REGELN!
• Wir befinden uns im Mittelalter; folglich gibt es keine Schusswaffen bis auf Bogen, Armbrüste etc.
• Über Fähigkeiten/Merkmale der einzelnen Rassen besprechen wir uns in Skype
• Allgemein Absprache wegen der Story etc. in Skype
• Tage &' Wetter sowie andere relevante Details werden von mir mit Absprache angegeben
• Nebencharaktere sind erlaubt
• &' die Mindestpostregel gilt hier natürlich auch - auch wenn wir damit kein Problem haben dürften :D

Montag; 19:23 Uhr | Regnerisch | Frühling | Ein kleines abgelegenes Dorf

Liz strich sich mit einer ungeduldigen Bewegung eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht. Der feine Nieselregen durchdrang alles bis auf die Knochen. Wenn sie ein Mensch wäre, würde sie frieren - so war sie einfach nur genervt von der allgegenwärtigen klammen Feuchtigkeit. Ihr Blick wich dabei nicht einen Zentimeter von der verschlossenen Tür des Blockhauses ab. Auch die Hand, die sie benutzt hatte, wanderte wieder an den Schaft ihres Pfeils zurück. Das sanfte Licht, was in den letzen Stunden unter der Tür hervorgeschimmert war erlosch mit einem Mal. Liz' spannte sich an. Ohne einen Blick wusste sie, dass ihr Partner direkt hinter ihr war und das selbe tat. Die hörte seinen flachen Atem. Sie mussten zwar nicht atmen, aber es war praktisch, weil sie einen ausgeprägten Spürsinn für Gerüche hatten. Ihrer beider Blick war starr auf die Tür gerichtet. Als sie aufschwang, trat ein vollkommen normal aussehender Mann heraus.
"Er hat sich getarnt. Wir müssen seine wahre Form herauslocken, sonst wissen wir nicht. ob er es wirklich ist. Ich lenke ihn ab, du hältst das Weihwasser bereit. Aber pass auf, dass du dich nicht selbst verbrennst",
zischte Liz zu Kylar hinüber, ehe sie ihren Bogen lautlos über die Schulter hängte und dann, mit einem kaum wahrnehmbaren Laut hinter dem Mann landete. Vollkommen unbeeindruckt drehte der Mann sich zu ihr um. Das sprach dafür, dass er der Dämon war, den sie suchten, der dieses Dorf schon so lange terrorisierte - jeder normale Mensch hätte sich angesichts von den vielen Waffen, die Liz am Körper trug, massiv einschüchtern lassen.

Kylar spürte den Regen auf seinem Körper, kitzelnd, nervig, jedoch nichts worüber er sich sorgen machte. Seine Haltung war noch Locker, in der einen Hand ein Dolch, die andere leer. Er hatte sein Augenmerk auf das Licht geworfen, welches aus der Tür des einfachen Blockhauses kam. Er wollte sich das Haus nicht angucken, da es langweilig wirkte, als das Licht plötzlich ausging. Ein Mann kam heraus und zischend sagte Liz etwas zu ihm. Der Mann stand dank Liz mit dem Rücken zu ihm. Er öffnete das Fläschchen mit dem Weihwasser darin und Liz den Dolch seine Puls Ader durchtrennen. Das Blut floss jedoch nicht, er stoppte den Fluss. Jeder Tropfen könnte ihn verraten, ihn aus seiner Schattenhaften Position herlocken. Mit dem Blut formte er einen Pinsel, sehr klein. Er tunkte diesen in das Weihwasser und ließ den Pinsel auf den Dämonen zugleiten. Angekommen, zog er einen Strich an seinem Kopf und Liz Erwartung bestätigten sich. Eine blaue Flame brach auf dem Kopf des Wesens aus, welches die Tarnung fallen ließ. Ein Manticore, ein Menschfresser. Ein Mischwesen, mit Fledermausflügeln, einem Löwenkopf und einem schuppigen Schwanz. Das meiste des Körpers war Pechschwarz, nur die Löwenmähne nicht, welche golden glänzte. In Rage drehte das Biest um, wobei es mit den mächtigen Armen um sich schlug. Er hatte Kylar bemerkt, doch dieser zog aus seinem Arm eine größere Menge Blut und formte eine Art Schwert, nicht sehr Europäisch, sondern sehr viel krummer, schon fast stärker gekrümmt als ein Arabischer Säbel. Doch er zog noch etwas weiter, wodurch sich am Schwert eine Kette bildete. Das Blut floss leicht seinen Arm entlang und stoppte dann. Alles war vertrocknet, doch sehr viel härter als normales Blut. Er sah das Wesen auf sich zu stürmen, während Kylar seine Waffe bereit hielt. Die Kette war fest in seinem Griff und schon flog Schwert nach vorne, am Hals des Dämonen vorbei, doch flog es direkt wieder zurück und er fing es mit der anderen Hand an der Kette. Er überschlug die Enden und zog einmal, da war die Kette fest um den Hals der Bestie. Schnell zog er nach unten und beförderte das Wesen nach unten. Schon steckte das Schwert im Boden. Schnell hatte er die Ader am anderen Arm durchtrennt. Die Waffe wurde wieder flüssig und bohrte sich in den Körper des Mantiores, doch dieser stand auf und schrie einmal. Ohrenbetäubend, lähmend, es riss jeden aus der Konzentration. Das Blut klatschte auf den Boden und schon wollte der Manticore seine Angriffschance nutzen.
"Schieß", sagte Kylar nur, damit Liz es hören konnte und mit einer schnellen Bewegung über den Boden hatte er sich sowohl aus Schussradius, als auch aus Gefahrennähe gebracht. Sollte Liz verfehlen, was er aber nicht erwartete, hatte er trotzdem bereits mehrere Pfeilspitzen aus Blut geformt und neben seinen Armen schwebend.

