Schon nach kurzer Zeit, bevor Kenjis Frage überhaupt richtig beantwortet war, ging es in das Lavagebiet. Er und Aria folgten Hel einfach. Es war heiß, höllisch heiß und natürlich war dies nicht leicht zu tragen. Vorsichtig ging Kenji von Steinfläche zu Steinfläche. Die Lava um ihn herum spritzte hoch und zersetzte langsam aber stetig die Steinflächen. Auch waren ab und zu Flossen in dem riesigen Lavasee zu entdecken. Aria hatte sich vor dem losgehen bereits einen Schild hergestellt, da die Hitze ihr stark zu schaffen machte und sie sich nur schwer darauf konzentrieren konnte, einen guten Weg zu finden. Ihr Herz war am rasen und der Schweiß lief ihr über das Gesicht, als die Lava plötzlich ein Loch in die Steinplatte direkt vor ihr brannte. Sie guckte sich um, als plötzlich ein Fisch ähnliches Wesen hervor sprang. Es wirkte komisch deformiert und steuerte direkt auf sie zu, doch sie stieß es mit dem Schild einfach zurück in die Lava. Dann sprang auch sie weiter, als die Fisch plötzlich aus allen Stellen des Sees hervor sprangen und die Lava dabei verspritzten. Während Aria die Tropfen mit dem Schild abfing, musste Kenji jedem einzelnen ausweichen. Schon jetzt fingen die Platten an, kleiner zu werden, also bewegte sich direkt die gesamte Gruppe schneller. Der Weg war zwar nicht unbedingt lang, jedoch war er nun noch viel gefährlicher geworden. Je weiter die Gruppe kam, desto kleiner wurden die Wesen, doch auch wurden die Platten immer kleiner, manche sogar schon so klein, das grade mal eine Person auf dieser stehen konnte. Der Weg wurde anstrengender und Kenji und Aria wurden Beide ein wenig langsamer. Plötzlich entstand förmlich eine Lavawand, die den Weg abschnitt. Es war mörderisch, der gesamte Weg, doch das Ende war bereits in Sicht. Was die 4 aber kaum bemerkten, war, wie die Zeit verflog. Die Platten wurden immer kleiner und die Wand verschwand dann wieder. Die Steine waren auf der anderen Seite nun sehr stark bis fast vollständig geschmolzen, doch durch die Wand fielen auch wieder neue von oben. Noch ein paar Platten und sie waren auf der anderen Seite. Erschöpft fiel Kenji auf die Knie und hechelte förmlich, während Aria direkt auf den Boden fiel. Mehrere kleinere Spritzer hatten ihr Arme und Beine erwischt. Sie hatte die Augen noch offen und langsam wurde ihre Lunge freier. Durch die ganze Lava hatte sich unter anderem auch Ruß gebildet, welcher sich auch in den Lungen der 4 leicht festgesetzt hatte. Zwar war der gesamte Trip mörderisch, aber wahrscheinlich war er sicherer als der andere, zumindest dachte Aria das, weil Hel anscheinend diesen Ort kannte. Aufrichten konnte sie jedoch noch nicht, da sie erst jetzt die Schmerzen der Verbrennungen wahrnahm. Sie wollte schreien, war aber zu schwach dafür, weshalb ihr der schmerz lediglich ein paar Tränen in die Augen trieb. Kenji guckte dann über Freya hinweg zu Hel.
"Müssen wir hier wieder durch.... Wenn wir zurück wollen?", fragte er, hustete dann leicht und guckte nach oben, "Egal, erst mal müssen wir uns verstecken.... sonst gehen wir hier drauf."

(Hab den Ellen Langen Marsch mal geskipt, okay? Wenn nicht, dann sag's einfach :) Das mit den vielen Märschen ist schwer zu schreiben xD)

(So schnell sollte es nicht fertig sein O_O)

Hel hüpfte von Steinplatte zu Steinplatte. Durchbohrte die lästigen Monster mit einem langen Speer, denn sie auch brauchte, um auf einen ganz kleinen Stein zu landen und im nächsten Moment wieder wegzuspringen. Ihr Körper wirbelte umher, Dolche flogen von ihr davon und schnitten durch das seltsame Fleisch der Fische. Als die Steinplatten kleiner wurde, blieb ihr aber nie mehr Zeit als einen Bruchteil einer Sekunde und so zog sie sich mehrere Kratzer ab. Auch sie hatte nach und nach keine Kräfte, die Müdigkeit zerrte an ihren Beinen.
Länger wollte Hel nicht mehr über diese verdammten Steine hüpfen, also sammelte sie Energie in ihre Beine und sprang das letzte Mal. Mit der wenigen Energie, hatte sie ganze 7 Reihen übersprungen und war mit einer Rolle auf dem festen Boden gelandet. Da von rechts während ihrem Sprung noch eine Fontäne hochschoss, hatten sie einige Lavatropfen getroffen. Mit elenden Schmerzen rollte sie sich umher, in der Hoffnung die schmerzen würden verschwinden.
"Verdammte scheisse! Verdammter Körper! FREYA!"
Ihr unheimlich wütender Schrei hallte weiter und überklang sogar das entsetzliche Husten von Freya die in eine volle Ladung Russ abbekommen hatte. Natürlich war ihr sonst nichts schlimmes geschehen, ausser als sie beinahe in einer dieser vergifteten Wolken gefallen wäre, konnte diesen aber noch mit Wasser fortschwämen. Mit feuchten Augen krabbelte sie zu Hel und hielt ihre bereits von Wasser umgebene Hände über ihren verkohlten Arm. Ihre Heilmagie war bereits so fortgeschritten, dass sie solche Verletzungen im nu kurieren konnte, sogar so, dass alles wieder so aussah wie vorher. Auch Kenji und Aria tauchte sie zur Sicherheit in eine Blase, die grössere Wunden heilen sollten. Nach einigen Minuten liess sich Freya nachhinten fallen und blieb ersteinmal liegen. Ihr Atem kam stossweise und war quitschend zu gleich. Ruhe schien eingetroffen zu sein, als sich ihre Atmung normalisierte. Viel zu wenig Zeit hatte die Gruppe um sich auszuruhen, da bebte schon der Boden und Lava schoss heraus, übergoss sich über dem Land und lautes Gekreische war zu hören. Mühsam rappelte sich Hel auf und machte sich kampfbereit.
"Ich hatte gehofft wir würden nicht auf euch treffen. Wie es scheint ist das Glück aber nicht auf unserer Seite"
3 Gestalten schossen aus dem Lava, umkreisten alle 4 und lachten im Chor. Es war ein lautes und schrilles Lachen, was man so schnell nicht vergessen wird. Es waren die 3 Ignisschwestern. Furien, Beschützer des Lavagebietes könnte man sagen doch in Hels Augen bloss niederträchtige Schl***. Die Schwestern kamen näher, erstaunt diese Frau zu sehen und in nächsten Moment schlugen sie mit den Ketten nach allen vieren.
Die erste kreischte und stürzte sich auf Hel, ihre weiten Schwingen beförderten durch die starken Flügelschläge beiseite und mit ihren langen Krallen kratze sie Miras Gesicht auf.
"HEL! In so einem schwachen Körper ein Leckerbissen, wir werden uns rächen!"
Sofort legten sich zwei lange Schwerter in ihr Hand, mit dem sie die Krallen abwehrte. Freya hatte einen Wasserstrahl auf sie abgefeuert, doch ehe dieser die älteste Schwester traff flog sie hoch. Die Ignisschwestern verfügten alle über das Element Feuer, nutzen die Ketten an den Händen wie Peitschen und die Flügeln waren auch eine nervige Waffe.

(Der Kampf könnte gerne etwas länger dauern als eine post... die Ignis(Feuer) -schwestern sollten einfach NPC's sein, also kannst du die gerne spielen. Wen du willst kannst du dir noch eine Fähigkeit für die Haare ausdenken. Diese Furien wären etwa auf Lvl. 3 also recht stark)

Spoiler:

(Sorry, war nicht meine Absicht, wusste nicht was ich schreiben sollte >.<)

Aria und Kenji versuchten sich etwas auszuruhen, als sie plötzlich von Freyas Blasen umschlossen wurden. Die Verbrennungswunden von Aria schwanden und auch besserte sich die Atmung der Beiden. Nach kurzer Zeit platzten die Blasen auch. Aria setzte sich aufrecht hin und guckte sich um, ihr Schädel brummte. Aber als wäre der Marsch nicht schon schlimm genug, war plötzlich ein Lachen zu hören und 3 schreckliche Wesen erschienen plötzlich. Sie umkreisten die Gruppe kurz, als eine von diesen auf Hel zusprang und der Kampf theoretisch los ging. Schnell richtete sich Kenji auf, was Aria ihm gleich tat. Kenji richtete seinen Blick direkt auf eine der Schwestern, als diese auch schon auf ihn zu zischte. Schnell ließ Kenji Blitze in seinen Händen entstehen, die er in die Richtung des Dämons warf, doch es war, als würden diese an ihr vorbeifliegen, als würden die Blitze ausweichen, anstatt das Weib. Diese kam immer näher, als sie plötzlich anfing, mit Feuerbällen nach ihm zu werfen. Er wich nach hinten, als er eine starke Hitzequelle hinter sich wahrnahm.
"Verdammt", konnte er nur sagen, als er an die Feuersäule stieß. So schnell er konnte stieß er sich von der Säule ab, doch hatte er deutlich etwas eingesteckt. Er sackte etwas auf die Knie, als plötzlich die Dämonenfrau weiter auf ihn los flog.
"Wissen und Gewalt, verbündet in einer Allmächtigen Einheit, dies war der Weg, dem die Götter folgten und ihren Kraft wurde gesandt, um zu helfen, Athenas Zorn", kam es aus Arias Mund, welche sich vor Kenji gestellt hatte. In ihrer einen Hand erschien plötzlich ein goldener Speer und in der anderen ein goldener Schild, "Rappel dich auf, los!"
Sie fing die Feuerbälle mit dem Schild ab, jedoch waren diese Stark. Zwar konnte sie den Schild aufrecht erhalten, doch fing sie wieder an zu bluten. Immer noch war ihr Körper schwach und Kenji kniete noch hinter ihr. Mit geballten Fäusten stand er auf und suchte erst einmal nach einer Verteidigungslücke. Es war, als hätte eine dieser Schwestern alleine schon die perfekte Deckung, als ihm plötzlich eine Idee kam. Er drehte sich von Aria weg und zielte direkt auf die Schwester, welche sich auf Hel gestürzt hatte. Er wartete kurz ab, doch seine Hand war zitterig, als der Blitz los flog. Fast hatte er die Schwester erwischt, jedoch konnte diese noch nach hinten weichen.
//Weichen die den allem aus?//, fragte er sich, als er wieder die Stimme hörte, "Du brauchst mich, du musst dich von allem lösen, was deinen Verstand hier behält. Nur der Wahnsinn kann dir in dieser Situation helfen, glaube mir."
Kenji aber schüttelte den Kopf und ignorierte die Stimme. Mittlerweile war es wieder heißer geworden. Aria war noch immer damit beschäftigt, die Feuerbälle abzuwehren, als die Dämonin plötzlich mit voller Wucht mit Beiden Füßen gegen den Schild trat und sie davon schleuderte, sie konnte den Dämon aber noch leicht mit der Spitze des Speeres erwischen. Zwar war es nur ein Kratzer an der Wange, aber es war ein Treffer. Ihre Beschwörung entschwand und sie landete am Boden, wurde aber von Kenji hoch geholt, als die Schwester wieder zum Angriff ansetzte.
"Ich brauche ne minimale Kampfpause", flüsterte Aria und sammelte sich erst einmal. In der Zeit versuchte Kenji alleine, die Dämonenfrau, welche nun mittlerweile in den Nahkampf gegangen war, abzuwehren. Immer wieder schlug er die Krallen zur Seite wurde aber auch immer wieder erwischt, während sich um Aria eine leichte, goldene Aura sammelte. Kenjis Reflexe wurden langsamer, weil er müde wurde, doch mit einem kurzer Blitz aus seiner Hand konnte er die Dämonenschwester in eine Ungünstige Lage bringen und sie mit einem Schlag etwas nach hinten befördern.

Hel sah nur von der Seite aus, wie es bei Kenji und Aria aussah. Beide mussten sich ziemlich anstrengen um überhaupt nur einen kleinen Kratzer zu landen. Hel konnte leider nicht helfen, da sie mit der ältesten und somit stärksten Schwester zu tun hatte. Innerlich verfluchte sie den schwachen Menschenkörper. Wäre sie in ihrem, würde sie all ihre eigene Magie besitzen, wären diese verdammten Schwester bereits ein Haufen Asche. Gerade wich sie ihren Krallen aus, was sich immer gut ging. Sie wurde schneller, dass musste Hel zugeben. Lauter tiefe Schnitte zierten ihren Arm, ihr Gesicht und auch ihren Bauch. Gleichzeitig wie dieser andere Dämon schrie sie auf, gerade hatte Hel einen Speer beschworen und ihn durch einer ihrer Flügel gebohrt, ihm nächsten Moment wurde sie aber anch hinten geschleudert. Die Steinwand, in die sie gerade geknallt war, begrub sie förmlich.
"Du verdammt auf ewig sollst du sein, Hel"
Die älteste der Ignisschwestern öffnete ihr Maul weit, lehnte ihren Oberkörper zurück und sammelte ihre Feuermagie direkt in ihrem Schlund. Ihre Schlangenhaare zischten und dann wurde die gesammte Energiekugel auf Hel geschossen. War jemand in der Nähe dieser Kugel, wurde man augenblicklich verbrannt. Das Geröll bröckelte Miras Kopf sah raus und es war nun wirklich sie... Mira sprang aus dem Steinhaufen, streckte ihre eine Hand in die Luft ein Gebet war zu hören, welches auch ein Beschwörungszauber war. Ein 5 Meter langer Stab formte sich in ihrer Hand, ein Stab aus gleisendem Licht. Mira schwenkte ihn und ehe die Flammenkugel nur ein kleines Haar abbrennen konnte, war Mira mit aller Kraft den Stab direkt in die Mitte der Kugel. Irgendetwas schrie die Schwester von Kenji, was aber nur Freya verstand, da sie nicht all zu weit entfernt war. Sie verstärkte den Stab mit ihrem Wasser, welcher die Waffe völlig umschloss. Dann wurde alles hell. Das Gebiet wurde nur so von Energie überrumpelt, die Erde beebte, die Luft zitterte. Die Flammenkugel explodierte, alle wurden einige Meter weggeschleudert nur der Stab flog weiter und steckte schlussendlich im Bauch der ältesten Schwester. Mira blieb liegen, Rauch stieg aus ihrer Haut aus so auch bei der besiegten Schwester. Ein letzter Schrei und sie ging völlig in Flammen auf. Ein grosser Schatten flog noch um die anwesenden Personen, versenkte dann aber in der Lava. Lange Zeit war es still, niemand bekam so richtig mit was geschah. Plötzlich peitschten aber die Ketten auf die schutzlosen Haut der Magier. Freya wurde an der Wange getroffen und beim nächsten Hieb wurde sie zu Boden gedrückt. Ehe sie sich versah, stürtze sich einer dieser Dämonenweiber auf sie. Ihr Feuer kämpfte gegen ihr Wasser, dampf stieg auf. Wasser klatschte an das Gesicht dieses Monster und "verbrennte" es wie das Feuer es bei einem Menschen tat. Nun schnappte sie aber mit ihren Krallen nach ihr. Freyas Augen weiteten sich, sie rollte nach links und dann wieder nach rechts. Ihre Kraft verschwand, die Erschöpfung machte sich breit und schon fand sie sich unter dem Vogelfuss dieser Bestie wieder. Da auch sie begriff, dass ihr Feuer nicht wirkte, schlug sie mit ihrer Kette in ihr Gesicht. Die Kette schlung sich um ihren Hals und wurde hochgehoben. Ein grausames Lächeln überklang ihr winselns. Wie auch ihre älteste Schwester es tat weitete sich ihr Mund, direkt vor Freyas Gesicht wurde ihr Feuer grösser. Mit aller Kraft versuchte das Mädchen ihren Arm zu heben, doch immer wieder schlug der Dämon mit den Flügeln zu, so dass sie einfach machtlos in den Ketten hing.

