//Kleine-Schwester-Verhältniss// schoss es Panny durch den Kopf, während sie hochkonzentriert und dadurch unglaublich gut abgelenkt weiter den Salat schnitt. Sie nickte und deutete dann auf eine der drei weißen Türen. "Die in der Mitte"
Sie setzte für diesen Moment das Messer ab und sah hoch. //Pflegeleichtes Ding du... Was mach ich jetzt mit dir? Ich leg Mutter einfach einen Zettel auf das Sideboard. Sie wird das schon begreifen und ansonsten kann sie mich ja in meinem Zimmer fragen kommen. Wird sie wahrscheinlich eh erst morgenfrüh tun.// Sie legte das Messer beiseite und gab die verschiedenen Gewürze in die Schüssel, sie rührte um und gab dann den Salat dazu, dann schnitt sie die Paprika, die Tomaten und die Gurken, gab sie ebenfalls zu dem Salat und rührte ihn um. Dann stellte sie ihn beiseite, wendete die Bratkartoffeln und sah zu Kagome wie sie schließlich zurück kam. Das war alles unglaublich ungewohnt, in ihren eigenen vier Wänden. Hier war noch nie jemand zum übernachten geblieben und vorallem war hier noch niemand weitgehendst Fremdes gewesen. Oh doch, sicher einmal war hier jemand Fremdes gewesen, aber nicht in Panny's Altersklasse. Sie räumte das Brettchen und das Messer zur Spüle auf der anderen Seite und die übriggebliebenen Sachen zurück in den Kühlschrank.

[Okay, tu ich gerne xD]

Kagome bedankte sich bei Panny und verschwand hektisch im Badezimmer.
//Sie ist so nett zu mir//, dachte sich Kagome in der Stille. Nachdem sie auf der Toilette fertig war und auch Hände gewaschen hatte, blieb sie noch kurz stehen und guckte in den Spiegel. Die Spuren der Tränen waren noch leicht zu erkennen. Kagome nahm sich ein feuchtes Tuch und wischte damit die Spuren weg. Dann legte sie das Tuch zurück und kam auch direkt aus dem Raum heraus. Sie ging direkt wieder zu Panny an die Küchenzeile, wo diese grade die Bratkartoffeln machte. Ich guckte zur Seite zum Salat.
"Wow, der sieht aber Lecker aus", meinte Kagome staunend, "Ich wasche schnell die Sachen in der Spüle ab."
Lächelnd hüpfte sie zur Spüle und fing an, das Messer abzuspülen. Sie war vorsichtig, weil die Schneiden wirklich scharf aussahen. Fertig gespült, fing sie an, dieses mit einem Tuch zu trocknen. Fertig getrocknet legte sie dieses zur Seite und dann spülte sie das Brettchen ab. Als sie auch mit diesem fertig war, legte sie dieses getrocknet zur Seite. Dann ging sie zu Panny.
"Panny, was ist eigentlich mit deinem Vater?", fragte Kagome leicht schüchtern, "Wie ist dein Vater so?"

Panny bedankte sich mit einem Lächeln über die Schulter für das Abwaschen und holte dann zwei Teller sowie kleine Schüsselchen aus den Hängeschränken. Sie stellte die Teller und Schüsseln auf den Tisch, nahm sich Besteck aus einer der Schubladen, legte es daneben, stellte eine Wasserflasche auf den Tisch und zwei Gläser, tat dann die Salatschüssel dazu, und die Bratkartoffeln gerecht auf beide Teller. Die Pfanne in die Spüle stellend und soße aus dem Kühlschrank holend, ließ sie sich schließlich auf ihrem Stammplatz nieder und wartete bis Kagome vor ihr Platz genommen hatte. Sie zog die Beine an und hackte ihre Füße an die Stuhlbeine an und lächelte dann Kagome zu. "Guten Hunger! - Mein Vater also , ja?" Sie stach mit ihrer Gabel in die erste Kartoffel, kaute darauf herum, schluckte schließlich hinunter und nickte dann. //Schön, erzähl ich ihr von meinem Vater.// "Also seit er seid ca. vier Jahren im Ausland arbeitet, sehen wir ihn eigentlich nur zu den Feiertagen...so ca. 10 mal im Jahr. Aber er ist ein netter Mensch. Trotzdem würde es weder meine Mutter noch mich verwundern, wenn er dort seine Familie hätte und wir nur die Auszüge einer Affaire sind. Jedenfalls hat meine Mutter teilweise auch mal für drei Wochen einen anderen getroffen. Als sie mir davon erzählt hat und ich nicht sauer war, war sie glaube ich noch mehr verletzt als wenn ich was gesagt hätte und sie hat es beendet... versteh meine Eltern wer will." Sie lächelte und es tat ihr wirklich nicht weh. Sie biss erneut auf eine Kartoffel und stach die nächste auf, bevor sie sich nach Kagome dem Salat widmete. Sie füllte ihr Schüsselchen und danach ihr Glas mit Wasser. "Schmeckts dir?" Sie trank einen Schluck und aß dann weiter.

Kagome saß noch ein wenig auf dem Platz, während Panny den Tisch deckte. Als diese fertig damit war und sich gesetzt hatte, stand Kagome auf und setzte sich ihr gegenüber. Sie wippte ein wenig mit den Beinen und hörte dann, was Panny über ihren Vater sagte. Auch wenn sie sich über solch einen Vater freuen würde, konnte sie nicht verstehen, das es Panny kalt ließ. Sie war etwas geschockt, hörte dann aber die Frage von Panny.
"Ja, es schmeckt toll", meinte sie mit einem Lächeln und aß weiter, doch es ähnelte eher einem Stochern. Kagome guckte zu Panny und ließ die Gabel kurz liegen, "Warum ist das mit Vätern so schwer? Wozu gibt es diese blöden Schweine den überhaupt?"
Dann wendete sie sich wieder dem Salat zu. Ihm kam ein Gedanke, der sie plötzlich nicht mehr los ließ. Sie versuchte einfach nur weiter zu essen und als sie dann die Schüssel geleert hatte und das Glas ausgetrunken hatte, ließ sie sich kurz im Stuhl hängen. Dann aber stand sie auf und brachte ihre Sachen zur Spüle, wo sie diese abwisch. Anschließend kam Kagome zum Tisch zurück und setzte sich gegenüber Panny.
"Du Panny, hast du dir mal vorgestellt, wie es ist, eine Schwester zu haben?", fragte sie mit einem Lächeln.