Liz hob ganz ruhig den Bogen, als sie genau vor dem rasenden Monster stand. In ihrer ruhigen Bewegung lag eine geübte Eleganz und eine immense Sicherheit. Sie wusste, sie würde treffen. So wie sie es immer tat. Die gespannte Bogensehne vibrierte unter ihrer Hand, sie konnte den Blutdurst des pechschwarzen Pfeils nahezu fühlen. Nur eine Sekunde, nachdem sie ihre Hand gelöst hatte, war es vorbei. Der Pfeil bohrte sich tief in die Brust des Monsters, nahezu grotesk. Eins durfte man beim Töten von Dämonen nie vergessen: Sie hatten ihr Herz auf der anderen Seite wie die Menschen. Das Wesen röchelte noch einmal, dann sackte es in sich zusammen. Mit einer Art leisem Seufzen zerfiel es schlussendlich zu Staub. Liz nickte knapp.
"Lass uns gehen, Kylar. Und spiel nicht zu viel mit deinem Blut herum. Es ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Ich will keine Opfer unter den Dorfbewohnern sehen, nur weil du wegen dem Blutverlust durch deine Spielereien deinen Hunger nichtmehr bezähmen kannst."
Sie ging ruhigen Schrittes durch das Dorf. Alle Türen und Fenster waren verrammelt und verriegelt. Vor einer Tür blieb sie stehen, und wurde nach kurzem Klopfen eingelassen. Nach nur einer Minute trat sie wieder heraus.
"Ich habe den Dorfältesten benachrichtigt, dass ihr Dämon ausgerottet ist, und sie sich im Falle eines Falles wieder an uns wenden können. Und jetzt, lass uns wirklich gehen. Dieses Dorf stinkt vor menschlicher Angst."
Kaum dass die beiden die Baumgrenze hinter sich gelassen hatten und sich im tiefsten Schatten bewegten, verfielen sie in einen leichten Sprint, der schon weit über der Geschwindigkeit lag, mit der ein Mensch rennen konnte. Dieses Tempo konnten sie beinahe Ewigkeiten durchhalten.

