.
//F-Fühl ich mich etwa zu ihr hingezogen?//, fragte ich mich innerlich, lies mir das aber nicht anmerken, //Unsinn, ich kenne sie doch erst seit gestern Abend. Aber trotzdem, wir standen und näher, als irgendjemand anderes mir jemals näher stand. Ach Quatsch, wahrscheinlich bin ich noch nicht vollkommen über den Berg.//

"Danke, dir auch einen guten Appetit.", sagte Alina fröhlich und nahm sich eine Gabel zur Hand, um damit die ersten Spaghetti, auf ihrem Teller, aufzudrehen und zu essen. Die Spaghetti schmecken ein wenig salziger, als sie die meisten Leute zubereiteten. Doch Alina gefiel das sehr gut. Sie war ohnehin eine dieser Personen, welche in Restaurants ständig nachwürzten oder die gesamte Mahlzeit in einer Unmenge an Soßen ertränkte. "Die Spaghetti sind dir wirklich super gelungen, eine kleine Prise Salz mehr, ist immer gut.", meinte sie freudig und schaufelte weiter fleißig Spaghetti in sich rein. Nachdem sie mit dem Essen fertig war, legte Alina das Besteck auf den teller und lehnte sich glücklich zurück, "Den Abwasch übernehme ich aber nachher gleich, du hast schließlich schon so lecker gekocht.", grinste sie und strich sich mit einer Hand übers Bäuchlein.

"E-Es schmeckt dir?", fragte Zalena etwas unglaubwürdig, strahlte im nächsten Moment aber wieder, "D-Das ist schön zu hören. Ich kann mich ja demnächst auch etwas ums Essen kümmern, damit du vor und nach der Arbeit was ordentliches im Magen hast. I-Ich glaube, das dürfte dir auch etwas mit deinem Energieproblem helfen, sch-schließlich muss ein Mensch ja gesund leben."
Als Alina fertig war und sich den Bauch streichelte, musste Zalena ein wenig Kichern, den es sah schon einigermaßen komisch aus. Als Alina das mit dem Abwasch erwähnte, stand Zalena auch schon wie ein geölter Blitz auf.
"D-Dann kümmer ich mich schonmal um das Bett für Später und für das Bad", sagte sie, als sie wieder ein Stück errötete und leicht zur Seite wegguckte, als wäre Alina nicht da. Sie konnte einfach nicht das was sie dachte, direkt in das Gesicht von Alina sagen, "F-F-Falls es dir nichts ausmacht, wenn ich dich wasche, sobald du fertig bist..."
Während sie noch am Sprechen war, schüttelte sie mehrfach den Kopf und atmete mehrfach tief ein, sich die eine Hand an den Kopf haltend.
"B-Blöde Migräne, jetzt brummt mein Schädel wieder wie ein festgefahrener Motor", sagte Zalena und setzte sich doch noch einmal kurz, "U-Und ich zeig dir dann vor dem Schlafen noch die Methoden gegen die anderen Probleme, die ich dir noch zeigen wollte."

Alina stellte sich vor, wie es sein würde, wenn Zalena sich ab jetzt ums Essen kümmern würde. Innerlich vergoss sie bei dem gedanken schon Freudentränen. Die Zeiten von Dosenravioli und Tiefkühlpizza waren vorbei! "Wirklich? Das würdest du tun?", fragte Alina aufgeregt, "Das wäre echt großartig!" Sie erhob sich langsam von ihrem Stuhl und trottete gemächlich mit dem Geschirr in den Händen, Richtung Spüle, um den Abwasch zu erledigen. Als Zalena die Sache mit dem Waschen erwähnte fiel ihr fast das Geschirr aus der Hand und die mittlerweile gewohnte Röte kehrte in ihr gesicht zurück. Schnell stellte sie die Teller und das Besteck in die Spüle und wandte sich dann mit verlegenem Gesichtsausdruck Zalena zu, "We-Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich mich wirklich darüber freuen...", hauchte sie leise und stupste gedankenverloren die Spitzen ihrer Zeigefinger, rhytmisch aneinander.

