Elizabeth Longius
Es dauerte noch etwas in der Schlange und Tadashi hatte wieder etwas mehr geredet und bei dem was er sagte, musste Liz anfangen zu lachen, doch dann waren sie auch schon vor den zwei Menschen von der Security. Tadashi hatte es nicht schwer um rein zu kommen. Als Liz dann den Personalausweis vorzeigte, guckte sich der eine Kerl den Pass an. Etwas mulmig wurde Liz dann doch zu mute. Sie wollte das Heute machen und nicht an so einer Security hängen bleiben und wieder zu Hause landen.
"Der Ausweis ist falsch", sagte der eine und Liz erschrak plötzlich, aber gleichzeitig wurde sie auch wütend, "Nein, der ist echt. Wozu sollte ich einen gefälschten Ausweis brauchen der nur 17 ist?" "Was weiß ich, aber sie sehen nicht aus wie 17" "Kann ich was dafür das ich nicht sonderlich viel wachse."
In dem Moment wurde der Mann wieder still und ließ sie durch. Liz war noch leicht am Stampfen, hatte sich dann aber beruhigt und gab ihre Jacke ebenfalls bei der Garderobe ab. Den Preis von einem Dollar konnte sie ganz einfach bezahlen, war ja auch nicht sonderlich viel gewesen. Sie ging zu Tadashi und lächelte ihn an.
"Tschuldigung das es so lange gedauert hatte", sagte sie und ging schon ein wenig vor, "Der Kerl vorne dachte, mein Ausweis sei gefälscht. Das war total ätzend >_<"
Sie lehnte sich an die Wand und wartete dann auf Tadashi, welcher dann auch scheinbar nachkam.
"Ähm, könnte ich dich was fragen?", fragte sie dann doch wieder etwas schüchterner, "Wenn es dazu kommen sollte, das ich total dicht wegtrete, kann ich dann bei dir schlafen?"

Tadashi, der schon vermutet hatte, warum es so lang gedauert hatte, war nicht sonderlich überrascht von dem, was Liz ihm erzählte. Das passierte andauernd aber Liz hatte wohl noch Glück gehabt, immerhin war sie rein gekommen. Andere werden dann rausgeschmissen und kommen den ganzen Abend lang nicht mehr rein. Dann war der Abend gelaufen. Tadashi war das jedoch noch nie passiert, was wahrscheinlich daran liegt, dass die meisten Jungs, schon allein was die Größe anging, immer glaubwürdiger rüberkamen als Mädchen, die häufiger auch mal klein und zerbrechlich wirkten.
"Klar." Seine Mutter war sowieso nicht da und könnte sich darüber aufregen, dass er wieder mal jemanden mit nach Hause brachte und seine Schwester würde sich garantiert darüber freuen, dass Liz da war. Außerdem konnte er verstehen, dass sie nicht unbedingt total besoffen ihrer Mutter gegenübertreten wollte. Für ihn war das nie ein Problem gewesen, weil es ihm sowieso egal war, was seine Mutter über ihn dachte aber für Menschen, denen ihre Eltern durchaus am Herzen lagen und die zu ihnen eine etwas engere Verbindung hatte, war es vielleicht eher ein Thema.
Tadashi merkte sich, als sie reingingen, vor, wo sich die Toiletten befanden, da er sie mindestens einmal pro Abend suchte. Die Musik war wie immer so laut, dass man sich kaum noch unterhalten konnte aber noch spielten sie noch Musik, die das breite Publikum ansprach. Später in der Nacht würde dann, nach Tadashis Erfahrungen, sogut wie nur noch Techno laufen. Er war nicht unbedingt ein Fan dieser Musik aber gestört hatte es ihn bisher auch noch nie. Es gab eine Biertheke, eine Schnapsbar, noch eine Biertheke und die Tanzfläche. Außerdem waren überall im Raum kleine Stehtische aufgebaut.

Elizabeth Longius
Als Liz seine Antwort zu ihrer Frage gehört hatte, war sie erleichtert und ging dann mit ihm rein. Direkt bekam man die lautstarke und dröhnende Musik in die Ohren. Ein wenig sackte Liz zusammen, aber fing sich wieder und schnell stand sie wieder richtig und nicht so wackelig. Dann ließ sie ihren Blick erst einmal wandern. Die Tanzfläche hatte sie direkt in der Sicht, doch war sie nicht so sehr an dieser interessiert. Sie war kein Fan vom Tanzen, da sie es einfach nicht sehr gut konnte. Sie stellte sich wie ein duseliges Trampel an und hatte Leute dabei sogar schon verletzt. Sie guckte weiter und sah immer wieder Stehplätze, wo sich die hinstellten, welche sich noch ihre Getränke holten oder sich schon halb blau gesoffen hatten. Als nächstes fiel ihr die Bar deutlich ins Auge, da es nicht nur eine Theke war, sondern gleich 3 Stück. Was sie mit dem Blick jedoch vergebens suchte, das waren Sitzplätze. Sie guckte sich sogar mehrmals um, fand aber einfach keine. Mit dem letzten Blick erhuschte sie dann noch die Damentoilette und zugleich einen noch ziemlich frei wirkenden Stehtisch. Schnell schnappte sie sich seine Hand und zerrte ihn zu dem Tisch. Sie wollte irgendwie vermeiden, direkt zu tanzen oder so. Angekommen, stütze sie sich leicht ab und guckte Tadashi an.
"Willst du uns was zu trinken holen? Ich kenn mich mit dem ganzen Kram nicht so ganz aus", sagte sie lächelnd und kramte in ihrer Tasche nach dem Portmonnaie, "Ich kann auch bezahlen, das ist kein Problem. Würde mich einfach nur freuen, wenn du was auswählst."