Panny aß etwas langsamer, aber sie aß weiter, auch als Kagome bereits fertig war. //Warum es Väter gibt?// Sie kratzte sich an der Nase. "Zunächst einmal aus biologischem Sinne, da es uns sonst nicht gäbe und wahrscheinlich auch dafür sich gegenseitig umzubringen. Ist schon ganz gut, dass man nicht immer dann schwanger wird, wenn einer das möchte. Wird schon irgendwo seine Richtigkeit haben, dass es immer zwei entscheiden müssen oder zumindest einleiten und handhaben sollen. Und ich bin mir sicher es gibt auch gute Väter. Auch wenn meiner mich mehr verpasst als wirklich sieht, ich denke, dass er ein guter Vater war, als ich klein war. Auch wenn ich davon nicht mehr viel weiß. Außerdem ist er ein netter Mensch und das kann ich ihm nicht übel nehmen. Ich bereue nicht, dass es ihn und mich gibt..." Sie lehnte sich etwas zurück und aß etwas von ihrem Salat, dann schob sie den leeren Teller etwas beiseite und sah zu ihr herüber. //Es gibt auch böse Frauen, schlechte Mütter, Mörderinnen. Es gibt welche in meinem Alter die schwanger werden...das kann man auch nicht vergessen. Auch wenn es sich so anhört, als wenn ich Papa in Schutz nehme.// Sie stach ihre letzte Kartoffel auf und aß sie nachdenklich, während sie über das Schwesterdasein nachdachte. "Also darüber nachgedacht habe ich schon, wie es wäre eine zu haben. Ich hab das ganze auch mit einem Bruder durchdacht, aber ein großer Bruder würde mir besser gefallen, während eine Schwester....bei der wäre mir das Alter egal. Ich hab drüber nachgedacht, seit mein Vater so selten her kommt. Wie gesagt, wer weiß vielleicht sitzen da ja Menschen, die mein Foto nie sehen werden...Wieso fragst du? Hast du mal daran gedacht?"Sie sah zu ihr und legte ihre Sachen zusammen, dann trank sie einen Schluck Wasser.

Kagome hörte, was Panny sagte und musste dann doch nicken. Weil eigentlich hatte Panny ja recht, bloß konnte Kagome das nie wirklich selber bestätigen. Dann hörte sie die Antwort von Panny auf die nächste Frage und lächelte, als sie dann die Gegenfrage hörte. Sie nickte leicht Gedankenverloren und musste dann leicht Kichern.
"Ja, hab ich", sagte sie fröhlich, "Früher habe ich mir oft vorgestellt, größere Geschwister zu haben. Ich habe immer darüber gegrübelt, wie alles wohl gewesen wäre, wenn ich jemanden gehabt hätte, der mir und meiner Mutter geholfen hätte. Naja, aber es ist nie dazu gekommen. Schade eigentlich. Ein größeres Geschwisterteil, hätte mich vielleicht vor dem bewahren können, was mit mir passiert ist, aber es ist halt so, das ich keine Geschwister habe, genauso wie du, zumindest von denen ich weiß. Naja, aber ist jetzt auch nicht so wichtig."
Kagome stand auf und guckte sich dann kurz um.
"Panny, wollen wir irgendwas zusammen spielen oder so?", fragte sie dann lieb und lächelte Panny an. Zwar war es noch immer ein gebrochenes Lächeln, aber es wirkte schon deutlich fröhlicher als ihr übliches, unechtes Lächeln, "Komm schon oder lass uns irgendwas machen, bevor es dunkel wird. Bitte!"

Panny lachte und stand ebenfalls auf, nachdem sie einen Schluck getrunken hatte und sah zu Kagome hinüber. Sie lauschte ihr aufmerksam und zog dann einen Mundwinkel hoch. Was machen wollte Kagome also? Was sollte sie anbieten? Sie beschloss das ganze wie eine Übernachtung zu handhaben und schritt also in Richtung Sofa. Sie hatte Kagome also den Rücken zugewandt, drehte sich dann wieder um , lief schnell zu ihr hinüber und traf sie mit einem der weicheren Sofakissen. Sie lachte leicht auf und rückte etwas von der überraschten Kagome weg. "Ich hoffe das ist keine zu große Abweichung deiner Vorstellung? Wenn ja, dann wedel jetzt mit dem weißen Fähnchen!" Panny lachte und bewegte sich dann auf die andere Seite des Tisches. Sie zog ihren Socken hoch und grinste dann zu Kagome herüber, während sie über die Tischkante schielte, immernoch in gebückter Haltung. Das Mädchen war schon was besonderes... einerseits hätte sie ihr wirklich ein größeres Geschwisterchen gewünscht, damit sie jemand beschützt hätte und vielleicht wäre dann ja auch alles ganz anders ausgegangen. Was aber, wenn dann noch ein weiterer Mensch darunter hätte leiden müssen, dass der Vater nunmal war , wie er war? Das wäre auch nicht die schönste Geschichte geworden. War er denn schon immer so gewesen? Wie hätte er sich dann bei jemand neuem ändern sollen...

Kagome hatte sich nichts besonderes Gedacht, als sie plötzlich ein Kissen in ihrem Gesicht spürte. Durch den Schreck wäre sie fast nach hinten gefallen, sah sich schon purzeln, fing sich aber selbst wieder. Sie musste plötzlich anfangen zu lachen und nahm sich dann auch ein Kissen. Sie guckte zu Panny auf die andere Seite des Tisches und lächelte sie mit einem breiten Grinsen an, bereit um auszuholen.
"Warum sollte ich mit dem Fähnchen wedeln?", fragte sie Panny fast schon provozierend, "Das wird sicherlich witzig."
Sie holte mit dem Kissen nach Panny aus, während sie noch redete, doch der Boden war glatt und sie rutschte fast aus, weshalb sie das Kissen losließ und sich auf den Tisch stützte. Das Kissen fiel ohne Wucht oder sonstiges auf Pannys Kopf und fiel herunter. Kagome stellte sich wieder aus und stellte sich auf den Teppich beim Sofa, um nicht auszurutschen, wollte das Kissen aber nicht einfach so auf dem Boden liegen lassen. Sie ging wieder nach vorne, auf den Socken. Schnell huschte sie nach dem Kissen, bekam aber wieder ein Kissen ins Gesicht. Sie rutschte auf und packte sich auf die Nase, aber es tat nicht wirklich weh, da sie sowieso knapp über dem Boden war. Sie griff mit der einen Hand nach dem Kissen und mit der anderen rieb sie sich die Nase. Dann holte sie wieder aus und erwischte Panny diesmal, normal, wie ein Schlag mit einem weichen Kissen halt war.
//Komisch//, kam ihr in Gedanken, //es macht spaß, obwohl wir uns verhauen? Mit Kissen, aber trotzdem? Naja, es macht spaß, das ist das wichtige.//

