Elizabeth Longius
Liz lag noch immer weinend im Bett und hörte die Geräusche aus dem Zimmer ihrer Mutter leicht gedämpft. Sie setzte sich dann aber doch auf, noch immer mit Tränen aus den Augen quellend. Sie stand direkt auf, schnappte sich ihre Tasche und fischte die Sachen raus, die sie machen musste. Es war ein wirklich mächtiger Haufen an Aufgaben. Sie versuchte die Sachen zu lesen, überhaupt mal rein zu gucken, doch war sie einfach viel zu abgelenkt. Sie ließ es sein, ließ den Kopf kurz auf den Tisch schlagen, schnappte sich dann aber wieder ihre Tasche, nur für Schlüssel und das wichtigste und mit den Sachen stürmte sie aus der Wohnung, die Tür hinter sich lautstark zuschlagend. Ob ihre Mutter es bemerkt hatte, das war ihr vollkommen egal. Es schneite, aber das bekam sie nicht wirklich mit, sie rannte einfach nur die Straße entlang, weinend. Sie wusste genau wo sie hinwollte und kannte den Weg ohne wirklich nachzugucken wo sie hin rannte. Zum stehen kam sie, als ein Eisentor vor ihrem Weg erschien. Es war der Eingang zum städtischen Friedhof. Obwohl ihre Schwester im Vorort nahe London starb, sorgte ihre Mutter dafür, das Louisa hier beerdigt werden würde. Liz ging rein, noch immer weinend und suchte nach dem Grabstein von Louisa. Es dauerte etwas, bis sie diesen gefunden hatte. Obwohl es schneite, konnte sie den Grabstein erkennen. Sie ging in die Knie, die Hände zusammengefaltet vor der Brust und den Kopf hängen lassend weinte sie hier weiter.
"Wieso?! Wieso? Wieso?", sagte sie fast schon schreiend vor Frustration, als ihre Tasche vibrierte. Sie ignorierte ihr Handy komplett, weinte einfach hier weiter, in ruhe vor sich hin, "Es kann doch nicht sein das ich hier alleine zurückbleibe, vollkommen ohne jemanden der mir Trost schenkt und immer nur verletzt werde. Ich will dich zurück haben Louisa, Ich will nicht mehr alleine sein! Das ist einfach nicht Fair!"

Es dauerte nicht lange, bis sie fertig gegessen hatten. Immerhin verschlang Hotaru sämtliche Nahrung mindestens genauso schnell wie er. Das war eines der wenigen Dinge, die offenbarten, dass sie Geschwister waren, denn im Gegensatz zu ihm hatte seine Schwester dunkelbraune Haare und Augen und ihre Haut wurde im Sommer schneller braun als man bis 10 zählen konnte. Was das anging war sie sein vollkommenes Gegenteil und darum beneidete er sie. Und um ihre Fröhlichkeit und Naivität. Auch wenn ihre Mutter ihr kein sonderlich gutes Vorbild war und sie auch nicht wirklich erzog, sah sie auch in ihr nur Gutes.
"Tadaashi," die Worte seiner Schwester rissen ihn aus seinen Gedanken. Er hatte ganz vergessen, dass sie ja mitlerweile gehen konnten. Normalerweise blieb er ja noch eine Weile sitzen, aber Hotaru war ein quirliges und ziemlich zappeliges Mädchen. Sie konnte nie wirklich still sitzen. "Jaaaa?" er saß sie fragend und leicht grinsend an. "Ich will zu Momo!," war ihre Antwort darauf und sein Grinsen verschwand.
Momo war Hotarus totes Kaninchen. Sein Tod war noch nicht sonderlich lange her und damals hatte Tadashi die Hälfte seines Ersparten für einen Platz auf dem Tierfriedhof ausgegeben. Seine Schwester besuchte ihr Haustier immer und immer wieder und erzählte ihm alles, was so passierte. Allerdings konnte Tadashi den Friedhof nicht leiden. Er erinnerte ihn jedes Mal daran, wie schnell alles vorrüber sein konnte, vor allem dann, wenn man am wenigsten damit rechnete. "Na dann komm." Der Weißhaarige nahm seine Schwester an der Hand, stellte das benutzte Tablett weg und ging mit ihr in Richtung Friedhof.
Der Tierfriedhof war direkt hinter dem städtischen angelegt und sie mussten an den ganzen Gräbern vorbei um zu den beerdigten Tieren zu kommen. Es war jedes Mal wie in einem dieser klassischen Horrorfilme, die Tadashi einfach nur total billig gemacht fand und wovor er selbst überhaupt keine Angst hatte: das Eingangstor quietschte, weil der Hausmeister keinen Bock gehabt hatte, es zu öhlen und überall waren Schatten, die die Bäume und der Kirchturm auf den Boden warfen. Außerdem war es mittlerweile ja schon spät geworden und die Sonne würde wohl nicht mehr lange auf ihren Untergang warten lassen.
Bevor Tadashi sich jedoch von diesem Bild abgewandt hatte, hatte sich seine Schwester losgerissen und war losgelaufen. *Na toll, nicht schon wieder* Das machte Hotaru ständig. Sie entdeckte irgendwas und rannte los.
"TADAHI, SCHAU MAL, DA IST JA JEMAND," hörte er sie nur von Weitem schreien und rannte der Stimme hinterher. Er betete nur dafür, dass diese Person niemand war, den er kannte.

Elizabeth Longius
"Ich will nicht mehr, ich hasse sie alle!", schrie sie wieder förmlich, als sie aus der Ferne einen anderen Schrei hörte, aber nicht genau wusste, was geschrien wurde. Sie schrak zusammen und stand dann schnell auf, als sie erst ein kleines Mädchen auf sie zukommen sah. Sie war verwirrt und noch immer am weinen, wollte eigentlich weg, aber war wie erstart. Sie ließ es sein, blieb stehen, als sie in der Ferne jemanden sah, den sie genau kannte. Sie machte einen Schritt zurück, zitterte und weinte noch immer. Sie hatte Angst das er sie so sehen würde, aber es war ihr immer noch, als könne sie nicht laufen. Sie gab es komplett auf, weinte einfach weiter und guckte zum Grabstein ihrer Schwester, die Hände zusammen gefaltet. Sie fühlte sich, als würde irgendetwas versuchen sie fest zuhalten, //Zufall? Wohl kaum. Schicksal? Schwachsinn. Aber irgendwie muss ich mir das doch erklären können. Louisa? nein, das ist absoluter Schwachsinn. Wie sollte eine tote Person Kraft auf mich einüben?//
Sie holte tief Luft und drehte sich zu dem Mädchen, welches grade angekommen war. Sie war zwar nicht wirklich klein, aber auch nicht wirklich groß, ziemlich normal. Etwas bücken musste Liz sich aber trotzdem. Sie versuchte für einen kurzen Moment die Tränen zu unterdrücken und ein breites Lächeln.
"So spät hier noch auf Menschen zu treffen, unerwartet", sagte sie freundlich, "Mein Name ist Elizabeth, aber nenn mich Liz. Am Abend verzichte ich gerne auf Förmlichkeiten."
Sie lächelte das Mädchen nochmal an und stellte sich normal hin. Noch einen kurzen Moment konnte sie die Tränen zurückhalten, aber man sah in ihrem Gesicht, das es nicht mehr lange war. Sie bemerkte Tadashi und versuchte, auch für ihn ein Lächeln aufzubringen, was aber tausendmal schwerer war als für das kleine Mädchen.
"Tadashi", sagte sie halbwegs freundlich, aber ein wenig ängstlich, dann wendete sie sich wieder dem Grabstein zu und schloss die Augen, aus denen die Tränen wieder raus flossen, "Weshalb bist du den hier?"