Immer noch konzentrierte sich Kenji auf das Abwehren der Angriffe der Dämonenfrau, während Aria weiter ihre Kraft sammelte. Plötzlich bemerkte Kenji, wie Hel quer durch die Luft in eine Wand krachte und von Geröll überrollt wurde, doch er konnte jetzt nicht helfen, da er mitten in einer Angriffssalve war. Dann sah er den Stab, welcher sich in der Hand seiner Schwester sammelte und in die Flammenkugel flog. Der Ende des Fluges war der Tod einer der drei Dämonen und eine Druckwelle durch die Explosion der Flammenkugel, die alle durch die Gegend schleuderte. Alle schienen eine Zeit lang durch einander, doch dann ging es wieder los. Trotz der Erschütterung hatte Aria nicht aufgehört, ihre Magie zu sammeln. Eine der Schwester flog dann direkt auf sie zu, als ihr Zauber beendet war. Das Licht verschwand und ihre eine Körperhälfte färbte sich rot ein und ein Horn bildete sich, während die andere normal blieb. Als das Dämonenweib direkt vor ihr war, konnte man ihre Bewegung so gut wie nicht sehen, doch plötzlich hatte die dämonenähnliche Hälfte das Gesicht des Dämons gepackt und diesen zu Boden geschmettert. Aria hob sie dann wieder hoch und schleuderte sie hoch in die Luft, wo sie direkt gegen die Felsdecke knallte und wieder nach unten zurück fiel. Sie sah Freya und in was für einer Lage sie war. Es war ein Zischen zu hören und die Bewegung war wieder nicht zu sehen, doch sie war hinter dem Dämon, packte das Viech am Kopf und drückte den Kopf mit einem mal nach unten. Ein Knacken war zu hören, bevor der Hals förmlich aufriss und sie den Körper zur Seite war, bevor dieser verbrannte. Dann aber wurde ihre Sicht schwummerig, ihre aufgewandte Kraft war innerhalb kürzester zeit komplett aufgebraucht und sie fiel noch vor Freya auf den Boden und verwandelte sich zurück. Kenji hatte sich das alles mit angesehen und schon flog der Dämon in Richtung von Freya. Das Mistvieh war eingeschüchtert, da die Bewegungen viel unflüssiger waren. Kenji lachte und ließ mehrere Blitze durch den Boden hindurch in den Dämonen rasseln. Zwar war dieser nicht tot, doch fiel das Dämonenweib regungslos auf den Boden, zeitgleich mit Kenji, welcher sein Bewusstsein verloren hatte. Doch ein Schwarzer Schatten trat aus seinem Rücken heraus und umhüllte das Dämonenweib, welches sich plötzlich mit qualerfüllten Schreien vom Antlitz der Welt verabschiedete.
"Euer Ziel ist Nahe, aber ihr werdet den Weg nicht schaffen", hallte eine schauderhafte Stimme aus dem Schatten heraus, "Die Welt wird euch verändern, ob durch die Angst oder den Wahnsinn."
Ein Lachen und der Schatten verschwand wieder in Kenji.

Ein Licht erschien, rot verfärbte sich Arias Haut und ein Horn zierte die andere Hälfte ihres Gesichts. Das alles vernahm Freya von der Seite aus, dies reichte schon um ihr Klar zu machen, dass der Dämon in ihr wieder auferstanden war. Die Dämonenschwester wurde von Aria zu Boden geschmettert, gleichdarauf wurde sie aber zu einer Felswand geworfen und dort blieb dieses Viech liegen. Alles geschah so schnell, sogar der Feuerball des Dämons die sie hochhielt wurde noch nicht aufgefeuert. Das Feuer brannte auf ihrer Haut und bevor Freya die volle Ladung verspürte, lockerte sich der Griff an ihrem zarten Hals und sie sackte zu Boden. Vor ihr spielte sich eine grausame Szene ab. Der Hals des Dämons spaltete sich, schwarzes Blut verstreute sich auf dem Boden und auch auf Freyas verängstigtem Gesicht. Im Flug verbrannte der verstümmelte Körper dieser Schwester schon und im nächsten Augeblick krachte auch Aria zu Boden. Während sie da lag ging das rot allmählich zurück, so auch das Horn. Langsam krabbelte Freya zu ihr hin, da wollte sich aber schon die letzte Schwester auf sie stürtze, doch diesesmal kümmerte sich Kenji darum. Blitze fuhren durch den Dämons Körper, mitten im Flug wurde sie zu Boden gerissen, wo sie noch etwas zappelnd da lag. Freya hatte sich umgedreht, da war auch Kenji zu Boden gegangen. Bevor aber das Mädchen aber daran dachte, dass nun alles vorbei war, sauste ein Schatten aus dem Körper von Kenji. Sofort wurde der leidende Dämon vollkommen umhüllt und ein markerschütternder Schrei erklang bald darauf. Völlig verängstigt rutschte Freya nach hinten, die Augen weit geöffnet und die Arme schutzbereit vor ihrem Körper. Das Leben aus dem Körper war vollkommen erloschen und so ging der Körper des Dämons in Flammen auf. Der Schatten ringelte sich in der Luft, gab ein paar Sätze vor sich und flog dann sogleich auf Freya hinab. Ihr Schrei erstarb, als der Schatten in sie fuhr und sich vor ihrem Auge alles verdunkelte.

Im Schloss
Langsam öffneten sich Freyas Augen, obwohl diese sich noch so schwer anfühlten. Ihr Kopf dröhnte, plötzlich drehte sich alles und sie verlor wieder das Bewusstsein.
Die Ketten raschelten und eine müde Stimme murmelte unverständliches vor sich hin. Hel war nun wieder wach, hatte den Körper von Mira übernommen und steckte in dieser gefährlichen Lage. Hel wandte ihren Kopf, auf einmal wurde ihr wie ein Schlag ins Gesicht klar, wo sie sich aufhielten. An der Wand hängend, im Kerker des Schlosses. Aria, Kenji und sie wurden an den Händen etwas weiter oben an der Wand festgenagelt und vor ihnen lag auf einem Tisch, ebenfalls festgebunden, Freya. Ihr Mal, welches an ihrem Arm war, war das Einzige, welches gedämmt Licht in diesen Kerker brachte. Es leuchtete nun so stark, da ER hier war.
"Verdammter Mist... wie sind wir hier hergekommen."
Gerade wollte Hel eine Waffe erscheinen lassen, die sie von den Ketten befreiten, doch da merkte sie, dass ihre gesammte magische Energie verschwunden war. Nicht durch den Kampf verschwanden sie, nein, die Magie wurden alle genommen und steckten jetzt...
"Dort! In kleine Kristalle haben sie unsere Magie gesteckt?! Das war ja typisch für ihn"
Hel seufzte und zerrte wieder an den Ketten, doch es war aussichtslos. Ohne Magie funktionierte hier gar nichts. Die Frau sah sich um, erkannte jegliche Folterinstrumente, welche nicht nur für Dämonen gedacht waren. Schwarzes Blut klebte noch an einigen Stellen und einige Knochen lagen übereinandergestappelt in einem Ecken. Ein saurer Geruch lag in der Luft... nichts hatte sich geändert, alles war noch genau so, wie in der Zeit, als sie hier im Schloss zu finden war.

Aria wusste nicht was geschehen war. Sie befand sich theoretisch in ihrem eigenen Traum, hatte aber kein bisschen Kontrolle darüber. Aber Geräusche weckten sie auf, das Rascheln von Ketten. Sie hatte die Augen geschlossen, spürte aber das etwas nicht stimmen konnte. Sie hing in der Luft, die Beine und Hände zu fest gemacht. Es schürfte an den Gelenken und die Schwerkraft machte ihr zu schaffen, Kenji hatte diese Probleme jedoch nicht, da er noch immer nicht aufgewacht war. Aria sah Freya am Boden auf einem Tisch, sie erschrak, wollte sich losreißen, doch mehr als das Rasseln der Ketten war nicht zuhören. Sie ließ es sein, hing erst einmal nur da. Sie wollte etwas sagen, doch ihre Stimme war tot, als wäre sie stumm. Sie konzentrierte sich, als sie plötzlich Blut husten musste und auch Blut ihren Rücken entlang lief. Sie wollte lediglich eine schwache Waffe beschwören, doch nichts kam, außer den Nachwirkungen. Es schmerzte, doch schreien konnte sie nicht. Sie baumelte erst einmal dort. Mittlerweile wachte auch Kenji auf, zumindest wirkte es so, aber es war eher so, als würde jemand durch ihn sprechen.
"Ach, dieser Raum, wie oft ich ihn schon gesehen habe", sagte die Stimme in einem verzerrten Ton, der fast schon betäubend war, "Die ganzen kleinen Rebellen die hier landen, es ist immer wieder niedlich wie die sich gegen die Qualen wehren. Hach und ihr seit also die Nächsten. Mal gucken wer für euch den Folterer spielt? Wahrscheinlich wieder die Wachen. Hmm, anscheinend ist das kleine Mädchen dort als erste dran. Blöd für euch, das ihr euch angucken dürft, welche Qualen ihr erleiden werdet. Naja, ich muss es ja zum Glück nicht."
Die Stimme schwand und Kenji war nun richtig da. Er guckte nach Links und Rechts, als er merkte das er hing. Er versuchte sich mit Hilfe der Wand freizuhauen, doch großartig funktionieren tat es nicht wirklich. Er ließ es sein, er brauchte seine Kraft. Dann sah er Freya auf dem Tisch in der Mitte der Kammer und die ganzen Blutflecken.
"Was zur Hölle?! Was ist das für ein Schräger Ort?", fragte er, als es war, als würde ihn etwas erstechen, obwohl nichts dort war, "Wir sind schon im Schloss, nicht wahr? Irgendwer muss uns verschleppt haben. Dieser Ort, Arghhh, was ist das für ein Gefühl? Verdammt, als würde meine Kehle brennen, Scheiße."
Er fing an zu schreien, obwohl, es war eher ein Brüllen. Wieder zog er an den Ketten und das Rascheln war lauter als vorher, doch nichts. Aus der Ferne waren ebenfalls Schreie zu hören, lautes Gewimmer und noch schlimmere Geräusche, als würde Leute zerfleischt werden. Kenji wollte Blitze erscheinen lassen, doch es passierte nicht wirklich etwas, lediglich die Blitze um das Schloss herum waren lauter geworden.
//Warum kann ich nicht sprechen?//, fragte sie Aria, als ein Summen in ihrem Kopf war und die Stimme des roten Dämons erklang, //Weil ich dir den Mund verbiete. Du darfst hier keinen Ton von dir geben, sonst bringe ich dich persönlich um. So, jetzt hör mir zu, gib dein Leben einfach auf, ich bleibe ab sofort still akzeptiere den Tod der hier auf dich wartet und fertig ist.//
Aria wollte die Hände an ihren Kopf nehmen, das Summen war quälend, doch die Ketten ließen es nicht zu und die Schmerzen durch die Schwerkraft waren schlimmer als alles andere. Sie ließ sich einfach hängen und guckte sich um. Sie bemerkte das Symbol, welches auf Freyas Arm nahezu brannte, als sie wie alle anderen Stimmen wahrnahm.
"Scheint so als sein die hier alle Tod", sagte eine kalte, abgehackte Stimme, "Sollen wir direkt weiter gehen?"
"Ich weiß nicht ob das schon so gut wäre", sagte eine abwesende Stimme, "Obwohl, vielleicht doch. Vielleicht mal was, womit man Spaß haben kann, bevor man sie umbringt."
"Siehst du, genau das meine ich doch", sagte der erste Dämon und beide Lachten, als eine unglaublich beängstigende Atmosphäre war zunehmen und die Stimmen verstummten.