Kylar sah den Pfeil in das Monster rasen und in diesem Moment, floss das ganze Blut in seiner nähe, welches von ihm war zurück in seinen Körper. Er hörte was Liz sagte und zischte selber mal, dann folgte er ihr, fast schon geisterhaft, als dürfe er nicht gesehen werden. Er hatte Liz nicht geantwortet, weil er wusste, das die Beiden nur wieder streiten würden. Dann verschwand Liz im Haus des Ältesten. Er lehnte sich an die Hauswand und guckte in den Nachthimmel. Die Sterne waren sehr gut sichtbar über dem Dorf und er genoß den Anblick, da ihn jegliches Gebäude in dem Dorf wütend machte. Selbst das Haus des Ältesten sah unglaublich langweilig und rustikal aus. Nach einiger Zeit kam Liz auch wieder raus und sagte wieder etwas. Er brauchte nicht zu nicken, da er ihr sowieso folgen würde. Schon musste er den Wunderschönen Himmel hinter sich lassen und sprintete mit Liz in Richtung des Ordens, nachdem sie aus dem Dorf waren, doch nach kurzer Zeit blieb er noch einmal stehen. Er lehnte sich an einen der Bäume und guckte Liz an. Es war ihm egal, ob sie weiter wollte, aber er bestand auf eine Pause, ohne das es ihn interessierte, ob Liz es wollte oder nicht.
"Warum machen wir uns so schnell auf den Rückweg?", fragte er etwas abwesend, "Von einem Dämonen zum anderen, ist doch eigentlich ziemlich sinnlos, oder? Könnten wir das nicht einfach entspannt angehen, auch wenn es etwas länger dauern würde als es eigentlich dauern könnte."
Er ging langsam vor und guckte dabei in den Sternenhimmel, welcher von den Bäumen zerstochen wurde. Er ging weiter nach vorne und lächelte dann Liz an.
"Ich finde es auf jeden Fall ziemlich sinnlos, direkt zurück zu gehen", meinte er lachend, "Dafür ist mir die Umgebung einfach zu schön, das ich sie in einem schnellen Sprint ignoriere. Also, hast du was dagegen, wenn wir kurz mal einfach etwas langsamer laufen, oder willst du unbedingt wieder in das Ordensgebäude?"
Er guckte sie fragend an und wartete auf seine Antwort.

Liz blieb mit einem theatralischen Seufzen ebenfalls stehen.
"Nun, meines Erachtens nach ist die Umgebung nicht allzu schön, aber wenn du willst. Ich brenne nicht darauf, zum Orden zurückzukommen, mir ist eher nach eines schönen warmen Dusche, frischer Kleidung, einem guten Essen und einer Umgebung, die dem Auge mehr schmeichelt. Gut, wir sehen uns hier ein wenig um. Vielleicht finden wir ja etwas interessantes."
Liz legte den Kopf in den Nacken und sog die Nachtluft ein, filterte die verschiedenen Gerüche und grinste.
"Also etwas Besonderes oder gefährliches läuft hier nicht herum ... aber sieh mal, die Klippe da vorne!"
Sie wies auf eine schmale Öffnung zwischen den undurchdringlich scheinenden Bäumen. Dahinter lag eine Klippe, hinter der eine Felswand steil in ein Tal abfiel. Ein Wasserfall, genährt von dem schon Tage andauernden Regen, donnerte links von ihnen in die Tiefe, auf der anderen Seite krallten sich ein paar Tannen verzweifelt in den Stein, um nicht in die Tiefe zu stürzen. Bis auf einen kleinen kahlen Vorsprung war alles überwachsen, und dieser kleine Vorsprung war trocken, weil einige Bäume schützend ihre Zweige darüberhielten. Am Horizont kitzelten schon die ersten Sonnenstrahlen den Himmel.
In einer fließenden Bewegung ließ Liz sich auf den Stein sinken.
"Ich finde, wir warten hier den Sonnenaufgang ab - das könnte wirklich schön sein."

Kylar hörte ihr zu und nickte, dann folgte er ihr zur Klippe. Die Sonne war noch nicht wirklich zu sehen, aber die Strahlen, welche anfingen, die dunkle Himmelsdecke zu fluten. Er setzte sich im Schneidersitz neben Liz und weidete sich an dem Anblick der empor steigenden Sonne. Der Fels war nass und es fiel noch etwas Regen von den Nadeln und Blättern der Bäume. Sein Blick folgte kurz dem Wasserfall nach unten an den Bäumen vorbei zur Stelle, wo das Wasser am Boden landete. Es war wirklich ein schöner Anblick und er war froh, das seine Partnerin diesen gefunden hatte. Sein Blick folgte dann kurz der aufgehenden Sonne, als diese halb stand. Er kam ihm vor, als würde er ein Gesicht im Horizont sehen und stand auf, ohne zu merken, das er fast gefallen wäre, als er sich wieder fing und in die Leere guckte. Sein Blick wirkte etwas verlassen, dann rieb er sich aber nochmal kurz die Augen und die Sonne stand nun schon ob, nur hinter sich war noch dunkelbläulicher Himmel. Er guckte zu Liz und half ihr dann hoch, wie es sich gehörte.
"Dann lass uns mal losgehen, ich könnte wahrscheinlich etwas schlaf gebrauchen", sagte er lächelnd, "Ich hab letztens einfach zu wenig geschlafen und ich weiß nicht, ob ich beim nächsten Mal auch so viel Glück habe wie dieses mal. Aber egal und danke das du diese tolle Aussicht gefunden hast."
Kylar lächelte und fing dann wieder an, mit Liz in Richtung Ordensquartier zurück zu rennen.