"Hotaru! Verdammt renn doch nicht so." Oh man, da hängte ihn seine kleine Schwester mit links ab und er kam hinterhergelaufen wie ein alter Opa, der schon seit über 20 Jahren keinen Sport mehr gemacht hatte. Als er sie endlich eingeholt hatte musste er ersteinmal verschnaufen und bemerkte erst daraufhin, vor wem er eigentlich stand. Die Heulsuse. Wortwörtlich, denn sie tat es schon wieder. Allerdings war soetwas auf einem Friedhof auch nichts außergewöhnliches. Viele Leute weinten, wenn sie hier waren. Ihn interessierte das allerdings nicht mal im geringsten. Er hatte schließlich genug Probleme und musste sich nicht auch noch wegen der Probleme anderer Leute schuldig fühlen. Aber diese Person, die da vor ihm stand kannte er und sie hatte ihm geholfen, als er die Hilfe nötig hatte. Naja gut, es war jetzt keine sonderlich große Leistung, seine Hausaufgaben zu machen, aber dennoch entschloss Tadashi, einfach nichts zu ihren Tränen zu sagen und das ganze zu übersehen.
Statt wie üblich auf ihr rumzuhacken beantwortete er einfach nur ihre Frage: "Meine Schwester wollte zu ihrem Haustier." Nickend ergänzte Hotaru: "Momo muss ich unbedingt noch erzählen, was heute los war. Und wahrscheinlich sind die Blumen schon wieder verwelkt." Sie lächelte und verschwand, ähnlich hoppelnd wie ihr alter Hase, in Richtung des Tierfriedhofes, wo Tadashi sie nicht stören durfte, bis sie wieder rauskam. Das war Tradition und er hatte sie bisher nur einmal gebrochen. Er war reingekommen und hatte sie gestört, weil es angefangen hatte zu regnen und er nicht wollte, dass sie sich eine Erkältung einfängt. Daraufhin war sie tagelang auf ihn sauer gewesen.
Also blieb Tadashi dort wo er war. In dieser etwas ungünstigen Situation in der Liz wahrscheinlich mitlerweile gemerkt haben dürfte, dass er sie angelogen hatte, als sie ihn gefragt hatte, ob er Geschwister hatte. Es war zwar schon etwas länger her - als er sie heim gebracht hatte - aber er war sich sicher, dass die Klassenstreberin ein ziemlich gutes Gedächtnis hatte. Daher stellte er sich bereits auf einen missbilligenden Blick und eine du-bist-hier-nicht-willkommen-geste ein.

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Liz hörte den beiden zu und dann verschwand das Mädchen auch schon. Also hatte Tadashi doch eine Schwester, aber das wurde Liz nur unterschwellig bewusst. Sie merkte es eigentlich nicht wirklich. Sie stand vor dem Grab und wischte sich weiter die Tränen weg. So zu geschneit wie es war, konnte sie ihrer Schwester nicht einmal Blumen schenken, da diese verwelken würden. Liz drehte sich zu Tadashi und öffnete die Augen. Ihr Blick zeigte eigentlich Nichts. Das einzige, was man in diesen erkennen konnte war die Trauer und die Angst vor der Einsamkeit, aber jetzt war jemand hier, sie war nicht alleine. Hatte sie Angst vor Tadashi? Sie wusste es nicht, konnte es sich nicht beantworten und ließ es auch und sie wusste genau, dass das, was sie jetzt tun würde, ihr später noch unangenehm werden würde. Sie blieb noch ungefähr eine halbe Sekunde stehen, bevor ihre Tasche in den Schnee fiel, sie auf Tadashi zu ging und den Kopf gesenkt hatte. Sie packte ihn an der Jacke in Höhe des Brustkorbes, drückte ihre eine Faust an seinen Brustkorb und legte ihren Kopf direkt an ihn, als würde sie ihn kennen, als wäre er ein Freund und klopfte leicht mit ihrer Faust gegen seine Brust und schluchzte wieder.
"Das ist nicht fair", sagte sie leise, fast flüsternd nun und nicht mehr so wütend, "Wieso stehe ich alleine da, ohne zu wissen wie ich mit all dem fertig werden soll und dann hat selbst jemand wie du eine Person die zu ihm steht? Es ist einfach nicht fair, ich will sie wieder haben..."
Es war ihr vollkommen egal, ob Tadashi ihr zu hörte, sie verstand oder ob er gleich mit einem Spruch so nachsetzen würde, das sie zusammenbrechen würde, sie brauchte das jetzt, egal wie gut sie ihn kannte oder nicht. Trotzdem war ihr Körper am zitternd, aber nicht als wäre ihr Kalt, sondern als wäre sie in Ektase.

"Wen wiederhaben?" *Verflucht* Tadashi hatte geantwortet, ohne seinen Kopf zu benutzen. Geantwortet, als wenn sie seine Schwester wäre und er ganz offen mit ihr sprechen könnte. Nur war das nicht seine Schwester, sondern eine vollkommen Fremde, die er früher immer runtergemacht hat um sich selbst besser zu fühlen. Sie hatte nie ein Problem damit, zumindest hat sie sich nie wirklich beschwert, also warum sollte er damit aufhören? Und dann hatte sie sich auch noch an ihn gedrückt, als wenn er sie gleich umarmen und ihr Trost spenden würde. Als wäre er eine Person, der sie vertrauen würde. Tja, was machte er jetzt? Er konnte das Gesagte nicht einfach zurücknehmen und würde er sie jetzt anmotzen, beleidigen und was weiß noch alles. Aber eigentlich konnte er das einfach machen. Er konnte tun und lassen was er wollte. Seit wann kümmerte es ihn, was andere fühlten.
Tadashi ließ sie los und wollte gerade ansetzen, als er ihr verweintes Gesicht sah. Es erinnerte ihn dermaßen an seine Schwester, als Momo gestorben war und sie einfach nur furchtbar unglücklich gewesen war, dass er nicht weitersprechen konnte. Er beschloss, sich einfach vorzustellen, sie wäre seine Schwester und nie wieder über das hier nachzudenken. Einfach gar nicht denken.
Der Weißhaarige schloß sie in die Arme und drückte sie. Er würde sie ja sowieso nach dem Abschluss nie wieder sehen. Das wäre einfach wieder eine dieser Situationen, die er aus seinem Gedächtnis löschen würde und an die er sich nicht mehr erinnern würde. Und sowieso, was war er eigentlich für ein Unmschen, was wäre er für ein Unmensch, wenn er ihr jetzt gefühlsmäßig einen Tritt in den Arsch geben würde? Er musste sich das ganze einfach körperlich vorstellen. Er würde ja schließlich auch niemals Mädchen schlagen.