Hel schickte tödliche Blicke zu den Ketten, welche sie an der Wand hielten. Zu gerne würde sie die verrosteten Dinger sprengen und sich dann auf die Suche nach dem König machen. Eine fremde Stimme kam aus Kenji, welche ihr wie eine Dämonenstimme vorkam. Auch ihn hätte sie in dem Moment gerne sprengen lassen. Als Kenji Freya erwähnte, wandte sie sich ihr zu und sah sie schon etwas mitleidend an. Vielleicht hatte er recht und sie wäre wirklich die Erste, die ihr Leben wegen den Folterungen lassen musste. Das Gebrüll vom echten Kenji liess sie zusammenzucken.
"Sei ruhig! Oder willst du, dass die Wachen uns gleich aufschlitzen!"
Ein Donner brachte das Schloss zum Zittern, ein Sturm fegte über das Land und trug die Asche der Verstorbenen Dämonen mit sich. Der Sturm verstärkte sich, riss ausgetrocknete Sträucher aus dem Boden und brachte schwache Monster dazu sich zu verkriechen. Das "Leben" ging in der Dämonenwelt weiter, während die vier hier im Kerker verweilten. Lautes Gewimmer und verängstigte Schreie drangen bis zu ihnen ans Ohr, eine dunkle Aura legte sich schwer auf die Glieder der Magier und liess sie stark nach Luft schnappen. Gleichzeitig als das Summen in Arias Kopf erschien und ihr Qualen bereitete, hielt sie den Mund. Es war, als konnte sie leicht wahrnehmen wie der Dämon in dem Mädchen auch mit ihr sprach. Hel verharrte in ihren Bewegungen, schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Durch die geschlossenen Augenlider von Mira konnte sie immer noch das Licht des Symbols erkennen. Hel wie auch die anderen atmeten leise, aber ob sie auch das Gemurmel verstehen konnte wusste sie nicht. Lachen und dann sofortige Stille... Sofort riss sie die Augen auf, das menschliche Herz rasste, ihr fehlten die Worte und alles an ihr wurde plötzlich schwer. Er war hier, ganz in der Nähe vielleicht schon direkt vor der Tür. Es war beängstigend, nun war die dunkle Aura viel schwerer, es war einfach schrecklich zu atmen. Man konnte nichts hören, aber der Dämonenkönig war hier. Nach wenigen Sekunden, welche sich aber wie qualvolle Stunden angefühlt hatten, verschwand die Präsens des Königs wieder. Die Wachen traten ein, ebenso mit einem aufgelösten Gesichtsausdruck wie in Hels. Die Dämonen zitterten am ganzen Körper, versuchten aber dennoch den Befehl auszuführen. Einer richtete den Arm auf Freya, welche sogleich zu schweben begann, mit ihr verschwanden sie aus dem Raum. Mit versteinertem Blick sah Hel ihnen nach. Die Kerkertür schloss sich wieder hinter ihnen und hüllte sie in Dunkelheit. Es schien, als hätte man alle hier vergessen, doch nach etwa 10 Minuten traten 4 weitere Wachen hinein, alle bewaffnet. Die 4 Dämonen lachten und liessen deren mit Magiegefüllten Peitschen auf die Haut der Magier und er Dämonin niedersausen. Es war ein schrecklicher Schmerz und dieser wollte so schnell nicht aufhören. Ein anderer schoss kleine Energiekugeln auf sie, hüllte Hel in Flammen, stach Aria und Kenji in den Körper... liessen sie einfach leiden. Während die anderen schrien, blieb Hel ruhig. Ihr Kopf war auf die Brust gesackt und nun hängte sie leblos an den Ketten. Wieder ein Peitschenschlag auf Hel, aber sie machte kein Mucks, als hätte die Folter sie schon umgebracht. Ein weiterer Schlag und dann sprachen die Wachen miteinander. 3 wandten sich wieder Aria und Kenji, der andere aber befreite Hel mit einem schnippen von den Ketten. Wie eine Puppe stürtzte sie zu Boden und blieb leblos liegen. Mutig bückte der Dämon sich über sie und fühlte ihren Puls, denn sie aber nicht hatte. Kein Herz schlug mehr in Miras Körper. Die Wache trug sie auf den Tisch und ein langes Schwert wurde aus seinem Arm. Drohend hielt er es über ihrem Kopf und es sauste hinab.
Nun ging es schnell, Hel stürtzte sich auf den Dämonen und bohrte ihm eine beschworene Langnadel ins Auge. Das Blut spritze ihr ins Gesicht und liess ihr Gesicht noch grusliger erscheinen, als es schon war. Ehe die anderen Wachen sie attackieren konnten, warf sie weitere erschienene Nadeln auf die Körperteile. Schreie hallten an den Wänden ab. Ein Morgenstern hielt sie bald schon locker in der Hand, keine Sekunde hatte sie vergeudet und die Gesichter der Wachen waren richtig verunstaltet. Das schwarze Blut breitete sich auf dem ganzen steinernen Boden aus und als sie sich ihren "Freunden" an der Wand wandte, zerfielen die Dämonen zu Staub.
"Ich hole euch runter"

Kenji und Aria bekamen Beide mit, wie Freya davon geholt wurde, doch sie konnten nicht reden, es war viel zu gefährlich. Arias Stimme war noch immer verstummt und selbst als sie den Mund nur öffnete, spürte sie ein quälendes Brennen. Kenji versuchte wieder, sich los zu reißen, als plötzlich 4 Dämonen kamen. Schon fing die Pein an. Anfangs nur Peitschen Schläge, doch dann kamen noch Energiekugeln dazu. Kenji schrie laut, während man Arias Wortlose Schreie nicht hören konnte, aber man sah es ihr an. Es fühlte sich für sie an, als hätte der Dämon ihr ihre Stimme geraubt. Die Pein ging weiter und sie wurden plötzlich auch noch gestochen. Aria liefen die Tränen aus den Augen, während Kenji nun langsam die Schreie selbst verschluckte. In dem Moment fiel Hel zu Boden und es ging sehr schnell, da waren die 4 Dämonen alle samt am Boden, tot und übel zugerichtet. Hel sagte kurz etwas und die Ketten zerbrachen. Kenji schaffte es knapp, auf den Händen und Knien zu landen, doch es ging ein Schock durch seinen Körper, während Aria fast schon mit dem Gesicht voran auf den Boden krachte. Sie lag noch etwas da, während Kenji bereits stand. Er spürte wieder eine gewisse Kraft in sich und vor allem eine Wut, die ihn zerfressen könnte. Aria versuchte sich aufzurichten und wollte etwas sagen, aber wieder der Schmerz in ihrer Kehle. Sie war immer noch verstummt und die Auswirkungen waren ihr bewusst. Kenji guckte Hel dann an und kratzte sich leicht am Hinterkopf. Die Wunden interessierten ihn absolut nicht.
"Wir müssen Freya holen, der komische Freak hat doch irgendwas mit ihr vor", sagte er ruhig, um nicht zu auffällig zu wirken und ließ kurz Funken in seiner Hand entstehen, "Da kommen wieder Wachen, in den Schatten, los!"
Er Stieß sowohl Hel, als auch Aria Beide in die Dunkelheit und versteckte sich hinter der offenen Tür, als plötzlich weitere Dämonen reinkamen. Diese guckten sich um, doch nach kurzem Zittern lagen diese auch bereits am Boden. Kenji ließ die Funken in seiner Hand wieder verschwinden und guckte dann die Beiden Mädchen an und schlug seine eine Faust in die andere, offene Hand, "Hel, du kennst dich hier am Besten aus, wo könnten die Wachen Freya hingebracht haben, wie kommen wir dort hin und wie gefährlich ist der Weg bis dahin?"
Seine direkten Fragen waren auf Hel gerichtet, Aria ignorierte er vorerst. Das Mädchen hielt sich Beide Hände an die Kehle und versuchte zu reden, aber es kam kein Wort aus ihrer Kehle raus, es schmerzte einfach nur.//Du scheiß Dämon, gib mir meine Stimme wieder, sie gehört nicht dir, egal was du sagst!//
Sie war total wütend, fast schon vorm durchdrehen, aber das konnte sie schlecht zeigen. Sie ließ den Kopf gegen die Wand fallen hörte solange den anderen Beiden zu, während sie sich selbst nur fragte, wie sie wieder an ihre Stimme kommen sollte. Ihr griff war lose am Hals und das Blut lief noch aus ihrer Wunde, aber das interessierte sie nicht.

Mit ausdrucksloser Miene betrachtete Hel die am Boden liegende Aria und den etwas verwirrt dreinblickenden Kenji. Sie wusste nicht recht ob sie dem geschwächten Mädchen aufhelfen sollte, entschied sich dann aber dagegen, da sie gerade einfach keine Lust dazu hatte. Hel betrachtete Kenji skeptisch. Auf einmal wollte er Freya zu Hilfe kommen und vor wenigen Stunden hatte er ihr ziemliche Qualen zugefügt. Der Junge wechselte schnell das Thema und schubste beide sogleich hinter die Tür, im verborgenen wollte er die Dämonen in Staub zerfallen lassen, was wahrscheinlich besser wäre, als weitere direkte Kämpfe.
Die eiligen Schritte der Wachen waren zu hören, lange lebten diese aber nicht mehr. Kenji liess seine Blitze in die Körper der Dämonen fahren und diese zappelten wild durch die Kraft und verpufften. Gelangweilt trat sie aus dem Schatten, direkt auf die Überreste der lästigen Wachen. Hel spähte aus dem Raum und trat in die langen und dunklen Flure. Beinahe wäre sie, geleitet von dem einst vorhandenem Band zwischen ihr und dem König losgestürmt, blieb aber doch weiterhin stehen um Kenji die gewünschten Informationen zu liefern. Während sie sprach wanderte ihr Blick immer wieder zu Aria, es war, als könnte sie den Kampf zwischen dem Mädchen und dem Dämonen in ihr sehen. Es hatte ihr aus irgendeinem Grund die Stimme geraubt.
"Freya wurde mitgenommen, darum wird sie wohl nicht mehr gefoltert werden. Vielleicht ist sie oben... nein, ich bin mir sicher das sie in einen der oberen Etagen ist, wenn dann sogar im obersten, dort wo der Dämonenkönig sich meist aufhält. Man! Frag doch nicht immer den selben Mist, natürlich wird es gefährlich sein! Wie ich schon einmal sagte, hier im Schloss wimmelt es nur so von Level 4 Dämonen."
Mit einem genervten Seufzer lief sie an Kenji vorbei und beugte sich zu Aria hinab. Musternd wandte sie ihr Gesicht nach links und rechts. Durch den Sturtz schien sie bloss eine Platzwunde bekommen zu haben, welche aber nicht mehr stark blutete. Hel drückte fast schon zärtlich ihren Finger auf die Wunde und durch ihre magische Stärke stoppte die Blutung nun ganz. Ein leichtes Zischen war dabei entstanden und ein klitzekleiner Rauchschwaden stieg von ihrer geschlossenen Wunde. Ihr Blick war aber derselbe, als sie auf Aria einzusprechen versuchte, ernst, unheimlich, durchdringlich und böse.
"Bleib ruhig und versuche zu hören was sie von dir will."
Danach war Hel wieder aufgestanden strich die Kleider von Mira etwas glatt, eigentlich waren sie noch ganz schön, würde man das viele Blut und den Schmutz wegdenken. Wenn sie nun weitergehen würden, mussten sie auf jeden Fall im Schutz des Schattens bleiben und versuchen allen Kämpfen aus dem wegzugehen. Ein einziger Kampf mit einem der Level 4 Dämonen könnte schon den Tod für die 3 bedeuten.

Eine lange Zeit lang war Freya weiterhin auf dem Tisch gelegen, ohnmächtig und völlig schutzlos. Nun aber zuckten ihre Finger und sogleich schlug sie erschrocken die Augen auf. Ihr Blick klebte an der Decke, sie hatte völlig die Orientierung verloren und durch den Kampf der Dämonenschwestern leidete auch ihr Hirn unter pochenden Schmerzen. Freya rührte sich nicht, sah sich nur die Decke an. Bald aber traff sie alles wieder wie ein Faustschlag ins Gesicht. Wie von einer Biene gestochen schreckte sie auf und musterte ihre Handgelenke. War sie vor kurzem nicht noch angekettet auf einem Tisch im Kerker gelegen? Verwirrt mussterte Freya nun den ganzen Raum, es passte überhaupt nicht. Es schien als wäre sie in einem Luxushotel in ihrer Welt, träumte sie?
"Nein... diese Aura, ich muss noch in der Dämonenwelt sein. Aber wo genau bin ich hier?"
Das junge Mädchen wagte es nicht vom langen Tisch runterzukommen, blieb also sitzen. Nach und nach stieg die Panik in ihr hoch. Hatte sie ihre Freunde verloren? Niemand konnte ihr Antworten liefern, sie war ganz alleine in diesem verrückten reichdekorierten Zimmer.
"Du bist in meinem Schloss, meine teuerste Freya"
Erklang es vom Ende des Raumes und die plötzliche Aura die wie aus dem Nichts erschien war erdrückend.

Kenji hörte ihr zu und ließ kurz seinen Hals zu beiden Seiten fallen und knacken. Dann half er Aria mit einem Griff schnell hoch. Sein Blick lag auf Hel und dann kurz zur Seite.
"Wir sollen den Kämpfen ausweichen?", fragte er und hatte den Kopf schief liegend, "Das wird definitiv nichts. Wenn hier so viele Dämonen sind, dann reicht es nicht, einfach nur im Schatten zu laufen, da werden wir sowieso von irgendwem erkannt, schließlich haben wir Magier ja angeblich eine andere Aura als ihr Dämonen. Wir könnten uns einen kleinen Vorteil schaffen, wenn du deinen Körper findest, dann könnten wir wenigstens zu dritt kämpfen, wenn es hart auf hart kommt. Aria kann ja anscheinend nur mit ihrer Stimme kämpfen und diese hat sie ja nicht im Moment. Wenn du behauptest, das freya ganz oben ist, dann würde ich vermuten, das dein Körper entweder ganz tief unten ist, damit wir es niemals rechtzeitig noch hoch schaffen würden, oder er ist direkt im Zimmer, wo auch Freya. Wo genau er ist, das können wir nur erraten, aber---" Er verlor plötzlich sein Wort, blendete aus, sein Mal blitzte kurz auf und es war, als würde ein Schrei durchs Schloss gehen, der alles beben ließ.
"Herrlich, endlich sind diese Fesseln weg", sagte die verzerrte Stimme von vorher, "Sie haben dich schon längst erkannt, ich werde gucken, wie ihr euch da durchkämpft. Ich spüre so schon viel bösartiges, zwar nichts womit ich nicht fertig werden würde, aber der Punkt ist, das ich ja nicht mit euch Kämpfe, sondern dieser Mensch hier. Aber hey, warum solltet ihr auch auf die Idee kommen, alle Dämonen herzulocken, damit ich euch vielleicht helfe, weil das hier eine tolle Hülle ist."
Die Stimme entschwand wieder, wie mit einem dumpfen Ton und man hörte Schritte, sie waren noch weit weg, aber sie waren laut. Kenji zwinkerte kurz und hatte sich dann erst mal wieder gefasst. Er guckte die Beiden an, als wäre irgendwas passiert.
"Bin ich grade weggetreten?", fragte er, "Was ist los, warum kommen diese lauten Schritte auf uns zu und wieso zur Hölle fühle ich mich so komisch?"
Kenji guckte die Beiden weiterhin nur an. Aria hätte ihm ja geantwortet, aber ihre Stimme war noch immer weg. Sie versuchte etwas zu sagen, einfach nur etwas. Einen Buchstaben, einen einzigen Buchstaben wollte sie sagen. 'K' konnte sie irgendwie sagen, als sie Blut auf den Boden spuckte und das nicht wenig. Dann fing sie aber an, mit dem Blut etwas zu schreiben. Am Anfang war es sinnlos, bis sie fertig geschrieben hatte. Sie guckte zu den Beiden und dann auf die Nachricht.
'Ich weiß nicht wieso, aber dieses Ding hat meine Stimme geklaut Es will nicht das ich spreche, sondern das wir aufgeben' Plötzlich spürte sie einen starken Schmerz und viele Schnitte entstanden auf ihrem Körper. Das Blut spritzte und sie sackte leicht zusammen, kämpfte sich aber wieder hoch. In ihr war der Dämon fuchsteufelswild. Es bereitete Aria Kopfschmerzen, aber sie hielt sich an der Wand fest. Kenji ging kurz an die Tür und guckte ganz kurz raus. Er hatte einfach nur so viel raus gestreckt, damit er sehen konnte, was im Flur war, dann kam er zu den Beiden zurück.
"Das mit dem Schatten dürfte schwer werden, da kommen wieder Dämonen", sagte er und guckte Hel an, "Was sollen wir deiner Meinung nach tun?"