Na also ging doch. Sie lachte auf und flüchtete sich dann. In Deckung gehend und die Socken abermals hochziehend lachte sie laut los und stürmte dann um den Tisch herum. Kagome schien in Richtung Sofa zu flüchten und so folgte sie ein Stück. Nachdem sie ihr Kissen wiederhatte grinste Panny schelmisch auf und hob ihr Kissen auf. Sie lief auf Kagome zu und begann dabei laut aufzulachen. So ausgelassen war sie schon lange nicht mehr in diesen vier Wänden gewesen, aber es war auch deutlich Zeit dafür, dass zu ändern. Vielleicht war Kagome nicht die richtige Partnerin dafür, sich selbst aufzuheitern, aber das was beide im Moment geschaffen hatten war doch schon etwas, dass die kleine Panny auch begeistern konnte. Selbst wenn gleich die Welt untergehen mochte. Sie hatte gerade etwas wundervolles erlebt. Aber sie würde kein Foto davon machen. Das nahm sie sich vor. Sie würde kein Foto davon machen. Sie würde sich daran erinnern und selbst wenn wieder der Gedächnissschwund einsetzten würde...es wäre bestimmt viel schöner zu lachen, weil sie sich erinnert hatte. Das wäre viel...viel schöner. Und außerdem gab sie sich gerade als Geheimagent. Sollte jemand nach Kagome fragen, durfte er keine Bilder von ihr und Panny finden, die nachweislich hier in ihrer Wohnung aufgenommen worden waren. //Ich werde mich daran erinnern!// "Na dann....LOS!" Sie warf ihr Kissen vor sich.

Kagome sah, wie Panny auf sie zugelaufen kam, lachend mit dem Kissen in der Hand. Sie tapste leicht nach hinten, als der Boden ihr wieder einen Strich durch die Rechnung machte. Sie rutschte leicht weg und landete auf dem Hintern. Das nächste was sie sah, war wie Panny über sie stolpernd auf das Sofa flog. Kagome konnte nicht anders als zu lachen. Sie hielt sich die Hände vor dem Mund, damit es nicht so deutlich war, stand dann aber selbst erstmal auf. Anschließend haute sie das Kissen leicht auf Pannys Kopf. Sie ließ das Kissen kurz los und versuchte dann erst einmal richtig zustehen. Es war zwar rutschig, doch ihre Socken wollte sie auch nicht ausziehen.
"Deine eigene Wohnung hat dich reingelegt", sagte sie kichernd und nahm sich das Kissen wieder, "Aber ich glaube der Boden ist etwas ungünstig. Schließlich lieg ich ständig drauf, da könnten wir uns noch verletzen."
Sie setzte sich dann erst einmal und hielt sich das Kissen vor das Gesicht, falls Panny sofort zuhauen würde. Dann musste sie wieder leicht lachen, doch es kam ihr vor, als würde sich Panny nicht mehr bewegen. War ihr was passiert? Sie ließ das Kissen zur Seite fallen und rüttelte sie dann leicht durch.
"Panny, ist irgendwas passiert?", fragte sie etwas besorgt und rüttelte sie, "Komm schon, sag was, das ist nicht lustig."
Sie guckte etwas Böse und ruckelte sie weiter. Dann drehte sie das Mädchen aber um und hatte direkt wieder ein Kissen im Gesicht.
"Buff", sagte sie leise in dem Moment und musste wieder lachen.

Panny schlitterte auf einem Fuß durch die Wohnung bishin zu dem Sofa und fiel darauf. Es war eine weiche Landung, aber ein harter Rückschlag in der Kissenschlacht. Die Meisterin ist gefallen... Was sollte sie jetzt tun um wieder auf die Beine zu kommen, huh? Sie keuchte kurz auf, fing sich dann wieder und blieb regungslos liegen, bis sie durchgerüttelt wurde. Sie rollte sich auf die Seite, erwischte dabei mit dem Kissen Kagome abermals, hörte ihr Buff und musste kichern. Dann lachte sie auf, zog Kagome zu sich heran und neben sich auf das Sofa und begann sie zu kitzeln. Einen Menschen am gleichen Tag weinen und lachen zu sehen ist schon etwas besonderes. Irgendwo war es etwas, eine besondere Emotion, die Panny faszinierte. War schön sie nun lachen zu sehen. "Sollen wir dir dein Nachtlager zurecht machen? Und dann können wir ja noch was Fernsehen schauen? Meine Mutter kommt erst gegen neun nach Hause...Okay Kleines?" Sie stellte das Kitzeln für einen Moment ein um ihr die Luft zum Atmen zu lassen, damit sie antworten konnte.

Als sie durchgekitzelt wurde, musste sie total anfangen zu lachen und kullerte etwas, doch dann wurde ihr eine Pause gelassen, damit sie die Frage von Panny beantworten könnte.
"Ja bitte", sagte sie lächelnd und guckte zu ihr, "Gerne, wir finden schon irgendwas tolles im Fernsehen und wenn dann helfen Brettspiele aus."
Sie sackte etwas in das Bett, aber stand dann wieder auf zog Panny hoch.
"Wo sind den die Sachen für das Sofa zum schlafen, schlafe ja schließlich drauf", sagte sie lächelnd und guckte Panny dann etwas eingeschüchtert an, "Sollte irgendwas sein, kann ich dann bei dir klopfen kommen, oder würde dich das stören?"
Sie guckte sie lieb an und überlegte etwas. Dann ging sie mit Panny die Sachen zum Bett machen holen und baute alles zurecht. Sie guckte auf die Sachen und lächelte. Sie legte sich mit dem Bauch aufs Sofabett, mit dem Kopf in Richtung Fernseher, da sie sonst nie so lag, sondern eigentlich immer saß. Sie hatte die Fernbedienung vor sich liegen und guckte zu Panny.
"Weißt du den zufällig, ob irgendetwas schönes im Fernsehen läuft?", fragte sie lieb und kuschelte sich derweil etwas in die Decke, auf welche sie sich gelegt hatte, "Oder schaltest du einfach nur auf Gut glück oder so? Naja, dir fällt da sicherlich schon was ein, gibt ja sicherlich ne Menge Klasse Filme die man gucken könnte, oder?"