Elizabeth Longius
Als Liz hörte, wie er nachfragte, wen sie wiederhaben wollte und plötzlich in seine Arme geschlossen war, nachdem sie weggedrückt wurde, musste sie noch etwas mehr anfangen zu weinen. Sie hielt sich jetzt einfach nur an ihm fest, als wäre er viel mehr als ein Fremder, doch das konnte sie sich gar nicht feststellen.
"Meine Schwester will ich wiederhaben", sagte sie leise flüsternd, aber so das man er hören konnte, "Bevor sie vor sieben Jahren gestorben ist war alles schön, aber dann musste Vater alles kaputt machen. Ich will doch einfach nicht alleine sein, aber ich schaffe einfach nichts."
Sie ließ Tadashi los und legte ihre Arme dann leicht um ihn und wurde im weinen wieder etwas leiser. Auch wenn Tadashi ihr eigentlich Fremd war, irgendwie störte sie die Situation überhaupt nicht, noch nicht einmal das Tadashi war. Sie fühlte sich eigentlich sogar ziemlich wohl.
"Ich verstehe einfach nicht was ich tun soll, um akzeptiert zu werden", sagte sie leise, "Immer versuche ich es allen Recht zu machen und trotzdem werde ich ignoriert und nieder gemacht. Früher war das zwar auch so, aber wenigstens hatte ich jemanden, zu dem ich gehen kann, aber so alleine halte ich das nicht mehr aus."
Sie hielt sich etwas an seinem Rücken fest, weil sie merkte das sie anfing zu rutschen, weil ihr Gleichgewicht wieder schwand und sie jetzt nicht im Schnee landen wollte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das sie Tadashi nervte, aber was war daran besonders, es wäre wie immer, außer das sie das erste mal mit Jemandem über etwas gesprochen hatte, was aus ihrem Privatleben war und nicht um die Schule ging.

Das Mädchen hatte ihre Schwester verloren, als sie noch jung war. Hatte sie sies terben sehen. Musste sie die Beerdigung über sich ergehen lassen und wusste das alles noch? Tadashi wüsste nicht, was er tun würde, wenn seine Schwester ums Leben kommen würde. Wenn er zusähe, wie sie das letzte bisschen Luft aus ihren Lugen bließ und wie ihr Atem dann still stände. Er würde sich wahrscheinlich psychisch behandeln lassen müssen und ob er jemals wieder ganz bei Trost wäre, das wüsste er auch nicht. Wie schaffte man es bloß, den wichtigsten Teil in seinem Leben nicht bei sich zu haben? Gut, vielleicht gab es ja Familien in denen sich die Geschwister viel häufiger stritten aber es hörte sich bei ihr eher so an, als wäre ihre Schwester ihr Ein und Alles gewesen. Kein Wunder, dass sie es in der Gesellschaft zu nichts brachte, so ganz ohne Standbein. Er wunderte sich darüber, dass sie überhaupt noch versuchte, es den Leuten Recht zu machen. Es gab schließlich immer wen, der sich über einen das Maul zeriss. Das wusste sogar Tadashi und er hatte gelernt die Haltung anderer zu ihm zu ignorieren.
"Du wirst ignoriert und niedergemacht, weil du es allen Recht machen willst. Weißt du warum ich dich nie leiden konnte?" Okay, jetzt wurde es persönlich. Jetzt musste er echt aufpassen, ob er wirklich weitersprechen sollte. Er sollte das Ganze hier besser einfach abbrechen. Es war doch völliger Schwachsinn. Er hatte sich gegenüber ein kaputtes, gebrochenes Individuum, das nicht mehr so einfach repariert werden konnte. Wollte er sich wirklich antun und der Kleber für das alles sein? Er hatte doch schließlich schon genug Probleme am Hals, mit denen er gerade so fertig wurde. Aber andererseits, war er noch nie für jemanden da gewesen, außer es war seine Schwester. Es hatte eben noch nie jemand wirklich seine Hilfe gebraucht. Tja was tat er jetz? Tadashi schaltete sein Gehirn aus und redete einfach weiter.
"Weil du versucht hast perfekt zu sein. Du hast immer wieder versucht irgendwem zu gefallen, anstatt einfach du selbst zu sein. Ich weiß gar nicht wer du bist. Würdest du mir eine Person aus unserm Jahrgang zeigen, könnte ich dir sofort sämtliche Charakterzüge - vorallem die negativen - nennen. Bei dir? Nichts. Nada. Du willst perfekt sein. Das Problem dabei ist eben nur, dass man nicht perfekt sein kann und dass du dich selbst, bei dem Versuch es zu werden, vollkommen aufgibst und dich darin völlig auflöst. Hör damit auf. Du hast doch eh nicht mehr lang mit diesen Leuten zutun. Die werden definitiv nicht so weit kommen, wie du. Glaub mir, auf der Uni siehst du keinen, dieser Volltrottel."

Elizabeth Longius
Sie hörte was er sagte und es traf sie wie ein Stich ins Herz. Ihre Tränen stoppten kurz, ihr Atem stockte kurz, als er geendet hatte. Elizabeth wusste nicht wie ihr geschah, fühlte sich kurz irgendwie wohl, da sie die Wahrheit kannte, als ihr plötzlich die Bilder der Vergangenheit wieder vor Augen waren. Man konnte den Schock in ihren Augen sehen, wenn man sie hätte sehen können. Sie stockte vor Angst, als die Bilder vorbei waren und weinte weiter.
"Ich selbst sein? Das ist absoluter Schwachsinn", sagte sie flüsternd, "Klar, es ist einfach wenn man ein normales Leben hat aber nicht wenn man so eine Kindheit hatte wie ich, wenn man solch eine panische Angst vor Schmerzen hat. Weißt du überhaupt was du da sagst? Du hast doch keine Ahnung. Aber was soll ich erwarten, du musstest schließlich nicht mit ansehen wie dein eigener Vater deine Schwester vor deinem Auge tot schlägt. Du musstest nicht sehen, wie das Blut aus ihr floss und spritzte, bis er aufhörte zu schlagen. Du musstest auch nicht sehen, wie deine Mutter ohne etwas zu unternehmen dabei stand und einfach nur Angst hatte. Ich versuche es allen Recht zumachen, damit man mich nicht verletzt. denkst du ich würde nicht versuchen, so zu sein wie ich eigentlich mal war? Ich sehe nur das es mich zu nichts bringt. Egal was ich versuche, immer habe ich Angst vor diesem Schmerz und jeden Abend werde ich daran erinnert. Fast jeden Abend sehe ich die Bilder in meinem Kopf, wie meine Schwester vor schmerzen schreiend sich vor meinem Vater beschützte, wie sich das splitternde Holz in ihren Körper bohrte und wie ihr die Knochen brachen. Jeden Abend sehe ich sie sterben und jeden Morgen wache ich mit den Tränen in den Augen auf, wissend das ich es wieder nicht schaffen werde, mich irgendwie zur wehr zu setzen. Wissend, das alle meine Bemühungen um sonst sind und ich auf Ewig allein bleibe. Weißt du wie weh es mir eigentlich tut, das mich alle fertig machen? Gar nicht, es stört mich nicht mehr. Seelischer Schmerz ist nichts wovor mich fürchte. Weißt du was mich wirklich verletzt? Das Niemand mal kommt und fragt wie es mir ginge oder ob ich vielleicht nach der Schule mal etwas mit ihm oder ihr unternehmen wolle. Immer heißt es nur, wie geht diese Aufgabe, wie löst man dieses Problem und so weiter und so fort, aber sonst will niemand auch nur das geringste mit mir zutun haben."
Sie hatte sich wieder tiefer reingeredet und weinte nun bittere Tränen, nur der Schmerzen wegen. Tadashi hatte es geschafft, all die vertriebenen Erinnerungen und negativen Gedanken alleine mit der Wahrheit wieder hoch zu holen.