"Ja, ja, ja! Ich weiss."
Genervt blickte sie ihm ins Gesicht und verkniff sich den Rest. Natürlich hatte Kenji recht und auch sie wusste, dass ihm Schatten bleiben so gut wie unmöglich ist. Hel liess ihn ausreden und ignorierte vorerst Aria. Der Dämon dachte nach, an die Zeit als sie im Schloss lebte, an jeden Raum und an jedes Schlupfloch. Ihr Körper befand sich höchstwahrscheinlich oben, ganz nahe im Zimmer des Dämonenkönigs. Und plötzlich, als sie dieses bestimmte Zimmer direkt vor ihrem geistigen Auge sah, konnte sie für einen kurzen Moment ihren Körper ausmachen. So vertraut fühlte sich jede Strähne, jeder Zeh und jede Glieder an. Hel versuchte die Verbindung zwischen ihrem Körper und ihrer Seele konstant aufrecht zu erhalten, doch der laute Schrei der durch das Schloss zitterte brachte sie aus dem Konzept. Hel zuckte zusammen und die Bindung brach, verwirrt sah sie sich um, gleich darauf verfing sie sich in die Augen von Kenjis, in denen sie glaubte etwas dämonisches gesehen zu haben. Kurz darauf, als sie dachte nichts wäre gewesen erklang eine eigenartig fremdwirkende Stimme aus Kenjis Mund. Sofort war Hel zu ihm gesprungen und packte ihn an den Schultern, rüttelte an ihn und wollte dieses gefährliche Etwas noch davon abhalten wieder zu verschwinden.
"Warte! Was verdammt nochmal hast du getan!"
Kenji zwinkerte und Hel fluchte leise. Die Schritte waren nun deutlicher zu hören aber auch ein anderes, ziemlich eckliges Geräusch füllte den Raum, in dem sie sich gerade befanden. Angewiedert rümpfte Hel die Nase und trat einen Schritt zurück, damit nicht auch noch das Blut von Aria an ihr klebte. Auch sie warf ein Blick auf die blutige Nachricht und konnte wirklich nicht verstehen, warum der Dämon sie nun aufhalten wollte. Schnitte tauchten an ihrer Haut auf und zunehmend wuchs Hels Wut. Sie wollte ihren Körper zurück und so ein Mist wollte sie sich gefallen lassen. Kurzerhand streckte der Dämon ihren Zeigefinger gegen Arias Stirn und ein kleiner leich bläulich schimmernder Strahl ging direkt in das Mädchen hinein. Eine kurze Verbinding zwischen den zwei Dämonen entstand ganz kurz, denn gleich darauf musste sich wieder der Gefahr von draussen widmen.
// Was willst du? Wieso hälst du uns jetzt auf!? Ich werde Aria zurücklassen, wenn du ihr nicht die Chance gibst hilfreich zu sein! Spiel mit ihr deine verdammten Machtspielchen wenn ihr aus dieser Welt sind!//
Sprach Hel mit dem Dämonen in Aria.
Nun öffnete sie die Tür und stürmte hinaus. Tausende Schwerter, gefüllt in ätzender Magie füllten den engen Flur und sausten in die Dämonen. Glücklicherweise waren es nur Wachen gewesen, da die nobleren und stärkeren Dämonen alle oberhalb warteten. Eine riesige schwarze Sense trug Hel in der Hand und versuchte die Angreifenden zu bezwingen. Mit einem erwartungsvollen Blick nach hinten zu Kenji, wollte sie dem Ding in ihm "gewähren", ihnen zu helfen.

Freya sackte zu Boden und legte die Arme schützend über ihre Augen. Die Aura war erdrückend und die ausgelöste, unglaublich zerstörerische und atemberaubende Kraft die für einen Bruchteil einer Sekunde erschien, als er seine wahre Form zur Einschüchterung zeigte war enorm. Nun war sie aber verschwunden und auch die drückende Aura schien zu verschwinden. Hätte Freya nicht durch die Aktion von gerade eben Angst um ihr Leben gehabt, wäre sie von der verlockenden, rauen und verführerischen Stimme um den Finger gewickelt worden. Die Schritte hörte man an dem Marmorboden und durch den langen Schatten der sich über sie warf konnte sie den Standort dieses Dämonen genau erkennen. Freya wagte keinen Blick, stand aber sofort auf und versuchte zu fliehen. Plötzlich versteifte sich ihr Körper und mitten in der Bewegung verharrte sie. Es was, als fuhr eine unsichtbare Hand ihren Hals entlang und dann erklang wieder diese packende, geheimnissvole Stimme.
"Du sollst von mir doch nicht fliehen"
Ihr Mal begann zu leuchten und wie von einem Seil wurde sie zurückgezogen. Wie eine Marionette gesteuert wurde ihr Kopf gedreht und bald ihr ganzer Körper. Fest drückte sie die Augen zusammen, da sie sich vor dem fürchtete, was vor ihr stehen könnte. Ein leichter Hauch spürte sie an ihrer Wange, ein neckisches Flüstern und dann wurde sie gezwungen ihre Augen zu öffnen. Etwas furchtbar schlimmes hätte sie erwartet, doch er sah nicht sehr schlecht aus.
"Istariel ist mein Name, König des Dämonenwelt und du, meine zärtliche Freya bist meine Auserwählte"
Besitzergreifend hielt er ihr Kinn und sah ihr tief in die Augen, im nächsten Moment sackte sie zu Boden, verlor ein weiteres mal ihr Bewusstsein.

Als der Dämon die Stimme von Hel hörte, war sie nicht sonderlich beeindruckt, doch wollte sie auch nicht erreichen, das Aria zurück gelassen werden würde. Sie hatte für das Mädchen noch etwas vor. Dann bekam Kenji den Kampf zwischen Hel und der Riesenmasse von Dämonen mit. Er sah ihren Blick, als in dieser Sekunde wieder der Schrei ertönte. Jeder Dämon zuckte kurz zusammen und man sah wie sich das Mal weiter über Kenji ausbreitete. Er kam in den Flur und es war nur eine Handbewegung, die hel nicht einmal berührte, doch trotzdem wurde sie weit durch den Flur nach hinten geschleudert. Wenn man schon ein gewagtes Spiel spielte, dann sollte man auch vorsichtig sein. Von Kenjis Körper ging eine komische Aura aus, welche jedes Wesen spüren konnte. Kenji legte den Kopf schief, fast schon waagerecht und legte ein viel zu riesiges, einschüchterndes Grinsen auf und seine gelben Pupilen leuchteten auf.
"Dann lasst uns mal mit dem Spaß anfangen", sagte die verzerrte Stimme, "Auch wenn ich nur ein kleines Bisschen von meiner Kraft nutzen kann, mit euch kleinen Dämonen werd ich im Schlaf mit verbundenen Armen und Beiden fertig. Na dann kommt mal."
Kenjis Körper schüttelte sich etwas während die Dämonen auf ihn zu kamen. Er hielt seine Hand waagerecht und zog sie in einem Bogen von Rechts nach Links, als mehrere Reihen von Dämonen in der Mitte zerteilt wurden. Doch erst dann sah es so aus, als hätte er den Arm mehr mals bewegt, als die Dämonen alle in kleine Teile zerfielen und auf den Boden fielen. Durch eine auffordernde Geste lockte er direkt die nächsten an, welche ihn mit Energiekugeln bombardierten. Er streckte einfach nur die Hand nach vorne und es sah aus, als bilde sich ein Loch vor ihm, welches die ganzen Energiekugeln einfach absorbierte. Als Das Loch sich schloss, schlugen mehrere Blitze um das Schloss herum ein und manche trafen dieses auch.
"Ach kommt schon, war das alles, soll ich euch mal zeigen was Kämpfen heißt", fragte er fordernd, "Dann übernehm ich den Körper hier ein wenig mehr. Ein bisschen mehr Kraft kann auch mir nicht schaden. Das Mal verschwand und die Haut von Kenji wurde zu einem bleichen weiß. Die Augen komplett gelb leuchtend. Die Dämonen kamen auch schon direkt wieder auf ihn zu, doch diesmal hatte er Lust auf einen Nahkampf. Er ging langsam auf diese zu und schlug einmal nach vorne, als man in der Luft mehrere Schatten von nach vorne fliegenden Fäusten sehen konnte. Die Dämonen sausten allesamt nach hinten und Kenji ließ ein schwarzes Blitzschwert in seiner Hand entstehen. Er schlug einmal nach vorne und nicht nur die Dämonen wurden zerfetzt, sondern auch die Wand dahinter brach auf. Man konnte ein Kreuz sehen, obwohl er nur einen Waagerechten Schnitt gemacht hatte und sah wie die Dämonen förmlich zerfetzten, bevor sie verbrannten. Dann verschwand das Schwert und er ging zu hel. Er hielt zwei Finger in ihre Richtung und richtete diese leicht nach oben und Hel wurde hoch gehoben.
"Na, hast du dir das erhofft, oder war das noch zu schwach?", fragte die verzerrte Stimme, welche alles in der Umgebung lähmte, während er sie in der Luft hielt, "Ich weiß, ich bin ganz schön eingerostet, aber ohne Gute Hülle kann ich schlecht üben. Aber das waren echte Versager, Schade eigentlich das es nur so wenige waren und dann hatten die noch so einen schwachen Level. Also ich hätte level 4 erwartet und außerdem hättest du das doch im Traum schaffen können. Kleine Hel, so ein zerbrechlicher Dämon, im gegensatz zu manch anderen Dämonen."
Er hätte ihr zwar gerne ihre Zerbrechlichkeit aufgezeigt, ließ sie aber nur auf den Boden fallen und verschwand dann. Kenji wurde dadurch wieder zu seinem Alten Ich und guckte sich verwundert um. Aria kam mittlerweile aus dem Raum raus.
//Wenn du auf irgendwelche dummen Ideen kommst, dann bring ich dich um//, hörte Aria in ihrem Kopf und antwortete mit einem leisen Ja.

Kaum hatte sie sich ihren Angreifern gewidmet erklang derselbe Schrei von vorhin. Sie wollte nach Aria und Kenji sehen, da es ihr so vorkam, als würde der Unsprung des Schreis vom Kerker aus kommen. Zum Umdrehen blieb ihr keine Zeit, plötzlich verlor sie den Boden unter den Füssen und wurde nach hinten geschleudert. Es war eher ein sanftes Werfen gewesen, sodass sie ganz leicht den Flug abbremsen konnte und sicher am Boden landete. Verwirrt sah sie zum Kampfszenario und musste erschrocken feststellen, dass Kenji... nein dieses Etwas in ihm die armen Wachen regelrecht zerhackte. Es waren früher einmal ihre Leute gewesen, darum konnte sie den Schwachen nicht so einfach aus Spass das Herz zerstückeln. Anfangs waren so viele Soldaten angerückt, doch es dauerte kaum 2 Minuten, bis der letzte Dämon zu Staub zerfiel. Ruhe war wieder eingekehrt und durch die plötzliche Leere des Flurs, konnte sie genau das neue Aussehen von Kenji erkennen. Aschfalle weisse Haut und stechend gelbe Augen, dazu kam noch, dass dieses Mal, welches fast sein ganzes Gesicht zierte verschwunden war. Miras Herz pochte wie wild. Hel konnte spüren wie sehr die kleine Seele in Mira schrie. Sie schrie nach ihrem Bruder, zerrte an den Eingeweiden um wieder die Oberhand des Körpers zu gewinnen. Dies liess Hel aber nicht zu, da Mira wahrscheinlich wie die Wachen von dem Monster umgebracht werden würde, falls diese so bescheuert war und zu dem Körper ihres Bruders rennen würde. Tapfer versuchte sie die verzweifelten Schreie ihrer teilweis Freundin zu ignorieren. Als Miras Körper in die Luft gehoben worde war es wie ein Schlag für Miras Seele. Sie blieb plötzlich ganz ruhig, nur ihr Herz raste. Hel und Mira starrten in die beängstigenden Augen des Monsters. Die Gefühle teilten sich gerade ziemlich. Hel fühlte nicht viel aber Mira machte sich so sehr um ihren Bruder sorgen, dass sie beinahe anfinge zu weinen. Als sie runtergelassen wurden, war Hel wieder die, die den Körper führte.
//Ich weiss wie das ist... Wen man nicht im eigenen Körper steckt, da besitzt man beinahe nichts mehr von seiner Magie. Und bei ihm ist das genau das gleiche.//
Es schüttelte sie, da der Gedanke an seine völlige Stärke grausam sein muss.
Gefühlskalt sah Hel Kenji an, drehte sich aber schnell wieder um und lief weiter.
"Da wir ja den Oberchecker haben können wir getrost auf das im Schatten bleiben verzichten"
Eine lange dunkle Treppe führe zum Kerker nach oben. Die Zeit schien in dieser Dunkelheit nicht zu verstreichen. Kaum hatte man 30 Treppen überstanden, fühlte es sich an, als wäre man schon eine ganze Stunde in dieser drückenden Schwärze. Die Wände schienen in der Mitte immer näher zu kommen und bald schon spürrte man die nassen eiskalten Wänden an den Schultern vorbeistreichen. Fiel man um, verfing man sich in dicke Schleimfäden, die, falls man diese dreckigen Fäden zu lange auf der Haut liess anfingen schrecklich zu brennen. Mit einem leisen Fluchen trat Hel die Tür ein und stürtze sich beinahe schon in das Licht und der sauberen Luft.
Und nun befanden sie sich in einen Raum mit meterhohen Decken. Zwei lange oben zusammenführende Treppen zeigten einem den Weg nach oben. Wirklich, diese luxuriöse Ausstattung passte nicht zum schaurig aussehendem schwarzen Schloss von aussen. Hel blickte sich um und machte ein riesiges hölzernes Tor am Ende des mit schwarzen Marmorboden verschönertem Raum aus. "Das Foyer..."
Und schon hörte man die nächsten Anzeichen von Gegnern. Böses Gekicher hallte immer lauter an den Wänden ab. Wie aus dem nichts hatten sich insgesamt 5 Level 4 Dämonen auf den Treppen versammelt und starrten mit amüsierten Augen zu ihnen.
"Kann ich da nicht ganz schwach die Aura unserer geliebten Hel erkennen?"
Lachte eine der Dämonen und aus Wut dieser bescheuerten Bekannten sammelte Hel an ihren Händen Magie, welches sich aber leicht schwarz färbte. Zum ersten mal seit sie in Miras Körper steckte benutzte sie von ihrer eigenen gerinen Magie.