Zalena hörte die Antwort und lächelte erfreut.
"Keine Ursache, schließlich hattest du sicherlich einen anstrengenden Tag und da will ich nicht, dass du dich noch weiter irgendwie Stressen musst und das bei so banalen Sachen", sagte sie und guckte dann kurz zu Boden, "Außerdem stärkt es die Freundschaft, alles mögliche miteinander zu machen und ich freue mich immer, wenn ich irgendwie helfen kann. Nebenbei ist ja nichts schlimmes dabei."
Zalena guckte dann wieder hoch, lächelnd aber noch immer leicht errötet und ging dann auch direkt erst einmal in das Schlafzimmer, wo sie sich einfach schnell daran machte, das Bett ordentlich zu richten, da das Heute Morgen vergessen wurde und im Anschluss schwirrte sie um die Ecke in den Flur zum Bad und fing an, das Wasser bei angenehm warmer Temperatur einlaufen lassen. Nebenbei suchte sie schon einmal Shampoo, Handtücher und alles was halt benötigt war zusammen und legte das alles ordentlich hin. Als das Wasser fertig war, zog sie sich bereits aus, was nicht lange dauerte und stieg schonmal in die gut gefüllte Wanne und lehnte sich mit den Armen auf die Wannenkante.
"Das Wasser ist fertig", sagte sie lächelnd und planschte einwenig im Wasser, wenn auch vorsichtig, "Du bist auch schon fertig, oder?"

Während Zalena das Bett machte und das Bad vorbereitete, kümmerte sich Alina, wie besprochen um den Abwasch. Abwaschen war ihr die so ziemlich verhassteste Aufgabe im gesamten Haushalt, aber man kam nun einmal schlecht drum herum und außerdem war es ja heute auch nicht sonderlich viel, was gespült werden musste. Nachdem sie damit fertig war und Geschirr, sowie das Besteck in die entsprechenden Schubladen im Küchenschrank zurücksortiert hatte, hörte sie Zalena auch schon aus dem Bad rufen, dass das Wasser bereit war. "Ja, bin schon fertig, ich komme gleich.", rief sie freudig. Fröhlich und ein wenig aufgeregt ging Alina zügig ins Badezimmer und begann sich auszuziehen. Auch wenn mittlerweile wirklich nichts mehr dabei war, so achtete sie doch darauf, sich möglichst bedeckt zu halten, Nacktheit war ihr immer noch ein wenig unangenehm. Geschmeidig rutschte sie dann in die Wanne und lehnte sich entspannt zurück. "Soll ich dich zuerst waschen, oder umgekehrt?", fragte Alina ein wenig schüchtern.

Als Alina ins Bad kam und anfing, sich auszuziehen, wendete Zalena den Blick ab, da es ja schon ein wenig unverschämt gewesen wäre, mit bohrendem Blick zu starren, wie sich Jemand auszog. Als Alina dann auch ins Wasser gekommen war, guckte Zalena zu Alina und danach kurz an die Decke.
"Wenn es dir nichts ausmacht, könntest du mich zuerst waschen?", fragte sie und guckte dann wieder zu Alina, die Peinlichkeit, die sie bei der Frage empfand dabei außer acht lassend, "Wenn du nicht möchtest, kann ich auch anfangen, dich zu waschen, aber ich bin mir da noch nicht so ganz im Klaren, wie ich das überhaupt anstellen sollte."
Nachdem sie gesprochen hatte, wendete sie den Kopf wieder zur Seite und guckte an die Wand. Ein wenig errötet war sie gewesen, weil sich die Schüchternheit bei ihr einfach so ausdrückte, aber wirklich erkennbar war es dank ihrer Hautfarbe nicht so gut.
//Bitte sag ja, Bitte sag ja, Bitte sag ja//, dachte sie sich in diesem Moment jedoch nur, weil sie wirklich nicht anfangen wollte, Alina zu waschen, //Ich weiß doch gar nicht, wie genau ich jetzt wo, was waschen soll und ich will nicht irgendwas falsch machen, sonst mag sie mich möglicherweise nicht mehr. Bitte lass sie einfach sagen, dass sie anfängt, mich zu waschen. Dann weiß ich wenigstens, wie und wo was zutun ist.//

"Na schön, dann fang ich mal bei dir an.", sagte Alina lachend, "Und mach dir mal keine Sorgen, so viel kann man da nicht verkehrt machen." Sie nahm einen Waschlappen, Flüssigseife und ein Fläschchen Shampoo zur Hand, "So, dreh dich am besten einmal um, das macht sich dann besser." Alina wartete, bis Zalena nun mit dem Rücken zu ihr saß und fing dann mit der Waschprozedur an. Die Flüssigseife verteilte sie jetzt durch zärtliches massieren und einreiben auf Zalenas Körper. Der Großteil der Seife wurde sofort wieder durch das Badewasser abgespült, doch das war Alina im Moment ohnehin egal, ihre Gedanken waren gerade ganz wo anders. Sie nahm nun den Waschlappen zur Hand und begann dann, jeden einzelnen Zentimeter von Zalenas Haut, damit sanft zu verwöhnen. Dabei war Alina ihr sehr nahe, ihre Brüste drückten leicht gegen Zalenas Rücken und der leichte Hauch ihres Atems war vermutlich sehr gut spürbar, auf dem nacken des Mädchens. Alinas linke Hand lag dabei die ganze Zeit an Zalenas Hüfte, während sie mit der rechten Hand weiter oberflächlich den Waschlappen führte. Sie beugte sich noch ein wenig weiter nach vorn, bis ihre Lippen genau neben Zalenas Ohr waren, "Ich könnte glatt noch Stunden so weiter machen.", flüsterte Alina leise.