Tadashi lies sie los und sah sie vollkommen ernst an. "Hör gefälligst auf. Stopp." Und als sie dann erneut die Bilder, die ihr durch den Kopf gingen beschrieb, schrie er sie an: "HÖR AUF!" Was brachte es ihr denn, wenn sie alles absichtlich immer wieder aussprach und wiederholte und wiederholte. Sie wurde die Bilder nie los, wenn sie so weitermachte. "Merkst du nicht, wie du dich selbst zerstörst? Stück für Stück. Mit jedem Mal, dass du die Graueltaten, die auf deinem Vater lasten, erwähnst bricht ein Stück von dem, was du bist ab. Ja, jeder hat so seine Probleme. Jeder hat irgendwelchen Kummer. Aber es bringt doch nichts, ihn immer wieder auszusprechen, sich andauernd daran zu erinnern. Das bringt doch nichts verdammt." Tadashi musste zwischenzeitlich erst einmal durchatmen um wieder zur Ruhe zu kommen und vernünftig mit ihr reden zu können, anstatt sie anzuschreien. "Egal wie oft du abends weinst, es interessiert am nächsten Tag ja doch niemanden, was los war. Das tut es nie. Menschen sind verdammte Egoisten, niemand fragt nach, wenn jemand anders Probleme hat. Warum sollte man auch? Die meisten sind schließlich mit sich selbst genug beschäftigt. Und weißt du.." Tadashi hielt inne und er erinnerte sich daran, wie sie den Tod ihrer Schwester beschrieben hatte. Ohne, dass er es wollte, keimten in seinem Kopf Bilder, die zeigten, wie seine Schwester auf die gleiche grausame Art und Weise starb. "Hast du dich eigentlich jemals an deinem Vater gerächt?" Tadashi hatte nicht mehr gewusst, was er hatte sagen wollen und überhaupt kam ihm das, was er vorhin noch als dermaßen wichtig empfunden hatte und ihr mitteilen wollte, mittlerweile vollkommen belanglos vor. Er war jetzt auch wieder etwas ruhiger geworden und kam in die Phase, in der ihm das Mädchen ihm gegenüber einfach nur noch leid tat und er nicht mehr wusste, wie er ihr helfen konnte. Was hatte sie schon falsch gemacht? Überhaupt nichts. Sie hatte versucht perfekt zu sein. Wie viele Mädchen taten das nicht auch. Klar, ist es vollkommen aussichtslos, aber sie hatte nie jemanden damit verletzt oder dergleichen. Ihr dagegen wurde so ziemlich alles weggenommen, was ihr wichtig gewesen war. Hätte jemand das mit seiner Schwester gemacht, er hätte ihn gesucht, so lange bis er ihn gefunden hatte und er hätte ihm das zurückgezahlt. Mit genau der gleichen Brutalität und Gewalt, die dieses unschuldige Mädchen erfahren musste. Die Folgen davon wären ihm egal gewesen. Wer tat Menschen etwas derartiges an? Wie konnte man nur so grausam sein?
Als Tadashi Liz erneut ansah, sah er das erste Mal, wie blass sie eigentlich war. Naja, im Grunde war ihm diese Gesichtsfarbe schon viele Male vorher im Unterricht aufgefallen, aber woher sollte er denn wissen, dass dahinter eine derartige Geschichte steckte. "Vielleicht setzt du dich besser."

Elizabeth Longius
Sie merkte, wie er sie plötzlich los ließ und auf sie ein schrie. Sie schreckte zusammen, wieder ein kurzer Moment, in dem sie vollkommen erstarrte. In diesem Moment, wo er sie an schrie. Sie konnte den Grund nicht genau erkennen. War es Wut? Panik? Es war ihr unverständlich, aber sie hörte ihm zu, hörte sich jedes Wort an und ließ sich auch wirklich jedes einzelne Wort durch den Kopf gehen. sie hörte seinen Ansatz und dann die plötzliche Frage. Sie wusste nicht was sie darauf antworten sollte, als er ihr den Vorschlag machte, das sie sich hinsetzen sollte. Sie war noch etwas geschockt und im Moment blieben die Tränen aus, als wären sie fest gefroren. Sie nickte leicht und setzte sich auf die Bank in der Nähe. Sie merkte auch, wie ihr Gleichgewicht wieder dabei war, auszusetzen. Sie stützte sich auf der Bank ab, um nicht zur Seite zu fallen und guckte dann nach unten. Noch immer hing die Frage von Tadashi in ihren Gedanken und sie wirkte dann etwas verkrampft.
"Nein...", sagte sie leise, aber verständlich, "Wie sollte ich auch? Ich war noch so jung und hatte jeden Tag einfach nur Angst, bis er im Knast gelandet ist und wir hier her nach London gezogen sind. Ich wünschte ich hätte etwas getan, vielleicht würde ich das alles dann besser vertragen. Aber jetzt ist es sowieso zu spät dafür. Wahrscheinlich hast du Recht, es macht keinen Sinn, immer wieder über das nachzudenken und mich an diesen Graus zu erinnern, aber was kann ich schon großartiges tun? Meine Schwester ist die einzige Person, bei der ich Trost suchen konnte, was nun immer noch mache und deswegen kommen mir die Bilder immer wieder vor Augen. Ich weiß nicht ob du weißt wie es sich anfühlt, wenn Jemand einen so runter macht, das dieser sich ständig bei seiner Familie oder den besten freunden ausheult. Noch schlimmer ist es aber, wenn man niemanden hat, der sich überhaupt für einen interessiert."
Sie hob den Kopf an und guckte zu Tadashi, ihre Augen etwas glasig durch die vielen Tränen, als sie plötzlich das Gleichgewicht komplett verlor und wegrutschte. Direkt fiel sie seitlich liegend auf die Bank und knallte mit dem Kopf leicht gegen die Lehne, bevor sie dann nach vorne von der Bank rutschte.