Als das Szenario hier fertig war und Hel weiter ging, folgten sowohl Kenji, als auch Aria ihr vollkommen Wortlos. Es war schon irgendwie gruselig, allein die Stille. Keiner sagte etwas, es war Stock finster, feucht und kalt. Dazu klebten überall komische, schleimige Fäden. Aria war noch immer nicht ganz sie selbst, was aber einfach nur an den Schmerzen des inneren Kampfes lag. Bei Kenji war das anders, er fühlte sich fabelhaft. Die Kraft strömte förmlich durch seinen Körper. Er folgte Mira und seine Augen könnte er theoretisch wie eine Taschenlampe benutzen. Es sah schon gruselig aus, aber es störte Kenji nicht. Aria folgte Kenji fast auf jeden Schritt, um sich nicht in der Dunkelheit zu verlieren. Plötzlich wurde der Gang enger und es ging immer noch aufwärts. Es war absolut nicht angenehm und die Schleimfäden mehrten sich. Kenji guckte beim laufen auf seine Hände. Er hatte genau gesehen, was das Ding alles gemacht hatte, aber er konnte nicht fassen, wie dieser es konnte. Es verschreckte ihn schon ein wenig, dann ballte er aber seine Fäuste, um sich abzulenken. Nach einiger Zeit waren die Wände bereits an den Schultern zu spüren. Sie waren nicht unbedingt sonderlich sauber, aber nicht allzu schmutzig. Trotzdem brannte es Aria in ihren Wunden, was sie aber gekonnt überspielte. Nach etwas Zeit öffnete Hel plötzlich eine Tür. Licht fiel in die Augen von Aria und Kenji und die beiden gingen in den Raum. Erst nach ein paar Sekunden, konnten sie die prachtvolle Halle sehen. Es sah wirklich überwältigend aus, doch das war jetzt absolut nebensächlich. Aria schloss die Tür hinter sich und guckte sich um. Alles passte nicht zum äußeren des Schlosses. Es erinnerte an ein prachtvolles Schloss, wie es die Akademie vielleicht einmal gewesen sein könnte. Sie legte den Gedanken bei Seite und folgte den Blicken von Hel und Kenji zum 'Foyer'. Plötzlich hörten sowohl Aria, als auch Kenji finsteres Gekicher. Es konnte einfach nichts gutes heißen, als direkt 5 Dämonen auf der Treppe erschienen. Es regte Kenji schon ein wenig auf, das sie ständig gegen Weiber kämpfen mussten, aber das ignorierte er dann doch gekonnt. Aria guckte die Dämonen an. Sie wirkten nicht sonderlich stark, aber der Schein täuschte hier doch deutlich. Aria machte einfach einen leichten Schritt zurück, während Kenji nach vorne trat. Er wollte wissen, was er so halbwegs mit den neu gewonnenen Kräften anfangen konnte. ihm war klar, das dieses Ding die meiste Arbeit gemacht hatte, aber vielleicht war ja doch etwas übergesprungen. Er machte ein paar Schritte nach vorne und guckte sich die Dämonen ebenfalls an. Wie man sich Dämonen vorstellte, schwarze Hörner, schwarze bis dunkel lilane Flügel und sonst nichts auffälliges, außer der dunklen Hautfarbe.
"Stufe 4, hm, das wird sicherlich lustig", sagte er und horchte kurz in sich hinein. Wieder ging eine Aura von ihm aus, aber diesmal wieder die, wo er sich unter Kontrolle hatte. Sie Schlug die Fäuste aneinander und ließ zwischen diesen Blitze entstehen. "Na, alle von euch auf einmal oder einer nach dem anderen? Seit ihr auch auf dem Trip, mit uns spielen zu wollen, wie die toten Ignis-Schwestern?"
Er hätte ja weiter gesprochen, als er einen der Dämonen direkt vor sich hatte. Allein das Tempo des Kratzers riss in sein Gesicht hinein und schleuderte ihn aber zur Seite, diesen Flug federte er aber mit Blitzen ab und landete am Boden, doch war der Kampf gegen einen Dämonen schon deutlich schwer. Wieder war das Ding direkt vor ihm und wollte ihn wieder erwischen, jedoch konnte er den Arm noch packen und das gehörnte Wesen in die Wand hauen und sich dabei abstoßen, doch in der Luft wurde er von dem Vieh direkt durch den Raum geschleudert. Er spuckte leicht und fing sich wieder.
//Die sind stark//, dachte er sich und hörte die komische Stimme in sich, //Strengt ihr euch ruhig an, ich helfe euch dann vielleicht. Aber erst müsst ihr mir zeigen, das es sinn macht.//
"Mögen die Krieger Gottes auf der Seite unserer Inquisition stehen und unseren ungesegneten und beschmutzen Weg reinigen, so das unser Weg von Glück und Licht erfüllt sei. Zeige dich, Waffe der Reinigung, Gae Bolg", sagte Aria und sie spürte einen bohrenden Schmerz, als zwei goldene Speere in ihren Händen erschienen. Das Blut floss an ihrem Körper entlang, wie es nach den Beschwörungen immer tat und sie stieß sich in die Richtung Kenji ab und konnte einen Treffer auf ihn mit den Speeren abwenden, was sie jedoch über ihn an die Wand schleuderte. Dieser hatte seine Blitze immer noch unter Kontrolle und den Boden mit diesen geladen gehabt, als er gepackt und hoch geworfen wurde. Der Flug endete in der Decke, wo er kurz steckte.
//Noch ein bisschen, dann ist die Falle fertig//, dachte er sich und hielt sich erst einmal fertig.

Kaum eine Minuten hatten sie Zeit gehabt, das riesige Foyer zu bestaunen, schon schnitt ein kichern durch die Luft.
Nun stand Hel da und sammelte ihre Magie. Kaum war Kenji einen Schritt nach vorne getreten, brauste eine der Dämonen auf ihn zu. Zuerst liess die zwei Jüngeren eine Show abziehen um sich etwas zurück zu ziehen und weiter ihre dunkle Magie zu sammeln. Nichts würde auch so laufen, wie sie es sich vorstellen würde. Gleich zwei der Dämonen Damen hatten sie als ihr Ziel bestummen und nun musste auch sie ihr Überleben sichern. Hel versuchte auszuweichen, musste aber ziemlich vieles einstecken. Das Blut tropfte zu Boden und befleckte den perfekten Marmorboden. Durch einen doppelten Treffer dieser Dämoninen traff sie wieder hart auf die Wand. Etwas gnade liessen diese Wesen walten und gewährten Hel eine kurze Verschnaufpause. Beide Hände wurden wieder von einem schwarzen Licht umgeben. Zuerst flackerte es und machte leise Geräusche, bald darauf sammelte sich die Energie und umgab ihre Hände so stark, dass schien, als wären ihre Hände in einer festen Kugel. Etwas erschöpft streckte sie die Arme, direkt auf die zufliegenden Geschöpfer. Wer würde auch vor so einem Angriff fliehen, wenn man so stark ist? Nun, dies war der Fehler. Hels eigene, übrig gebliebene dunkle Energie hatte sie zum Angriff benutzt und die zwei in Staub zerfallen lassen.
So sah es zwar aus, doch dem war es nicht. Diese Dämonen waren bloss Doppelgänger gewesen. Sie rappelte sich auf und sah Kenji und Aria bei ihrem Kampf zu. Es waren zwar einfache Doppelgänger, dennoch besassen diese einen grossen Teil der gesammten Magie.
Ihr Kopf brummte: "Unser Feind besteht nur aus einem richtigen Dämonen! Wir müssen die Echte finden!"
Alle kicherten und wie aus dem Nichts erschienen weitere dieser Dämonen, die gleichen Hörner, Flügel und Körper aber nur eine war deren wahren Ziel, um diesen Horror zu beenden. Natürlich besass diese Fähigkeit ein paar Schwackpunkte, aber ein Dämon wollte seine eigenen Schwächen natürlich nie einsehen. Uns so produzierte ES weitere Doppelgänger, bis der Raum beinahe zu Platzen schien. Ein Blick von Hel genügte um Kenji und Aria zu informieren, dass dies nun ihre Chance sei. Je mehr Doppelgänger sie machte, desto wächer werden die Einzelnen. Die Echte zwar nicht, aber durch den dummen Energieverbrauch wird auch sie nicht mehr ihre ganze Kraft nutzen können. Wieder formte sich das schwarze Licht um Hels Hände und durch Miras Magie bekam sie noch zwei lange Schwerter.

Sanft wachte sie diesesmal von ihrem Traum auf. Wieder befand sie sich in einem wunderschönen Zimmer. Hohe Decken, vergoldete Schmuckstücke an den Wänden und kostbare Möbel. Es war zwar ein schönes Zimmer, aber trotzdem hatte alles einen schwarzfarbenen Ton, welches alles etwas unheimliches verlieh. Freya lag in einem schwarzen Himmelbett. Auch sie trug ein schwarzen Seidenkleid, welches ihrer Figur schmeichelte. Mit brummendem Kopf setzte sie sich aufrecht hin und massierte etwas ihre Stirn. Kaum hatte sie die Stirn berührt und die Augen geöffnet, erkannte sie mit entsetzen die Metallkette an ihrer Hand. Die Kette war eindeutig viel zu fest an ihrem zerbrechlichen Arm angemacht, denn rote Striemen konnte man schon erkennen. Das leise Surren dieses Metallgegenstanden versicherte ihr, dass es magisch war und ihr womöglich noch einen Elektroschock oder schlimmeres verpassen könnte. Und so wechselten ihre Gedanken zu Kenji.
"Ich muss zu ihm... sofort."
Innerlich schrie sie, ihre Beine wollten sich nicht bewegen. Hilflos lag sie da mit den schmerzenden Gedanken an ihre Freunde, welche bestimmt schon unzählige Schmerzen erlitten hatten. Mit dem angeketteten Arm zog sie mit aller Kraft die schwere Decke von sich und schon stachen ihr die kleinen Symbole auf ihrem Knöchel in die Augen. Bevor sie um Hilfe schreien konnte, hörte man wie die Tür zugestossen wurde. Eine weitere Aura verbreitete sich im Raum, aber zum ersten mal in dieser Welt schien diese nicht wirklich bösartig zu sein. Freya konnte ihn wegen den Vorhängen des Himmelbettes nicht erkennen, aber auch wenn er beim Gehen keine Geräusche erzeugte, vernahm sie ihn genau. Eine dünne, beinahe perfekt aussehende Hand schob sich zwischen zwei Vorhänge. Freya hielt den Atem an, ein junger Mann kam immer näher auf sie zu und tippte ihr leicht auf die zwei Symbole an ihrem Knöchel, welche sogleich verschwanden. Fasziniert von seiner Ausstrahlung blieb ihr Blick auf ihm Kleben. Wie konnte ein Dämon nur so gut aussehen...