Nachdem Liz sich ein wenig umgesehen hatte, schleifte sie ihn mit zum letzten freien Stehtisch. Daraufhin holte sie ihren Geldbeutel raus um ihn etwas holen zu lassen. "Las stecken," wenn er schon mit ihr weg war, dann bezahlte er auch. Er hatte zwar nicht sonderlich viel Anstand aber ein wenig Erziehung hatte er dann doch genossen und auch wenn seine Beziehungen nie sonderlich langwierig waren und er auch noch nicht viele gehabt hatte, gehörte er noch zu der Sorte, denen die alten Wertvorstellungen wichtig waren. Affären allerdings waren irgendwie noch einmal eine andere Sache. Und da die Beiden ja nur Freunde waren, musste er sich dergleichen auch keinerlei Gedanken machen.
Zuerst ging er an die Biertheke und bestellte zwei Kölsch (jaaa in England xD), die er daraufhin am Stehtisch abstellte. Allerdings verschwand er sofort wieder in Richtung Schnapsbar, wo er sich für Cocktails entschied. Hier hatten sie wohl keine eigene Cocktailbar und generell ziemlich geringe Auswahl, was das anging. Also bezahlte er einfach zwei Gin Tonic und ging damit zurück zu Liz. "Schonmal getrunken?" Er stellte sein Glas fürs erste ab und wartete auf ihre Antwort. Wenn nicht, sollte sie es vielleicht fürs erste nicht übertreiben und vor allem nicht auf leeren Magen trinken. Er wusste nicht, ob sie heute viel gegessen hatte oder nicht, aber sie wollte garantiert nicht kotzend aus dem Club geschmissen werden. Darauf konnte Tadashi auch verzichten.

Elizabeth Longius
Als Tadashi ihr klar machte, sie solle ihr Portmonee nicht rausholen, war sie etwas verwundert, im nächsten Moment geschmeichelt, dann wieder unsicher, lockerte sich dann aber wieder, als der weißhaarige mit zwei Bier wieder kam. Doch er verschwand wieder, während Liz auf die Flaschen guckte. So sonderliche viele Erfahrungen mit Alkohol hatte sie noch nicht gehabt und dann kam er auch noch mit zwei Cocktails wieder. Liz guckte die Drinks an, als sie plötzlich seine frage mitbekam.
"Ehmm, nein, nicht wirklich", sagte sie und guckte dann erst zu ihm, "Wäre jetzt eigentlich mein erstes mal. Naja, ich hatte früher vielleicht schon ein, zwei Erlebnisse mit ein bisschen sehr viel Sekt und Wein, aber das ist Vergangenheit."
Man konnte ihr deutlich ansehen, wie peinlich es ihr war, über die Trinkexszese vom letzten Jahr zu reden. Sie wollte eigentlich nicht, das man so etwas von ihr erwartet. Sie guckte dann wieder auf das Bier und den Drink. Er wusste nicht genau, was sie machen sollte. Sollte sie zu erst zur Flasche greifen, oder doch erst der Drink? Und wie viel sollte sie beim ersten Schluck nehmen? Viel? Wenig? Alles so verwirrend. Sie musste grübbeln, hielt sich kurz die Hand an den Kopf, dann griff sie aber erstmal zu der einen Flasche Bier. Sie war der Überzeugung, es wäre sinnvoller, zu erst mal am Bier zu nippen. Schließlich durften ja sogar Minderjährige Bier in sich reinschütten, bis sie umkippen und der Drink dürfte wahrscheinlich etwas mehr Alkohol haben, oder doch? Egal, Denken lassen und anfangen. Sie öffnete die Flasche und nahm dann einen Schluck. Nicht zu kräftig, aber auch kein Läppischer. Sie stellte die Flasche ab und musste den Geschmack erst einmal erkennen. Es schmeckte ein wenig Bitter, jedoch vollkommen Akzeptabel. Dann guckte sie Tadashi an, "Ich wette du kriegst mehr runter, als ich?"

Tadashi musste grinsen, als Liz meinte, sie hätte schonmal getrunken, zwar nur einmal aber damals nicht zu knapp. Als er sich die betrunkene, rosaarahrige Elizabeth vorstellte, nahm er sich vor in Zukunft mit weniger Vorurteilen durch die Welt zu gehen. Er hatte immer gedacht, sie wäre einer dieser Streber, die höchstens dann mal am Glas nippen, wenn sie schon zum Außenseiter tendieren nur weil sie nichts trinken. Aber anscheinend gehörte sie nicht zu der Sorte Mädchen, die aus Prinzip nichts tranken, nur weil sie schon gesehen hatten, wie andere Menschen die komplette Erinnerung an vorherige Abende verloren hatten und wie andere wegen Alkoholvergiftung im Krankenhaus landeten. Nur weil denen das passiert war, heißt das ja noch längst nicht, dass das ihnen genau das gleiche passiert.
"Die Wette nehm ich an," Tadashi nahm sein Glas hoch und proste ihr einmal zu. Im Gegensatz zu ihr begann er mit dem Cocktail. Wäre es Schnaps gewesen, hätte er ihn sogar in einem Zug geleert, aber einen Cocktail musste man seiner Meinung nach doch ein wenig mehr genießen, während Schnaps hauptsächlich die Funktion hatte, den Alkoholwert im Blut zu steigern. "Schmeckts?" Tadashi konnte Liz' Blick nicht deuten, als sie einen Schluck getrunken hatte. Generell war er nicht sonderlich gut darin, irgendwelche Blicke zu deuten. Es hatte ihn nie sonderlich interessiert und eigentlich sollte es ihn ja jetzt auch nicht interessieren. Was hatte sich denn geändert, dass er auf einmal auf die Mimik anderer Leute achtete und sich vornahm weniger Vorurteile gegenüber anderen zu haben. War heute morgen etwas in seinem Frühstück oder so? Tadashi beschloss einfach, diese Gedanken vollkommen aus seinem Kopf zu streichen - wozu der Alkohol seinen Teil beigab - und den Abend zu genießen.