Als Liz zuende gesprochen hatte, rutschte sie komplett ab, als hätte sie sämtliche Selbstbeherrschung verloren. Zwar war Tadashi zu langsam um sie aufzufangen, allerdings setzte er sie fürs erste noch einmal gerade hin. Da ihr Gleichgewichtssinn aber allem Anschein nach auch weiterhin aussetzte, setzte er sich neben sie, sodass sie höchstens noch gegen ihn fallen konnte. Eine Schulter war doch wesentlich besser, als eine Holzbank. Das brachte Beulen und blaue Flecken.
Erst, als sie wieder auf der Bank saß und er ihr ein Taschentuch hatte anbieten wollen, das er jedoch, wie er schließlich selbst erst bemerkt hatte, nicht besaß, antwortete er. "Ganz ehrlich. Würde deine Schwester wollen, dass sie in deinem Kopf immer und immer wieder, als blutende Leiche vorkommt? Das will doch niemand. Ich würde auch nicht wollen, dass man von mir nur diese eine Erinnerung hätte. War sie ein fröhliches Kind?" Tadashi stellte sie sich wie seine kleine Schwester vor. Aufgeweckt und ständig am lächeln. Ein kleiner Wirbelwind. "Wie war sie denn so?" Tadashis Taktik war es, sie abzulenken. Von ihrem Tod abzulenken, sondern sich an die glücklichen Momente mit ihr zu erinnern. Natürlich konnte sie jetzt niemand mehr zurückholen und unter die Lebenden mischen, aber er konnte sie daran erinnern, dass sie vielleicht auch irgendwann mal glücklich gewesen waren und dass das die Zeit war, an die sie sich erinnern sollte und nicht die dunklen, blutüberströmten Stunden, die ihr wohl im Gedächtnis eingebrannt waren.
"Vielleicht solltest du dir ein Haustier zulegen. Glaub mir, Hunde sind gute Zuhörer. Und ich möchte wetten, dass es genug Menschen gibt, die sich für dich interessieren würden, wenn du ihnen einfach mal eine andere Seite zeigen würdest, als die lernende und fleißige Streberin der Klasse, die einfach alles weiß. Ist doch klar, dass die meisten denken, dass du den ganzen Tag daheim sitzt und nur Schulaufgaben machst. Ich möchte wetten, sie würden dich viel eher akzeptieren, wenn du auf sie zugehen würdest und ihnen zeigen würdest, dass du auch ganz anders sein kannst." Tadashi fasste es selbst kaum, dass er jetzt tatsächlich mit der Heulsuse auf dieser Bank saß und gerade eben ein Lächeln für dieses weinende Mädchen zustande gebracht hatte, in der Hoffnung, dass sie die düsteren Gedanken erst einmal aus ihren Gedanken entfernte.

Elizabeth Longius
Auch wenn sie nicht damit gerechnet hatte, eher gedacht hätte, er würde sie liegen lassen, hatte er ihr doch hoch geholfen und wollte ihr ein Taschentuch anbieten, was er aber allen Anschein nicht hatte. Als sie dann merkte, das sie an seine Schulter fiel und nicht auf die Bank, kam sie wieder ein wenig zur Ruhe. Sie hörte seine Frage über ihre Schwester und musste leicht schmunzeln.
"Sie war schon ein aufgewecktes Mädchen", sagte sie irgendwie erleichtert, "Eigentlich war sie immer fröhlich, ein wenig rebellisch, aber nie unhöflich oder unfreundlich. Sie hat den anderen immer ihre Meinung gesagt und oft Dinge mit mir zusammen gemacht. Irgendwie schäme ich mich grade. Ich dachte eigentlich immer nur, das du total gemein wärst, aber im Moment, wo du mir so vieles klar machst, bist du doch ziemlich nett. Du hast definitiv Recht, ich sollte mich nicht immer daran erinnern, was mit ihr passiert ist, wie sie gestorben ist und wer dafür büßen soll. Aber ich glaub nicht das ich damit so schnell zu Recht komme. Vielleicht nach einiger Zeit, wenn ich mir deinen Rat zu Herzen genommen habe und endlich diese Erinnerungen los werde und an die schöne Vergangenheit denken kann und nicht mehr so oft an ihren Tod denken muss. Auf andere Menschen zugehen? Ja, wäre vielleicht eine Idee, aber ich weiß nicht wirklich, ob ich das so hinkriege. Ich sollte es wohl einfach versuchen, vielleicht akzeptieren mich die Leute ja wirklich."
Sie drehte sich zu Tadashi, sie wusste einfach nicht mehr, was sie von dem Jungen halten sollte. Immer nur dachte sie, er sei komplett herzlos, aber trotzdem konnte er sie beruhigen. Das erste mal, das einer ihrer Tränenausbrüche nicht darin endete, das sie irgendwann das weinen ignorieren würde. Irgendwie hatte sie trotzdem das Gefühl, er wäre genervt, wenn sie ihn umarmen würde, also lächelte sie ihn einfach nur mit geschlossenen Augen an.
"Danke", sagte sie und öffnete die Augen wieder, "Du bist echt ein klasse Kerl. Ich wünschte du würdest das nur ein wenig öfter zeigen."

Verflucht, jetzt hatte sie ihn darauf angesprochen, dass er ja doch eigentlich ganz nett war, was genau das Problem war, das er hatte, wenn er hier neben ihr saß und sie tröstete. Eigentlich hatte er gehofft, dass sie darauf nicht zu sprechen kommen würden und das ganze einfach vergessen würden. Aber so einfach würde es dann wohl doch nicht werden. "Naja, würde ich das öfter zeigen, wäre ich doch nicht mehr der Idiot der Schule und müsste mich ernsthaft mit andern Leuten auseinandersetzen. Das wäre doch jammerschade oder nicht?" Er grinste sie an und hoffte, dass es damit getan war. Denn über eins war er sich sicher. Er würde ihr nicht erzählen, warum er sich gegenüber anderen immer verschloss und sie lieber richtig assozial behandelte als freundlich zu sein. Er konnte es selbst ja kaum in Worte fassen, geschweige denn würde er es irgendjemandem auf dieser Welt erzählen. Aber zu ihr brauchte er in Zukunft wohl nicht mehr so zu sein. Sie wusste jetzt wer er war und das konnte er wohl auch nicht mehr einfach so rückgängig machen. Vielleicht konnte er ihr dann wenigstens aus der Krise helfen, in der sie sich gerade befand. Sie hatte gesagt, sie hatte niemandem zum reden? Tadashi konnte gut zuhören, er hatte zwar nicht immer die qualifiziertesten Antworten und war auch nicht immer sonderlich aufmerksam, aber es war garantiert besser, als mit einem Grabstein zu sprechen. "Vergiss das einfach, ja?" Während er vorhin noch Ironie in der Stimme hatte, war sein Ton gerade etwas unfreundlich geworden. Das hatte er sich einfach nicht verkneifen können
Jetzt brauchte er erst einmal eine Zigarette. Liz hatte sich wieder ein wenig beruhigt, er war auch wieder runter gekommen und generell sah er jetzt erst einmal alles aus einem anderen Licht. Was machte er hier nochmal? Achja genau, er half dem Mädchen, das ihn, wenn es weinte, so sehr an seine Schwester erinnerte und dem er einfach nicht wehtun konnte, wie er es zuvor immer getan hatte, seit er sie weinen sehen hat. Tadashi holte seine Schachtel hervor und zog eine der Zigaretten heraus.