Es war unglaublich. Die Halle füllte sich wirklich mit massenhaft vielen Dämonen, welche alle gleich aussahen. Während Aria sich aus der Wand raus gerissen hatte und mit den goldenen Speeren immer wieder Dämonen blockierte und durch stach oder wegschleuderte, hing Kenji immer noch oben. Er hielt sich fest, bis die ersten Dämonen in seine Richtung kamen, den genau darauf hatte er gewartet. Als er beinahe von einem der Dämonen erwischt wurde, weichte er aus und beförderte diese mit einem heftigen tritt auf den Boden und innerhalb kürzester Zeit rasten Zwei Blitze auf den Boden zu. Alle Dämonen im Weg weichten aus, doch genau das war seine Absicht. Genau in dem Moment, wo die Beiden Blitze den Boden berührten, legten sich zwei Quader aus Vierecken um Aria und Hel und der Raum wurde von gelben und blauen Blitzen erfüllt. Als das helle Licht erlosch, fiel Kenji durch den Kraftverbrauch ungebremst nach unten, während man noch leichte Rauchwolken sah. Auch die Quader lösten sich wieder und im letzten Moment konnte er sich fangen. Die ganze Halle brachte etwas zusammen und dabei kam dann auch der richtige Dämon raus. Aria wollte grade auf diese losgehen, als diese mit einem Schwarz glänzendem Schatten hinter sich auf Kenji los flog, welche noch dabei war, seine Kraft wieder zu sammeln. Bevor diese Dämonin Kenji jedoch erreichte, wurde sie plötzlich von beiden Speeren durch den Raum an die Wand befördert, wo sie erst einmal fest steckte.
"Goldener Himmel, welcher über dem zerstörten Land hengt, bringe mir das Geschenk der Heilung des Verdorbenen, Evangelius", sagte sie und ihrer Hand erschien ein großer, silberner Bogen, während mehr Wunden auf ihrem Körper entstanden. Sie zog den Bogen straf und ein goldener Pfeil entstand, welchen sie abfeuerte, als sich der Dämon los riss. Mit etwas glück konnte dieser dem größten Schaden ausweichen, wurde aber am Arm erwischt, welcher vollkommen zerfetzt wurde. Doch schon geschah wieder etwas, was man im Traum nicht hätte erwartet. Die Dämonenfrau wurde plötzlich von ihrem Schatten verschlungen und ein großes, schwarzes Etwas stand nun da, welches mehr als nur 2 rote Augen hatte, sondern überall am Körper welche hatte. Bevor Aria ihren zweiten Pfeil überhaupt herstellen konnte, wurde sie von mehreren roten Strahlen erwischt, welche sie quer durch den Raum schleuderten. Kenji sah das Ding an und wurde von mehreren Strahlen einfach durchbohrt, doch genau das war ein wahrscheinlich fataler Fehler des Dämons. Der Körper wurde förmlich wie ein Käse durchlöchert, aber stehen stand Kenji immer noch. Mann konnte ganz einfach durch ihn hindurch gucken, doch kein Tropfen Blut floss aus ihm heraus, dann wieder die Stimme, verzerrt und lärmend, quällend. Zu dem Gelächter war es jedoch, als würde sich in der Atmosphäre ein hoher Druck aufbauen, als der Boden unter ihm aufbrach und eine graue Flüssigkeit aus den Löchern kam und ihn einhüllte. Das Lachen war noch immer zu hören, bis eine Rauchwolke entstand.
"Fühlt es sich gut an, endlich wieder in einem richtigen Körper zu stecken und nicht als Materie herum zu schweben", sagte die Stimme und der Rauch verschwand einfach, er wehte nicht weg, er verschwand an Ort und stelle und ein Dämonen ähnliches Wesen stand dort, "Naja, aber eigentlich sind mir 35% meiner Kraft noch immer zu wenig, aber besser als die anderen Wirtskörper. Mal gucken ob ich höher komme."
Das Wesen streckte die Hand aus und an jeder Fingerspitze entstand eine Art Rune und der Dämon schreckte zurück. Die Runen welche dort entstanden, kannte jeder Dämon, da sie überall in der Dämonenwelt sind, aber keiner den Grund kennt. Als die Runen fertig entstanden war, entstand eine Art Zirkel vor seiner Hand und innerhalb der nächsten Sekunde war ein riesiges Loch in die Wand gerissen und vom Dämon war nur eine Hälfte übrig. Der Dämon drehte sich um und ging dann zu Hel. Er wusste genau, wer sie war, ohne sie wirklich zu kennen. Er verbeugte sich und küsste ihr die eine, bluttriefende Hand.
"Guten Abend die Dame, schön endlich mal richtig mit ihnen zu sprechen", sagte er und kam dann wieder hoch. Sein Blick war verwirrend, Gelbe und schwarze Farbe verschluckten sich immer wieder gegenseitig in seinen Augen. "Du kennst mich, das weiß ich, aber falls du mich vergessen hast, ich kann dir ganz einfach sagen wer ich bin, falls du es nicht schon spürst. Lass es uns in ein Wortspiel fassen. Was ist das Gegenteil zu dem Ort, wo die Engel leben? Die Dämonenwelt, stimmts? Na, verstehst du worauf ich hinaus will? Sicherlich tust du das, aber selbst für die langsamen Nochmal, ich bin die Dämonenwelt, aber nenn mich doch bitte Fatalis, falls du einen Namen brauchst."
(Hier ein Bild von Fatalis, also der besessenen Form von Kenji, ändert sich später aber noch ein weiteres mal. http://static.zerochan.net/full/13/23/736163.jpg )

Krul schlürfte noch etwas durch die oberen Gänge. Er bekam alles ganz deutlich mit, was dort unten vor sich ging, der Lärm war in den Fluren unüberhörbar. Ihn interessierte dies aber eher wenig, da er gar keine Lust darauf hatte, darüber überhaupt nachzudenken, außerdem hatte er Kommando von ganz oben. Er wusste zwar nicht genau, warum er zu dem Mädchen sollte, aber es war ihm deutlich lieber, sich mit einem Mädchen zu unterhalten, welches sich hoffentlich benehmen konnte, als irgendeinem vollkommen bescheuertem Kampfe beizuwohnen, welcher ihn sowieso langweilen würde. Er kam an der Tür des Zimmers an, wo er hinsollte. Die Kraft seines Meisters war noch immer deutlich zu spüren und er ging einfach hinein und schloss die Tür. Die Unruhe würde das Mädchen verunsichern und das wäre nicht gut. Er kam auf das Bett zu, worin diese lag und zog leicht die Vorhänge des Himmelbettes zur Seite und entfernte die Siegel, welche ihr die Bewegung verhinderten. Anschließend nahm er ihre eine Hand in seine und gab ihr zur Begrüßung einen Kuss auf den Handrücken, dann lächelte er sie ganz dezent an, fast schon nicht sichtbar das er lächelte.
"Gnädigste, mir wurde aufgetragen, sie etwas an die Umgebung und das Leben hier zu gewöhnen, ihnen das alles hier komfortabel wie es nur geht zu machen", sagte er freundlich, "Mein Name ist Krul und ich unterstehe dem direkten Befehl vom König. Ich werde ihnen also weder etwas antun, noch sie irgendwie anders verletzen. Stehen sie ruhig auf wenn sie möchten, ich hoffe das Zimmer entspricht den Erwartungen der Dame. Nebenbei erwähnend wollte ich fragen, ob es bei ihnen vielleicht ginge, das ich nicht ganz so formal sprechen müsste. Bei all den Gästen von unserem Gastgebern meines Herrn muss ich mich immer so aufführen."
Er schenkte ihr ein erneutes, dezentes lächeln.
(So, dann haben wir hier Krul: http://s1.zerochan.net/600/42/38/771942.jpg )

Der Raum war gefüllt von den abscheulichen Gesichter dieser Dämonin. Es schien, als wolle dieser Dämon nicht aufhören sich zu vermehren. Bald schon verlor sie Aria und Kenji aus den Augen, was ihr das Kämpfen nicht sonderlich vereinfachte. Die Weiber stürtzen sich förmlich auf Hel, doch durch eine halbwegs helfende Schutzwand, konnte sie dein ein oder anderen von sich vernhalten. Ihre eigene Magie verblasste und Hel griff wieder zu Plan B über. Durch Miras Magie beschwor sie nun ein Sturmgewehr. Ein grausames Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit, fast schon psychopathisch und das Lachen, als eine nach dem anderen von den magischen Kugeln in Stücke zerfetzt wurde. Glücklicherweise machte sie kein Blutbad, auch die Leichen der Doppelgänger verschwanden, als wäre nie etwas ähnliches im Foyer gewesen. Manchmal glückte es einem Dämonen doch noch sie zu treffen, doch dies blieb nicht lange ungestrafft.
Auf einmal drehten sich alle von ihr um, hässlich weit aufgerissene Mäuler weiteten sich auf deren Gesichter, doch ehe qualvolle Schreie den Raum füllte wurden alle von gelben und blauen Blitzen zum Tode geführt. Deckenteile stürtzen zu Boden und hätte sich Hel nicht vom Platz bewegt, wäre sie direkt begraben worden.
"Kenji, Aria alles okay? Gute Arbeit!"
Und schon wurde ihre gute Laune von der Aura der wahren Dämonin verdorben. Aus rasender Wut geleitet war dieser Dämon auf den geschwächten Kenji gestürzt. Nun meldete sich Aria zu Wort und fing den Dämonen mit ihren Speeren im Flug ab. Hel wusste bereits, dass es nichts nützen würde. Dämonenintuition konnte man sagen und so rannte Hel so schnell sie konnte zu Kenji. Aber auch sie wurde von dem Körper in dem sie steckte behindert. Der andere Dämon war schneller. Aria sauste durch den ganzen Raum und bevor sie ihn retten konnte, flogen ihr die kleinen Hautfetzen entgegen. Geschockt stand sie da und blickte auf den durchlöcherten Körper Kenjis. Es war keine Wut, welche sie geleitet hatte. Es war bloss die Vergeltung für ein "Teammitglied". Wieder das Sturmgewehr mit dem sie riesige Löcher in die Wände pfefferte. Zwar hatte sie es auf den Dämonen abgesehen doch dieser versuchte bereits zu fliehen.
Ein Lachen, welches durch Mark und Bein ging. Kenji, der ällmälig entlöchert wurde und dann stand ein Dämon da. Die Runen brannten sich in ihr Gedächnis, es waren sehr alte Runen. Es war, als hätte sie gerade nichts mitbekommen, denn auf einmal stand er da und küsste ihr die noch blutende Hand.
"Fatalis."
Das Sturmgewehr verschwand und sie verbeugte sich tief. Kaum hatte der Hauch seines Atems ihre Hand berührt wusste sie schon wer Hel vor sich hatte. Sie war fasziniert von ihm, auch nur weil er gerade nett und höflich zu ihr gewesen war. Ein Schlag ging durch ihren Körper und sie krachte zu Boden, im nächsten Moment stand sie aber wieder. Mira hatte hinterrücks die Gewalt ihres Körpers übernommen. Tränen füllten die Augen von Kenjis liebevoller Schwester. Sie hielt schon einen Morgenstern in der Hand, bereit auf den Dämonen einzuschlagen doch nur durch Hel, welche sie zu beruhigen versuchte tat sie es nicht.
"Du Monster!!! Was hast du mit meinem Bruder getan! Wo ist er jetzt! Wenn du ihn umgebracht hast, werde ich dir das gleiche antun!"
Wie wild schrie sie und kämpfe innerlich gegen Hel, wild flackerten ihre Augen rot im nächsten Moment waren die Augen aber wieder braun. Völlig verloren schwang Mira den Morgenstern und hätte beinahe den Mächtigen vor ihnen berührt. Ein rütteln, eine magische Entlagung und Mira krachte in die Wand hinter ihr. Hel schaffte es nicht rechtzeitig wieder die Kontrolle zu gewinnen, Mira hatte vorher noch den Morgenstern auf ihr geworfen. Es würde ihm nichts anhaben können, doch allein den versuchten Angriff war eine grosse Dummheit.

"Krul"
Entwich ihr aus ihren zarten rosa Lippen. Ihr Herz hämmerte noch immer, als ihre Hand zwischen seinen ruhten und ein sanfter Kuss folgte. Ihr Blick klebte an seinen Lippen, verflogte jede einzelne Bewegung als er die vornehmen Worte sprach. Lange Zeit erwiderte sie nichts, was ihr so gleich peinlich wurde. Eine leichte Röte breitete sich in ihrem Gesicht aus und wie von einer Biene gesprochen sprang sie aus dem Bett. Freya war verängstigt, auch wütend, dass sie von ihren Freunden getrennt wurde, doch irgendwie war es ihr doch nicht möglich diesen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
"Dämon! Komm mir nicht zu nahe! So nett du auch tust, du bist immer noch ein Dämon! Alles was ihr sagt ist erstunken und erlogen!"
Pure Panik war in ihren Augen zu erkennen. Freya hob die Hand, sprang gleichzeitig ein paar Schritte rückwärts und schoss Wasserkugeln auf ihn, dabei machte sie prompt sie Vorhänge des Bettes kaputt und zerfetzte ein, zwei Kissen. In der nächsten Sekunde ging ein kribbelndes Gefühl von den Ketten durch ihren ganzen Körper. Ihr war es nicht möglich stärkere Magie einzusetzen. Auch diese neue Erkenntnis trieb in ihr die Panik hoch. Plötzlich schnappte sie nach einer Tischlampe und warf sie im hohen Bogen auf Krul, Wasserkugeln folgten.
Durch wilde und zu hastige Bewegungen schlengelte sich die Kette um ihr Bein und so verlor sie das Gleichgewicht. Das dünne und kurze schwarze Kleid welches sie trug federte den Sturz nicht ab. Freya blieb kurz liegen, krabbelte dann aber in einen Ecken, versuchte so möglichst viel Abstand zwischen ihr und dem Dämonen zu gewinnen.
"Wo sind meine Freunde und was habt ihr ihnen angetan!?"
Verweifelt versuchte Freya seinen Blicken auszuweichen, nicht das sie wie vorher wieder in einen schwachen Zustand verfällt.

Während Aria noch Am anderen Ende des Raumes steckte, stand Fatalis noch vor Mira, welche kurz die Kontrolle über sich hatte. Er hörte ihre Fragen und sah dann den Morgenstern fliegen. Man konnte zwar eigentlich nur sehen, wie der Morgenstern durch ihn hindurch flog, aber eigentlich war seine Bewegung einfach nur zu schnell, als das man es wirklich erkannt hätte. Er ging langsam auf den Körper zu, welcher bereits wieder von Hel übernommen war. Er drückte ihr Kinn etwas hoch und als sein eines Auge aufblitzte, holte er Mira förmlich hervor, nur um ihr ihre Fragen zu beantworten.
"Ich habe deinem Bruder nichts angetan, ich habe ihm sein Leben gerettet. Er ist schon ein komischer Mensch", sagte Fatalis und lachte leicht, "Stellt das Leben seiner Schwester über das eigene. Aber ich kann ihn nicht sterben lassen, weil er das perfekte Gefäß ist, was folglich heißt, das deinem Bruder nichts passiert. Aber jetzt halt dich erst einmal zurück."
Nachdem er das sagte, blitzte das Auge nochmal auf und unterdrückte in diesem Moment jede geistige Kraft, um Hel wieder hervor zu holen. Er half der Dame auf und hörte ein Zischen von hinten. Mit seiner Hand lenkte er einen Pfeil ab, der von Aria kam. Mit einer Handbewegung zog er sie zu sich und ließ sie auf den Boden fallen, nicht stark, einfach nur fallend.
"Man sollte einen sprechenden Mann niemals so von hinten überfallen", sagte er und beugte sich zu Aria runter, "In dir also auch. Anscheinend zieht ihr Dämonen ja förmlich an. Naja, aber lassen wir das erst einmal. Also, ihr wollt 2 Dinge. Hels Körper und Freya. Beide sind sie ganz oben im Turm. Der ganze Bau hat sich jedoch ein wenig geändert, liebe Hel. Auf dem Weg nach oben gibt es nun ein paar Abschnitte, wollen wir sie mal Passierstellen nennen. An diesen halten sich viele Dämonen auf. Darunter auch die ehemaligen Leibgarden des Königs, aber mehr verrate ich darüber erst einmal nicht. Ihr seht aber im Moment nicht sonderlich Fit aus. Ihr solltet kurz eine Pause machen, damit ihr im Kampf nicht zu einem Klotz am Bein werdet."
Der Helm von Fatalis brach etwas und man sah Kenjis Gesicht und dieser setzte sich dann. Er verschnaubte selber etwas und guckte die Beiden Mädchen an.
"Danke", sagte er theoretisch in sich hinein, "35%, Mal gucken wie das aussieht, wenn es mehr ist als das?"