Nachdem die Sonne schließlich am Himmel stand erhob sich auch Liz. Sie hatte Kylar die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen, aber sich ihren Teil dazu einfach gedacht und den Mund gehalten. Jetzt streckte sie sich kurz, dann nickte sie und erwiderte Kylars' Lächeln.
"Mhm, ich glaube ich habe auch zu wenig Schlaf bekommen. Verzeih, dass ich vorhin so unhöflich zu dir war. Der Ort hat mir einfach nicht behagt und das hat sich auf meiner Laune niedergeschlagen."
Sie setzte sich wieder in Bewegung.
Fast die ganze Strecke die sie rannten, sprachen die beiden kein Wort, aber es war kein erzwungenes oder unangenehmes Schweigen, sondern einfach das Schweigen von zwei Freunden, die zusammen unterwegs waren und wussten, dass grade keine großen Worte vonnöten waren.
Am Orden angekommen öffneten die Wächter ihnen das massive Flügeltor des Bergklosters. Sie wurden freudig begrüßt und ihnen wurde gesagt, dass auf dem Zimmer für beide trockene und frische Sachen bereitlagen.
Liz wandte sich an Kylar:
"Ich gehe eben noch unserem Oberhaupt Bericht erstatten. Willst du mitkommen, oder willst du schon mal aufs Zimmer gehen und duschen oder so?"

Kylar hörte was Liz fragte und schüttelte leicht den Kopf.
"Ich möchte mir das jetzt nicht wirklich antun", sagte er leicht lächelnd, "Du weißt das ich nicht wirklich gerne mit den Ratsmitgliedern oder den anderen Dämonen rede. Ich warte dann oben auf dich und gucke ob ich dir was gutes tun kann."
Er drehte sich um und lief dann langsam durch den längeren Gang zu den Quartierungen und ging in das Wohnquartier. Wie immer war es ordentlich, auch wenn die persönlichen Dinge nicht angerührt, sondern nur abgestaubt wurden. Kylar schnappte sich vorerst seine Sachen vom Bett und ging ins Bad. Wie immer ließ er die Tür einfach offen und ging erstmal unter die Dusche. Nachdem er fertig war, trocknete er sich ab, ließ das Handtuch auf seinem Kopf, zog sich die Hose an und streifte sich das offene Hemd über. Dann kam sie aus dem Bad und trocknete sich etwas die Haare. Durch die eingeschränkte Sicht wusste er nicht, ob Liz schon wieder im Zimmer war oder noch auf dem Weg. Das Gerede mit dem Ältestenrat würde ja nicht allzu lange dauern und dann hörte er das Öffnen der Tür. Er drehte sich zur öffnenden Tür und guckte sie leicht verschlafen an.
"Und, was sagt der Ältesten Rat zu der Leistung?", fragte er und stand noch im Türrahmen und hatte den Kopf leicht schief gelegt, "Irgendeine neue Mission, um die sie sich einfach nicht kümmern wollen oder mal ein freier Tag? Wäre schön wenn wir mal ne Pause machen könnten. Ich schlafe ja so schon so weniger als ich eigentlich müsste, da wäre ein freier Tag endlich mal was tolles. Naja, will ich dich mal nicht hetzen."
Er ging durch den Raum und Setzte sich auf den Stuhl. Zu groß war das Quartier ja nicht, aber Badezimmer und eigene Räume zum Schlafen waren trotzdem vorhanden, sonst nur noch einen einfachen gemeinschaftsraum.

