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 To reach you... [Lee & Yuyu]

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Yuuhi

Yuuhi

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BeitragThema: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyDo Sep 22, 2011 5:28 am

To reach you... [Lee & Yuyu] Reachx10
"Wenn du einen Menschen liebst, kann dir das jede Angst nehmen - wenn er dich auch liebt, und zu dir hält."

Story
Unsere Geschichte spielt nicht allzu weit entfernt, in unserer heutigen Zeit. Ein Mädchen tritt eines Tages, nichts böses ahnend, ihren Weg zu ihrer Schule an. Sie sollte nie dort ankommen. Auf ihrem Weg wird sie überfallen, ausgeraubt und um ein Haar vergewaltigt.
Dieses Ereignis brennt sich so tief und unauslöschlich in ihr Gedächtnis ein, dass sie eine Phobie vor Männern entwickelt. Nun, nicht direkt vor Männern. Eher davor, von ihnen berührt oder auch nur gemustert zu werden. Zum Beispiel kann man (Mann) ihr ins Gesicht sehen, aber sobald er beginnt, ihren Körper zu mustern, bekommt sie es mit der Angst.
Aber nichtsdestotrotz beschließen ihre Eltern gnadenlos, sie weiter zur Schule zu schicken. An ihrem ersten Tag dort ist auch alles gar nicht so schlimm wie erwartet - sie wird von ihren alten Freundinnen Willkommen geheißen und in Schutz genommen. Dennoch muss sie sich mit den Blicken und dem Getuschel aussetzen, was zwangsläufig auf eine Geschichte wie die ihre folgt.
Nur ein paar Tage später tritt ein neuer Faktor in ihr Leben, in Form eines Jungen und seinen "Brüdern". Sie sind allesamt adoptierte Kinder einer reichen, aber leider kinderlosen Familie. Als diese einen Umzug beschlossen, kamen die "Geschwister" - welche ausnamenslos männlich sind - geschlossen an die Schule des Mädchens. Sie sind sofort aufgrund ihrer Abstammung und ihres guten Aussehens bei allen beliebt.
Was aber keiner weiß : Schon nach ein paar Tagen inspiriert sie die Geschichte des Mädchens, und sie schließen eine Wette ab : Kann der Junge es schaffen, an all diesen Hindernissen vorbei, das Herz des Mädchens zu erobern ?
Der Junge macht sich daran, obwohl er sie in den ersten Tagen abwertend behandelt hat, sich ihr vorsichtig zu nähern, ohne zu ahnen, dass er, der von seinen Geschwistern eiskalt genannt wird, drauf und dran sein könnte, sein Herz zu verlieren ...

Regeln!
- Sie hat eine ernsthafte Angst vor Männern, wir lassen es demnach sehr langsam angehen ;D
- Tages- und Uhrzeiten werden abgesprochen und angegeben
- Wir spielen in einer vollkommen normalen Welt - keine Fantasy-Kräfte ;3
- Nebencharaktere sind erlaubt (vorerst maximal zwei)

Startpost

>> Montag | Schule von Leila | Bewölkt & Schwül <<

Masao starrte nachdenklich aus dem Fenster, während die Landschaft vorüberzog. Das heute sollte der erste Tag auf seiner neuen Schule sein. Der jüngste seiner Brüder verrenkte sich auf dem Sitz hinter ihm beinahe, um möglichst viele von denen, die zu Fuß zur Schule gingen, zu sehen. Der andere saß nur still da, vollkommen vertieft in das Buch in seinen Händen. Ein leichtes Lächeln umspielte Masao's Lippen, dann riss er den Blick vom Rückspiegel los und schaute wieder nach vorne durch die Windschutzscheibe. Die Klimaanlage sorgte dafür, dass im Wageninneren eine perfekt gekühlte Temperatur herrschte, aber man sah den Menschen draußen die schwüle Hitze nur allzu genau an. Sie wischten sich die Stirn und atmeten flach. Masao warf einen Blick auf die Uhr. Sie waren exakt so viel zu früh, dass sie pünktlich im Klassenraum ankommen würden. Vor dem Schultor hielt der Fahrer. Mit einem Seufzer öffnete Masao die Wagentür. Er hatte zwar mit der Hitze gerechnet, nichtsdestotrotz war sie wie ein Schlag ins Gesicht. Einen kurzen Moment musste er sich besinnen, wie man diese schrecklich feuchtheiße Luft noch mal atmete, dann fing er sich wieder. Der stille Bruder verzog nur kurz unangenehm berührt das Gesicht, während der Jüngste gleich leise zu fluchen begann. Der Fahrer sagte zu ihnen, dass er heute Nachmittag da sein würde, um sie wieder abzuholen. Masao quittierte dies mit einem leichten Nicken, dann drehte er sich zum Schultor. Seine Brüder postierten sich links und rechts von ihm. Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass sie auf eine neue Schule kamen - und sie gedachten auch diesmal einen tiefen Eindruck zu hinterlassen. Wie erwartet hefteten sich auch sogleich die Blicke auf sie. Der Jüngste lächelte fröhlich und aufgeschlossen in die Runde, ließ sich sogar zu einem freundlichen und süßen Winken hinreißen. Der andere musterte alle, die sie umgaben, eindringlich, aber nicht unfreundlich. Ein paar der Mädchen wurden unter seinem forschenden Blick rot und schauten zu Boden. Masao bekam auch viele Blicke zugeworfen, und schaute mit seinem eindringlichen Blick zurück, von dem er wusste, dass sie ihn mochten.
Im Sekretariat saß eine junge Frau, die exakt ins Klischee der Sekretärin passte. Sie lächelte einen Tick zu fröhlich und gekünstelt. Masao beschloss, dass er sie nicht mochte. Er sah seinen Brüdern an, dass sie exakt das selbe dachten, und musste ein Schmunzeln unterdrücken. Mit unbewegtem Gesichtsausdruck nahm er seinen Stundenplan entgegen, zusammen mit der Bitte der Sekretärin, sich bei der Klassenlehrerin vor dem Lehrerzimmer zu melden. Masao nickte nur, und drehte sich wieder weg. Auf dem Weg zum Lehrerzimmer besprachen sie sich kurz - anscheinend hatte man sie alle in verschiedene Klassen gesteckt, obwohl sie eigentlich alle in einem Jahrgang waren. Vor dem Lehrerzimmer verabschiedete er sich von seinen Brüdern, mit dem Versprechen, sich in der nächsten größeren Pause zu treffen und sich über die Klassen auszutauschen. Er ließ sich von der Lehrerin durch ein Gewirr von Gängen führen, in dem er schnell den Überblick verlor. Meine Güte. Er würde nach einem Plan dieses Gebäudes fragen müssen - oder er ließ sich einfach die Schule von einem hilfsbereiten Mädchen zeigen.
Er betrat hinter der Lehrerin den Raum, und während diese seinen Namen an die Tafel schrieb, lies er sich zunächst einmal begaffen. Als sie sich wieder der Klasse zuwandte, setzte er sein raubtierhaftes Lächeln auf, was ihm immer eine erste Portion Respekt bei den männlichen und eine Portion Schmachten bei den weiblichen Schülern einbrachte.
"Selbstvorstellung also ? Nun, wie ihr sicher alle lesen könnt, bin ich Masao Yamamoto. Spitznamen ? Es steht euch frei, euch welche auszudenken - habe ich keine Probleme mit. Ich bin der zweitälteste Sohn von dem Konzernleiter von Yamamoto Electronics, was die meisten von euch sicher kennen. Ich bin siebzehn Jahre alt. Wenn ihr noch nähere Informationen über mich wollt, fragt ... ich beiße nur, wenn ich darum gebeten werde."
Mit sicheren Schritten ging er zu einem Platz in der zweiten Reihe, der noch frei war, und setzte sich. Er saß zwischen zwei Jungen, was ihm aber herzlich egal war. Er richtete den Blick nach vorne, sich der Tatsache, dass alle ihn anstarrten, durchaus bewusst.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyDo Sep 22, 2011 6:17 am