Krul war ein wenig verwirrt, als Freya erst nichts von sich gab und dann so reagierte, doch das ließ er sich nicht einen Augenblick lang anmerken. Die Wasserkugeln flogen auf ihn zu, doch blockierte er diese mit Grün leuchtenden Energieplatten. Selbst der Kerzenhalter prallte einfach ab und dann sah er, wie sie fiel. Er erschrak dann doch leicht, da sie sich etwas getan hätte haben können, jedoch schien ihr nichts passiert zu sein. Sie hatte sich in eine Ecke verzogen, wirkte verängstigt. Was hatten die anderen Dämonen nur wieder angerichtet. Krul dachte eigentlich, er könnte eine angenehme Zeit mit dem Mädchen haben, jedoch würde daraus wahrscheinlich nichts werden. Wieder zeichnete sich das charmante, jedoch dezente Lächeln auf seinen Lippen ab und in langsamen Schritten kam er auf sie zu. Als er bei ihr stand, ging er in die Knie und streichelte ihr leicht die Wange. Ihre Haut war ein Traum, besser als die der meisten Dämonen. Er guckte ihr in die Augen, versuchend, sie allein mit seinem Blick etwas zu beruhigen und in Sicherheit zu wiegen. Sie hatte das typische Klischee gegenüber Dämonen fest vertreten. Er nahm ihre eine Hand und half ihr vorsichtig auf. Da es unter anderem seine Aufgabe war, ihr den Aufenthalt zu versüßen, lockerte er vor allem erst einmal die Ketten, damit sie ihre Gelenke nicht zerstören würden und ihre Haut zerfetzen würden.
"Junge Dame, es tut mir Leid das ich sie enttäuschen muss, jedoch bleibe ich stets bei der Wahrheit und außerdem bin ich kein Freund des Kämpfens. Ich soll lediglich dafür sorgen, das sie sich hier so wohl wie möglich fühlen. Ihren Freunden scheint es noch einigermaßen gut zu gehen. Ich habe nicht das Gefühl, das sie hier ihr Leben lassen werden. Kann ich ihnen den etwas anbieten? Etwas zu trinken oder zu speisen? Sie sind der Gast meines Meisters und er erfüllt ihren so fern es möglich ist ihre Wünsche."
Er strich ihr leicht über den einen Arm, beruhigend und hatte sein Lächeln in der Zeit nicht ein bisschen geändert. Theoretisch könnte er ihr zwar die Ketten abnehmen, da sie ihn nicht wirklich verletzen könnte, aber er würde damit warten, bis sie sich damit abgefunden hätte, das sie hier nicht wegkommen würde.

Hel vernahm es ebenfalls so. Es sah aus als würde der Morgenstern durch seinen Körper fliegen er flog so weit, bis er in der Wand über Aria stecken blieb. Die Dämonin hielt den Atem, als Fatalis ihr Kinn hochdrückte und sie mit den speziellen Augen ansah. Plötzlich wurde es ihr aber schwarz vor Augen, innerlich war es ihr vorgekommen, als wäre ein Spiegel in tausend Stücke zersprungen und Mira trat aus den Trümmern. Völlig ernste Miene aber brennend vor Wut, ihr eigene Dämonin erlaubte es nicht ihren eigenen Körper zu übernehmen und wurde zur beruhigen in einen Käfig ( der Spiegel) gesteckt.
"Lach nicht du Monster! Das nennt man Geschwisterliebe. Auch ich stelle sein Leben über mein eigenes. Ich bin zwar ein Mensch, werde dich aber zur Rechenschaft ziehen, würdest du ihm ein einziges Haar krümmen!"
Ein wütendes Zischen drang aus ihren zusammengepressten Zähnen. Mira spürte wie sich der Käfig wieder in alle Einzelteile zusammenfügte und sie hineingesogen wurde. Leicht verärgert über diesen Menschen übernahm Hel wieder die Kontrolle. Sie konnte es kaum erwarten diesen schwachen Menschenkörper zu verlassen. Danken wurde Hel von Fatalis aufgeholfen.
"Sie versteht einfach nicht, dass du den psychopathischen Kerl gerettet hast"
Auch Hel hörte das Zischen, sah den abprallenden Pfeil und sogleich auch Aria die vor Fatalis zu Boden glitt. Sie verdrehte genervt die Augen, diese Menschen hatten wirklich einen Hang zu gefährlichen Dummheiten. Mit eleganten Schritten lief sie zu ihr hin und legte ihr die blutende Hand auf ihren Kopf. Fatalis sprach doch Aria blickte ihm nicht in die Augen, resprektlos. Mit einem halb starken Griff zog sie ihren Kopf etwas hoch um Fatalis den gebührenden Respekt zu zeigen. Hel nickte bloss, sie hatte schon geahnt das ein paar Sachen anders waren als früher. Schliesslich war im Foyer gerade einmal ein einziger Dämon gewesen, obwohl hier immer die meisten lungerten. Der Helm brach und Hel verschrenkte die Augen, zog eine Augenbraue hoch und blickte angewidert zu Kenji.
"Das sieht nicht sehr köstlich aus. Willst du nicht drin bleiben?" EIn seufzen und sie wandte sich Fatalis, " Eine gute Idee, auch ich möchte nicht Hilflos sein. Zugegebenerweise ist mit Freya nicht sehr wichtig, darum will ich bald meinen Körper holen"

Freya verfolgte die komischerweise faszinierenden Schritte dieses Dämons. Ihre Augen war weit geweitet, als dieser sich zu ihr runter bügte und ihr sanft die Wange strich. Als seine grünen Augen die ihre traff erschrack sie erst, doch nach und nach kehrte die Ruhe in ihr zurück. Ihr Herz wollte ihr sagen, dass von ihm aus keine Gefahr drohte, doch ihr Hirn wollte ihr immer noch das Gegenteil beweisen. Freya liess sich aufhelfen und glücklicherweise wurde die Kette an ihrem Handgelenk gelockert. Es war zugleich erlösend doch da ihre Wunden nun frei waren brannte es zugleich. Die Schriemen sahen wirklich nicht schön aus, an einigen Stellen blutete sie sogar. Wieder klebte sie an seinen Lippen, behielt aber einen kühlen Kopf. Der innere Kampf zwischen Hirn und Herz machte sie doch etwas stärker. Das Mädchen stellte sich aufrecht hin und versuchte nicht mehr so ängstlich auszusehen.
"Ein Dämon der die Wahrheit sagt und nicht kämpft?" Sie zog eine Augenbraue hoch fuhr aber fort."Dieser Dämon von vorhin hat es ihnen befohlen... ich spüre noch seine Aura in diesem Raum."
Als Krul ihre Freunde erwähnte atmete sie erleichtert aus. Darauf wollte sie nichts erwidern. Wirklich glücklich konnte sie nicht sein, da ihre Freunde womöglich schwer verletzt sind... aber was zählte war doch, dass sie alle noch lebten. Als der Dämon ihr etwas anbot schüttelte sie bloss den Kopf, blickte ihn mit ihren grossen blauen Augen kurz in die Augen und wieder weg. Er wollte Freya zwar beruhigen, schaffte aber nur, dass sie sich wieder verkampfte. Mit einem seufzten liess sie sich in einen gepolsterten Sessel sinken und zog die Beine zu sich. Bestürtzt legte die das Kinn auf ihre Knie und blickte ins Leere.
"Ich weiss schon, dass ich hier nicht raus komme.", nun sah sie Krul doch richtig in die Augen. Das Herz hatte den Kampf gewonnen, nun versuchte sie diesem Dämonen etwas Vertrauen zu schenken. "ich heisse übrigends Freya... Freya Hinoshi. Es macht mir nichts aus, wenn Sie normal mit mir sprechen und ich brauche nichts. Sie können auch gehen, wenn ich Ihnen die Zeit und die Nerven raube. Tut- Tut mir Leid, dass Sie sich mit einem Menschen wie mir abgeben müssen."
Einem schwachen Menschen, der es immer wieder schafft Gefangen genommen zu werden und seinen Freunden nicht helfen kann, dachte Freya sich in diesem mitleidigen Moment. Wie ein schützender Vorhang legten sie ihre goldbraunen Locken über ihr Gesicht.

Fatalis hörte was Hel sagte und übernahm die Kontrolle wieder, weil er aber auch nie wirklich jemand war, der gerne teilt. Er hatte den Körper wieder unter Kontrolle sagte aber noch nichts. Aria biss etwas die Zähne zusammen, als ihr Kopf hoch gehalten wurde, da es im Nacken schmerzte. Sie schlug die Hand von Hel weg, wobei etwas Blut von ihrem Körper Hel erwischte. Sie setzte sich aufrecht hin und guckte Fatalis an. Er sah schon ganz schön kräftig aus und das hat man auch gesehen, doch trotzdem wirkte er ziemlich furchteinflößend. Fatalis wandte sich Hel wieder zu.
"Ja, früher waren hier die meisten, aber das hat sich gewaltig geändert, da der König dazu gelernt hat. je höher man kommt, desto mehr werden es. Wie viele mehr verrate ich mal nicht, aber das Problem für euch ist es, das es immer mehr Elitäre Dämonen und Leibgarden werden, je höher man kommt", sagte er und stand dann wieder auf, "Nebenbei wurden ein paar schöne, neue und vor allem lange Treppenmärsche eingefügt. Aber ich will euch mal nicht komplett die Überraschung verderben."
Fatalis hatte sich von den Beiden weggedreht und guckte in Richtung Treppe. Aria guckte den Kerl immer noch an, wollte am liebsten schon weiter, aber das konnte sie jetzt theoretisch erstmal vergessen. Ohne eine Pause würde sie einfach nur umkippen und zu Balast werden, wenn sie nicht sogar liegen gelassen werden würde. Plötzlich hörte man wieder das Lachen von Fatalis, aufwühlend, so das es jeder Dämon hören sollte. Er wollte das sich der Wahnsinn in jedem sammelt, die Wut und die Angst, weil er selber stärker werden wollte. Aria erschrak direkt bei dem Lachen und schreckte etwas zurück.
//Der Typ ist doch verrückt und seit wann steckt der den in Kenji drinne?//, fragte sie sich und guckte dann zu Hel. Seit Fatalis da war, zeigte sie sich wieder von ihrer besten Seite, absolut ätzend. Langsam schwächte der Druck, welcher im Raum herrschte aber wieder ab. Es war erlösend und besser für die Erholung. Aria legte sich doch wieder hin und guckte an die Decke. Die Pause war eine wirklich gute Idee, auch wenn sie von einem Dämon kam, "Warum haben sie eigentlich Freya genommen? Wäre es nicht viel sinnvoller gewesen, jemanden zu holen, der so stark wie du ist und nicht Freya? Ich versteh das alles nicht."
Aria guckte etwas verwirrt und Fatalis lachte einfach nur, sagte aber nichts, nicht die geringste Antwort. Eigentlich wollte Aria ja nur wissen, ob es ihrer Freundin gut ginge, oder ob sie dringend Hilfe brauche, aber das zu fragen war einfach zu absurd, weshalb sie es ließ. Fatalis hörte auf zu Lachen und setzte sich dann im Schneidersitz.

Krul bemerkte ihre immer noch etwas komischen Reaktionen, aber als sie dann endlich saß, schien sie sich normal zu verhalten. Es freute ihn, dass das Mädchen zur Vernunft kam. Irgendwie sah sie schon süß aus, so auf dem Sessel sitzend, auch wenn sie traurig war. Aber jetzt kam ihm auch einigermaßen das Gefühl, das sie ihn nicht angreifen würde oder versuchen würde zu fliehen. Er ging auf die andere Seite des Zimmers und kam mit einem, für menschliche Verhältnisse gedachten Verbandskasten. Die Schmieren sahen absolut nicht schön aus und passt einfach nicht zu dem Mädchen. Er fing an die Ketten ganz ab zunehmen und Verbände um die Stellen zu wickeln, wobei er sich den Stellen genau widmete. Wenn man etwas machte, dann richtig. Immer hielt er entweder die Hand oder den Fuß mit einer seiner Hände, während er mit der anderen den Verband so fest zog, das er nicht abfallen würde, aber auch nicht schmerzen würde. Als er fertig war, setzte er sich auf die Couch, welche gegenüber dem Sessel war und guckte zu dem Mädchen.
"Schöner Name den du da hast", sagte er nun etwas gelassener, aber immer noch die gleiche Dosis an Freundlichkeit und Charme in seinem Lächeln, "Mach dir bloß keine Sorgen ob du mich nervst oder nicht. Ich finde es hier fiel angenehmer als im Rest des Schlosses. Ein wenig der Aura meines Meisters fühlt man hier überall, aber der Raum hier ist am stärksten davon gedämmt, damit sich Gäste hier einigermaßen wohl fühlen können. Nebenbei sind sie bis jetzt der angenehmste Gast von allen. Manche haben hier dauerhaft Radau gemacht und Chaos veranstaltet und das über Stunden hinweg, während andere Gäste sich über die hier angestellten hergemacht haben. Auch ist es schön, mal etwas über die Menschen zu erfahren. Eigentlich habe ich mir Menschen als schreckliche Wesen vorgestellt, aber da muss wohl was schief gelaufen sein. Haben sie den vielleicht so irgendwelche Wünsche, junge Dame?"