Panny streckte sich , reckte sich eine Weile, dachte über die Brettspiele nach. //Haben wir überhaupt noch welche?// Sie erinnerte sich daran, wie sie damals, wo Panny selbst noch sehr jung gewesen war, vielleicht das letzte mal einander Mensch-ärgere-dich-nicht an den Kopf geworfen hatten. Ihre Mutter hatte ein blütenreines, weißes Kleid und eine Perlenkette um den Hals getragen. Die Perlenkette hatte sie mit ihrer Mutter den Nachmittag davor zusammen aufgezogen und danach im Gras ein paar Kränze aus Gänseblümchen gefertigt. Sie hatten sie getragen, als ihr Vater endlich zu Hause angekommen war. Sie hatten am Tage seiner Ankunft Kuchen gegessen und er hatte sie herumgewirbelt. Er hatte ihre Mutter geküsst und sie waren beide sehr glücklich gewesen. Beide sehr glücklich. Für den Moment. Am nächsten Tag, hatten alle drei zusammen gekocht und nach dem Essen, als alles abgeräumt und gespült gewesen war, danach hatten sie sich alle auf ihren Platz gesetzt und hatten zusammen Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt. Alle zusammen. //Ich glaube Mam hat das letzte Spiel erst letzten Monat den Nachbarn gegeben...sie wollten es doch auf dem Flohmarkt verkaufen, meine ich... Aber vielleicht habe ich in meinem Zimmer ja noch einen Stapel Karten? Mal sehen.// Sie erhob sich langsam und nickte. „Dann wollen wir mal deine Bettsachen rausholen.“ Sie schritt um die Ecke in ihr Zimmer, kniete sich vor ihrem Bett hin und zog den Bettkasten heraus.
Im Zimmer selbst, sah man kaum mehr die dunkelblau angestrichenen Wände. Sah nur das sehr große Fenster, von dem sie aus zu den anderen Häusern sehen konnten, auf die Straßen und zwischen den Häusern hindurch. Links und rechts neben dem Fenster standen zwei Regale voll mit Fotoalben. Ihr Bett stand an der rechten Zimmerwand mittig gerichtet in den Raum hinein. Neben diesem ein Nachtisch und eine Kommode auf der anderen Seite. Ihr Bett war blau bezogen und mit ein paar Plüschtieren und Kissen bevölkert. Die linke Zimmerwand wurde von einer Regalwand in weiß, wie sie auch die anderen Möbel waren, verdeckt, die aus Stauraum, Schränken und auch einem Schreibtisch bestand, auf dem unscheinbar ein kleinerer Laptop stand. Der Drucker war unter der Arbeitsfläche angebracht, wurde aber vom blauen Schreibtischstuhl verdeckt. Die Schrankwand selbst , wurde von links nach rechts, erst als Kleiderschrank, dann als Schulsachenablage, als Schreibtisch , als Souvenir Ausstellung und zuletzt als Pflanzenparadies benutzt. Zwischen einem Kaktus und einer Efeuranke, die sich das Regal herabschlängelte, stand eine kleine Musikbox. Ansonsten war es sehr aufgeräumt. Die rechte Wand allerdings, war durch fünf Poster und einer Reihe Fotos an jedem Rand, jedes Posters verziert und ließ ansonsten Platz für das Blau.
Panny hob eine Bettdecke heraus, ein Kissen und ein weißes großes Lacken. Sie gab Kagome das Kissen und das Laken, nahm selbst die Decke und ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Sie legte die Decke auf der längeren Seite ab, zog dann unter der kurzen Seite einen kleinen Vorsatz heraus, der diese Stelle breiter machte und damit die perfekte Schlafmöglichkeit für jemanden von Pannys bzw. Kagomes Größe bot. Sie nahm Kagome das Lacken ab, breitete es aus und richtete die Falten, dann breitete sie die Decke aus, während Kagome das Kissen platzierte. „Zu der Frage von eben. Du kannst mich wach machen, wann immer du willst. Selbst, wenn der Kühlschrank nur etwas zu laut brummt, okay?“ Sie wuschelte ihr leicht durch die Haare und setzte sich dann auf die un“bedeckte“ Fläche des Sofas, zog die Fernbedienung zu sich, zog die Beine auf das Sofa und schaltete dann den Fernseher an. „Dann wollen wir mal schauen, ob wir was nettes finden...“ Das die Möglichkeit der Brettspiele sich doch sehr beschränkte, ließ sie vorerst ungesagt.

Kagome kniff die Augen lächelnd zusammen, als Panny ihr durchs Haar wuschelte. Das jemand das bei ihr tat, war ja eigentlich ziemlich selten, aber dafür natürlich um so schöner, wenn es jemand auch tat. Sie hörte Panny genau zu und nickte dann. Das sie mal Fernsehn durfte war zu Hause absolut untypisch, aber es kam ab und an mal vor, wenn ihr Vater nicht im Hause war. Zwar setzte es immer wieder Prügel, wenn sie erwischt wurde, aber das war ihr egal, schließlich hatte jeder Mensch das Recht darauf, sich zu amüsieren oder zu informieren, was so um einen herum passierte. Sie musste dann doch leicht schmunzeln, als sie kurz zu Panny guckte. Dann hörte sie plötzlich das leichte Surren eines eingeschaltetem Fernsehers. Sie mochte das Geräusch aus einem ihr unerklärlichem Grund, hätte es festhalten wollen, doch da war es auch direkt verschwunden und schon war der schwarze Bildschirm von einem bewegendem Bild gefüllt. Es war grade Werbung, zumindest auf diesem Sender. Sie guckte kurz nochmal zu Panny, dann aber wieder zum Fernseher.
"Ich weiß nicht ob ichs vorhin erwähnt hab, aber du hast ein richtig schönes Zimmer", sagte sie lächelnd, "So schön groß und dekoriert und die Farben sehen richtig schön aus. wie kann es sich deine Mutter leisten, so viel zu haben. Bei uns heißt es immer nur, das wir so schon zu wenig Geld hätten, deswegen sieht das voll Trist aus. Ohh, der Film fängt an, oder? Oder geht der weiter?"
Kagome war leicht verwirrt, während ihr Blick bereits komplett vom Fernseher eingefangen wurde. Es interessierte sie kaum, was grade passierte, es sah trotzdem interessant aus. Es war ja eigentlich nur ein Bild, ein Bild welches in Bewegung gesetzt wurde, doch trotzdem interessierte es Kagome, auch wenn sie wusste wie ein Film funktionierte. Einen richtigen Film zu gucken ist mal etwas anderes, als die Filme, die einem in der Schule vorgesetzt worden wurden, oder das bisschen Nachrichten, die sie zu Hause gucken konnte. Hintergrundgeräusche, Hauptgeschehen, Filmmusik, ja kleinste Details, auf alles versuchte sie zu achten, was sie auch direkt mit einer leichten Dosis Kopfschmerzen einbüßte, da sie sich einfach zu schnell auf zu viel konzentrieren wollte. Es schien, als sei der Film eine Komödie, doch könnte jede Komödie umspringen, trotz all den Tatsachen musste Kagome lachen, da die Komödie ihren Zweck erfüllte. Auch wenn es das reale Leben vollkommen überzog, anders würde eine Komödie ja nur schlecht funktionieren können. Trotzdem richtete sie nun volle Konzentration auf den Film, als wäre alles um sie herum gar nicht da.