Mit viel zu hohem Tempo brauste ein roter Van auf die Schule zu, blieb aprubt stehen und eine Tür schlug unsanft aus. Heraus stieg eine dunkelhaarige Frau, die entnervt um den Wagen herumeilte, die Beifahrertür aufriss und eine ausladende Geste machte. Sie schimpfte etwas unverständliches vor sich hin, was die Beifahrerin offenbar ziemlich kalt zu lassen schien. Ohne weitere Wortwechsel stieg diese aus, ging an der Frau vorbei durch das Schultor. Sie hielt die Arme verschränkt vor einem überfüllten Ordner, aus dem sämtliche Blätter herausquollen. Ein paar Schritte tat sie noch, dann hielt das Mädchen inne, blieb stehen und wurde von zwei Freundinnen über den Haufen gerannt, die sie fröhlich begrüßten. "Leila, es ist so schön dich zu sehen", quietschte der aufgeweckte Hühnerhaufen beinahe im Chor, doch die Blonde zuckte nur leicht mit den Mundwinkeln, zwang sich zu einem Lächeln und ging dann, den Blick auf den Boden gerichtet, in Richtung Haupteingang. Schon im Flur spürte sie die bohrenden Blicke ihrer Mitschüler, nahm das Getuschel in ihrem Rücken wahr und wurde immer wieder aufs Neue an die vergangenen Geschehnisse erinnert, die ihr augenblicklich einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagten. Ihre Schritte gingen schneller. Nur noch verschwinden wollte sie. Das alles hinter sich lassen.
An der Klassentür angekommen, klopfte Leila zaghaft an, holte tief Luft, um ihren unregelmäßigen Atem zu zügeln.
Die Tür ging auf und eine freudstrahlende Lehrerin öffnete. Leila wurde im Vorbeigehen Beileid, auf das sie mit einem leeren Blick reagierte, zugesprochen und ein Stundenplan in die Hand gedrückt, während die Blicke der Mitschüler sich von einem, anscheinend neuen, Schüler sekündlich ihr zuwandten. Leila ließ sich die Haare ins Gesicht fallen, um sich hinter ihnen verstecken zu können und dem Druck einen Moment zu entkommen, dann setzte sie sich in die letzte Reihe neben einen Klassenkameraden, der anscheinend nichts besseres zu tun hatte, als sie mit einem verdutzten Blick zu durchbohren. Ein Blick der so viel sagte wie, "Na, hat die kleine Leila das Schlamassel doch überlebt? Alle machen so einen Aufstand darum. Bist wohl froh, dass du auch mal auffällst." Die Blonde zog es aber vor, seinen Blick nicht zu erwidern, sondern wich diesem geschickt aus. Sie überschlug die Beine, legte die Hände auf den Schoß und knibbelte nervös an den Fingernägeln herum, während sie bedacht darauf war nicht den Kopf zu heben.
Alles, was sie hoffte, war, dass nicht allzu viele Leute versuchten in ihre Gefühlswelt einzudringen. Es reichte definitiv, wenn nicht mal sie selbst sich seit des Überfalls darin auskannte und bisher vergeblich nach einem Schlupfloch gesucht hatte, das sie zu dem ein oder anderen Glücksmoment führen würde. Beileidszusprachen, schiefe Blicke und all die kleinen anstößigen Bemerkungen, die um sie herum geflüstert wurden, brachten immer mehr von den verdrängten Erinnerungen zurück, sodass es ihr schier unmöglich war, sich auf das, was die Lehrerin an die Tafel schrieb und sich neue Vertretungsplanregelung nannte, nicht im Geringsten konzentrieren konnte, bis ihr Unterbewusstsein ihren Namen vernahm und sie automatisch aus ihren Gedanken grissen wurde und aufmerksam den Kopf hob. "Ja?" Die Lehrerin schüttelte den Kopf und starrte die Blonde eine Weile fassungslos an, bis sie wiederholte, was sie gesagt habe und dass sie nur hatte wissen wollen, ob Leila noch bei der Sache sei. Nein war sie nicht, blöde Frage eigentlich. Das Mädchen war gedanklich bereits wieder in ihrem Zimmer angelangt. Dort, wo ihr niemand etwas anhaben konnte. Dort, wo sie nur den Zimmerschlüssel drehen musste und keiner sie schräg ansehen konnte. Dort, wo keine perversen Männer auf sie warteten. Sogar vor ihrem eigenen Vater hatte die Blonde derzeitig Angst und ging diesem aus dem Weg. Was sollte sie schon hier? Die Tatsache extra lange im Bad zu sitzen, damit ihre Mutter sie zur Schule fuhr und sie nicht alleine den düsteren Schulweg berschreiten musste, würde sicher nicht immer auf diese Art und Weise funktionieren. So schweiften die Gedanken des Mädchens erneut ab und sie senkte den Blick auf ihren Kollegeblock, um so zu tun, als wolle sie das Tafelbild übertragen.
Dann, endlich war die erste Stunde vorüber und es klingelte zur Pause.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyDo Sep 29, 2011 6:13 am

Masao hob überrascht den Kopf, als tatsächlich nach ihm noch jemand nach ihm den Klassenraum betrat. Es war ein Mädchen, in dessen Augen ein gehetzter Blick lag, der durch Zimmer huschte, als sie durch die Tür kam. Anscheinend war sie hier schon bekannt, denn sie wurde von allen Umsitzenden freudig begrüßt. In die Begrüßungen mischte sich auch schon bald Getuschel. Das Mädchen hatte eine durch und durch unruhige, verängstigte, ja nahezu panische Haltung. Als würde ihr etwas furschtbare Angst machen. Er tippte seinen Nachbarn an.
"Du, wer ist das?", fragte er im Flüsterton. Der schaute ihn kurz an, als erwäge er, eine Geheimnis zu verraten, dann beugte er sich zu Masao hin, und begann in einem verschwörerischen Murmeln die Geschichte des Mädchens zu erzählen.
"Das ist Leila Zangara, sie ist schon lange auf dieser Schule. Vor den Sommerferien, als wir sie das letzte Mal gesehen haben, wurde sie auf ihrem Schulweg angegriffen, von so Männern, und beinahe vergewaltigt. Danach ist sie logisch nicht mehr zur Schule gekommen. Und jetzt ist sie wieder da, aber nach allem was man hört, hat sie eine Art Männerphobie davongetragen ... na ja, hätte ich an ihrer Stelle aber auch."
Er setzte sich wieder grade hin, und stürzte sich in ein Gespräch mit seinem Tischnachbarn, während Masao sich die soeben gehörte Geschichte noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Ein Mädchen mit einer solch schrecklichen Geschichte ... kein Wunder, dass sie so absolut furchtsam wirkte. Nachdenklich beobachtete er sie, jedes noch so kleine Detail. Wie sie nervös mit ihren Fingern spielte, wie sie auf ihre Lippen biss, wie sie versuchte sich hinter ihren Haaren zu verstecken. Wunderschöne blonde Haare, nebenbei bemerkt. Nur wirkten sie irgendwie stumpf, aber das war oft so, dass Depressionen oder Traurigkeit sich auf den Glanz der Haare auswirkte. Er saß so, dass er ihr Gesicht trotz des Vorhangs aus Haaren erkennen konnte. So entging ihm auch nicht, dass ihr Blick sich kurz trübte, als sei sie in eine komplett eigene Welt eingetreten.
Als es zur Pause klingelte, wollte er erst auf sie zulaufen und sehen, wie sie reagierte, aber da stürzte schon sein jüngerer Bruder durch die Tür, wie immer mindestens drei Mädchen im Schlepptau.
"Heei Nii-chan! Bin hier um dich abzuholen! Vol alleine kommst du ja wieder nicht -.-"
Mit einem leichten Seufzer beschloss Masao es auf die nächste Stunde zu verschieben, sie anzusprechen. Kurz bevor Masao durch die Tür gezerrt wurde, konnte er aber noch einmal einen Blick direkt in ihre Augen werfen.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyDo Sep 29, 2011 6:44 am

Leila saß da, kümmerte sich nicht darum, dass alle um sie herum begannen aufzuspringen um auf den Pausenhof zu flüchten und meckerne, ewig besserwissende Lehrer für die nächsten 20 Minuten hinter sich zu lassen. Sie hingegen wartete darauf, dass alle den Raum verlassen hatten und sie zuletzt hinaustreten konnte, um nicht von irgendwelchen aus der Klasse auf dem Weg in die Pause angesprochen zu werden. Zwar fing sie sich durch ihre permanente Ruhe einen giftigen Seitenblick der Lehrerin, dennoch starrte die Blonde weiterhin verstört auf den Tisch, bis auch Masao an ihr vorbeiging und sich ihre Blicke trafen. Ungewollt natürlich, denn Leila vermied es für gewöhnlich Blickkontakt zu Jungen zu haben, seit sie überfallen worden war. Ihr wurde heißkalt, ein Schauer jagte ihr über den Rücken, durchzuckte ihre Beine und ließ sie die Luft anhalten. Dass der Junge sie beobachtet hatte, wie alle es getan hatten, war Leila nicht einmal aufgefallen, doch sein eindringlicher Blick schnürte ihr die Kehle zu, weshalb sie sich mit den Händen um den Hals griff, sich hastig aufrappelte und zu den Schultoiletten rannte, wo sie sich in eine Kabine einschloss und dort verweilte. Hierfür war sie noch nicht bereit. Wie sollte das gehen, sich auf die Schule konzentrieren, während um sie herum lauter Jungen und Männer waren, die möglicherweise kein Verständnis für ihr Verhalten hatten. Leila zog die Beine an die Brust, als sie erschöpft auf dem Toilettendeckel Platz genommen hatte. Dann weinte sie tonlos. Was war das für ein folternder Käfig der Angst, der sie immernoch gefangen hielt. Wann würde sie es bloß schaffen abzuschließen und von vorne zu beginnen? Die Minuten der Stille verstrichen und wurden letztlich von einer dröhnenden Schulglocke unterbochen, die Leila zusammenfahren ließ. Das Mädchen ballte die Fäuste und machte sich auf den weg zurück zum Klassenraum. Glücklicherweise war sie dieses Mal eine der Ersten, sodass sie nicht an den bohrenden Blicken der Mitschüler vorbeigehen musste und sich wortlos mit einem leeren Blick einfach auf den Stuhl hatte fallen lassen können. Eine ihrer Klassenkameradinnen kam vorbei und hockte sich vor ihren Tisch, um dann im Flüsterton zu fragen, wie es ihr ginge. Leila zuckte nur die Schultern, rang sich wieder einmal ein verbittertes Lächeln ab und hauchte atemlos "Passt schon, danke." Das Mädchen schien ihr das sogar abzukaufen und grinste zufrieden. "Super, dann können wir ja bald mal wieder was unternehmen". Ganz bestimmt konnten sie das nicht, aber Leila nickte, um wieder ihre Ruhe haben zu können. Es wirkte, die Braunhaarige zog von Dannen und ließ sich an ihrem Platz nieder, wo sie angeregt mit umherstehenden Mitschülern zu reden begann.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyMi Okt 12, 2011 2:10 am