Die Aura war wirklich noch zu spüren aber allmählich wurde sie immer Schwächer, bis es den Umständen entsprechend angenehm war. Krul hatte also recht. Dieses Zimmer wurde gedämmt, damit die Gäste in der Nähe des Königs nicht den Löffel abgeben. Als Kruls Schritte sich von ihr entfernten, dachte sie erst er würde jetzt verschwinden und die Zeit irgendwie anders totschlagen doch dem war glücklicherweise nicht so. Vorsichtig guckte sie durch ihren Haare hindurch und sah zu wie er einen Verbandskasten holte. Überrascht setzte sich Freya gerade hin und strich ihre Haare zur Seite. Wieder war der Dämon vor ihr, seine speziellen grünen Augen liessen sie nicht mehr los. Es war zugleich beängstigen als auch richtig aufregend. So etwas hatte das Mädchen noch nie erlebt, nicht einmal bei Kenji. Freya sah zu, wie ihre Ketten langsam zu Boden glitten und Krul sie langsam verarztete. Ihr trauriger Blick klebte an den Schriemen, sie schmerzten und lösten in ihr das Gefühl diese Verletzungen kratzen zu müssen, liess es aber doch bleiben, da sich Kruls Hand behutsam darauf legten. Es war, als würde er alles mit einer kleinen Berührung heilen. Sobald der Verband fertig war und sich Krul in die Couch sinken liess, wandte sie sich wieder ihm zu.
"Es gibt schon schreckliche Menschen, wie Tierquäler, Mörder, Diebe oder Kinderschänder. Aber nicht alle sind so... So wird es wohl auch bei euch sein, wenn es einen Dämonen wie dich gibt, gibt es sicher auch noch weitere gute Dämonen, oder?"
Da dachte sie an Hel, aber so wirklich wollte Freya sie nicht dazu zählen. Hel steckte in einem menschlichen Körper, also wusste sie gar nicht, wie diese Dämonin richtig ist. Ihre Wangen verfärbten sich leicht rötlich und da fuhr sie den Verband entlang. Es in einer Art etwas besonderes, was er gerade für sie getan hat. Auch der Gedanke, dass er ihr die Ketten abgenommen hat, obwohl sie eine Gefangene war, war ein spezielles Gefühl.
"Danke. Meine Verletzungen schmerzen dank dir... Ihnen nicht mehr."
Ob sie Wünsche hatte, wusste Freya nicht genau. Sie war weder hungrig noch durstig und besonders Langweilig war ihr auch nicht. Plötzlich packte sie die Einsamkeit und die Trauer und so sank sie wieder in den Sessel zurück. Kauerte sich zusammen und fragte sich ein weiteres Mal. "Warum bin ich hier?" Freya hasste es so sehr alleine zu sein. Zwar war sie es in diesem Moment nicht, doch die Entfernung zwischen ihnen gab ihr dieses leere Gefühl. Wie von unsichtbaren Fäden gezogen stand sie auf und lief auf wackeligen Beinen zu ihm auf die Couch. Nach und nach kehrte die Wärme in ihr zurück, was aber eher daran lag, dass ihr Herz so pochte. Freya sass nun da und warf ihm von der Seite verstohlene Blicke zu. Ein kleines Stückchen rutschte sie näher, machte aber keine Anstalt den Kopf auf seine Schulter zu legen oder ihn festzuhalten, obwohl sie es so sehr wollte. Ihre Locken umgaben ihr Gesicht wie einen heiligen Schein und so wirkte es auch, als würden ihre blauen Augen funkeln. Nervös sah sie nach vorne und zog die Beine vom Boden zu sich.
"Wieso kommt es, dass ich ein so schönes und sicheres Gefühl bei dir habe? Deine Aura ist ganz anders als die der anderen."

"Ich bin nur ein Diener, teuerste, es ist nicht notwendig, das sie so formell sprechen", sagte er mit ruhiger Stimme, "Ja, wahrscheinlich gibt es noch ein paar Ausnahmen des normalen Maßes, falls man es so nennen könnte. Jeder Dämon kann freundlich erzogen sein, was eigentlich bei den meisten Bediensteten des Königs so ist, jedoch sind die wilden Dämonen und Krieger etwas anderes. Den König selbst kann man schlecht in eine Kategorie einordnen, theoretisch gesehen ist er eigenartig."
Krul bemerkte, wie sich das Mädchen plötzlich zusammen kauerte und erneut fragte, weshalb sie hier wäre, als sie dann plötzlich aufstand. Das Verhalten konnte sich Krul nicht wirklich erklären, als sich das Mädchen zu ihm gesetzt hatte und auch noch näher gerückt war. Menschen waren wirklich etwas, das krul wahrscheinlich nicht verstehen würde. Alleine diese ganze Sache mit den Gefühlen, etwas irritierend. Als sie dann noch eine Frage stellte, verstand Krul nicht wirklich was sie meinte. Für ihn fühlte sich die Aura jedes Dämonen gleich an, zumindest je nach Stufe.
"Hmm, ich weiß nicht Recht wieso das so sein sollte, schließlich dürfte die Aura auf Menschen eher verschreckend wirken, habe ich gehört", sagte er immer noch mit seinem eher kalt wirkendem Gesichtsausdruck, den er nahezu immer hatte und guckte das Mädchen an. Zwar wirkte sie ruhig, aber noch immer ziemlich aufgelöst, "Warum du hier bist? Um es wörtlich auf den Punkt zu bringen aus zwei Gründen, so weit ich den König verstanden habe. Einmal als Köder, um mehr Menschen her zu locken und dann noch als Zuchtapparat. Der König will Mensch-Dämonen Hybride anzüchten, um auch die Menschenwelt zu kontrollieren."
Kruls Worte waren klar und eindringlich, direkt auf den Punkt gebracht. Immer um den Punkt zu reden war nicht immer etwas gutes, manchmal sogar eher schlecht. Krul guckte in diesem Moment das Mädchen nicht an, wahrscheinlich würde sie schockiert sein, panisch, traurig, verängstigt, er wusste es nicht, da er Gefühle zwar kannte, aber nicht wirklich deuten könnte. Würde sie weinen, würde er fragen was los sei, würde sie lachen, würde er sie verwirrt angucken, würde sie durchdrehen, würde er nicht verstehen was passiert. Dann guckte er doch zu dem Mädchen. Etwas fasziniert war er doch. Es war wirklich etwas neues, einem Menschen über den Weg zu laufen. Die Langeweile kam dann aber doch langsam in Krul auf. Wahrscheinlich würde es einem Menschen besser helfen, sich mit ihr die Langeweile zu vertreiben, doch Krul wusste nicht recht was er machen sollte. Krul strich mit seiner einen Hand durch ein paar der goldblonden Strähnen von Freya, welche wirklich sanft waren, anders als in allen Beschreibungen. Mit seiner Hand strich er dann über ihre Wange und mit zwei Finger für die Lippen, alles fühlte sich sanft und warm an, nicht wie man es immer hörte. Krul guckte Freya an.
"Langsam habe ich das Gefühl, meine guten Großeltern hatten keine Ahnung von euch Menschen", sagte Krul und hatte wieder ein dezentes, amüsiertes Lächeln auf den Lippen, "Früher hieß es immer, die Haut von euch Menschen sie Kalt, die Haare stachelig und scharf und eure Haut uneben, spröde und rau. Aber du entsprichst dieser Beschreibung absolut nicht. Ist das normal so, das die Haut eines Menschen so sanft und warm ist, oder bist du ein Ausnahmefall?"
Seine Fragen waren immer noch ernst gemeinte Fragen, auch wenn sie sich wie Komplimente oder billige Anmachen anhörten, Krul war lediglich interessiert, das war alles.

Freya hörte was der Dämon sagte und nickte bloss. Langsam aber sicher war sie wieder völlig bei Verstand, fand sie Szene gerade richtig peinlich. Was sie gesagt hatte, wie sie sich aufführte und Krul, der überhaupt nichts verstand. Freya kaute auf ihren Lippen und blickte dann wieder zu ihm. Für einen kurzen Moment schien es als würde ihre Angst in ihr steigen, als sie den kalten Gesichtsausdruck bemerkte. Doch auch vorher hatte er so ausgesehen, als könnte er überhaupt keine Mimik oder etwas anderes in der Art. Freya blieb ruhig und versuchte den heranschleichenden Gedanken von Krul's bösen und wahren Gesicht zu verdrängen.
Seine Worte brannten sich in ihren Kopf, aber komischerweise schrie sie nicht oder war aufgebracht, denn es kam ihr vor als wüsste sie dies schon längst. Seine Worte waren bloss die Bestätigung. Bloss Verwirrung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Hatte der Dämonenkönig in ihrem Hirn gepfuscht? Wusste sie es deshalb schon und war völlig ruhig, als wäre sie mit seinen Plänen einverstanden. Plötzlich kam es ihr so vor als würde in ihr ein Schalter umgelegt und sie vergass alles was Krul gerade eben von den menschlichen Dämonen gesagt hatte. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie schwankte zwischen Traumwelt und Bewusstsein. Eine kleine Berührung und Freya war wieder sie selbst. Glasklare Augen traffen die Kruls, aber dies schien ihn nicht zu stören. Wieder hämmerte ihr Herz wie wild, seine dünnen Finger strichen über ihre zarte Wangen und dann über ihre rosa Lippen. Freya verspürte den Drang ihre Lippen auf seine zu pressen, versuchte aber mit allen mitteln stark zu bleiben. Nun fühlte sie wie ihre ganze Kraft zurückkam. Das Mädchen fühlte sich ausgesprochen gut, ja sogar stark, aber keines Falls wollte sie nun flüchten. Wie Krul es getan hatte, kam sie ihm etwas näher und strich seine Wange entlang.
"Nein, du hast wirklich ein falsches Bild von uns Menschen. Aber wir auch von euch. Deine Haut ist wunderschön wie Marmor und deine Augen faszinieren mich immer aufs Neue. Deine Flügel erschrecken mich nicht und deine Aura hüllt mich in vollkommene Sicherheit. Ich weiss nicht wieso, aber- aber bloss deine Anwesenheit löst etwas in mir aus."
Freya schluckte und nahm seine Hand behutsam in ihre und legte sie leicht auf ihre Brust, direkt über ihrem Herzen. Nun vernahm auch er wie sehr ihr Herz pochte, sah ihre aus Nervosität glasige Augen und ihre rötlichen Wange. Immer noch hockte sie da und hoffte ihm so klar zu machen was sie fühlte. Auch für sie war es verwirrend und neu zugleich. Wie sollte sie ihm bloss etwas verständlich machen, obwohl sie schon keine Ahnung hatte. Traurig senkte Freya den Kopf und stand von dem Sofa auf. Wahrscheinlich konnte sie einem Dämonen nie etwas von der Liebe beibringen, also ging sie zurück zum Himmelbett und versteckte sich unter der Bettdecke.
\\Peinlich und Hoffnungslos//

Krul war weder irritiert, wieder konnte er nicht verstehen, was Freya von ihm wollte. Er wusste was ein Kompliment war, jedoch konnte er es nicht interpretieren, es war in seinen Augen einfach komplett unverständlich. Sie redete, als würde sie versuchen Gefühle auszuschütten, wie es hieß, doch ihm sagte das einfach nichts. Als sie seine Hand nahm und sie auf ihren Körper legte, spürte er ein Klopfen, schnell und aufgeregt. Der Rhythmus faszinierte ihn irgendwie, zog ihn in seinen Bann. Er konnte es nicht verstehen, es war doch einfach nur ein Klopfrhythmus, doch trotzdem war es atemberaubend. Krul blickte von seiner Hand hoch zu Freyas Gesicht. Sie hatte eine wahrhaft liebliche Röte in den Augen, doch sahen ihre Augen so glasig aus, als würde sie direkt anfangen zu weinen. Er konnte es nicht verstehen, warum guckte sie so, was brachte sie dazu, sich so zu fühlen. Noch grade eben sagte sie, sie würde sich wohl fühlen, doch nun benimmt sie sich vollkommen anders, als das Mädchen plötzlich aufstand. Krul sah ihr hinterher, als sie zu dem Bett ging, sich hinlegte und unter der Decke versteckte. Krul irritierte diese ganze Sache noch mehr. Es schien ihr, als würde sie sich wirklich irgendwie unwohl fühlen. Langsam stand der Dämon auf und ging langsamen Schrittes aufs Bett zu. Durch seine Krallen waren seine Schritte so gut wie unhörbar, immer nur ein leichtes Kratzen, was höchstens ein paar milli sekunden anhielt. Er kam am Bett an und schloss die Vorhänge, blieb dann vor diesen stehen, still, die Arme neben dem Körper hängend und der Kopf ein wenig gesenkt.
"Es tut mir Leid falls ich dich irgendwie verletzt habe oder dir Schmerz zugefügt habe", sagte Krul mit einer gesenkten Stimme, versuchend, Reue auszudrücken. Er wusste nicht, ob es wirklich funktionierte, wusste auch nicht, was er getan hatte oder wie er sie verletzt haben könnte. Er strich den einen Vorhang zur Seite und guckte zu dem Häufchen Elend, welches Freya unter der Decke darstellte. Er streifte die Decke von ihr runter. Wäre er ein Mensch, würde er sich sorgen machen. Mit seinem Schweif streichelte er leicht übere ihre Seite. Wahrscheinlich kitzelte es etwas, aber nicht zu sehr, doch hörte er schnell wieder damit auf. Er setzte sich zu ihr, sie mit seinen Schwingen von der Außenwelt abschirmend und streichelte ihr leicht über den Kopf. Ein paar mal hatte Krul gesehen, wie Menschen andere versuchten zu trösten oder zu beruhigen. Auch wenn Krul keine Ahnung von Gefühlen hatte, wusste er wie es sich anfühlte, wenn man auf einen Schlag seine Freunde verliert und dort landet, wo man am wenigsten seien wollte. Sein Blick lag auf dem Mädchen, welches wirkte, als hätte sie mehrere, tausende Wunden im inneren, welche sie jedoch versteckte. Ihre Augen konnte er nicht sehen, aber den glasigen Ausdruck in ihren Augen wollte er nicht sehen. Er ließ ihn selber schwach werden. Er kannte diesen Ausdruck nur von denen, welche nur noch auf den knien zitternd vor ihm standen, bevor er sie tötete. Auch damals mochte er diese Blicke nicht, sie füllten ihn mit Selbstzweifel und Schande, pure Verzweiflung, die durch seine Adern strömte, immer wenn er sehen musste, wie die Glasigen Augen sich weiteten, als er seine Opfer umbrachte. Er hatte genau dieses Gefühl. Er stellte sich nur vor, wie dieses Mädchen ihn eigentlich doch fürchtete und nur so tat, als würde sie sich wohl fühlen. Krul räusperte sich leise, "Ihr glasiger Blick trifft mich zu tiefst, es ist ziemlich verletzend, sie mit so einem Blick mir gegenüber zu sehen. Ich weiß nicht wieso sie mir diesen Blick schenken, ich kenne ihn nur von Wesen, die dank mir tot sind und um ihr Leben gebettelt haben. Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen. Es ist unehrenhaft, jemanden Wehrlosen zu verletzen und irgendwie frisst mich dieser Blick auf. Es tut mir wirklich Leid, falls ich sie irgendwie bedroht habe, junges Fräulein, aber ich kann nicht mit ansehen, wenn sie mich angucken, wie meine vor Angst nahe zu verzweifelten Gegner, wenn sie vor ihrem Ende stehen. Ich habe in vergangenen Tagen vieles getan, was ihr Menschen als Unrecht bezeichnen würdet, doch so will ich nicht sein."
Seine Stimme war im gleichen Tonfall wie vorhin und dann wurde er still, als wäre er gestorben.