Panny lächelte, wandte sich dann wieder dem Fernseher, dem Bildschirm zu, neutraler als Kagome, wie man sagen musste. Sie hatte so etwas natürlich schon öffter gesehen und empfand es nicht als etwas unglaublich besonderes. Man wollte fast sagen, sie wusste es nicht mehr zu schätzen. Aber das Kagome lachte, endlich wieder lachen konnte, bei ihr, dies war durchaus etwas schönes und eine Erinnerung die behalten werden wollte. Dies war etwas besonderes, dass man wohl nicht alle tage sah. Kagome selbst weinte wohl mehr als das sie lachte, dass hatte Panny ja diesen Morgen selbst erlebt. Das erste Bild dieses jungen Mädchens, war eines gewesen, mit verquollenen Augen und wenig erfreutem Ausdruck auf dem Gesicht. Es ging bergauf. Jetzt lachte sie schließlich sogar. // Ist doch gut hier. Solange sie lacht, ist es gut. Es kann ja nicht die ganze Zeit nur weinende Kagomes' geben...zumindest sollte es das nicht geben! Ich sollte mehr dafür tun, dass sie lachen wird. Sie wird wieder lachen ! Auf jedenfall. Das ist neben meinen Erinnerungen und Gedanken, den Fotografien und dem vielen Leid etwas besonderes, dass ich gerne , sehr gerne noch erleben möchte. Eine rundum glückliche Kagome, für länger als eine Woche! Plan A! // Sie grinste nun mehr über ihren Plan als über die Sendung, die sie halbherzig begutachtete. Dann stand sie schließlich auf, holte eine kleine Packung Kekse und stellte sie auf das Sofa zwischen Kagome und sich selbst. " Meine Mutter arbeitet lange und das fast jeden Tag..da kommt schon was zusammen...Wir sind nicht reich, aber es ist mehr als unbedingt nötig da. Das macht es einfach zu leben. Zumal auch mein Vater ja arbeitet...Wo auch immer er gerade steckt.." Es war gut so wie es war. Sie biss in den Keks hinein.

Kagome folgte dem Film genau, weshalb sie kaum bemerkte, das Panny kurz aufstand, als sie sich vor Lachen aber einmal leicht wegkullerte und fast auf den Boden fiel, sah sie das Panny aufgestanden war und grade zurück gekommen war. Sie bemerkte die Packung Kekse und ein subtiles Glänzen war in ihren Augen. Kagome setzte sich aufrecht hin und schnappte sich auch einen Keks, welchen sie dann herunter knabberte. Sie hörte Panny zu und kicherte dann leicht, wobei sie sich beinahe am Keks verschluckt hatte. Sie haute sich leicht gegen die Halsgegend und schluckte die Keksstücken dann auch runter. Sie guckte zu Kagome kurz, dann wieder zum Fernseher und musste dann doch Seufzen. Irgendwie wiederholten sich die Gags dann doch nur wieder und sie legte sich wieder hin. Sie rollte leicht auf dem Bett herum, ohne die Kekstüte zu erwischen. Stoppen tat sie dann auf dem Rücken liegend und guckte überkopf in den Fernseher. Ihr Kopf hing über die Bettkante nach unten und klopfte leicht auf dem Bett herum, summend.
"Der Film ist irgendwie doch langweilig", sagte sie dann leicht lachend und kam leicht nach oben und guckte zu Panny, bevor sie sich zurück fallen ließ. Es war wahrscheinlich schon eine Stunde vergangen, seitdem sie angefangen hatten, den Film zu gucken, "Können wir was anderes gucken oder irgendwas anderes machen? Mir ist irgendwie ein wenig..."
Ihr Satz wurde von ihrem eigenem Gähnen unterbrochen. Man konnte ihr auch eine gewisse Müdigkeit ansehen. Normalerweise würde sie jetzt wahrscheinlich noch mehrere Stunden lang damit verbringen, die Launen ihres Vaters zu ertragen. Sie setzte sich aufrecht und gähnte nochmal, sich die Hand vor den Mund haltend und setzte sich dann aufs Bett und guckte dann zu Panny. Da sie jetzt nie schlafen gehen würde, legte sie den Kopf schief.
"Wäre es okay, wenn ich schlafen gehe?", fragte sie lieb, wirkte aber schon leicht im halbschlaf, "Also, falls du nicht noch irgendwas machen willst. Bin nur ein wenig müde."