Seufzend und sich mit einer Hand die Haare raufend trat Masao mit dem Klingeln in die Klasse zurück. Der Lehrer war noch nicht wieder da, und die Schüler standen noch im Raum verteilt herum. Eine Brünette stand dort inmitten ihres Freundeskreises, und die Blick all dieser aufgehübschten und puppenhaft geschminkten Mädchen hefteten sich sofort mit Präzision auf Masao. Sie erhoben sich, kamen zu ihm, umringten ihn. So wie es immer war. Er spielte das gleiche Spiel wie immer. Es amüsierte ihn doch immer wieder, zuzusehen, wie sie um seine Gunst buhlten. Aber mit dem Herzen war er nicht mehr bei der Sache, sondern bei dem, was sein Bruder in der Pause gefragt hatte.
Sein Bruder lehnte sich, nachdem sie die Mädchen, die er im Schlepptau gehabt hatte, abgeschüttelt hatten, gegen eine Wand, und schaute auf die Uhr. Der mittlere Bruder tauschte nur Sekunden später auf, wie immer auf die Sekunde pünktlich. Sie tauschten sich kurz über ihre Klassen aus. Anscheinend waren sie beide ganz zufrieden, mit den Leuten, der Auswahl, der Atmosphäre. Aber besonders ins Auge gestochen war ihnen noch keine. Als sein Bruder Masao fragte, überlegte dieser kurz, und erzählte dann von Leila und ihrer Geschichte. Interessiert lehnten die beiden sie vor. Als Masao geendet hatte, grinste sein Bruder übers ganze Gesicht.
"Die musst du versuchen, Bruderherz! Wenn du dir eine schnappen kannst, die eigentlich panische Angst vor Männern hat, kannst du sie dir alle schnappen! Komm, wir machen eine Wette draus, wie immer! Enttäusch mich nicht, ich setze auf dich!"

Als er die Nummern aller ihn umringenden Mädchen eingespeichert hatte, zog er sich höflich lächelnd aus dem Kreis der Mädchen zurück. Vermutlich sollte er sich wirklich an dieser Herausforderung versuchen. Er ging zu Leila's Tisch, und setzte sich so seitlich auf die Kante, dass er sie nicht sehen konnte und sie, wenn sie nach rechts blickte, nur auf seinen Rücken schaute. Dann fragte er, grade laut genug, damit sie ihn verstehen konnte, aber leise genug, damit auch NUR sie es hörte:
"Was ist mit dir los ? Warum hast du vorhin so verängstigt ausgesehen ? Ich habe zwar schon von den anderen eine Geschichte gehört, aber ich würde es gerne noch einmal von dir selbst wissen. Ich werde mich auch nicht umdrehen und dich angucken oder so was. Ich werde dir einfach nur zuhören. Versprochen."
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyMi Okt 12, 2011 3:16 am

Leila zuckte leicht zusammen, als Masao in einem sanften Wortschwall versuchte sie in ein Gespräch zu beziehen, doch die Masche war der Blonden bekannt. "Wenn du die Geschichten gehört hast, sehe ich keinen Grund, sie dir nochmal zu erzählen und wie es mir geht, dürfte offensichtlich sein, wenn du sagst ich sähe verängstigt aus.", hauchte sie kaum hörbar mit einem kalten Ton und widemte Masao keines Blickes. Sie stämmte die Füße unter dem Tisch feste auf den Boden, um mit ihrem Stuhl etwas wegzurücken, damit sie Abstand gewann. Der Hühnerhaufen, welcher eben noch den nun auf Leila's Tisch hockenden Jungen umringt hatte, starrte die Blonde ärgerlich an. Dass der Junge sie nicht ansah, stempelte Leila als eine aufgesetzt rücksichtsvolle Geste ab, die er nur anwand, um ihr Informationen zu entlocken. Aber es brachte nichts den anderen davon zu erzählen, schon gar nicht einem Jungen. Wenn er ihre Schwachstellen kannte, konnte er sie leicht als eines seiner Opfer benuftzen. Wíe erwartet schien er einer von den Männern zu sein, die jede Frau mitnahmen, die sich ihm in den Weg stellte. Sie konnten nicht genug davon bekommen, einer Frau weh zu tun, ihr den Stolz zu entziehen, sie zu demütigen und letztlich bloßzustellen. Am Ende würde auch er einer von den Schweinen werden, die bei den Damen bekannt waren und dann wehrlose Mädchen auf der Straße anfassen und bedrängen würden. Bildete er sich tatsächlich ein, dass er damit durchkam? Die Mädchen in dem Kreis taten Leila plötzlich leid. Naivität, einer der größten Fehler einer Frau. Leila besaß diesen jedoch nicht, sie war spätestens nach dem Zwischenfall mit den Verbrechern davon geheilt worden und legte nun lediglich Wert darauf, sich von Typen fern zu halten. Sie begannen schließlich alle schon im Jugendalter damit all ihre Gehirnzellen in anderen Körperteilen zu entwickeln. Der Blonden stellten sich dabei die Nackenhaare auf.
Die Schulstunde hatte bereits begonnen haben müssen, weshalb die Klassensprecherin aufsprang und in Richtung Vertretungsplan eilte, um genauso schnell zurück zu sein und quer durch die Klasse zu schreien, dass die nächsten zwei Stunden ausfielen. Der einzige Moment, in dem Leila aufhorchte, ihren Erkenntniswahn über die unheilbare Gattung der Männer unterbrach und seufzte. Genug Zeit für alle möglichen wissbegierigen Menschen, wie Masao, sie mit Fragen zu löchern oder schräg anzuschauen. Vor Leila öffnete sich eine Tür, hinter der ein tiefschwarzes Nichts zu erkennen war, während sich von rechts einer der Männer nährte, der sie in hatte vergewaltigen wollen und ihr nun einen Stoß ins Kreuz versetzte, sodass das Mädchen wehrlos durch die Tür fiel und in dem endlosen Abgrund der Angst stürzte. Wieder einmal einer dieser ungeheuerlichen Tagträume, die die Blonde verfolgten. Die Gesichtsfarbe entwich ihr und die Bilder in ihrem Blickfeld zerfielen zu tausenden Einzelteilen, bis ihr kurzzeitig schwarz vor Augen wurde. Sie umklammerte mit den Händen die Ränder der Sitzfläche ihres Stuhls und hielt die Luft an. Sollte sich jeder Schultag fortan derart in die Länge ziehen, würde Leila ihr Leben noch träger und armseeliger vorkommen, als zuvor, da war sie sich absolut sicher.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyDo Okt 13, 2011 4:22 am

Masao verkniff sich ein genervtes Stöhnen, als er Leila's ablehnende Antwort hörte. Sie machte also einen auf vollkommen abweisend. Aber wenn die Geschichte wirklich Wort für Wort so stimmte, wie er sie schon zu hören bekommen hatte, dann war es nur verständlich, dass sie ihm nicht im Geringsten traute. Dennoch verlor er leicht die Geduld, als er ihre Worte hörte. Er warf einen Blick über die Schulter, und wollte grade zu einer scheinbar freundlichen Frage ansetzen, als er realisierte, wie blass sie geworden war. Die Worte blieben ihm im Hals stecken. Auf einmal, obwohl er es mit aller Kraft zu unterdrücken versuchte, wallte aufrichtige Besorgnis in ihm auf, die wohl auch in seiner Frage durchklang :
"Alles okay mit dir ?"
Ihre Augen waren halb geschlossen und starrten ins Leere, er fragte sich, was sie wohl sah. Ihre schlanken Finger klammerten sich verkrampft an ihren Stuhl, die Gelenke schimmerten weiß durch die ohnehin blasse Haut hindurch. Es war relativ offensichtlich, dass mit ihr nicht alles in Ordnung war. Er hob eine Hand und wedelte damit leicht vor ihren Augen hin und her, in der Hoffnung, dass sie irgendwie reagieren würde. Das war ja unheimlich. Offenbar hafteten die Ereignisse tiefer, als die meisten ahnten. Er biss sich leicht auf die Lippe, zum ersten Mal in seinem Leben hatte er Gewissensbisse bei einem Mädchen. Aber zugleich stachelte ihn dieser Wiederstand an - es war wie sein Bruder gesagt hatte : Er wollte sie haben. Behutsam wiederholte er seine Frage, diesmal jedoch in seinem beherrscht-flirtendem Tonfall :
"Hey, ist alles in Ordnung mit dir?"
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyDo Okt 13, 2011 9:28 am

Leila reagierte zunächst nicht, dann, als Masao mit der Hand vor ihrem Gesicht rumfurchtelte, schlug Leila, ohne den Gesichtsausdruck verändert zu haben, oder gar den Blick zu heben, Masaos Hand schwach weg und versteckte die eigene Hand schnell wieder verkrampft hinter ihrem Rücken. "T-Tut mir leid" Ja, es war eine Reflexreaktion , dass sie bei männlicher Nähe sogleich abwehrende Bewegungen oder Haltungen annahm.
Langsam schwand der Schleier von den Augen des Mädchens und ihr Blickfeld war gereinigt von schwarzen Flecken und Déjà-Vu-Effekten. Als Masao jedoch seine Frage in einem Ton wiederholte, der Leila den Ekel ins Gesicht schrieb, war die Blonde drauf und dran einfach aufzustehen und davonzurennen. Irgendwohin, wo ihre Mutter sie nicht nochmals in die Schule stecken konnte. "Ich will nicht drüber sprechen.", diktierte sie also nochmals, einen wütenden Blick auf den Boden gerichtet, die Fäuste unter dem Tisch geballt und einem scharfen Ton. Er sollte sich einfach eine andere suchen, die er damit belästigen konnte, sinnlose Fragen zu stellen, die ihm Zeit verschafften, um über ihre Psyche zu spekulieren und letztlich zu versuchen sich an sie ranzuschmeißen. Vor allem sollte ihr Blickfeld von widerlichen Menschen, die sich Männer nannten, einfach befreit werden. Mordgedanken hatte sie nicht zu knapp und mit jeder Annährung eines Mannes, wurde sie schlimmer und schlimmer. All die Perverslinge zu beseitigen, so zu quälen, wie sie es auch mit anderen Menschen taten, Leilas einziger Wunsch. "Gib dir keine Mühe, ich bin ein hoffnungsloser Fall, der keineswegs daran interessiert ist über irgendetwas mit irgendwem zu reden, deshalb kannst du dich lieber mit den leichten Opfern abgeben und mich zufrieden lassen.", es tat gut so etwas über die Lippen zu bringen, sich zu überwinden und keine Rücksicht auf die Gefühle des Gegenübers zu nehmen. Er war ein Kerl, das war der Grund. Sie hatte ihm nicht einmal ins Gesicht gesehen, war seinem Blick geübt ausgewichen, als er sich zu ihr gedreht hatte und kniff nun fest die Augen zusammen, um nicht die Beherrschung zu verlieren.