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"Es schmeckt auf jeden Fall nicht schlecht", sagte sie und musste leicht Lächeln, "Aber doch ein wenig bitter. Ich weiß nicht recht, ob ich einen Geschmack dafür entwickeln werde, aber man kann ja mal sehen, vielleicht irgendwann einmal." Sie lachte noch leicht, warf den Blick dann aber auf den Cocktail. Vom aussehen her stark an Wasser erinnernd, doch sie glaubte kaum, das es Wasser war. Sie nahm das Glas in die Hand und schwenkte den Cocktail etwas vor den Augen, grübelnd, lies das Grübeln dann aber auch und setzte an. Der Schluck war jedoch wirklich sehr kurz, bevor sie das Glas abstellte und mit einem Gesicht, durchzogen von Ekel das was sie im Mund hatte herunter schluckte. Mit dem Geschmack konnte sie nichts anfangen, es schmeckte einfach nur absolut widerwärtig, zumindest empfand sie es so. Leicht schob sie das Glas zu Tadashi und guckte ihn dann verwundert an. "W-Wie kannst du das Zeug trinken?", fragte sie den weißhaarigen und hatte den ekelhaften Geschmack auf der Zunge. Sie guckte nochmal kurz auf das Glas, dann wieder zu dem weißhaarigen. "Wenn du möchtest kannst du den haben, ich krieg den nicht runter", sagte sie und hätte sich im Moment am liebsten die Zunge abgeschnitten, "Ich bleibe beim Bier." Eigentlich hätte sie gerne getrunken, doch plötzlich kam in ihr der Drang auf zu tanzen, doch gleichzeitig die Angst davor, sich in die Menge zu mischen. Immer wieder hatte sie mal komische geschichte gelauscht und hatte deswegen ein eher mulmiges Gefühl, in die Menschen abzutauchen, weshalb sie noch einen Schluck von dem noch kalten Bier nahm.

Anscheinend schmeckte Liz das Bier. Zumindest annähernd. Sie fand es jedenfalls nicht so schlimm, wie den Cocktail, den sie ihm anbot und den er daraufhin einfach weiterverschenkte. Jetzt hatte er zwar Geld verschenkt, aber er würde definitiv nicht zwei dieser Alkoholpegel steigernden Bombem trinken. Schließlich war er dafür verantwortlich, dass Liz heute noch nach Hause kam und wenn er selbst betrunken war, fand er sich in der Regel am nächsten Morgen in einem fremden Bett wieder. Würde das heute Abend passieren, dürfte er Liz wohl morgen früh erst einmal suchen gehen, da er sich definitiv nicht daran erinnern würde, wo sie hin gegangen wäre. Also belies er es lieber fürs erste bei dem einen Cocktail und dem Bier.
Tadashi bemerkte zwar, wie Liz immer wieder zur Tanzfläche rüber sah, wo man keinen Überblick mehr hatte, wer da eigentlich mit wem tanzte, jedoch beschloss er es, fürs erste zu ignorieren. Sie würde schon äußern, wenn sie unbedingt tanzen wollte. Er jedoch war eher ein Tanzmuffel und vermied es, diese Fläche zu betreten, wenn es sich denn vermeiden lies.
"Und, erster Eindruck?" Liz sah wirklich so aus, als wäre sie noch nie in einem Club gewesen und als würde sie das alles heute Abend zum aller ersten mal sehen. Er könnte sich ja auch täuschen, aber Tadashi wurde den Gedanken nicht los, dass Liz noch nicht so oft aus war. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, ob sie mal soetwas in die Richtung gesagt hatte (bzw. bin ich zu faul nachzulesen, ob sie ihm mitgeteilt hat, dass sie eher seltener abends weggeht xDD).
So langsam füllte sich der Raum, da mit dem verfließen der Zeit auch immer mehr Menschen kamen. Je später die Nacht, desto mehr Leute kamen, nach einem gewissen Zeitpunkt allerdings gingen dann die meisten und nur diejenigen, die wirklich Spaß hatten, blieben noch eine Weile. Tadashi gehörte meistens zu denen, die bis 4 Uhr nachts blieben.

Elizabeth Longius
Liz hörte die Frage von Tadashi und guckte ihn mit schief gelegtem Kopf an. "Mein erster Eindruck?", fragte sie nochmal, lächelte dann aber, "Momentan noch ziemlich voll, aber sehr angenehm, auch wenn mir die Musik nicht unbedingt zu sagt. Aber sonst ist es ja ziemlich interessant hier." Als sie fertig gesprochen hatte, nahm sie wieder einen Schluck und dann noch einen und stellte die halbvolle Flasche wieder zurück auf den Tisch. Dann wendete sich ihr Blick wieder zur Tanzfläche, sie seufzte und drehte sich wieder um. "Hoffentlich werden das heute nochmal weniger, ich will auch tanzen aber nicht in so ner großen Menge, da geh ich noch total unter drin", sagte sie und legte den Kopf auf den Tisch und guckte dann wieder zu Tadashi, welcher immer noch so da stand wie vorher, "Du meintest, gegen 0 Uhr oder fangen die meisten wieder an zu gehen, wann gehst du dann eigentlich?" Sie guckte ihn an, nahm wieder das Bier und nahm einen weiteren Schluck. Dann unterhielten sich die Beiden noch weiterhin, obwohl Liz eigentlich viel mehr mit sich selbst redete, da Tadashi nicht sonderlich gesprächig war und dann stimmte es auch einigermaßen und die ersten Leute verschwanden auch wieder. Liz hatte ihren Blick wieder auf der Tanzfläche, welche schon leerer war. Dann drehte sie sich zu Tadashi. "Ich würde mal schnell auf die Tanzfläche huschen, willst du mitkommen?", fragte sie ihn mit einem freundlichen Lächeln, "Also du musst nicht, nur wenn du möchtest."