Als sich Zalena umdrehen sollte, nickte sie und drehte sich um, die Hände zur Seite baumelnd und die Augen halb geschlossen. Es war eine Eigenart von ihr, immer leicht zu ermüden, wenn sie sich entspannte. Im nächsten Moment spürte sie auch bereits, wie Alina damit beschäftigt war, sie einzuseifen. Doch die Berührungen setzten ihr etwas mehr zu, als sie es dachte, da sie im Gegensatz zu den meisten Menschen eine extrem empfindliche Haut hatte und das fast am ganzen Körper. Die einzigen Ausnahmestellen waren nur noch empfindlicher., weshalb sie allein bei dem einmassieren errötete, auch wenn sie es am liebsten Unterdrücken würde. Als sie fertig eingeseift war, spürte sie plötzlich, wie etwas weiches an ihren Rücken drückte, während der Lappen über ihre Haut fuhr und sie im nassen Nacken einen warmen Atem vernahm. Ohne es zu wollen, fing sie an, ein wenig zu zucken und ihr Herz fing an, schneller zu schlagen, was man auch gut sehen konnte, sollte man in ihre Brustregion gucken. Die Hand an ihrer Hüfte nahm sie schon gar nicht mehr wirklich wahr und als Alina noch ein Stück näher rückte, klappte der Mund von Zalena leicht auf und man konnte den Atem von ihr schon fast sehen, während ihre Augen nun wieder geweitet waren, aber anders wirkten als vorher. Egal wie Harmlos die Berührung auch hätten sein sollen, der Hals war eine ihrer Stellen, die extrem Empfindlich waren und grade das Hauchen gegen diesen sorgt bei ihr für starkes Herzrasen.
"L-Lass dir ruhig Z-Zeit", flüsterte Zalena nur stotternd.

Alina machte noch eine ganze Weile so weiter. Inzwischen war das Badewasser nur noch leicht warm, aber dennoch angenehm. Schließlich legte sie den Waschlappen dann beiseite, "Ich glaube, langsam sollten wir mal wechseln, bevor das Wasser noch ganz kalt wird.", lachte Alina und drehte sich schonmal um. Ihr Herzschlag beschleunigte sich jetzt enorm und eine große Vorfreude, über die Tatsache, dass Zalena sie gleich ebenfalls derart verwöhnen würde, flammte in ihr auf. Sie schloss die Augen und wartete gespannt auf den Moment der ersten Berührung.

Zalena konnte die andauernde Prozedur kaum aushalten, auch wenn es nichts besonderes war. Wäre das noch weiter gegangen, dann wäre sie sicherlich ins Stöhnen geraten oder umgekippt. Doch dann war Alina endgültig fertig. Doch jetzt hatte sie das Problem, dass sie sich einerseits beruhigen musste, das aber niemals schaffen würde, wenn sie sich jetzt darum kümmern müsste, Alina einzuseifen und abzuwaschen. Sie nahm die Flüssigseife und ließ diese kurz auf den Rücken von Alina tropfen und laufen, bevor sie anfing, diese sehr sanft mit den Handflächen auf Alinas Körper einreibend. Ihre Bewegungen waren sehr schwach zittrig, das aber auch nur, weil sie das restliche Zittern stark unterdrückte. In ihrem Gesicht hatte sich derweil eine starke Röte niedergelegt. Nachdem sie fertig war, die Seife einzumassieren, nahm sie einen frischen Waschlappen und fing an, mit dem angefeuchteten Lappen Alina sauber zureiben. Sie rückte etwas näher an Alina, mit dem Kopf zum Hals von dem Mädchen vor ihr und schnupperte leicht am Hals von Alina. Ihre Hand hatte sie auf den linken Oberschenkel von Alina gelegt, während sie mit der rechten sanft über die Haut streichelte. Einerseits war das ganze für sie sehr beruhigend, andererseits schmerzte das starke Herzrasen in der Burst allmählig, doch Zalena wusste diese Schmerzen zu unterdrücken. Als sie fertig damit war, den Rücken zu reinigen, ließ sie sich leicht nach vorne fallen, mit dem Körper an den Rücken von Alina gekuschelt und den Kopf auf der Schulter von dieser. Derweil rieb sie weiter über den Bauch von Alina.
"E-Entschuldigung, aber so langsam schwindet meine Standfestigkeit", sagte sie leise strich derweil mit der einen Hand am Bein von Alina entlang. bemerken tat sie dabei aber auch, wie ihr Herz noch einen Takt höher schaltete.