Zuletzt von Lee am Mi Nov 30, 2011 7:09 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptySa Okt 29, 2011 10:07 am

Als sie seine Hand wegschlug, kam Masao nicht umhin, zusammenzuzucken. Ihre Haut war eiskalt. Er wunderte sich, dass sie nicht die ganze Zeit am zittern war. Etwas verwundert betrachtete er seine Hand. Es war noch selten vorgekommen, dass die erste Berührung eines Mädchens an ihn ein Schlag war. Aber sie war auch kein einfaches Mädchen, was man sich mit einem Augenzwinkern holte und ebenso wieder fallen lies, so viel hatte er zumindest bisher verstanden. Sie zog ihre Hand wahnsinnig schnell wieder unter den Tisch zurück. Irgendwie nahm er es ja schon persönlich, dass sie selbst ihn so vehement abwies. Mit einer unterbewussten Geste fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare. Sie starrte auf den Tisch, und schien auch nicht bereit, so schnell wieder aufzusehen. Viel deutlicher hätte sie ihm nicht signalisieren können, dass das Gespräch zu Ende war. Dieses Gespräch zumindest. So schnell würde er nicht aufgeben. Er bedachte sie noch mit einem Lächeln, dann stand er auf und ging mit lockeren Schritten zu dem Mädchen, dass die Sitznachbarin von Leila war. Sie war gefangen in einem Kreis von Mädchen, aber es war nicht schwer sie daraus zu isolieren. Bald standen sie zu zweit in der Ecke des Klassenraums. Masao begann mit ein wenig belanglosem Smalltalk, während er seinen Charme spielen lies. Sie hing an seinen Lippen, wie sie es immer taten. Er tat so, als würde er vollkommen gedankenlos an einer Strähne ihres Haares spielen, und heuchelte Interesse an dem, was sie in leicht stockenden Worten erzählte. Als er ganz sicher war, dass er sie soweit hatte, dass sie ihm jeden Wunsch erfüllen würde, beugte er sich vor und flüsterte ihr sein Anliegen ins Ohr. Sie nickte eifrig, und Masao lächelte.
Als es zur nächsten Stunde klingelte, nahm das Mädchen, was eigentlich neben Leila saß, ihre Sachen und setzte sich an Masao's Platz. Masao dagegen ließ sich auf den nun freien Platz neben Leila fallen. Kurz bevor der Lehrer eintrat und mit einem bellenden Kommando zur Begrüßung aufferderte, sagte er, leicht zu Leila gewandt, sie aber nicht direkt ansehend, mit einem Grinsen:
"Auf eine gute Sitznachbarschaft, Zangara-san."
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptySa Okt 29, 2011 11:13 am

Kaum hatte Masao sich neben Leila auf den Platz fallen lassen, riss Leila zum ersten Mal seit des Gesprächs wieder den Kopf hoch und starrte ihn fassungslos an.
Was wollte er bloß von ihr? Konnte er sie nicht einfach in Frieden lassen und ihr diese unseglichen Qualen der Erinnerungen an den Überfall ersparen?
Die Blonde holte tief Luft, wollte etwas sagen, blieb aber sprachlos dort sitzen und durchbohrte ihn mit einem verwirrten Blick.
"Warum tust du das, merkst du nicht, dass es mir dadurch nur noch schlechter geht?" Sie schüttelte kaum merkbar den Kopf, um die düsteren Gedanken aus dem Kopf zu bekommen. "Macht dir das Spaß?", Leila macht eine Atempause, kniff die Augen zusammen um sich auf ihren Text konzentrieren zu können. "Du hast sie eiskalt ausgenutzt, um dich hier hin zu setzen und abgewiesen zu werden, was hast du davon?" Sie seufzte, griff nach ihrer Schultasche und kramte nach ihrem nächsten Schulheft, welches sie auf ihrem Tisch platzierte, die Arme darauf verschränkte und das Gesicht darin vergrub, um seinem Anblick zu entkommen. Hier war es schön. Fernab von dem Klassenzimmer, weg von all den rücksichtslosen Blicken, Menschen und dem unerträglichen Getuschel hinterrücks. Der rythmische Schritt ihres nächsten Lehrers brauste an Leila vorbei, hinterließ einen Luftzug und plötzlich landete eine Hand auf Leilas Schulter und übte Druck aus. "Aufwachen!", ertönte die strenge Stimme ihres meist gehassten Lehrers, der die Blonde zusammenfahren ließ. Sie sprang augenblicklich vom Stuhl auf und drehte dem grauhaarigen, faltigen Mann den Rücken zu. Einen Lehrer zu schlagen war vermutlich keine so gute Idee und selbst wenn Leila bisher in solchen Konfrontationssituationen immer die Beherrschung verloren hatte, musste sie sich eingestehen, dass sie sich im Augenblick gut unter Kontrolle hatte. Nur ein gepresstes "Fassen Sie mich nicht an", konnte das Mädchen vorläufig nicht unterdrücken. Ein weiteres wütendes Genuschel von Seiten des Lehrers und dann schritt er von Dannen dorthin, wo er hoffentlich bleiben würde, zur Tafel. Nur etwas zittrig konnte Leila sich wieder setzen und das Heft aufschlagen. Die Miene ihres Kugelschreibers krazte sie gedankenverloren in das Blatt hinein und ließ dabei ein wirres Gekritzel entstehen. Es war das, was sie fortan wohl immer im Unterricht tun würde. So tun, als sei sie geistig anwesend, dabei war sie es nur körperlich.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptySo Okt 30, 2011 12:08 am

Eins seiner Ziele hatte Masao für heute erreicht : Als er sich neben die hübsche Blonde fallen ließ, richtete sie zum ersten Mal den Blick auf ihn, und wirklich auf ihn. Es war zwar ein verwirrter, verängstigter Blick, aber immerhin einer, der direkt an ihn gerichtet war. Während sie sprach, ließ er wiederum seinen Blick nicht einmal von ihrem Gesicht weichen. Als sie geendet hatte und drauf und dran war, jenen Schutzwall wieder um sich zu ziehen, sagte er noch leise :
"Leidest du denn mehr, wenn ich hier sitze, und wenigstens versuchen will, deine Geschichte und deine Angst zu verstehen, oder wenn hier jemand sitzt, den nur interessiert, wann du wieder 'normal' sein wirst ?"
Er erwartete keine Antwort, nicht wirklich. Als der Lehrer zu ihrem Tisch kam, und Leila ansprach, sah er auf ihren Rücken. Ihren schmalen Rücken, der in purer Angst zitterte. Angst vor diesem Mann, dem sie eigentlich sollte vertrauen können. In Masao wallte eine ihm vollkommen unbekannte Gefühlsregung auf. Der Drang, sie in den Arm zu nehmen, sich zwischen sie und alles was ihr Angst machte zu schieben, sie zu beschützen. Es verblüffte ihn so sehr, dass er seine Chance, bei ihr zu punkten, indem er sie in Schutz nahm, völlig verpasste. Während sie kritzelte, blickte er nachdenklich auf ihr Blatt. Dann, mit einem leisen Seufzer, zog er seinen Block hervor, und begann mit seiner für einen Jungen untypisch sauberen und eleganten Handschrift zu schreiben.