"Puh."
Mit einem hörbaren Seufzer schloss Liz die Tür hinter sich. Auch nachdem sie schon so oft dort drinnen vorgesprochen hatte, war und blieb das Oberhaupt eine mindestens Respekt einflößende Person. Mit einem entschlossenen Ruck drückte sie den Rücken durch und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer.
Kaum dass sie die Tür geöffnet hatte, begrüßte Kylar sie auch schon. Sie lief schnurgerade zur anderen Wand und begann dann, die oberste Schicht ihrer Kleidung auszuziehen. Die metallverstärkten Schoner von Armen und Beinen legte sie auf einen Tisch, die Waffen, die sie praktisch aus dem Nichts aus jedem Kleidungsstück hervorzauberte. Als sie damit endlich fertig war, drehte sie sich zu Kylar um, sie trug jetzt nur noch die unterste, hautenge Schicht ihrer Rüstung.
"Es ging. Er ist so streng wie immer, Lob kannst du von ihm nicht erwarten. Aber ich vermute, wenn man ein sanftes Gemüt hat, erreicht man auch nicht die Spitze eines Jägerordens."
Sie wies auf die Tür zum Badezimmer.
"Musst du da rein? Ich würde sonst jetzt duschen."

Kylar merkte, das Liz ihm nicht sofort antwortete, doch er konnte verstehen, das sie ihre Ausrüstung vorerst loswerden wollte. Als sie dann nur noch in dem Hautengem Anzug da stand, sah sie wie immer wunderschön aus, doch darauf legte Kylar nicht sonderlich viel Wert, höchstens im Unterbewusstsein. Er hörte ihr zu und bemerkte dann ihre Frage nach der Benutzung des Badezimmers. Die Frage fand er dann doch ziemlich lustig, da es ja unschwer zu erkennen war, das ein Handtuch auf seinem Kopf lag und seine Haare auch noch etwas nass waren. Als ihm das wieder einfiel, rubbelte er sich mit dem Handtuch die letzten Tropfen vom Kopf.
"Nein, Nein, geh du ruhig, ich bin im Bad fertig. Schließlich wollte ich die Zeit nutzen, wo du mit den Leuten vom ältesten Rat reden musstest", sagte er in seinem üblichen Tonfall, "Aber pass auf das du im Bad nicht ein schläfst, da du ja schon ziemlich müde wirkst, wenn du das Handtuch auf meinem Kopf nicht bemerkst. Verletz dich da drinnen also bitte nicht."
Er lächelte sie leicht an, da sie ja eigentlich wissen müsste, das er nur Spaß machte. Er lehnte sich in den Stuhl und ließ das Handtuch noch auf seinem Kopf liegen. Seinen Blick wandte er nun doch etwas von Liz ab, da diese doch ziemlich verlockend aussah und wäre er nicht in Selbstbeherrschung geübt, würde er schon nicht mehr sitzen und sie nicht mehr stehen. Da theoretisch der Tag anbrach, war es einigermaßen warm, doch stören würde es ihn nicht beim schlafen, wenn er sich hinlegen würde, sobald er wusste, das Liz heil in ihrem Bett angekommen war, da sie wirklich nicht mehr ganz Fit wirkte. Kylar schätzte aber einfach nur auf Müdigkeit.

Liz quittierte das alles nur mit einem müden Nicken. Die Strapazen steckten ihr noch tief in den Knochen. Wenn sie auf der Jagd waren, lies sie sich das niemals anmerken, da war sie immer hellwach und gespannt. Aber jetzt, wo sie in Sicherheit waren und jegliche Wachsamkeit überflüssig geworden war, brach sie beinahe zusammen. Aber so war es fast immer. Sie war unendlich belastbar, aber wann immer sie von ihrer dauerhaften Anspannung abließ, kam dieser Teil zum Vorschein.
Nach der Dusche kam sie in einer Mischung aus Gehen und Wanken wieder aus dem Bad, und ließ sich auf ihr Bett fallen.
"Weck mich wenn wir wieder raus müssen ..."
Sie war schon eingeschlafen, als sie den Satz beendet hatte. Nur mit dem Handtuch umgewickelt, quer auf dem Bett liegend, das Handtuch, was um ihre Haare gewickelt gewesen war, hatte sich gelöst und lag unter ihrem Kopf.