Elizabeth Longius
Liz hörte was er sagte und war etwas durch einander, als er es dann doch mit leicht unfreundlicher Stimme, wieder verneinte. Aber es erweckte den Anschein, das er nicht darüber reden wolle. Vielleicht würde er irgendwann mal mit ihr darüber reden können, aber im Moment schien es nicht so, also lächelte sie einfach nur leicht. Dann merkte sie, wie er wieder eine Kippe zog. Sie konnte einfach nicht verstehen, was an diesen so toll war, aber beließ es dann auch dabei, als ihr wieder das kleine Mädchen von grade in den Sinn kam. Sie setzte sich wieder normal hin, zumindest so gut es ginge, ohne sofort wieder wegzukippen und guckte dann in die Richtung Tierfriedhof. Das Mädchen konnte sie noch nicht sehen. Plötzlich fiel ihr wieder ein, das ihre Mutter sie vorhin versucht hatte zu erreichen und jetzt bestimmt Stinksauer war. Irgendwie gruselte sie dieser Gedanke, dann aber seufzte sie, da es ja noch nicht allzu spät war. Sie lehnte den Kopf etwas zurück und guckte in den Himmel, als ihr plötzlich ein Einfall kam. Sie setzte sich wieder aufrecht und guckte zu Tadashi, welcher anscheinend grade mit seiner Kippe war.
"Du Tadashi, ich weiß es klingt etwas aufdringlich, aber ich wollte fragen, ob wir vielleicht, naja, ob wir Freunde sein könnten, keine große Sache, einfach nur so", fragte sie ihn und guckte etwas schüchtern nach unten, "Es stört mich auch nicht wenn du das in der Schule nicht zeigst, einfach nur so." //Bitte sag ja, Bitte.//
Sie ließ sich nicht anmerken, das sie hoffte er würde ja sagen, sondern erwartete einfach nur seine Antwort.

Tadashi folgte ihrem Blick zum Tierfriedhof. Aber er wusste, dass seine Schwester noch eine Weile brauchen würde, bis sie Momo alles erzählt hatte, was in der letzten Woche passiert war. Sie kamen nur einmal in der Woche her, da Tadashi sich nicht dazu überreden lies, jeden Tag Zeit auf dem Friedhof zu verbringen. Das Ganze war so schon deprimierend genug. Einmal die Woche reichte definitiv. Das bedeutete dann allerdings auch, dass sie umso länger brauchten, weil Hotaru nie ein Detail ausließ.
Als Liz ihn fragte, ob sie Freunde sein könnten, hatte der Weißhaarige die Frage erst gar nicht richtig verstanden. Er hatte gedacht, sich verhört zu haben. Das Wort Freunde war ihm schon seit mindestens fünf Jahren kein Begriff mehr und er musste zwei mal hinhören um überhaupt erst einmal zu realisieren, was sie ihn da gefragt hatte. Aber bevor er nachdochte oder sonst irgendetwas sagte, nickte er. Er hatte einfach genickt, dem Ganzen wortlos zugestimmt und war daraufhin ersteinmal von sich selbst vollkommen überrascht. Was hatte er da gerade getan? Warum hatte er es getan und wie kam er auf die Idee, dass sowas überhaupt funktionieren könnte? Die letzten Frauen mit denen er zutun gehabt hatte, waren allesamt in seinem Bett gelandet, wie stellte er sich denn bitte eine Freundschaft mit jemandem vor. Egal ob Frau oder Mann, er hatte was das anging keine Erfahrung und bisher auch noch keinerlei Motivation soetwas überhaupt durchzuhalten. Aber wenn es für sie in Ordnung war, dass er sie in der Schule auch weiterhin noch ignorieren würde, wüsste er nichts, was dagegen spräche. Außerdem, sagte er sich, würde das sowieso nicht lange andauern. Immerhin machten sie bald ihren Abschluss und gingen verschiedene Wege. Wenn es schrecklich werden würde, wäre es also auch nicht so schlimm, die drei Wochen würde er schon aushalten.
"Okay."

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Als er ihr zu nickte und noch okay sagte, war für einen kurzen Augenblick ein Funkeln in ihren Augen, das gleiche Funkeln wie bei einem noch Jungen Kind, welches ein Weihnachtsgeschenk bekommen hatte. Lange Zeit war es her, das sie so ein Funkeln in den Augen hatte, viel zu lange. Irgendwie war sie auch total aufgeregt, was jedoch nicht sonderlich zu sehen war, da man ja auch vor Kälte zitterte, aber sie nur wegen ihrer Aufregung. Sie atmete erst einmal tief durch und legte sich die Hände auf den Schoss und guckte erstmal nur grade aus. Der Ausblick war aber nur Trist, also guckte sie wieder etwas zu Tadashi und drehte ihren Körper auch leicht zu ihm, um nicht den Kopf so seitlich zu halten.
"Ohh Mann, ich wette meine Mutter dreht total durch wenn ich nach Hause komme", sagte sie leicht lachend, um eine normale Konversation zu beginnen, solange Tadashis kleine Schwester Hotaru wieder da wäre, "Hoffentlich ist dieser Kerl von vorhin wieder weg. Ich hasse es, wenn Mum irgendwelche ihrer kurzzeitigen Liebschaften zuhause hat. Sie schläft immer ein und ich muss mich um die Ärsche kümmern, ihnen was kochen und dann wieder rauswerfen."

"DU musst IHNEN was kochen?" Tadashi sah Liz ungläubig an. Was waren das für Idioten, wenn sie sich von der Tochter ihrer Geliebten bekochen ließen? Oh man. "Das solltest du dir nicht gefallen lassen. Zu ihnen brauchst du ja auch nicht nett zu sein oder?" Er grinste. "Motz sie doch einfach mal so richtig an und sag ihnen, sie sollen gehen, wenn sie das sowieso nach einer Weile endgültig tun und deine Mum später wieder nen Neuen mitbringt." Seine Mutter hatte nie einen Mann mit nach Hause gebracht. Dafür aber immer wieder ne Menge Flaschen Alkohol, was auch nicht unbedingt besser war. Mittlerweile lag sie deswegen nun schon zum vierten Mal im Krankenhaus und es würde mit Garantie nicht das letzte Mal gewesen sein.
"Wenn sie sich beschwert hat, warum du so lang weg warst, sag ihr einfach, ih hätte dich aufgehalten. Im Grunde hab ich das ja schließlich auch, oder?" Sein Handy vibrierte, aber er beachtete den nervigen Alarm nicht. Seine Mutter wollte nur wieder Aufmerksamkeit. Im Krankenhaus hatte sie zwar einen Fernseher auf dem Zimmer, aber ihr wurde jedes Mal aufs Neue wieder langweilig und jedes Mal rief sie ihn wieder an um etwas zu tun zu haben und sich vom Entzug abzulenken. Das machte er nicht mit. Nachher würde er sein Handy einfach ausschalten, er hatte keien Lust, die ganze Nacht immer und immer wieder angerufen zu werden, soetwas nervte ihn unglaublich.
Kurze Zeit später kam seine Schwester dann wieder und sah ihn aus großen Augen an. Tadashi brauchte nicht lange, bis er wusste, was sie von ihm wollte und nahm sie auf seinen Schoß. "Hotaru? Darf ich dir Elizabeth vorstellen? Sie geht in meine Schule." Auf dem Gesicht seiner Schwester spiegelte sich ein breites Lächeln wieder, als sie die rosafarbenen Haare sah. "So Haare will ich auch." Sie zupfte an Tadashis Ärmel, "gehen wir morgen zum Friseur?" Auch wenn sie mal wieder diese Kulleraugen machte, die man von ihr immer zu sehen bekam, wenn sie irgendetwas wollte, verneinte der Weißhaarige ihre Bitte. Sein Geld wurde so schon knapp genug und er wusste jetzt schon, dass seine Mutter nicht für rosa Haare zahlen würde. Soetwas fand sie albern und unnötig.