>> Hey Zangara-san!
So wirst du im Unterricht aber nicht weit kommen ;D Wenn du willst, stehe ich dir jederzeit für Nachhilfe zur Verfügung (;
Aber mal was anderes : So musst du mich weder ansehen, noch direkt mit mir reden. Du musst einfach nur schreiben. Also, ich würde deine Geschichte gerne noch mal von dir selbst hören. Die anderen neigen so dazu, verfälschte Versionen zu berichten.
Masao. <<


Vorsichtig trennte er das Blatt heraus, und schob es zu ihr hinüber, darauf bedacht, seine Hand nicht zu weit nach ihr auszustrecken. Sie würde Arbeit werden. Sie würde eine Herausforderung werden. Während er sich zurücklehnte, und auf eine Antwort ihrerseits wartend dem Lehrer lauschte, huschte ein kurzes, Vorfreudiges Grinsen über sein Gesicht. Er würde doch eh gewinnen - so war es immer.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptySo Okt 30, 2011 1:03 am

Der hinübergeschobene Brief blieb unberührt an seinem Platz liegen. Nicht mal öffnen wollte Leila ihn, sondern am liebsten greifen, zerknüllen und dem Lehrer in die Arme schmeißen. Etwas ähnliches tat sie dann auch. Mit dem Zeigefinger, bedacht auf möglichst wenig Kontakt mit dem Stück Papier, schob sie den wertlosen Gegenstand beiseite unter ihr Federmäppchen. Verpfeifen würde sie Masao erst, wenn er noch aufdringlicher werden würde. "Kapierst dus einfach nicht, oder was ist dein Problem? Lass mich einfach zufrieden und setz dich bitte in der nächsten Stunde wieder auf deinen eigenen Platz, wenn dir so viel daran gelegen ist, dass ich mich wohler fühle." Es war das erste Mal, dass die Blonde aufmüpfig wurde, Ärger in ihrer Stimme mitschwang und ihre Lippen sich aus reinster Wut zu einem schmalen Strich formten, nachdem sie dies ausgesprochen hatte. Wenn er den Geschichten anderer nicht glauben wollte, dann sollte er es einfach lassen und sich nicht weiter damit rumquälen, irgendwas über sie zu erfahren. Die Ansprache ihres Lehrers ertönte wie eine Hintergrundmelodie in ihren wüsten Gedanken, denn die sekündliche Berührung, die sie über sich hatte ergehen lassen müssen, brachte ein weiteres Mal Bilder mit sich. Der Druck auf ihren Stift wurde stärker und die Seite wellte sich an einigen Stellen bereits, an denen Leila besonders feste aufgedrückt hatte, da ihre Konzentration von Dannen zog. Doch noch bevor das Heft bleibende Schäden davon tragen konnte, gewann das Mädchen wieder ihre Fassung und schielte verstohlen auf den Brief. Nicht, weil es sie interessierte, was er geschrieben hatte, sondern um mehr über seine Absichten zu erfahren. Sie biss sich auf die Lippe, griff nach dem Brief und faltete ihn demonstrativ auseinander, um die Aufmerksamkeit des Lehrers zu gewinnen, der sogleich mit einem wütend hochroten Kopf auf sie zustürmte und ihn ihr entriss, sodass sie sich an den Kanten des Blattes schnitt. Zumindest hatte sie überfliegen können, was darin gestanden hatte und wusste jetzt, dass Masao wirklich einer von den Aufreißerkerlen war. 'Nachhilfe'...das sagte ja schon alles. Der Lehrer las die saubere Schrift Masaos aufmerksam durch und verdrehte die Augen. "Genug geflirtet, NACHSITZEN!" Das war beim besten Willen nicht Leilas Absicht gewesen, aber dennoch, das hatte er nun davon.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptySo Okt 30, 2011 1:39 am

Masao musste sich ein lautes, genervtes Schnauben verkneifen, als sie seinen Brief beiseite schob. So stur musste man erst mal sein. Er wollte grade zu einem weiteren Zettel ansetzen, als sie ihn ansprach. Er sollte sich wieder an seinen alten Platz zurücksetzen ? Keine Chance. Bisher hatte noch jedes Mädchen fürher oder später entdeckt, was sie an ihm hatte. Er grinste. Aber nicht mehr lange. Denn mit einem Mal faltete sie seinen Brief doch noch auf, allerdings so offensichtlich, dass es nur darauf hinauslaufen konnte, dass der Lehrer sie sah. Dieser stürmte auch sogleich wie ein gereizter Bulle herbei, und riss ihr den Brief aus der Hand. Er überflog ihn, und knüllte ihn dann in einer Hand zusammen, und verpasste ihnen eine Stunde nachsitzen.
"Nach der letzten Stunde sind sie beide hier! Ja, richtig gehört, sie alle beide! Und bringen sie ihre Sachen mit. Sie werden ein Protokoll der gesamten Doppelstunden anfertigen!"
Mit diesen Worten drehte er sich wieder zur Tafel, um seinen Unterricht fortzuführen. Masao seufzte. Wurde wohl doch nichts mit dem schnell nach Hause kommen heute. Unter dem Tisch zog er sein Handy heraus und schilderte seinem Bruder die Misere.

>> Hey Yu! Ich muss nach Schulschluss nachsitzen, die kleine hat mich beim Briefchenschreiben verpfiffen (-.-). Fahrt einfach schon mal los, ich nutze dann die Gelegenheit, um sie nach Hause oder zumindest zur Bahn oder so zu bringen. Sag Mutter, ich esse unterwegs.
Masao. <<


Nur kurze Zeit später zeigte ihm ein Vibrieren in seiner Hosentasche, dass Yukio ihm geantwortet hatte. Die Brüder waren es gewohnt, im Unterricht SMS auszutauschen, ohne dass der Lehrer etwas mitbekam.

>> Oah, was für ein Scheizz (>_<) Ich werd auch Ryo Bescheid sagen ... wenn's ihn denn kümmert. Gambatte, Brüderchen! <<

Am Stundenende schob Masao seine Sachen in die Tasche und drehte sich zu Leila.
"Wir haben noch eine Pause, bevor wir zu dem alten Sack müssen. Dafür, dass du mich so hinterlistig verpfiffen hast, schuldest du mir jetzt aber mindestens, dass ich dich auf irgendetwas einladen darf."
Um sie herum strömten die Scharen plappernder Schüler zum Ausgang und nach Hause. Nur sie beide standen still da, Leila wie immer mit gesenktem Kopf, Masao lässig mit den Händen in der Taschen und dem Rucksack über der Schulter.
"Also ?"
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptySo Okt 30, 2011 2:00 am

Langsam fragte sie sich, was sie noch tun müsste, damit er nicht mehr nerven würde.
Das Mädchen hatte allmählig genug davon, griff nach ihrer Tasche und ging wortlos an Masao vorbei auf den Pausenhof, wo sie sich auf eine Bank fallen ließ und ihrer Mutter einen Anruf gnädigte, um Bescheid zu geben, dass sie nachsitzen musste. "Leila, das kann so nicht weitergehen mit dir! Du kannst dich nicht gegen die Regeln der Schule stellen nur weil.." Die Blonde drückte entnervt auf den roten Knopf und schmiss ihr Handy so weit es ging in ein Gebüsch, wo es sturm zu klingeln begann. Heute traf es sie echt von allen Seiten. Der Lehrer, der übertrieben aufdringliche Masao, ihre Mutter, das Nachsitzen, obwohl sie eigentlich nur Masao hatte von ihr fern halten wollen. Ein Wegsetzen hätte doch auch gereicht, wieso gleich Nachsitzen für beide?
Die Blonde seufzte, platzierte ihre Tasche am Ende der Bank und legte ihren Kopf darauf, die Beine ausgestreckt zum anderen Ende der Bank um sicherzuegehen, dass ihre lästiger Mitschüler nicht kommen und sich wieder zu ihr meinen setzen zu müssen. Sie schloss die Augen und verdrängte das Dauerklingeln ihres Handys, den Ort an dem sie sich befand und vor allem die bevorstehenden zwei Stunden nachsitzen. Was ihr nicht entging waren die schiefen Blicke unzähliger Schüler, denn obwohl sie die Augen geschlossen hatte, spürte man ihre bohrende Neugier. Einige Schülerinnen quatschten sie halbherzig an, doch Leila nuschelte immer nur ein kaum hörbares "Verschwindet" und war dann wieder allein. Zum Glück. Dass Masao ihr folgen würde, lag eigentlich auf der Hand, doch sie versuchte gar nicht erst einen Gedanken daran zu verschwänden, was er sich dieses Mal einfallen lassen würde. (8D)
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptySa Nov 05, 2011 1:14 am

Mit einem leichten Grinsen im Gesicht betrachtete Masao die auf der Bank liegende Leila. Das Handy von ihr klingelte noch immer im Gebüsch, und die drückende Hitze machte das Atmen schwer. Leise, ganz leise schlich sich Masao um die Bank herum, und hob das Handy just in dem Moment auf, als es aufhörte zu klingeln. Er drückte kurz auf den Tasten herum, um den Ton auszuschalten, dann steckte er es in seine Tasche. In einer fließenden Bewegung erhob er sich, und ging zu Leila zurück. Sie hatte ihre Augen noch immer geschlossen. Einen kurzen Moment fragte Masao sich, ob sie wohl schlief. Dann verwarf er den Gedanken. Hier waren viel zu viele Männer unterwegs, vor denen sie sich in Acht nahm, dass sie es sich nicht leisten würde, hier zu schlafen. Männer ... wie er. Er seufzte lautlos, und beugte sich über sie. Mit leiser, rauer Stimme flüsterte er fast direkt in ihr Ohr :
"Füße von der Bank. Erstens gehört sich das nicht, zweitens will ich auch hier sitzen."
Während er darauf wartete, dass sie hochschrak, und sich innerlich darauf gefasst machte, einem Schlag ihrerseits ausweichen zu müssen, starrten einige der vorbeilaufenden Nachzügler das ungleiche Paar an. Masao war noch nicht lange hier an der Schule, hatte sich aber schon den Rang eines beliebten Frauenschwarms erarbeitet. Leila war ebenfalls unglaublich beliebt gewesen - allerdings wusste jetzt alles und jeder von ihrem 'Unfall', was einigen auch Angst vor ihr einjagte. Die feuchte Hitze war schon vor kurzem durch die leichte Sommeruniform gedrungen, die im Moment hier in der Schule getragen wurde. Jede einzelne Bewegung brachte einen ins Schwitzen. Es war genau die Sorte von Wetter, die man am allerbesten mit einem eisgekühlten Drink am Pool in angenehmer Gesellschaft verbrachte. All dies schoss Masao durch den Kopf, während er auf Leila hinabsah.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptySa Nov 05, 2011 2:36 am