Panny grinste zu Kagome hinüber , wie sie gähnend wirklich müde aussah. Sie nahm sich die Kekse und zwinkerte Kagome dann zu. "Klar... Dann schlaf gut, Kagome! Ich bin drüben noch was wach. Wenn du was brauchst, weißt du ja wo du mich findest. Bzw. wo das Bad ist weißt du ja auch!" Sie lächelte Kagome zu, schaltete den Fernseher aus und ging dann in ihr Zimmer. Dort angekommen realisierte sie erst, das Kagome wahrscheinlich noch etwas zum anziehen für die Nacht brauchte. Sie suchte ihren kleinsten Pyjama heraus und ging dann doch noch einmal ins Wohnzimmer. Etwas errötet hielt sie Kagome das Nachthemd entegegen. "Ich hoffe es passt einiger maßen...selbst wenn es dir doch etwas zu groß sein könnte...Schlaf gut Kagome." Sie drehte sich wieder um und schritt erneut zurück in ihr Zimmer. Sie nahm sich einen der übrig gebliebenen Kekse und schaltete ihren Computer ein. Das große Licht schaltete sie aus und ließ nur ihre Schreibtischlampe an. Sie druckte noch ein paar Fotos aus und machte sich dann daran, ihre Hausaufgaben zu machen um den Stoff, den die Klasse derzeit durchnahm aufzuarbeiten und sich anzupassen. Es war nicht das erste mal, dass sie dies tun würde. Sie würde es auch diesmal schaffen. //Es ist schon irgendwie..komisch zu wissen , dass im Wohnzimmer jemand schläft...Hoffentlich geht es ihr bald besser. Sie kann leider nicht ewig hier bleiben und sie wird auch ein paar Sachen von zu Hause brauchen... Ob er sie wieder so verängstigen wird? Wie könnte ich ihr am besten helfen?// Während sie darüber nachdachte kritzelte sie das Wort "Lachen" an den Rand ihres Heftes.

Kagome lächelte, Panny verschwand und wäre so schon fast eingeschlafen, da es langsam ziemlich dunkel in der Wohnung wurde, da das Licht ja aus war, aber dann kam Panny nochmal. Sie hielt ihr ein Nachthemd hin, welches höchst wahrscheinlich zu groß für sie war, aber allein die Geste war wirklich sehr freundlich. Das Panny errötete, konnte sie dank ihrer Müdigkeit nicht wirklich erkennen. Sie nahm das Nachthemd entgegen und da war Panny auch schon wieder aus dem Raum verschwunden. Sie stand noch einmal auf und zog sich schnell um. Als sie sich umgezogen hatte, schlich sie wieder unter die Decke und legte sich wieder hin. Die Sachen hatte sie ordentlich auf die Lehne beim Kopfende gelegt gehabt und dann schlief sie auch schon ein. Dadurch das sie nur selten wirklich ausschlief, schlief sie heute umso schneller ein. Es war wirklich dringend nötig und sie hoffte, das sie auch möglichst so lange wie nur möglich schlafen konnte. Schon fiel sie in einen Traum, er schien nicht wie ein Alptraum. Sie saß einfach nur auf einer Wiese, leichter Wind wehte ihr entgegen und sie guckte sich um. In der Entfernung sah sie ein paar andere Menschen, Pannys Umrisse und die von Kira konnte sie ebenfalls erkennen. Sie wollte aufstehen, konnte es aber nicht, sie war verwirrt, es war ihr, als wären ihre Hände und Füße im Boden. Sie drehte sich um, sah einen Mann, zumindest deutete der Umriss einen Mann an. Sie wollte schreien, als ihr war, als stecke etwas in ihrem Mund. Als die Hand des Mannes in ihre Richtung kam und sie Panik bekam, Angst vor der schwarzen Hand, wachte sie wieder auf. Es war noch dunkler geworden und es schien, als sei alles Licht in der Wohnung abgeschaltet. Sie fing an zu weinen, verängstigt durch die Gestalt, welche sie als ihren Vater assoziierte und davor, das sie wieder alleine zurück bleiben würde. Sie machte keine Geräusche, sondern weinte einfach nur still. Dann erinnerte sie sich wieder, das sie die Erlaubnis hatte, bei Panny zu klopfen, falls etwas sei, aber war sie sich nicht sicher, ob sie nun wirklich gehen sollte, sie vielleicht sogar aufweckend, nur um sich selber besser zu fühlen. Aber es war zu schwer, als das sie es tragen könnte. Mittlerweile hatte es sogar angefangen zu regnen und zu donnern. Ab und zu erhellte sich der Raum durch die Blitze, welche sie verschreckten. Sie stand sofort auf, zitterte etwas vor Angst, hätte am liebsten etwas zwischen den Fingern, was sie hätte festhalten können. Wo ihre Tasche war, wusste sie nicht, sonst hätte sie die Nacht hinein still geweint und wahrscheinlich wäre sie dann vor Müdigkeit irgendwann weggekippt, aber sie berief sich innerlich auf das Angebot von Panny. Sie ging leise in tapsigen Schritten zu Pannys Zimmer, vor der Tür stehen bleibend und klopfte vorsichtig. Sie sah auch kein Licht aus ihrem Zimmer kommen, außer durch die Blitze. Nach ein paar mal Klopfen blieb sie dann vor dem Zimmer stehen. Sie hoffte einfach, das Panny das leichte Klopfen gehört hätte, vielleicht noch nicht geschlafen hatte oder aufgewacht wäre.

Panny war über ihrer Arbeit kurzzeitig eingenickt. War auf der Hand die ihren Kopf stützte eingeschlafen und der Stift war vom Tisch gerollt , als ihre Hand sich entspannte und den Stift dabei los ließ. Als es jedoch begann draußen zu wüten wurde ihr Schlaf sehr unruhig und nach dem ersten Grollen wurde sie schließlich wach. Sie sah eine Weile aus dem Fenster, wunderte sich dann, wo ihr Stift war, fand ihn vor ihrem Bettpfosten und hob ihn wieder auf. Den Computer wegen des Sturms herunterfahrend beendete sie ihre Hausaufgaben und packte dann ihre Schultasche für den nächsten Morgen. Sie ging zu ihrem Kleiderschrank und suchte sich eine kurze, schwarze Stoffhose heraus und ein weites T-Shirt ihres Vaters, zog sich um und nahm sich dann den letzten Keks den sie noch mitgenommen hatte. An diesem knabbernd hatte sie sich vor die große Fensterfront gestellt und hinaus gesehen. Den Blitzen zu gesehen, wie sie tobten. Sie hatte das Licht ausgeschaltet gehabt, zumal es auch aus ging sobald der Computer nicht mehr an war, da beides mit einer Steckdosenschaltung verbunden war. Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden, den Keks zerbrechend und dem Gewitter zu sehend, da sie dadurch wacher geworden war. Dann jedoch, direkt nach dem großen Donner klopfte es ganz zaghaft an ihrer Türe. Sie sah über die Schulter und hatte fast gedacht, dass sie sich getäuscht hätte, erinnerte sich dann aber daran, dass sie ja nicht alleine zu Hause war und erhob sich und ging zur Türe hinüber. Sie öffnete die Türe langsam und sah zunächst nichts in der Dunkelheit, als es schließlich wieder blitzte erkannte sie Kagome mit irgend einem Schimmer auf den Wangen. Hatte sie wieder geweint? Sie trat etwas zur Seite, damit Kagome reinkommen könnte.