Elizabeth Longius
Tadashi hatte mit der Sache mit den Männern schon Recht gehabt und sein grinsen fand sie irgendwie richtig witzig und verkniff sich ein Lachen. Als er dann noch sagte, wie sich Liz für die Verspätung hätte entschuldigen können, musste sie leicht lachen. Auch wenn er recht hatte, sie fand es lustig, da ihre Mutter ihr das sowieso nie glauben würde. Liz und Menschen treffen? Passt in ihren Augen definitiv nicht zusammen. Das Klingeln seines Handys überhörte sie gekonnt, als dann auch schon Tadashis kleine Schwester wieder kam. Schnell hatte diese ihren Platz auf Tadashis Schoss gefunden, was irgendwie richtig niedlich aussah und dann stellte Tadashi Liz auch schon vor. Sie hätte es zwar selbst machen können, doch stören tat es sie nicht wirklich. Als sie das Lächeln von dem jungen Mädchen sah und ihren Kommentar über die Haare von ihr hörte, wurde sie leicht rot, lächelte aber einfach.
"Freut mich dich kennen zu lernen Hotaru", sagte sie freundlich und grinste sie an, "Wieso möchtest du den so Haare wie ich haben? Deine Haare sind doch auch hübsch."
Sie wusste nicht recht, ob sie erst um Erlaubnis fragen sollte, da sie ja nicht wusste ob Hotaru so etwas mag, wuschelte ihr aber leicht durchs Haar. Dann guckte sie leicht Lächelnd zu Tadashi und legte den Kopf leicht schief.
"Hast du was dagegen, wenn ich Hotaru und dich auf dem Weg nachhause begleite, wenn ihr euch auf den Weg macht?", fragte sie freundlich und zu gleich höflich zurückhaltend.

"Weil sie rosaaa sind." Das Mädchen zeigte auf ihre Haare. "Und meine sind einfach nur braun, das ist doch langweilig." Tadashi wusste, dass alles, was seine kleine Schwester mochte, rosa war. Aber so langsam würde sie wohl aus dem Alter rauswachsen, in dem sie noch Ponys liebte und gerne mit ihren Puppen spielte. Immerhin wurde sie nächstes Jahr schon elf. Da würde sie wahrscheinlich immer öfter ins Kino gehen, mit Freunden im Park unterwegs sein oder dergleichen. Manchmal würde Tadashi gerne die Zeit anhalten und einfach in der jetzigen verweilen, aber irgendwann würde auch seine kleine Schwester eigenständig werden und dann bräuchte sie ihn nicht mehr. Das positive daran war, dass sie dann auch nicht mehr von der versoffenen Mutter abhängig war, die bisland noch ihre Erziehungsberechtigte war. Wie lange das allerdings noch gut ging, wusste niemand so wirklich.
"Nö, komm ruhig mit. Das heißt, wenn deine Mum die 10 Minuten länger verkraftet." Tadashi musste grinsen. Probleme in dieser Hinsicht hatte er nie. Er konnte tun und lassen was er wollte und wann er es wollte, solange er vom Knast vernblieb und seine Mutter nicht irgendwelche Schäden bezahlen musste. Da er mitlerweile allerdings sowieso erwachsen und somit für seine Taten haftete, interessierte seine Mutter das nicht mehr. Er wohne eigentlich nur noch dort, weil seine Mutter es noch nicht geschaffte hatte ihn rauszuschmeißen oder ihr der Gedanke noch nicht gekommen war, dass sie ein Zimmer mehr haben könnte, wenn ihr Sohn, für dessen Erziehung sie schon seit er 18 war nicht mehr sogen musste, auszog.
"Wir müssen da lang." Tadashi zeigte in Richtung des Eingangstors, durch das Hotaru und er den Friedhof betreten hatten. "Wir gehn eigentlich immer zu Fuß, statt mit der Bahn zu fahren. Dauert also ein wenig länger." Mal wieder einer dieser Augenblicke, die Tadashi rätselhaft vorkamen. Warum konnte er sich jetzt so einfach mit ihr unterhalten? Über vollkommen belanglose Dinge. Er war doch sonst nicht unbedingt ein fan von small talk. Im Gegenteil, eigentlich hasste er es.

Elizabeth Longius
Als Liz hörte, was Hotaru sagte, lachte sie wieder und lächelte sie freundlich an.
"Auch wenn braun in deinen Augen langweilig ist, sieht die Farbe bei dir wirklich schön aus", sagte sie und lächelte sie kurz an, als sie dann die Antwort von Tadashi auf ihre Frage bekam. Sie freute sich und brachte das mit einem Lächeln zu ausdruck, als er dann noch nachsetzte, ob es die Mutter von Liz stören würde, musste sie lachen, "Heute Abend will ich mal etwas Zeit für mich haben und entscheiden was ich mache, also wird sich meine Mutter gedulden müssen."
Sie hörte was er sagte und grinste ihn fröhlich an.
"Je länger desto besser", sagte sie fröhlich und stand erst einmal wieder auf um zu gucken, ob ihr Gleichgewicht auch wieder richtig da war, was es mittlerweile auch wieder war. Sie guckte zum Eingangstor und dann wieder zu Tadashi und Hotaru, welche mittlerweile auch schon standen. Liz holte sich schnell ihre Tasche, welche sie vorhin hatte liegen lassen und kam zu den Beiden und ging Richtung Eingangstor, um den Friedhof zu verlassen. Sie hatte den Grund, warum sie her gekommen war schon lange wieder vergessen und war nun auf das Gespräch mit den beiden fixiert, dem weißhaarigem Jungen, welcher ihr plötzlich unglaublich sympathisch rüber kam und seine kleine Schwester. Auch wenn sie es am Anfang nicht erwartet hätte, tatsächlich haben die Beiden ihr den Abend nicht nur gerettet, sondern versüßt und am liebsten hätte sie sich direkt bei den Beiden bedankt, "So zusammen seht ihr echt niedlich aus. Du so groß und Hotaru im Gegensatz so klein. Naja, dann lasst uns aber erst mal losgehen, ist doch ganz schön kalt geworden."

Hotaru war schon aufgestanden, bevor sich die beiden überhaupt dazu entschlossen hatten loszugehen. Als Tadashi und Liz schließlch auch fertig waren, strahlte seine kleine Schwester beide an. "Ich muss dir unbedingt irgendwann mal Momo vorstellen." Na das war ja wohl nicht fair, dachte sich Tadashi, als Hotaru Liz vorschlug, mit ihr irgendwann mal zum Tierfriedhof zu gehen. Tadashi durfte nie mit und wenn er es doch einmal tat, flippte sie aus. Frauen waren schon seltsame Wesen und vor allem verstand er einfach nie, was sie jetzt von ihm wollten. Er hatte eigentlich gedacht, seine Schwester hätte er durchschaut, aber allem Anschein nach war dem noch nicht ganz der Fall.
Als Hotaru meinte, dass sie niedlich aussähen, sah Tadashi weg und ignorierte diesen Kommentar schlicht weg, was für ihn sogar schon an Beherrschung grenzte. Hätte Liz ihn noch vor einem Tag niedlich genannt, hätte er ihr ihr gesamte Geld abgeknöpft und ihr das Leben in der darauffolgenden Woche zur Hölle gemacht. Sein Vorteil war heute jedoch, dass er seine Schwester dabei hatte, die es immer wieder schaffte peinliche Situationen in nichts aufzulösen und den Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Tadashi wusste nicht, wie sie das anstellte. Vielleicht sollte er bei ihr ja mal Unterricht nehmen. Unterricht im Nett-Sein. Das wäre doch mal eine Idee. Allerdings bezweifelte der Weißhaarige, dass er dort gelerntes jemals anwenden würde. Außer eventuell in einem Vorstellungsgespräch oder dergleichen, da konnte es ja nie schaden höflich und nett zu sein.
Hotaru, die eigentlich schon die ganze Zeit nur am strahlen war, was sie immer tat, wenn sie jemand Neues kennen lernte, sah Liz an und zog an einer ihrer Haarsträhne, die wie die anderen Strähnen auch dermaßen lang war, dass das zehnjährige Mädchen an sie herankam. "Du bist aber auch niedlich," erwiederte sie das Kompliment.