Leilas Hände fuhren unter die Ränderkanten der Bank und krallten sich dort fest. Es war das Zeichen von Unterdrückung Masao nicht ins Gesicht zu schlagen und ihm einen Zahn auszuhauen. Sonst rührte sie sich zunächst nicht, atmete schließlich aber tief durch und zog die Beine ein Stück an, sodass Masao sich setzen konnte.
Auch sie hievte sich auf, um im Notfall schneller wegrennen zu können. "Was willst du schon wieder? Ich möchte allein sein, kapierst du das nicht? Setz dich einfach auf ne freie Bank." Die Nerven des Mädchens lagen blank. Was auch immer er sich einbildete, sie hasste den Kerl mehr und mehr. Seine Rücksichtlosigkeit wurde beinahe schon so lästig, dass sie drauf und dran war sich für eine andere Klasse anzumelden. Nur weg von ihm. Sie rutschte ganz ans Ende der Bank und faltete die Hände in ihrem Schoß, eine weitere Sicherheitsmaßnahme ihm gegenüber. Wie großzügig sie doch mit ihm war. Eigentlich sollte sie ihm wirklich eine verpassen. Die stickige Luft trug ebenfalls nicht zu guter Laune bei. Ganz im Gegenteil, sie machte sie zunehmend aggressiv.
Diese Wetterlage hatte auch bei dem Überfall geherrscht. Vielleicht löste sie in Männern das starke Bedürfnis aus irgendetwas kriminelles zu tun. Was auch immer es war, Erinnerungen quälten die Blonde und die umherlaufenden Männer, die sie teilweise beinahe lüsternd anstarrten machten das Ganze nicht wirklich besser.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptySo Nov 06, 2011 1:44 am

Mit einem Stöhnen ließ Masao sich auf den nun frei gewordenen Platz auf der Bank fallen. Dann nahm er eins der beiden gekühlten Getränke, die er aus der Cafeteria mitgenommen hatte und drückte es ihr in die Hand.
"Du siehst aus, als wäre dir warm."
Er lehnte sich zurück, den Kopf in den Nacken gelegt und auf die vorüberziehenden Wolken starrend. Er sah sie nicht an, während er redete.
"Du hälst dich immer so verkrampft und wachsam. Ist ja nun nicht so, als ob ich gleich über dich herfallen würde. du hast schlechte Erfahrungen mit ein paar Männern gemacht, gut. Aber wer sagt dir, dass wir alle gleich sind ? Es kann doch auch sein, dass ich ein total lieber Kerl bin, der dir nichts böses will."
Als er den Blick auf sie richtete, bemerkte er ihre gesteigerte Unruhe, die nicht nur von seiner Anwesenheit herrührte. Ihre huschenden, unsicheren Blicke hefteten sich an die männlichen Schüler, die sie unverhohlen begierig ansahen. Einen kurzen Moment gestattete Masao sich einen Blick aus ihrer Perspektive, während Leila grade nicht zu ihm sah.
Ja, sie hatte wirklich einen tollen Körper. Die meisten Mädchen hungerten sich auf irgendwelche 'Idealfiguren' herunter, und versuchten krampfhaft, sich schön zu machen. Leila versuchte das nicht, sie war nicht hier, um den Männern zu gefallen. Und gerade das gab ihr eine ganz andere Art von Schönheit. In seinem Kopf glomm das Bild einer geschminkten, fröhlichen und hübsch gemachten Leila auf. Das Bild war beinahe noch umwerfender. Ja, sie war schön. Von ihrem Körper mal ganz zu schweigen. Als das nächste Bild begann, sich in seinem Kopf zu formen, unterdrückte er es energisch. Das hier war ganz sicher nicht der Moment, um sie sich nackt vorzustellen.
Sein ganzes Kopfkino hatte nicht länger als eine Sekunde gedauert. Dann traf er eine Entscheidung. Er rutschte näher an sie heran und legte auf der Lehne der Bank einen Arm um sie, darauf bedacht, keinerlei Körperkontakt zwischen ihnen herzustellen. Er wusste, sie würde sich gleich wieder wehren, also zischte er ihr zu :
"Halt still, ich will dir helfen!"
Tatsächlich, als die anderen Männer auf dem Schulhof diese Geste Masao's sahen, wandten sie schnell ihre Blicke ab. Somit hatte er sein Ziel erreicht.
Er hoffte, dass er sie auf eine hilfsbereite und beschützerische Art bekommen würde. Oder zumindest etwas näher an sie herankommen würde.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptySo Nov 06, 2011 2:07 am

Leila griff schweigend nach dem Getränk, beobachtete dennoch aufmerksam die Art von Menschen, die sie am meisten verhasste. Sein wirres Gerede, dass sie sich nicht so anstellen solle und er wahrscheinlich ganz nett sein könne, schwebte unbeachtet an ihren Ohren vorbei und verhallte irgendwo im Nirgendwo, was gut für Leilas Nerven und ebenso gut für Masaos Gesicht war, der sich spätestens bei diesem Satz definitiv eine Ohrfeige eingehandelt hätte, die wieder einmal ihrem Abwehrmechanismus alle Ehre machte. Nur ein kleiner Teil seines Gesprochenen blieb haften. "Aber wer sagt dir, dass alle gleich sind?" Wahrhaftig, wer sagte ihr das? Die männliche Körpersprache? Die Art sie anzugaffen, obwohl sie nur auf einer Bank auf dem Schulhof lag und ihre Ruhe haben wollte? Der ständige Versuch nach Körperkontakt in egal welcher Situation? All diese Dinge kreisten in Leilas Kopf. Möglich, dass sie ein verstörtes Bild abgab, blöd allerdings war sie nicht um zu bemerken, wie sich die männlichen Wesen dieses Planeten einfach darauf aufgeilten einer Frau auf den Po zu schauen, am liebsten sogar noch einen Blick in ihren Ausschnitt zu werfen, wenn dieser auch nur einmal zu tief geraten war. Menschliches Versagen oder doch eher die Begierde sich das zu nehmen, was Mann haben wollte? Wie oft hatte sie sich damit auseinandergesetzt, wie oft hatte sie versucht sich auszureden, dass alle Männer gleich waren und sah dann wieder das Elend des Lüsterns in den Augen der abscheulichsten Geschöpfe auf dieser Welt ... nein, dieses Universums.
Plötzlich rutschte Masao näher an sie heran, legte den Arm beinahe um sie, erdrückte sie in ihrer Freiheit und klaute ihr rücksichtslos den Moment der Ruhe, der gerade eingekehrt war. Sie rutschte etwas von ihm weg, starrte ihn wütend an. "Sag mal, was kapierst du nicht? Ich will deine Hilfe nicht. Du wartest doch nur darauf, dass ich nachgebe und du mich wohlmöglich sogar noch flachlegen kannst. Sieh dich doch an." Die Blonde musterte ihn eine Weile, senkte dann den Blick und seufzte. "Du hast da hinten genug Weiber stehen, bei denen du leichter deine Masche abziehen kannst." Sie griff nach ihrer Tasche, war drauf und dran zu gehen, bleib aber, als einer ihrer früheren Kerle auf sie zukam und schief grinste. Sofort schmiss Leila die Tasche auf den Boden, lehnte sich an die Rückenlehne der Bank und rutschte wieder näher zu Masao heran. Selbst wenn sie die Nähe eines Mannes Stück für Stück an einer Mauer der Angst zermschmetterte, besser, als von ihrem Exfreund angegrabscht zu werden. Der gutaussehende, braungebrannte Typ kam vor den beiden zum Stehen und beäugte Leila. Er versteckte es nicht, dass sein Blick ihren Hals hinab, über den Ausschnitt zu ihren Beinen und wieder herauf wanderte. Die Blonde hielt verkrampft die Luft an, hoffte, dass er verschwinden würde und sie dann auch davonlaufen konnte.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyMo Nov 07, 2011 1:16 am

Leila rutschte sofort wieder von ihm ab und sagte etwas von 'sie wolle seine Hilfe nicht'. Außerdem, dass er doch eh nur darauf aus war, sie flachzulegen. Nun, wo sie recht hatte hatte sie recht. Aber er würde niemals so dumm sein und ihr das sagen - zumindest nicht, bevor er es geschafft hatte. Als sie anfing von den anderen zu reden, die wirklich da hinten standen und sich nach auch nur einem Blick von ihm verzehrten, bot sie ihm eine perfekte Vorlage für irgendeinen schnulzigen Spruch àla 'Ich will nur dich' oder ähnliches - wenn er nicht schon längst begriffen hätte, dass er damit nicht bei ihr landen würde. Stattdessen beugte er sich leicht vor, und schaute ihr mit dem ehrlichsten und offensten Blick, den er zustande brachte, in die Augen, während er sagte :
"Die sind alle langweilig, nichts weiter als ein willenloser Haufen, die sich vom äußeren täuschen lassen. Du bist viel ... anziehender."
Er gab seiner Stimme diesen rauchigen, leidenschaftlichen Klang, die jedes andere Mädchen vermutlich zum Niederknien sexy gefunden hätte - aber er hatte da so seine Zweifel, ob das bei Leila genauso sein würde. Er zog sich auch recht schnell wieder zurück, um sie nicht zuuuu sehr zu bedrängen. Als der Typ auf die Bank der beiden zukam, runzelte Masao die Stirn. Was wollte der denn ? Tatsache war, dass Leila sehr auf ihn reagierte, sogar so sehr, dass sie aus freien Stücken näher an ihn heranrutschte. Auch Masao entging der musternde Blick des Jungen nicht. Als sich die Augen der beiden Jungen trafen, war die Spannung in der Luft beinahe mit Händen zu greifen. Aus irgendeinem Grund hatte Leila nahezu Angst vor diesem Typen.
Die ideale Chance sie zu beschützen. Arrogant grinste Masao seinen Gegenüber an.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyMo Nov 07, 2011 8:54 am