Kagome musste nicht lange vor der Tür warten, als ihr die Tür geöffnet wurde. Sie sah Panny, hatte ihr Gesicht aber etwas nach unten haltend, damit Panny ihr das Weinen nicht ansehen würde. Sie machte diesmal große Schritte und klammerte sich an Panny, welche sie wahrscheinlich dabei etwas weg drückte. Sie drückte ihr Gesicht an sie und weinte so leise, das es immer noch fast unhörbar war. "Er war schon wieder da", sagte sie leise und guckte dann zu Panny hoch, die Tränen übers Gesicht laufend, "Ich hab Angst, er will mich holen, egal wo ich bin. Ich will nicht wieder zurück."
Sie guckte Panny an, als wäre sie selber noch immer im Traum, ihr Vater, oder besser gesagt die schwarze Gestalt, noch hinter sich und endlich einen Kontakt zum sprechen gefunden. Wieder schlug ein Blitz ein und mit schlotternden Knien sackte Kagome auf den Boden. Sie hielt sich immer noch etwas an Panny fest, aber nur leicht und ließ den Kopf einfach nur nach vorne hängen und weinte einfach weiter. Es war einfach nur zu typisch für sie, das sie vor grellem Leuchten, lauten Geräuschen und anderem Angst hatte und durch den Alptraum war alles noch viel schlimmer. "Ich will hier nicht weg... An allen anderen orten ist es gefährlich... Ich will nicht das er mich wieder aufsammelt, ich habe Angst..."
Sie klammerte sich förmlich an die Beine von Panny und fing nun auch an, ein wenig zu schluchzen. Es war deutlich zu spüren und zu sehen, wie sie am gesamten Körper zitterte, als hänge sie in irgendeiner Schocksituation fest

Aus Überraschung wich Panny zunächst zurück, stolperte fast wegen des plötzlichem unklammern ihres Körpers. Sie sah Kagome leicht geschockt an, lehnte sich dann gegen die Türe, die dabei zuging, sie erneut stolpern ließ und dann erst wieder halbwegs Halt fand. Kagome weinte weiter, gab Dinge von sich, die Panny einfach nur restlos verwirrten. Die eben aufgetretene Überraschung wich nun völliger Überforderung und es machte es nicht besser, als Kagome auf den Boden sank und sich an ihr Bein klammerte. //Gütiger ! MAMA HELF MIR!// Sie sah sich nach irgendeiner Stütze um, erkannte aber keine und sank dann ebenfalls zu Boden. //Was soll ich nur tun? Ich ...oh Gott.// Sie löste langsam Kagomes Finger von ihrem Bein, da es allmählich begann weh zu tun, wenn sie sich so hineingrub. Immerhin war es ein dünnes Bein und das machte die Schmerzen nicht wirklich erträglicher. Sie hielt Beide Hände in ihren, legte sie dann auf ihre Schultern und leicht hilflos drein sehend, nahm sie Kagome einfach in den Arm. Ohne irgendetwas zu sagen, zu tun oder zu denken. Sie legte ihre Hände auf Kagomes Rücken, ganz leicht, kaum spürbar und blieb sehr still sitzen. Zunächst einmal tat sie dies um sich selbst irgendwie zu beruhigen und damit vielleicht auch Kagome irgendwie abzureagieren. Sie wusste nicht recht, wovon Kagome sprach, sie wusste nicht, warum sie nicht normal leben konnte, sie wusste nicht, wie zu helfen war, sie war doch selbst nur Panny. Morgen würde sie ihre Mutter fragen, das war sicher. Doch erst einmal ... //Bleib einfach sitzen. Alles gut Panny, alles gut.//

Kagome merkte kaum, wie sich Panny setzte und ihre Arme um sie hatte. Sie bemerkte es erst wirklich, als Panny ihre Hände hielt und die Hände von Kagome plötzlich an den Schultern von Panny waren. Ein wenig schreckte sie zusammen, guckte Panny dann aber an. Wieder ein Blitz, diesmal guckte sie nur mit ihren Tränen unterlaufenen Augen in das Gesicht von Panny. Sie hielt sich etwas an Panny fest und drückte ihr Gesicht an die eine Schulter von Panny. Die Hand auf ihrem Rücken fühlte sie deutlich, auch wenn sie kaum von dieser berührt wurde. Sie blieb vorerst still, versuchte runter zu kommen. Das Bild, welches sie unterschwellig vor Augen hatte, verschwamm langsam und sie kam ein wenig zur Ruhe. Der Alptraum schwand und langsam fand sie sich auch wieder in ihrer normalen Situation. Erst jetzt nahm sie Panny auch wirklich war. Sie hielt sich etwas locker fest und weinte noch etwas, guckte Panny dann aber wieder an und mit einer Hand wischte sie sich die Tränen weg. Diese liefen zwar noch leicht, aber nicht mehr so Wasserfallartig wie vorher.
"E-Entschuldigung", sagte sie fast schon flüsternd und guckte dann wieder runter, sich schämend, weil sie nur durch einen Alptraum so in Panik ausgebrochen war. ihr Atem war noch immer schwer, aber erst jetzt war das wirklich zu hören. Sie ließ Beide Arme nun an ihrer Seite baumeln und wagte es einfach nicht Panny anzugucken, "Ich w-wollte dich nicht einfach so wecken. Ich hatte einfach nur Angst."
Sie spürte ihren Herzschlag förmlich in der Kehle und lehnte sich nochmal leicht an Panny.