"Dann, wenn die Bar oder der Club schließst," antwortete Tadashi ihr auf ihre Frage. Meistens blieb er wirklich bis ganz zum Schluss und kostete jede Sekunde aus, die er an Freizeit und Freiheit hatte. Daheim hatte er nur äußerst wenig davon. Egal wie faul er war und wie wenig er für die Schule und vor allem in der Schule machte, er war trotzdem in der Schule, was er nicht als Freizeit ansah. Danach hatte er etwa eine Stunde, um zu Mittag zu essen und im Moment auch um sich um seine Schwester zu kümern, bis er zur Arbeit musste. Zwar war Pizzen auszuliefern auch nicht unbedingt anstrengend und eher weniger interessant - meistens langweilte er sich zu Tode, während er darauf wartete, dass die Pizzen fertig wurden - aber wirklich Freizeit konnte man das ja auch nicht nennen.
Als Liz ihn fragte, ob er mit ihr tanzen gehen würde, schüttelte er den Kopf. Tanzen war wirklich nichts für ihn. Tanzen war etwas für die aufgeschlossenen dauerhaft fröhlichen Menschen, die es liebten, bei jedem Titel, den sie kannten mitzusingen und das Tanzbein zu schwingen. Zu dieser Sorte Mensch gehörte Tadashi nicht. Er gehörte zu den proletenhaften, an der Bar trinkenden Typen, die sich einfach nur unterhielten oder die Wirkung des Alkohols genossen, während sie einfach gar nichts taten, außer auf die Musik zu hören.
"Geh ruhig," fügte er schließlich hinzu, um ihr mitzuteilen, dass er definitiv nicht tanzen würde, sie sich aber davon auch nicht abhalten lassen sollte. Der Weißhaarige nahm noch einen Schluck aus seinem Glas und betrachtete die Menschen, die bereits jetzt verschwanden. Entweder auf dem Weg nach Hause oder zu einem andern Club. Manche davon waren dermaßen betrunken, dass sie sich nicht einmal selbsständig auf den Beinen halten konnten und Gefahr liefen den Eingang zu ruinieren. Tadashie hasste es, wenn jemand in den Eingang kotzte. Sollten die doch lieber in die Büsche verschwinden oder bis zur nächsten Straßenlaterne rennen.

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Liz lächelte nach seiner Antwort und war auch schon auf der Tanzfläche, aber eher am Rand, da es noch ein wenig viele waren, das sie sich in die Mitte trauen würde. Wahrscheinlich würde sie erst in der Mitte enden, wenn der größtteil der Leute weg wäre, aber stören tat sie das nicht wirklich und trat einfach in den Tanzrhythmus der noch nicht ganz betrunkenen Gäste ein, während andere schon auf der Tanzfläche kolabierten und einfach wegschliefen. Es dauerte schon eine weile, bis sie dann aber etwas schockiert und zitternd raus getreten kam und wieder zu Tadashi ging, welcher scheinbar noch etwas neues geholt hatte, was er trinken konnte. Das Liz gut eine halbe Stunde getanzt hatte war ihr gar nicht aufgefallen, aber dann stellte sie sich erst einmal wieder an den Tisch und guckte dann zum weißhaarigen.
"D-D-Diese Grabscher", sagte sie ein wenig schockiert und guckte ihn an, "Grade wo es mir spaß gemacht hat kommt so en Vogel und denkt er könne mich begrabschen. Denkst du es war die richtige Idee, ihm den Absatz in den Fuß zu rammen? Ich hoffe ich hab ihm nicht zu sehr weh getan."
Sie stand da und jetzt wäre es ihr wirklich ein Segen, wenn Sitzplätze da wären, da ihre Beine schon ein wenig schlapp machten und sie guckte sich um, als sie im nächsten Moment einen unangenehmen Druck spürte.
"Gleich wieder zurück", sagte sie lächelnd und verschwand auch schnell in Richtung Damentoilette und verweilte dort ein Weilchen, aber nicht sonderlich lange, als sie dann auch wieder kam und sich an den Tisch stellte und zu Tadashi guckte, "Ohh Gott, ich will mich setzen", sagte sie seufzend und musste etwas Luft holen, "Ich bin für solche Abende nicht sonderlich geschaffen, meine Beine wollen schon nicht mehr mitmachen. Siehst du irgendwo einen Platz, wo man sich setzen könnte?"

Tadashi hatte LIz beobachtet. Schließlich hatte er ja auch nicht wirklich etwas besseres zutun gehabt, während er mit seinem Bier da stand. Da er hier auch niemanden kannte, hatte er einen ruhigen Abend. Es kam niemand zu ihm, der sich beschwerte, dass er die Handynummer geändert hatte. Niemand der auf ihn zustolziert kam, ihm eine Ohrfeige verpasste und dann wieder verschwand. So konnte man den Abend wirklcih mal halbwegs genießen.
Als Liz zurückkam und ihm erzählte, dass sie dem besoffenen Typen, der ihr ein wenig zu nah gerückt war, ihren Pfennigabsatz in den Fuß gerammt hatte, musste er grinsen. "Das hat dem garantiert nicht wehgetan," er musste grinsen. "Der merkt doch sowieso nicht mehr viel und morgen früh hat er eh nichts mehr, woran er sich erinnern kann, glaub mir." Es war nur gut, dass sie sich gewehrt hatte. Man las schließlich nicht selten in der Zeitung von irgendwelchen vergewaltigten Mädchen, die am nächsten Tag tot im Wald gefunden wurden. Gerade in London, wo niemand niemand kannte und jeder einfach wegsah, wenn jemandem Leid zugefügt wurde, musste man da aufpassen.
Da es hier keine Sitzplätze gab, hatte Liz wohl, obwohl ihr die Füße wehtaten, wie sie ihm berichtete, keine andere Wahl, als vorerst stehen zu bleiben. Aber nach einer Weile räumte Tadashi die Getränke auf dem Tisch ein wenig beiseite und setzte das Mädchen auf den Tisch. "Besser so?" Da der Tisch ziemlich hoch war, musste Tadashi jetzt zu ihr aufsehen.