"Na, ist das dein neuer Macker, Leila?", lachte der Junge in einem höhnischen Tonfall und hob die Augenbrauen, als er Masaos Blick sah. Ihren Namen hauchte er lustvoll hinterher. die Blonde in den Armen Masaos schwieg bedrückt und atmete weiterhin nicht ein, bis ihr Ex sich zu ihr hinabbeugte und eine ihrer Strähnen zwischen den Fingern aufrollte und sein Atem an Leilas Lippen brach. Ihr Blick verfinsterte sich von wachsender Angst zu purem Hass, der in ihren Augen zu flackern begann, dennoch war sie durch die Geste Toshis - ihres mit Abstand unfreundlichsten Exs - und seine Nähe wie gelähmt. Sie versuchte sich zu bewegen, brachte es aber nicht fertig. Lediglich das Gesicht konnte sie schmerzverzerrt von ihm wegdrehen und dabei flach zu atmen beginnen. Anstatt sie in Frieden zu lassen lachte Toshi sie erneut an und bückte sich wieder ein Stück tiefer hinab, sodass er sich mit einer Hand auf ihrem Oberschenkel abstützen konnte. Die Blonde schluckte, starrte Masao fest in die Augen und formte mit ihren Lippen etwas wie "Bitte".
Ihr war zwar bewusst, dass er im Grunde keine anderen Absichten hatte, aber letzten Endes war er wenigstens nicht so direkt wie Toshi, unter dessen Berührung Leila erstarrte. Die Gesichtsfarbe entwich dem Mädchen mehr und mehr und auch ihre Lippen waren nicht mehr rosé, sondern in einem kühlen Lilaton gefärbt. Dass ihre Zähne noch nicht zu klappern begonnen hatten, war beinahe schon ein Wunder. Das einzige, was sie jetzt noch sicher wusste war, dass Masao die Situation nicht esskalieren lassen würde. Um bei ihr zu punkten, würde er helfen, sie aus den Ketten befreien, in die Toshi sie unbewusst legte.
Das Herz des Mädchens stolperte ein paar Mal, während sie angestrengt in Masaos Augen sah und rannte dann blitzschnell weiter. Solange er nicht handelte, würde sich ihr Zustand wohl kaum verbessern. Eine Hand umklammerte verzweifelt das Handgelenk Masaos, sie andere krallte sich mit den Fingernägeln in das Holz der Bank, sodass es splitterte und in ihre Finger stach. Kein Schmerz verglichen mit dem, was in ihr vorging.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyDi Nov 08, 2011 1:54 am

Der Junge ignorierte Masao vollkommen. Stattdessen beugte er sich vor, und spielte mit einer Strähne von Leila's Haaren, während er versuchte sie so viel es ging anzufassen. Leichte Verachtung wallte in Masao hoch. So näherte man sich doch keinem Mädchen. War der Kerl dumm ? Doch plötzlich veränderte sich etwas mit Leila drastisch. Ihr Griff um Masao's Handgelenk wurde schmerzhaft stark, und sie sah ihn an. Das erste Mal seit sie sich begegnet waren sah sie ihm direkt in die Augen. Und der Ausdruck darin raubte Masao für einen Moment den Atem. Hass, Panik und Verzweiflung lieferten sich einen erbitterten Kampf darum, wer den größten Schatten in ihrem Herzen werfen durfte. Nicht ein Funken Freude oder ein anderes positives Gefühl war in ihren Augen zu erkennen. Und dann hörte er, was sie sagte. "Bitte."
Ihr verzweifelte Hilflosigkeit berührte etwas in ihm, was er nicht für möglich gehalten hätte. Alle die Ziele, sie auf seine übliche Art um den Finger zu wickeln und zu erobern, waren mit einem Mal weggewischt. In diesem Moment wollte er sie von sich aus um jeden Preis beschützen.
Das tat er auch. Mit einem gezielten Schlag beförderte er den aufdringlichen Kerl von Leila's Schoß, dass der ein paar Schritte rückwärts stolperte. Masao blieb sitzen und sah zu dem Typen.
"Du hast kein Recht sie so anzufassen, nicht mehr. Ich will und werde nicht behaupten, dass ich dieses Recht jetzt hätte, aber ich werde nicht zulassen, dass sie wegen Typen wie dir verletzt wird. Du bist es nicht einmal würdig, ein Ärgernis für sie zu sein."
In Masao's Augen lag in dem Moment als er sprach etwas raubtierhaftes, was den Anderen unwillkürlich zurückzucken ließ. Er fluchte noch einmal in Masao's Richtung, dann machte er sich davon. Masao wandte sich zu Leila und löste sanft ihre verkrampften Finger. Dann nahm er sie in den Arm, ganz leicht nur, und strich ihr vorsichtig mit einer Hand über den Rücken, um sie zu trösten. Die Geste hatte so etwas sanftes und ruhiges, dass Masao über sich selbst erschrak. Plötzlich huschte ein fast entsetzter Ausdruck über sein Gesicht, und er zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt. Mit einem Ruck stand er auf und ging. Über die Schulter, bemüht sie sein Gesicht nicht sehen zu lassen, sagte er :
"Ich muss noch schnell was erledigen. Wir sehen uns gleich beim Nachsitzen."
Im Gebäude lief Masao schnurstracks zur Männertoilette und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Als er das Gefühl hatte, wieder beieinander zu sein, blickte er wieder hoch, in sein tropfendes Gesicht im Spiegel.
Was zur Hölle.
Hatte er das eben ERNST gemeint ?!
Er schüttelte den Kopf, dass seine Haare wild umherflogen. Das Gefühl von eben war schon fast wieder vergessen, er war wieder der ganz normale Masao. So schob er auch die Tür zum Nachsitzen auf.
Nichts als eine verblassende Erinnerung.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyDi Nov 08, 2011 5:20 am

An Leila waren Masaos Künste, ihren Exfreund zu verjagen, wie in einem schlechten Film vorbei geflogen. Umarmen lassen hatte sie sich, was zusätzlich zeigte, wie geistesabwesend das blonde Mädchen bei Zeiten gewesen war. Die sanfte Geste, die sie für gewöhnlich hätte zurückschrecken lassen müssen, hatte Leila breitwillig über sich ergehen lassen, dabei ins Nichts gestarrt und war von wütenden Blicken anderer Mädchen, die neidisch auf Leilas Situation waren und Jungen, die sich gern an Masaos Stelle befunden hätten, durchbohrt. Es war ein Film wie jeder andere ihrer Tagträume, jedoch ohne die Szene, in der ihr die Täter des Überfalls begneten, sondern einer, in dem sie behutsam geschützt wurde.
Plötzlich riss Masao sich los. Leilas Hände hatten schwach in ihrem Schoß verweilt, da gelegen, als seien sie nicht ihre eigegen. Sogar ihre Finger, die Masaos Handgelenk umkrammert hatten, waren noch geformt wie ihr Gegenüber sie abgelöst hatte. Zu erschöpft war das Mädchen gewesen sich zu rühren, seine Umarmung zu realisieren und gar davonzulaufen. Der Junge sprang auf und ging, doch die Blonde brachte es nicht fertig sich zu rühren. In ihrem Kopf kreisten tausend Gedanken. Gedanken, die sie sich zuvor nicht gemacht hatte. Tatsächlich drehten sich ein paar Gedanken um Masaos Rettung. Darum, dass er plötzlich gegangen war und sie sich ernsthaft sorgte, etwas Falsches getan zu haben. Andererseits begann ihr Körper zu zittern, das Gefühl kehrte in ihre Hände zurück und ihr Rücken, die Stelle an der Masao sie berührt hatte, brannte wie ein loderndes Feuer auf ihrer Haut. Toshi hinterließ andere Spuren. Spuren auf ihrer Seele. Unbändigen Hass, der erneut in ihr aufkochte, als sie das Geschehene Revu passieren ließ. Ihr Blick schweifte gedankenverloren über den sich leerenden Schulhof, bis er sich auf eine große Wanduhr heftete und Leila in Auffuhr versetzte. Zeit zu gehen.
Das Mädchen sprang auf, ging zwei Schritte, machte Kehrt und griff nach der vergessenen Tasche. Dann eilte sie erneut in Richtung Schulgebäude, wo sie abgehetzt die Klassenzimmertür aufriss und sich erleichtert auf einen Stuhl fallen ließ, als sie sah, dass der Lehrer noch nicht eingetroffen war. Masao saß an ihrem Nachbartisch, doch die erdrückende Stille ließ Leila schlucken und selbst den Dank im Hals stecken bleiben. Sie schwieg wieder einmal.
Der Lehrer traf ein, schleppte eine Duftwolke seines frisch aufgesprühten Aftershaves hinter sich her und hinterließ bei Leila eine undefinierbar, atemlos werdende Nervosität und das Bedürfnis einfach zu gehen, da sie sich ohnehin unbedeutend und wie ein Produkt der männlichen Intolleranz und des weit verbreiteten Egozentrismusses fühlte. Was also sollte sie noch hier in einem Raum mit zwei Männern?
Wenigstens dieses eine Mal sah man ihr ihre Angst nicht an. Sie saß stillschweigend dort. Wartete auf Befehle. Auf Konsequenzen für ihr unangebrachtes Verhalten im Unterricht.
Er Lehrer räusperte sich, dann begann er mit seiner Ansprache: "So, ihr seid heute hier, weil ihr euch derart unangemessen in meinem Unterricht präsentiert habt. Will irgendwer was dazu sagen?" Eiskalte Blicke trafen auf die beiden Schüler, bis er fort fuhr, "ich werde diesbezüglich zusätzlich eure Eltern zu einem Gespräch laden." Mein Gott, es war nur ein läppischer Brief, was er sich wieder aufspielt. schoss es der Blonden augenblicklich durch den Kopf und sie war drauf und dran sich bei Masao dafür entschuldigen zu wollen, doch ihm eines Blickes zu würdigen, brachte sie nun beim besten Willen nicht fertig. Jedoch bekannt war der Pädagoge für seine Überempfindlichkeit, was Masao spätestens jetzt wahrscheinlich feststellen musste.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyMo Nov 21, 2011 6:20 am