Während Liz im Bad war, hatte sich Kylar vom Stuhl aus zu seinem Bett bewegt und sich dort an die Bettkante gesetzt. Das Sonnenlicht fiel schon in den Raum, weshalb Kylar den Vorhang schloss. Das Handtuch von seinem Kopf legte er weg und dann merkte er auch schon, wie Liz wieder aus dem Bad kam. Auch wenn es für sie gefährlich war, sah es ganz schön witzig aus, wie sie so durch die Gegend taumelte und dann aufs Bett fiel. Normalerweise kannte er solche Bewegungen nur von Besoffenen und Leuten, die kurz vor ihrem Tod waren. Als sie da auf dem Bett lag und beim sprechen immer leiser wurde und dann nur noch leicht atmete, wie es beim schlafen halt so war, musste Kylar ganz leicht lachen, aber eher unhörbar. Kylar schüttelte kurz den Kopf und merkte, das er sie nicht einfach so da liegen lassen könnte. Auch wenn sie eigentlich keine Krankheit bekommen sollte, so zu schlafen war sicherlich nicht toll. Er stand auf und ging zu dem Mädchen ans Bett. Er hob sie mit beiden Armen kurz an, um sie erst einmal richtig hinzu legen, mit dem Kopf auf das Kissen vor allem. Dann nahm er erst einmal das Handtuch weg, welches sich gelockert hatte und brachte sein eigenes Weg. Im Bad spritzte er sich nochmal etwas Wasser ins Gesicht. Ganz klar bei Gedanken konnte er einfach nicht bleiben, wenn ein Mädchen wie sie so im Bett liegt.
//Ganz ruhig Kylar, sie ist deine Partnerin, komm ja nicht auf irgendwelche Dummen Ideen//, dachte er sich und kam dann wieder in den Raum. Sein Blick fiel noch nicht auf seine Partnerin, sondern auf sein Bett. Er ging zu diesem und nahm die Decke und als er dann bei Liz stand, deckte er diese mit seiner Decke zu und ging dann zurück zu seinem bett, wo er sich hinlegte, //Ich wette sie bewegt sich wieder so hastig, das das Handtuch aufgeht und dann bin ich dran wenn sie aufwacht. Ich freu mich schon.//
Er musste leicht lachen, starrte dann aber an die Decke im Liegen und versank in gedanken.

Liz schlief unruhig. Nach nicht einmal einer halben Stunde schreckte sie auf, und griff hastig nach dem langen Dolch, der unter ihrem Kopfkissen lag, und riss ihn in Angriffsstellung, ehe sie wirklich wach war.
Als der Raum um sie herum klar wurde und die letzten Nebelfäden ihres Traumes verschwanden, stieß sie einen Stoßseufzer aus, und stützte den Kopf in die linke Hand.
Was für ein Albtraum.
Plötzlich bemerkte sie, dass das auch zuvor nur locker um sie gewickelte Handtuch sich gelöst hatte, und sie nur noch locker von der Decke bedeckt wurde.
Und zudem sah Kylar sie von seinem Bett aus an.
STARR MICH NICHT AN!
In einer einzigen schnellen Bewegung schleuderte sie den Dolch nach ihm, absichtlich so, dass er ihn hundertprozentig verfehlen würde. Dann riss sie die Decke hoch, starrte ihn wütend an, und hoffte, dass er sie einfach nicht nach ihrem Traum fragen würde.

Eigentlich wollte Kylar sich ganz entspannt hinlegen und vielleicht schlafen, doch daraus wurde eine ganze Zeit lang nichts, da er einfach nicht müde wurde, als er bemerkte, wie ruckartig Liz aufschnellte. Leicht erschrocken drehte er sich zu ihr, doch dann hörte er von ihrem anscheinend Alptraum, als er ihren wirklichen zornigen Ausstoß hörte, ihren Wuterfüllten Blick sah und dann den Dolch fliegen sah. Der Wurf war jedoch so schlampig, das er niemals dafür bestimmt war, ihn überhaupt zu treffen, als das Mädchen sich die Decke wieder hoch zog. Seufzend ließ er sich wieder auf sein Bett fallen und guckte wieder an die Decke.
"Ein Alptraum, hmm?", fragte er nochmal nach, schmunzelte dann aber leicht, "Naja, so wie du mich anguckst glaube ich, das es nicht sonderlich ratsam ist, wenn ich meine Hilfe anbiete, aber naja, sag bescheid wenn du drüber reden willst oder lass es sein, schließlich kann jeder seine Probleme selbst irgendwie lösen."
Er guckte dann weiter an die Decke, leicht Nachdenklich wirkend.
//Als hätte ich selbst nicht meine Probleme mit Alpträume und ich rede auch nie drüber, was solls schon helfen?//