Elizabeth Longius
Liz war leicht verwundert, als Tadashi plötzlich platz auf dem Stehtisch machte und guckte die saubere Tischplatte kurz an, da merkte sie plötzlich, wie sie angehoben wurde. Fast hätte sie panisch losgeschrien, als sie merkte, das Tadashi sie einfach auf die leer geräumte Tischplatte gesetzt hatte. Er leichtert atmete sie durch, als sie die Frage bemerkte und guckte runter zu Tadashi, welche zu ihr hoch guckte. Leicht irritierend war es für sie schon, da sonst eigentlich sie die Jenige war, die zu anderen aufblicken musste, doch dieses Mal war es tatsächlich anders. Doch besser war es auf Jeden fall, anstelle davon, sich die beine in den Bauch zu stehen, auch wenn ihr die Situation leicht peinlich war.
"Viel Besser", sagte sie einfach nur und guckte sich dann leicht um. Irgendwie wusste sie nicht wirklich, was genau sie hier verloren hatte. Normalerweise wäre sie nie in so einem Club, geschweige den mit einem Jungen, den sie noch nicht einmal so lange kannte, doch hey, es war Wochenende und jeder Mensch erlaubte sich was, also durfte sie das doch auch. Ihr schweifender Blick kam bei Tadashi wieder zum stehen und guckte ihn leicht fragend an, "Sag mal, was genau zieht dich eigentlich immer wieder in solche Bars, wenn du nur da stehst und trinkst? Reißt du normalerweise irgendwelche Mädchen auf oder wie?"
Irgendwie verwirrte es sie wirklich, trotz allem wirkte er irgendwie Lust los, wie er so da stand und einfach nur den Alkohol in sich hinein schüttete. Aber wahrscheinlich würde sie es auch einfach durchgehen lassen, wenn er ihr nicht antworten würde, eigentlich war es ihr ja egal. So gesehen war sie einfach nur froh, das er sie mit genommen hatte, die meisten hätten es wahrscheinlich nicht gemacht.

Sie hatte wirklich nicht lange gebraucht, um zu verstehen, weshalb er normalerweise am Wochenende wegging. Wenn er es jetzt so aus ihrem Mund hörte, hörte er sich wirklich an, als wäre er ein schlechter Mensch. Er hatte sich noch nie selbst aus den Augen anderer betrachtet. Es hatte ihn auch nie interessiert, was andere über ihn dachten, immerhin war ihm noch nie jemand wirklich wichtig gewesen. Also, was hatte sich geändert, dass er sich jetzt unwohl dabei fühlte, zuzugeben, dass er normalerweise eine Nummer in der Nähe schob, wieder Heim ging und sich besser fühlte, obwohl er ein Mädchen ausgenutzt hatte? Damit hatte er früher doch keinerlei Probleme gehabt. Im Gegenteil. Er hatte sich sogar jedes Mal darauf gefreut, endlich wieder loslassen zu können und den ganzen Druck ablassen zu können. Letzten Endes waren diese Mädchen für ihn nicht mehr gewesen, als ein Ventil, das den Dampf abließ, wenn der Druck zu groß wurde.
Letzten Endes antwortete Tadashi ihr dann doch: "Richtig geraten," er lächelte sie freundlich an. Das erste Lächeln an diesem Abend und das auch nur, um zu vertuschen, dass er sich in seiner Haut gerade eher unwohl fühlte. Das musste ja nicht unbedingt auch noch jemand mitbekommen. Ihn selbst überraschte das schließlich schon mehr als genug.

Elizabeth Longius
Als sie die Antwort des Weißhaarigen hörte, musste sie leicht anfangen zu lachen, unterdrückte das dann aber doch wieder und guckte dann wieder runter zum weißhaarigen Jungen.
"Naja, irgendwie hab ich so ne Antwort erwartet", sagte sie lächelnd, rutschte dann aber doch wieder von der Tischplatte und hielt sich kurz an seiner Schulter fest, "Sorry das ich dich Heute dabei behindere. Ich hoffe es macht dir nicht zu viel aus."
Sie lächelte, aber eigentlich wollte sie das nicht sagen, viel lieber hätte sie ihn jetzt einfach gepackt und wäre mit ihm aus der Bar gegangen, um ihm eine zu Knallen. Egal wie viel er sich dabei besser fühlen würde, was wenn er jetzt jemanden verletzen würde oder irgendwas ungeplantes dabei passieren würde. Doch bis sie so etwas machen würde, da würden noch Jahrhunderte vergehen, "Aber wird das nicht nach einer Weile langweilig? Vor allem Heute? Irgendwie machen wir doch hier auch nicht mehr wirklich was. Du säufst noch die ein oder andere Stunde und ich sitze entweder hier oder gehe weiter tanzen, bis wieder irgendso eine Flachzange versucht mich zu begrabschen. Wollen wir nicht wenigstens irgendwas machen? Hast du wirklich keine Lust zu tanzen?"

Ihr war tatsächlich langweilig. Vielleicht wurde ihm ja auch einfach nur nicht langweilig, weil er es sowieso immer wieder war: gelangweilt. Wann passierte schonmal etwas spannendes im Leben? Eher selten. Aber tanzen würde er nicht. Dazu könnten ihn keine 10 Nashörner bewegen. "Ich mach alles. Alles außer tanzen, wirklich." Sie wollte ihn auch definitiv nicht tanzen sehen. Da war er sich sicher, denn alles war spannender, als mit ihm zu tanzen. Dann wäre sie vermutlich morgen im Krankenhaus und müsste sich irgendwelche schmerzlindernden Mittel verschreiben lassen um die blauen Beulen an ihren Füßen nicht mehr beachten zu können.
Das zweite Thema, was sie zuerst angesprochen hatte, lies er fallen. Er würde ihr doch jetzt nicht allen ernstes darauf antworten, ob es ihm etwas ausmachte und ob sie ihn behinderte. Das wäre ja sogar unter seinem Niveau. Außerdem wurde er das Gefühl nicht los, dass sie ein wenig verärgert war. So oder so, hatte er sich mit dieser Antwort wohl keinen Gefallen getan. Tadashi schüttelte den Kopf um endlich diese ganzen verdammten Gedanken aus seinem Kopf zu bekommen. Seit wann dachte er denn so viel über soetwas nach. Darüber was jemand anderes gerade dachte. Mit den nächsten zwei Schlücken Bier, leerte er die ganze Flasche und besorgte sich auf der Stelle noch eine. Wurde Zeit, dass sein Alkoholpegel stieg. Er hatte noch nie einen Freitagabend nüchtern verbracht. Das sollte sich gefälligst nicht ändern.