Als Masao sich beim Nachsitzen niederließ, rasten ihm zwar immer noch die verschiedensten Gedanken durch den Kopf, nach außen hin gab er sich allerdings vollkommen ruhig. Nur kurz zuckte sein Blick zu Leila hinüber, die angesichts der Tatsache, dass sie hier in einem Raum mit zwei Männern festsaß, überraschend gefasst wirkte. Masao überlegte kurz, ob sie genau wie er ihre Gefühle nur hinter einer Maske aus Ruhe verbarg, beschäftigte sich dann aber nicht weiter damit. Im Moment gab es wirklich wichtigeres. Zum Beispiel der Lehrer, der da vor ihm stand, um ihn zu 'bestrafen'. Masao gähnte demonstrativ, und stütze das Kinn auf die Hände, während er leicht gelangweilt den Lehrer ansah. Als dieser endlich anfing zu sprechen, laberte er irgendetwas von wegen 'Ich hole eure Eltern dazu'. Masao konnte nicht verhindern, dass seine linke Augenbraue in die Höhe schnellte. Als ob das seine Eltern interessieren würde - vielmehr, als ob sie sich dafür freinehmen würden. Sie wussten um Masao's enormes Können im schulischen Bereich, und vollkommen egal, was die Lehrer sagten, sie ignorierten es. Aber Leila ... er kannte ihre Eltern nicht, er wusste somit auch nicht, ob das für sie ein Problem darstellte. Er fuhr sich mit einem Seufzer durch die Haare, dann fixierte er den Lehrer.
"Also, wenn ich das richtig sehe, sind wir diejenigen, die hier etwas verbrochen haben. Nicht unsere Eltern. Was also sollen die hier ? Einer der Leitsprüche ihrer Schule ist doch, dass sie ihre Schüler zu Selbstständigkeit erziehen wollen, nicht ? Wie bitte sehr soll das gelingen, wenn sie zu jedem Bisschen gleich die Eltern dazurufen ? Zudem, denken sie nicht, dass sie als qualifizierte Lehrkraft in der Lage sein' sollten, ihren Worten auch ohne Hilfe der Eltern genug Nachdruck zu verschaffen ?"
Mäßig interessiert verfolgte Masao die nun stattfindenden Reaktionen des Lehrers. Zuerst war dieser sprachlos, dann schnappte er nach Luft, lief rot an - man konnte ihm praktisch ansehen, wie es in ihm arbeitet, in dem verzweifelten Versuch, Masao's Argumente zu entkräften. Es gelang ihm nicht. Mit zusammengebissenen Zähnen starrte er Masao an. Dann legten sich die Falten in seiner Stirn plötzlich, und ein fieses Lächeln trat in seine Züge.
"Nun dann, Mister Neunmalklug, wenn du mir diese eine Frage beantwortest, seid ihr BEIDE entlassen - du kannst dann sogar noch etwas mit deiner Hübschen unternehmen!"
Nachdem er Leila einen unübertrieben lüsternen Blick zugeworfen hatte drehte der Lehrer sich um und zeichnete eine Formel an die Tafel, von der er überzeugt war, dass Masao sie nicht würde lösen können. Masao hingegen stand nur auf, die Tasche schon über der Schulter und nickte Leila zu, dass sie sich ihre Tasche auch schon mal nehmen sollte. Dann trat er an die Tafel, und schrieb sauber in einem Zug die Lösung auf. Dann legte er die Kreide dem nun vollends verdutzten Lehrer hin, und verließ mit Leila das Zimmer. Über die Schulter, mit dem vernichtendsten Blick, den er zu bieten hatte, meinte er noch :
"Ich hätte sie auch nicht alleine hier bei ihnen gelassen."
Dann ließ er die Tür zwischen ihnen und dem Lehrer ins Schloss fallen.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyMo Nov 21, 2011 7:36 am

Leila hatte das Geschehen mitverfolgt und konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen, als Masao seinen Abschlusssatz gesagt hatte und die beiden achtlos den Mann mit dem hochrotem Kopf und einem zerknüllten Aufgabenblatt, welches seiner Wut keinen Widerstand hatte leisten können, in der Hand zurückließen. Die Blonde wusste nicht recht, was sie noch sagen sollte. Es war mehr oder weniger komisch für sie, dass sie das Gefühl von Dankbarkeit verspürte und diese am liebsten irgendwie in Worte gefasst hatte. Egal welchen Nutzen all diese beschützerischen Aktionen für ihn hatten, sie wusste damit umzugehen und war deshalb einfach froh darüber, wie die Sache letztlich ausgegangen war. "Danke", murmelte sie also leise, als die beiden den Flur entlang gingen und Leila verkrampft ihre Bücher vor der Brust festhielt, "für alles." Das sollte reichen, denn mehr Aufmerksamkeit konnte und wollte sie ihm nicht schenken. Die Folgen waren möglicherweise von selbstzerstörerischem Ausmaß für das Mädchen, weshalb sie es nicht darauf anlegen wollte. Die Eingangstür der Schule war bereits zugesperrt, weshalb die beiden zunächst einen Abstecher zum Hausmeister machen mussten, um an einen Schlüssel zu gelangen. Die Totenstille der Schule und Masaos Gegenwart machten der Blonden zwar Angst, jedoch beherrschte sie es diese unter Kontrolle zu halten, sofern sie nicht auf engstem Raum mit ihm aushalten musste und Fluchtwege bestanden. Ja, es war erträglicher geworden, weshalb auch immer. Mit dem Schlüssel in der Hand, drehte Leila herum und die beiden waren endlich frei vom alltäglichen Schulstress.
Am Schultor blieb sie schweigend neben Masao stehen, die Augen geschlossen, einmal tief durchatmend. Das erste Mal Rückweg von der Schule, seit sie das letzte Mal überfallen worden war. Das Gefühl wich ihr aus den Beinen ebenso wie ihre, verhältnismäßig gesunde, Gesichtsfarbe.
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BeitragThema: Re: To reach you... [Lee & Yuyu]   To reach you... [Lee & Yuyu] EmptyDo Nov 24, 2011 4:08 am

Masao gähnte und streckte sich erst mal, nachdem sie das Zimmer verlassen hatten. Jetzt währe ein schöner, gekühlter Kaffee gar nicht so schlecht. Aber bis er zuhause war, konnte er das wohl vergessen. Als sie entdeckten, dass das Schultor bereits abgeschlossen war, musste Masao sich einen Fluch verkneifen. Als ob er heute noch nicht genug durch die Gegend gerannt war. Da er sich nicht eingeprägt hatte, wo es zum Hausmeister ging, überließ er Leila die Führung, und ging recht dicht hinter ihr her, jedoch ohne sie anzusprechen oder zu bedrängen. Nachdenklich musterte er ihren Hinterkopf, mit den schönen blonden Haaren. Am liebsten hätte er die Hand ausgestreckt und herausgefunden, wie sie sich wohl anfühlten. Dann wanderte sein Blick weiter zu ihrer Haltung. Verkrampft wachsam, den Kopf immer leicht eingezogen, als hoffe sie, nicht aufzufallen - Masao grinste. Als ob ihr das mit so einem Köper möglich wäre. Seine Fantasien wurden dadurch unterbrochen, dass sie stehen blieb. Sie waren also beim Hausmeister angekommen. Ein Mann. Natürlich. Ohne zu fragen ging Masao an ihr vorbei, und übernahm das Gespräch. Eine weitere seiner beschützerischen Gesten. Bald schon gingen die Beiden wieder in Richtung Schultor, Masao summte leise und spielte mit dem Schlüssel in seiner Hand. Er blickte hin und wieder unauffällig zu ihr rüber, er ging diesmal neben ihr. Als sie das Schultor hinter sich wieder geschlossen hatte, wandte er sich zu Leila und wollte grade etwas sagen, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte. In etwa so, als ob sie eine verurteile Straftäterin war, die gerade vor das Erschießungskommando geführt wurde. Er überlegte. Hatte sie Angst vor dem Heimweg ? Aber natürlich, wie hatte er das übersehen können : Auf genau diesem Weg war sie überfallen worden. Mit ein paar Schritten war er wieder neben ihr, rührte sie aber nicht an, irgendein Teil von ihm sagte ihm, dass das im Moment nur hilfreich gewesen wäre. Stattdessen machte er ein, zwei Schritte in die Richtung, in die sie gehen musste, und dann drehte er sich halb zu ihr um, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
"Tja, für mich geht's dann heute wohl auch hier lang. Können wir zusammen gehen ? Ich verspreche dir auch, meine Hände werden genau hier in den Hosentaschen bleiben, wo sie sind. Wir müssen nicht mal reden. Aber wenn noch jemand mit dir geht, ist das Risiko, dass du dumm angemacht wirst, deutlich geringer, hab ich nicht recht ?"
Obwohl sie an einer Straße standen, umgeben von Häusern, war in diesem Moment nicht ein einziger Laut zu hören. Kein Auto, keine Stimme, keine Bewegung. Nur Masao, Leila, und die Sonne, die im Zenit stand und Masao's Haare von hinten beleuchtete, sodass das modische Gewuschel fast aussah wie ein Heiligenschein. Ausgerechnet Masao und ein Heligenschein. (xD)
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