Panny fuhr sich leicht durch die Haare, begann dann sanft zu lächeln, fuhr sich durch die Haare. Sie musste dann grinsen, legte ihre Hände an Kagomes Arme und zog sie dann sanft wieder auf die Beine, als sie ebenfalls aufstand. Sie schritt zu ihrem Bett, nahm die flauschige Tagesdecke, die über ihrer Bettdecke lag und wickelte sie um Kagome, dann schaltete sie ihr Nachtlicht ein und zog aus ihrer Schreibtischschublade noch ein paar Kekse. Sie steckte sich selbst einen in den Mund und gab dann Kagome noch einen. "Ich meine mal gelesen zu haben, dass Zucker, Paprika und Schokolade Glückshormone aussendet, die automatisch jede schlechte Laune vergessen lassen. Ich weiß dass du weniger schlecht drauf, als traurig oder verängstigt bist, aber der Versuch schadet nie, oder was sagst du?" Sie legte sich auf ihr Bett und klopfte neben sich. "Weißt du Kagome... Träume sind nichts vorausschauendes. Ich glaube nicht an Menschen die behaupten sie seien ein Medium, sie sähen die Zukunft... Träume sind nicht die wiederspiegelnden Ereignisse, die uns in der Zukunft ereilen werden. Es sind Geschehnisse, die wir verarbeiten, die wir bereits erlebt haben. Ich weiß nicht genau, was dein Vater dir getan hat, aber ich weiß wohl, dass er dir genügend geschadet hat, damit du selbst grausame Träume von ihm hast. Was ich aber weiß, ist dass..." Sie lächelte liebevoll zu ihr herüber, wie sie immernoch in der blauen Decke eingerollt da stand, sich nicht sicher, ob sie sich setzen konnte. "Jetzt...und vorallem hier, wird er dich nicht holen." Sie nahm sich noch einen Keks aus der noch geöffneten Schublade und rollte sich wieder zurück. "Du wirst es vielleicht nie vergessen, aber das musst du auch nicht. Ich glaube fest daran, dass alles besser wird. Vielleicht kann nicht ich dir helfen, aber ich kann bestimmt jemanden anregen, der es kann!" Sie nickte fest entschlossen und sah dann wieder zu ihr herüber.

Kagome guckte sie noch immer nicht an, selbst als ihr aufgeholfen wurde. Sie hatte irgendwie Angst, das sie wieder rausgeschickt werden würde, doch dann spürte die dünne Decke um sich herum. Sie guckte Panny wieder an und hatte plötzlich einen Keks in der Hand. Sie hörte dem Mädchen zu und fing an, etwas nervös an dem Keks zu knabbern, wie ein Hamster. Sie bemerkte das Klopfen, war sich aber nicht sicher, ob sie sich setzen sollte. Sie sah das Lächeln von ihr und hörte ihr weiter zu und als sie das entschlossene Nicken sah, musste sie ganz schwach lächeln und setzte sich dann hin und knabberte noch etwas, bis der Keks weg war. Sie legte sich hin, an die Decke guckend und mit den Beinen leicht baumelnd, die Hände unter der Decke fest an den Schulter gehalten.
"Wirklich geholfen hat es nicht, aber der Keks war ein Versuch", sagte sie leicht lächelnd, aber noch immer war sie etwas zittrig, "Ich verstehe diese Träume einfach nicht. Wieso muss das jeden Abend sein, immer wenn er mich endlich schlafen lässt. Das ist echt nicht nett. Aber danke für die Aufmunterung."
Sie lächelte lieb und musste etwas überlegen, was sie jetzt sagen könnte, weil sie es einfach nicht wusste. Ihr Griff wurde etwas lockerer und sie rollte sich zur Seite, Panny anguckend.
"Aber glaub nicht, dass das mal besser wird", sagte sie etwas eingeschüchtert, "Ich kann ja nicht einmal sagen, was ich sagen möchte.... Ich hab einfach Angst das irgendwas schlimmes passiert."
Sie zog die Hände aus der Decke und hielt sich die Hände vors Gesicht, da sie jetzt sowohl traurig, als auch total beschämt war. Glasige Augen und Rote Wangen, selten bei ihr zusammen.
"Warum kann er mich nicht endlich so verletzen, das ich ihm weggenommen werde?", fragte sie sich und legte sich auf den Bauch, die Arme leicht ausgestreckt auf dem etwas entferntem Kissen liegend, die Beine in der Luft und das Gesicht im Bettlaken, "Ich will doch einfach nur weg von ihm."

Panny lächelte leicht, als Kagome sich endlich niederließ. Sie sah ein bisschen aus wie eine Prinzessin, allerdings eine gebrochene. Vielleicht eine Art Rapunzel, eingeschlossen in den Turm, niemals etwas anderes gesehen, niemals etwas anderes gespürt, soetwas wie Freude vielleicht. Aber war es ihr wirklich schon immer so schlecht ergangen? Man sollte meinen jeder hatte eine schöne Kindheit verdient. Sie drehte sich leicht auf die Seite und schaltete das Licht etwas gedämmter. Dann nahm sie sich noch einen Keks. "Ganz wie du sagtes, es war einen Versuch wert. Und weinen tust du trotzdem nicht mehr." Hatte ihr eigener Vater ihr so weh getan? Hatte er sie wirklich gebrochen, oder war er der gebrochene und seine Tochter die, die alles beisammen hielt indem sie für andere büßte? Musste man das? War man als Kind dazu verpflichtet, für andere zu büßen, leiden und keine Freude zu verspühren? Sie runzelte die Stirn. Wie wollte sie Kagome morgen eigentlich zur Schule bringen? Einfach über die Straße, wäre zu auffällig, bestimmt würde er sie dort erkennen und an sich reißen und dann hätte sie bereits jetzt verloren. Das ging nicht. Aber hatte nicht Kira (?) nicht gesagt, sie würde ebenfalls helfen? Dann war sie nicht mehr allein, nicht mehr die einzige, die nun helfen würde und vielleicht ließ das doch etwas Hoffnung auf Erfolg zu. Sie würde bald auch mit ihrer Mutter reden, sie könnte bestimmt auch helfen. Das würde alles werden und in der Zwischenzeit, würde sie Kagome eine bunte Welt zeigen, eine schöne und spaßige Welt. Sie sah wieder zu Kagome. "Willst du hier schlafen? Wir sollten doch etwas Schlaf bekommen, zumal morgen wieder Schule ist. Ich muss noch einiges aufholen, auch wenn das kein Problem wird." Sie zwinkerte ihr zu und stand dann auf um das Rollo herunterzulassen und die Nacht und Sicherheit auch hier eintreten zu lassen. Das Gewitter war schließlich abgeklungen und würde in den nächsten Minuten nicht mehr zu hören sein.