Elizabeth Longius
Also wollte er wirklich nicht tanzen. Schade eigentlich, sie würde gerne mit ihm tanzen, weil sie hier einfach niemanden kannte, seufzte dann aber doch leicht, als sie ein unangenehmes Gefühl in der Bauchgegend verspürte. Es zahlte sich aus, das sie nichts gegessen hatte, den jetzt war sie hungrig und das Gefühl war ihr unangenehm.
//Arghh, muss das jetzt sein? Das kann einfach nicht gut wirken... aber trotzdem, ich will was essen//, dachte sie und hielt sich mit der einen Hand den Bauch, //Wenn man hungrig ist, dann soll man etwas essen, was sollte darin falsch enden, ich nehme ihn einfach zur nächst besten Möglichkeit mit, wo ich etwas essen kann.//
Sie musste dann doch leicht seufzen und auch wenn es vielleicht sogar etwas zu dominant rüber kam, packte sie den weißhaarigen Jungen am Handgelenk und guckte in Richtung ausgang.
"Können wir kurz irgendwas essen?", fragte sie ihn dann und guckte ihn dann mit einem süßen Lächeln an, "Ich hab Hunger und wir können ja wieder her kommen, wenn du möchtest, oder?"
Sie hoffte, das er einfach mitkommen würde, sie wollte nicht alleine durch die Straßen trotten, wenn es bereits so spät war und sie jeder Zeit zusammen klappen könnte. Zwar würde sie ihn zu nichts zwingen, da sie es sich einfach nicht trauen würde, aber sie hoffte das er mitkommen würde. Egal wie er so war, irgendwie glaubte sie dran, das er ihr helfen würde, egal wie wenig sich die Beiden erst kannten.

"Klar," antwortete er nur. Dieses 'Klar' war mittlerweile schon eine Art Reflex geworden. Freitags Abends sagte er zu nichts außer Tanzen und Drogen nein. Aber als er Liz ansah, fragte er sich, was aus dem Mädchen geworden war, das er letzte Woche noch von Oben herab behandelt hatte und das sich auch so verhalten hatte, als würde sie ihn am liebsten auf Distanz halten und ihm niemals begegnen. Jetzt schleifte sie ihn einfach so mit. Tadashi war sich ziemlich sicher, dass sie das noch vor ein paar Tage mit Sicherheit nicht getan hätte. Aber er hatte nichts dagegen. Sie musste sowieso mal etwas essen. Ein Bier hatte sie immerhin schon getrunken und nichts zu essen, wenn man Alkohol getrunken hatte, war einfach nur leichtsinnig. Allerdings kannte sich der Weißhaarige hier nicht im geringsten aus. Das Einzige, was er auswendig gelernt hatte, war der Heimweg. Aber wo man hier gut essen konnte, wusste er nicht. Und sie sicherlich auch nicht. Immerhin sah sie nicht gerade so aus, als wäre sie schon sonderlich häufig hier gewesen und als würde sie die Gegende wie ihre Westentasche kennen.
Aber das hier war London. Man würde schon früher oder später irgendeinem Restaurant, Imbiss oder Frittenstand über den Weg laufen, der auch jetzt noch geöffnet hatte.

Elizabeth Longius
Irgendwie freute sie sich richtig, das er einfach nur bejate und nicht irgendwie noch irgendeinen dummen Kommentar abgab. Sie zog ihn dann auch einfach mit, weil sie irgendwie nicht daran glaubte, das er von alleine los gehen würde, auch wenn sie innerlich bereits vor Scham gestorben war und auch etwas zitterte, ging sie mit ihm im Schlepptau einfach los, bis sie wieder bei der Gardrobe waren und holte schnell die Jacken, bevor sie sich diese jedoch anzog, ging sie direkt nach draußen und guckte sich dann draußen um. Es war Dunkel, normalerweise war sie um die Uhrzeit nie noch draußen, es war irgendwie fremd, doch es störte sie keines Falls, als sie merkte, das es kühl war, zog sie sich schnell die Jacke an, auch wenn diese nicht sonderlich viel half, doch durch die Kälte musste sie das Zittern von Scham nun nicht mehr unterdrücken, da sie auch vor Kälte zitterte. Dann guckte sie zu Tadashi.
"Du hast vorhin gesagt, das du hier noch nie wirklich warst, heißt wir müssen suchen, stimmts?", fragte sie lächelnd, doch sie verließ sich immer auf ihr Gefühl und traute ihrem Gedächtnis vollkommen, "Irgendwas müssen wir ja finden, schließlich findet man hier sowieso alles."
Irgendwie war sie glücklich, sie konnte es einfach nicht verstehen. Bis vor einem Moment wäre sie vor Scham fast zusammen gesackt, doch irgendwie freute es sie, das sie mal wenigstens ein wenig die Richtung angeben konnte. Dann guckte sie sich vorerst aber erst einmal um. In der Straße schien scheinbar nichts zu sein, was noch offen war, aber irgendwas wird es schon noch geben. Dann ging sie auch schon direkt los, leicht vor Tadashi, aber eher neben ihm laufend und guckte sich in der Straße um, als sie in einem Gebäude noch Licht sah. Sah nach irgendeiner Imbiss-Budde aus und das würde vollkommen ausreichen, zumindest in ihrem Sinne. Sie zeigte mit dem Finger in die Richtung, bevor sie Tadashi anguckte.
"Wollen wir?", fragte sie dann noch.