Elizabeth Longius
Liz musste leicht Lachen, als Hotaru an ihrer einen Haarsträhne zog, da es nicht wirklich schmerzte, als Liz aber plötzlich das zurückgeschenkte Kompliment hörte, wurde sie wieder rot im Gesicht. Sie konnte einfach nicht mit Komplimenten Umgehen, selbst wenn diese von Kindern kamen oder von Erwachsenen. Am schlimmsten waren jedoch die von den Gleichaltrigen. Sie ging kurz in die Hocke und holte eine Schere aus ihrer Tasche, mit der sie einen kleinen Teil einer ihrer langen Strähnen Abschnitt und Hotarus Hand darum schloss.
"Wenn du möchtest kannst du sie behalten", sagte sie leicht verlegen, da sie sich irgendwie für das Kompliment revanchieren wollte, aber nicht genau wusste wie. Sie steckte die Schere wieder ein und stellte sich wieder richtig hin. Dann ging sie mit Tadashi und Hotaru los, "Und danke für das Angebot Hotaru, ich würde Momo wirklich gerne kennen lernen."
Liz lief neben den Beiden her, die Arme leicht schwingend von vorne nach hinten und wieder zurück. Sie ignorierte die Kälte auf der Straße, welche nur noch von Schaufenstern und Straßenlaternen erhellt war. Irgendwie war das so die typische Szenerie, in der ein verliebtes Paar durch die Nacht spazierte, bevor sie überfallen wurden. Sie guckte nun mal wieder zu Tadashi und stupste ihn leicht von der Seite an.
"Du Tadashi, hättest du vielleicht Lust, dich Morgen mit mir zu treffen?", fragte sie etwas zurückhaltend und guckte ihn gar nicht richtig an, sondern eher schüchtern nach unten, "Ich weiß, das ich wahrscheinlich etwas nervig bin, aber ich wollte Fragen ob du vielleicht Zeit hättest. Dann könnten wir irgendwas zusammen machen."

Hotaru bedankte sich ganz artig bei Liz, so wie es ihr beigebracht wurde, als sie noch klein war. Immer schön bitte und danke sagen. Dann packte sie die Strähne in ihre kleine hellgrüne Tasche, die rein optisch überhaupt nicht zum gesamten Rest ihrer Kleidung und ihres Aussehens passte. "Dann in einer Woche?" freute sich das Mädchen. Schließlich würde es in einer Woche wieder auf den Friedhof gehen und ihrem Hasen erzählen, was die Woche über alles passiert war. Da sie ja sowieso schon ja gesagt hatte, erklärte Hotaru Tadashi, dass er dann nicht mitkommen musste. Dann würde sie das auch alleine schaffen schließlich ging sie den Schulweg auch immer alleine. Tadashi war sich noch nicht ganz so sicher, ob er seine kleine Schwester wirklich alleine durch die Stadt laufen lassen würde, aber das war ja noch eine Woche hin.
"Naja, ich hätte ja nix dagegen, aber ich muss morgen wieder arbeiten. Es seidenn, du willst mit ins Krankenhaus kommen, aber wahrscheinlich eher nicht." Niemand ging gerne ins Krankenhaus. Es war ein furchtbar trostloser Ort, der nach Tod roch, obwohl wirklich alles steril war und jeder Artzt einem das andauernd wieder bestätigte. Trotzdem wurde man dieses bedrückende Gefühl von Dunkelheit einfach nicht los. "Höchstens morgen abend, wenn ich Feierabend hab." Da morgen Freitag war, würde er sowieso danach noch weg gehen. Ein wenig von seinem Geld für Alkohol ausgeben. Ab und an brauchte er das einfach und diese Woche gehörte definitiv nicht zu den schönsten in seiner Erinnerung. Während er den Tag so durchging, fiel ihm auf, dass er ganz schön durchgeplant war. Für gewöhnlich hatte Tadashi mehr als genug Zeit zwischen Job und Schule und meistens auch noch dem feiern gehn danach aber diesmal war der Tag ziemlich lückenlos. Wenn er Glück hatte, würde er gerade mal noch etwas essen können, wenn nicht, würde er sich einfach eine Pizza genehmigen. Immerhin arbeitete er als Pizza-Lieferant.

Elizabeth Longius
"Ja, dann machen wir das in einer Woche", antwortete sie Hotaru grinsend und nach etwas Weg kam die Antwort von Tadashi. Ihr stockte kurz der Atem, weil sie die Antwort die sie hören wollte bekommen hatte. Hastig nickte sie lächelnd, aber immer noch etwas rot im Gesicht, "K-Kein Problem, ich hab sowieso den ganzen Tag zeit, also macht es mir nichts aus wenns später wird, ist ja schließlich Wochenende, oder?"
Sie hatte die Hände zusammengefaltet hinter dem Rücken und ging weiter neben den Beiden her. Sie wusste nicht Recht, wie lange es noch bis zu der Behausung der Beiden ging, also lief sie in deren Tempo, um es nicht zu verpassen.
"Was würden wir den dann Morgenabend machen? Hattest du so schon irgendwas vor?", fragte sie und lächelte noch immer leicht verlegen nach unten, um möglichst den Blickkontakt zu vermeiden, da sie nicht zeigen wollte, wie sehr sie sich darüber freute. Es wäre nicht unbedingt sehr optimal in ihren Augen, wenn er sie so aufgeregt gesehen hätte, aber wahrscheinlich würde es sowieso passieren. Sie versuchte erst einmal runter zukommen, brauchte andere Gedanken. Im Kopf wühlend, immer wieder nur auf die gleichen Gedanken und zwar gar keine. Sie schob mit den Füßen etwas den Schnee vor sich her und guckte dann doch zu Tadashi, mit der vollen Röte im Gesicht, diese ignorierend, "Ist eigentlich auch egal, mal was anderes zu machen als zu schlafen oder zu lernen oder so ist schon ne gute Abwechselung. Such dir irgendwas aus, was wir machen könnten, ich hab in sowas ja keine Erfahrung. Ich könnte ja auch ein wenig früher kommen und noch en bissel was mit Hotaru machen. Warum hast du eigentlich gefragt, ob ich mit dir zum Krankenhaus gehen würde, wenn ich keine Lust hätte dich am Abend zu treffen? Ist irgendwer aus eurer Familie im Krankenhaus oder wie?"