Tadashi hatte das Gefühl, dass er wie eine kleine Ente ihrer Mutter gerade Liz einfach nur hinterherdackelte. Ihn störte es allerdings im Moment eher weniger, da er sowieso in Gedanken versunken war. Er bekam nicht mit, dass Liz vor Kälte zitterte und auch nicht, wie sie sogar noch etwas langsamer zu gehen schien um nicht ganz vor ihm zu gehen. Wäre er bei Sinnen und wäre sie eines dieser Mädchen, die er normalerweise Freitagabends aufriss, hätte er ihr schon längst seine Jacke gegeben, ihre Hand genommen und sie mit einem falschen Lächeln irgendwo hingebracht, wo es teuer aussah, aber nicht unbedingt teuer war, sodass sie davon beeindruckt war, dass er zahlte. Aber jetzt war die Auswahl der teuer aussehenden sowieso nicht mehr allzu groß. Dennoch hatte Liz wohl etwas gefunden. Na besser als nichts. Man konnte sich drin an einen kleinen Tisch setzen und hatte es direkt vor der Heizung wirklich warm, was Liz garantiert nicht ablehnen würde. Als er auf seine Uhr sah, war er überrascht. Er hätte wirklich nicht gedacht, dass es schon kurz nach eins war. Kein Wunder, dass das meiste schon geschlossen hatte. Dann würde er wohl ebenfalls etwas essen. Wer weiß, wann er das nächste Mal etwas bekommen würde.
Tadashi bestellte sich ein Schnitzel mit Pommes. Zwar wusste er, dass das Schnitzel hier nicht unbedingt ein Geschmackserlebnis werden würde, aber davon würde er wenigstens satt werden. Alles andere war ja so wenig, dass er sich nicht vorstellen konnte, jemals davon satt werden zu können. Nachdem er sich dazu ein großes Wasser bestellt hatte, sah er Liz fragend an. Er studierte das Angebot nie sonderlich lang und nahm einfach, was ihm als erstes ins Auge fiel. Daher war er auch schnell fertig gewesen. Während Liz noch auswählte, sah er sich erst einmal um. Es war ein relativ sauberer Raum. Nicht unbedingt groß, aber dennoch vollkommen ausreichend, für die paar Touristen die hier wohl täglich vorbei kommen.

Da Tadashi anscheinend nichts gegen den spontanen Vorschlag hatte, ging sie auch direkt mit ihm hin, da der Laden ja auch aus der Nähe nicht sonderlich schlimm aussah. Zwar war der Imbiss nicht sonderlich groß, aber wozu auch? Es war beheizt, das Licht war weder zu grell, noch zu schwach und sauber war es allen Anschein nach auch, also war es vollkommen akzeptabel. Als Tadashi sich gesetzt hatte, setzte sie sich gegenüber und rückte direkt etwas an die Heizung, wo sie sich leicht in die Lehne von der Couchbank sacken ließ und entspannt seufzte. Zwar war es schon gut, sich auf den Tisch in der Bar zu setzen, um die Beine etwas zu entlassten, doch war die Sitzbank sehr viel angenehmer, vorallem wegen der Rückenlehne, die Hochgenug war, das sie dort einsacken konnte. Dann warf auch sie einen Blick auf die Karte, musste jedoch etwas länger überlegen als Tadashi, der schon nach einem kurzen Blick wusste, was er nehmen würde. Dann hatte sie sich aber doch für eine Bratwurst mit Pommes entschieden.
"Das in der Bar war echt anstrengend", sagte sie direkt um irgendwie zu einem Gespräch zu kommen, "Wahrscheinlich muss ich erst einmal etwas mehr Kondition aufbauen und irgendwie etwas gegen mein Problem mit dem Gleichgewicht tun, bevor ich sowas das nächste mal mache. Sag mal Tadashi, wie alt warst du, als du das erste mal auf den Geschmack davon gekommen bist, so auf Partys rumzulungern?"
Sie wusste nicht wieso, doch sie wahr daran nunmal interessiert und zurück nehmen würde sie die frage dieses mal nicht.

"Wie alt?" Achherje, da musste Tadashi nochmal genauer überlegen. Das machte er schon eine ganze Weile, auch wenn Trinken in England ja offiziell erst ab 21 erlaubt war, was er ja definitiv noch nicht war. "So 16, vielleicht. Ich weiß nicht mehr genau." Tadashi sah sie an und merkte, dass sie ihn ebenfalls ansah. Allerdings mit mehr Neugierde im Blick. In diesem Moment beschloss Tadashi zu erzählen. Egal was. Aber der Abend konnte ja schließlich nicht so weiter gehen. Sie fragte ihn irgendetwas, er antwortete einsilbig und es herrschte Stille bis sie wieder eine Frage hatte. Wenn er normalerweise unterwegs war, dachte er sich irgendetwas aus, das einen guten Eindruck hinterlies. Damit erreichte er auch meistens sein Ziel, aber hier und jetzt hatte er kein Ziel zu erreichen. Er war mit jemandem unterwegs. Was das Wort Freundschaft oder auch nur Bekanntschaft bedeutet hat er jedoch nie gelernt. Das musste er wohl erst noch lernen. "Mein Onkel hat mich mal mitgenommen als ich 10 war und ich fand es eher nicht so toll. Den Rest seines kläglichen Lebens hat er mit Alkohol und seinen Rauschzuständen verbracht, aber vor drei Jahren hat er dann endlich seinen Weg ins Grab gefunden. Keine Ahnung warum. Aber ich bin noch einmal dort hin zurückgekehrt, wohin er mich damals mitgenommen hatte. Ich konnts mir nur damals noch nicht wirklich leisten. Meinen Nebenjob hab ich erst sein eineinhalb Jahren. Seitdem geht das besser und ich muss mir nicht immer alles ausgeben lassen."

"Hmm, erst kein Interesse daran und dann doch Gefallen daran gefallen, aber solltest du das verdiente Geld nicht besser für irgendetwas anderes benutzen, als es Jedes Wochenende zu versaufen?", fragte sie ihn und guckte ihn mit schiefgelegten Kopf an, "Schließlich braucht doch jeder mal für irgendetwas Geld und wenn du das jetzt schon alles förmlich aus dem Fenster wirfst, dann kannst du doch damit nichts mehr anfangen. Versteh mich bitte nicht falsch, es ist ja trotz allem deine Entscheidung, was du mit deinem verdienten anstellen kannst, aber ist es nicht besser, wenn man was zurück gelegt hat, falls beispielweise irgendwas besonderes Anfällt oder es mal einen Notfall gibt? Würde ich mir das ganze Geld das ich mir bis jetzt so angespart habe direkt verballern, dann hätte ich mir Heute so viel Geld leihen müssen, das ich danach im ruin versunken wäre, zumindest für ein paar Monate und gekommen wäre ich dann wahrscheinlich auch nicht, wegen ner riesen Standpauke und verboten."
Erst jetzt fiel dem Mädchen richtig auf, wie viel sie geredet hatte, obwohl sie nur kurz Stellung nehmen wollte und zuckte kurz zusammen.
//Wahh, wieso so viel, wieso hast du ausgerechnet so viel gesagt, jetzt will er mich auf jeden fall los werden und ich muss alleine Nach Hause//, dachte sie sich und guckte dann leicht verzweifelt nach unten, "S-Sorry für meine große Klappe, es ist mir einfach rausgerutscht."
Sagte sie, als sie bemerkte, dass das Essen grade gebracht wurde, doch direkt zu essen fing sie nicht an. Sie grübelte immer noch darüber nach, ob sie ihn jetzt irgendwie nieder gemacht hatte oder nicht, innerlich schlug sie jedoch bereits den Kopf gegen jegliche Wände.

Das Essen kam. Tadashi war froh darüber, dass das Essen endlich kam. Jetzt musste er sie nicht mehr ständig ansehen, hatte einen Grund, warum er noch eine Minute länger brauchte um zu sprechen, da sein Mund vol war und konnte sich auf sein Schnitzel vor ihm konzentrieren. Sie hatte ja Recht. Er wusste, dass sie Recht hatte. Aber jeder hatte etwas, das er brauchte. Für den einen waren es Süßigkeiten. Für den anderen ein geregelter Ablauf, für den nächsten eben am Wochenende feiern zu gehen. "Versteh mich nicht falsch. Ich lege mir jeden Monat die Hälfte meines Gehalts zurück." Er hätte noch mehr sagen können. Aber er war einfach nicht der Typ, der an seine Zukunft dachte. Er war nicht derjenige, der sich Sorgen machte, vor allem was anstand. Ihm war es lieber im Hier und Jetzt zu leben und erst einmal das wirklich auf die Reihe zu bekommen. Da konnte er Gedanken über die Zukunft nicht brauchen. "Ich werd sowieso ne Ausbildung machen. Und mit zwei Jobs wird das Geld dann schon reichen, auch wenn ich den zweiten dann zeitlich etwas kürzen muss." Tadashi wusste jetzt schon, dass das seinen Boss nicht sonderlich freuen würde, aber das war nicht sein Problem. Er konnte ja schlecht eine Ausbildun gin der Küche anfangen. Immerhin war er einfach nur schlecht im Kochen. Was er genau machen würde, würde er dann schon sehen. Irgendetwas fand sich sicherlich. Er wollte ja kein großes Gehalt. Hauptsache man kam damit über die Runden.

"Hmm, verstehe...", sagte sie, doch irgendwie war sie jetzt wieder unsicherer, trotz seiner ruhigen Antwort hatte sie ein unbehagliches Gefühl, unterdrückte dieses jedoch und guckte zum Essen. Doch wirklich essen konnte sie dann doch nicht, es war komisch. Sie hatte Hunger, aber irgendwie wollte sie nicht essen. Sie seufzte und setzte sich erst einmal richtig hin und griff nach der Gabel. Zwar konnte man Pommes auch als Fingerfood bezeichnen, doch trotzdem, sie hat es so gelernt, das es sich nicht gehört, mit den Fingern zu essen, weshalb sie trotzdem er erst etwas mit der Gabel in den Pommes rumstocherte, //Warum hab ich jetzt so ein schlechtes Gewissen? Ich habe ihn nicht beleidigt und er hat es nicht so aufgenommen, was ist den nur los mit mir? Hab ich etwa Angst vor ihm? Arghhh, komm endlich wieder zur Vernunft Liz!//
Sie pickste ein paar der Fritten auf und zerkaute diese, doch das Schlucken war irgendwie schwer, sie konnte sich nicht erklären wieso. Aber trotzdem ignorierte sie es vorerst und schnitt sich auch etwas von der Wurst ab. Hierbei das gleiche Problem, aber wenigstens konnte sie durch das Essen vertuschen, das sie nicht reden wollte, oder eher, das sie sich plötzlich nicht mehr traute zu reden. Das ganze Selbstbewusstsein von vorher war weg und hatte sich scheinbar in die übliche Schüchternheit und Angst vor allem geändert. Ihre Kehle war wie zusammen gedrückt, wie immer, als wäre der Tadashi, mit dem sie sich vorher doch einigermaßen verstanden hatte, jetzt plötzlich wieder ein vollkommen fremder. Plötzlich spürte sie einfach das Gefühl, das sie weg wollte, sie konnte nicht verstehen wieso und schluckte es einfach runter.