Alan sah seine Freundin an und fragte sich, ob es jemanden gab, der noch arroganter sein konnte als Beth. Er selbst war ja schon arrogant genug, aber sie übertraf ihn noch um Längen. "Okay, ist ja gut Beth. Du bist unvergleichlich. Jetzt mach bitte keinen Aufstand, ja?" Er konnte es nicht leiden, wenn sie so mit seinen Freunden sprach. Vor allen Dingen, weil sie sich immer für etwas Besseres zu halten schien. Welche ihrer Eigenschaften waren denn besser? Okay, vielleicht sah sie besser aus, aber das lag ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Sie war jedoch nciht gerade ehrgeizig und zielstrebig, zumindest nicht was Schule und ihre Zukunft anging. Wenn sie ein bestimmtes Paar Schuhe haben wollte, konnte sie extrem zielstrebig sein. Allerdings war sie nie darum bemüht, eine Beziehung aufrecht zu erhalten. Sie erzählte immer nur, wie toll alles war und dass man sich ja nichts besseres wünschen könnte, als mit ihr zusammen zu sein, aber sie sorgte nicht dafür, dass man sich nichts besseres wünschte. Alan würde wetten, dass Beth, wenn sie an einen weniger geduldigen Typen geraten wäre, wahrscheinlich schon längst wieder allein dastände, weil es kaum ein anderer so lange mit ihr aushalten würde.

"Wer wird dich Loser-Genie nennen?" Seirin hatte sich gerade umgezogen, um langsam zu seinem nächsten Raum zu gehen und war die Treppe runter gekommen. Die Stimme seiner Schwester hatte er natürlich sofort erkannt. Doch den ersten Teil, in dem sie sagte, dass er Bethany liebt, hatte er nicht verstanden. Erst beim zweiten Teil, war er nah genug um wirklich zu hören, was sie sagte. Bei ihr angekommen, setzte er sich neben sie auf die Stufen und sah sie an. Elena sah nicht gerade glücklich aus. Im Gegenteil. Normalerweise war sie relativ optimistisch und kam gut damit klar, dass ein Teil der Schule sie scheinbar nicht ausstehen konnte. Seirin hatte sich immer schon gefragt, wie sie das machte, aber offenbar nahm es sie manchmal doch mehr mit, als er dachte.

Sie wollte ja immer alles nur gesagt haben. Egal was Bethany dachte, sie musste es immer direkt aussprechen, so war sie nunmal. Aber daran hatte er sich ja mittlerweile gewöhnt. Schnell hatte er sein Mittagessen fertig gegessen und den Teller weggestellt. "Es hat geklingelt. Kommst du mit?" fragte er seine Freundin, as der Unterricht wieder anfing. Im Gegensatz zu seinen Kumpels, die sich meist in anderen Klassenräumen befanden als er, teilte Alan all seine Stunden mit seiner Freundin, weshalb er in der Schule kaum Zeit für sich hatte. Allerdings hatte ihn das bislang noch nicht sonderlich gestört.

"Okay." Seirin wusste nicht so ganz, ob er seiner Schwester wirklich Glaueben schenken sollte, da sie vorhin doch sehr bestimmt gesprochen hatte, als würde sie eine Person meinen. Aber sie hatte ihn noch nie angelogen, weshalb er es einfach darauf beruhen lies und eine Weile später ebenfalls aufstand und sich zu seiner Klasse aufmachte. Sie würde ihm schon sagen, wenn sie seine Hilfe brauchte. Schließlich wusste sie ja, dass er ihr jederzeit zur Seite stehen würde, wenn sie irgendwie in Not war.

Mathe. Er könnte kotzen. Warum zur Hölle wurden sie mit irgendwelchen unnützen Formeln gequält, die sie später sowieso nicht mehr brauchen würden? Er war sich ziemlich sicher, dass keiner der im Raum Anwesenden jemals Mathe studieren würde. Warum also brachte man ihnen nicht die Grundlagen bei, anstatt diese beschissenen Vektoren durchzunehmen. Pfeile. Wer brauchte schon Pfeile in irgendeinem dreidimensionalen Koordinatensystem? Was für ein Schwachsinn. Während seine Freundin sich noch über den Vorfall von vorhin aufregte, machte sich Alan gedanklich über den Lehrer lustig. Garantiert allein stehend und wohnt bestimmt noch bei seiner Mutter. So sah er zumindest auch aus.
Als der Lehrer dann mit dem Unterricht begann, beschloss Alan, dass es Mathe nicht wert wäre, überhaupt darüber nachzudenken. Auch wenn das bedeutete, dass seine Gedanken wieder zu der Begegnung mit Elena zurückkehrten. Für gewöhnlich machte es ihm nichts aus, wenn seine Opfer sich wehrten. Aber sie war ja zu unrecht ein Opfer. Sie sah weder hässlich aus oder hatte eine Hornbrille, noch war sie in besonderem Maße dumm.

Alan musste gähnen und war froh, dass er von der Schulklingel unterbrochen wurde. Nur noch eine Stunde und er hätte den heutigen Schultag hinter sich. Nur noch eine. Aber eine wra dennoch schlimm genug. Immerhin waren es 45 Minuten, die er hinter sich bringen musste. Normalerweise passte er einfach nicht auf und kritzelte irgendetwas auf seinen Block. Da er nicht gerade kreativ war, endete es meist in viereckigen Blöcken. Aber heute hatte er einen Grund zum nachdenkenk und er konnte es nicht leiden, wenn er alle Zeit der Welt hatte, um weiter nachzudenken. Er wollte sich viel lieber ablenken und nicht weiter daran denken, statt die Gedanken nicht mehr loszuwerden.

Was sie in Bio durchnahmen wusste er nicht. Er hatte ide letzten Wochen nicht mehr wirklich aufgepasst. Wenn sie demnächst einen Test schreiben würden, was wahrscheinlich der Fall war, da die Unterrichtsreihe dem Ende zuging, würde er wohl elendig versagen. Doch seine Schulnoten interessierten ihn nicht. Warum sollten sie auch. Ja, er brauchte gute Noten um später einen anständigen Job zu bekommen, gut zu verdienen, nicht im Büro zu hocken ... bla, bla. Die Leute redeten immer davon, dass es total wichtig sei, einen Beruf zu finden, der einem Spaß machte. Ihm war es lediglich wichtig, endlich mal genug Geld zu haben, um vernünftig davon leben zu können. Seit sein Vater arbeitslos war, waren sie echt knapp bei Kasse. Da hatte er wichtigeres zutun, als für die Schule zu lernen. Sein Nebenjob war auch der Grund dafür, dass er Bethany kaum noch sah. Aber wenn er ihr davon erzählte, würde sie ihn wahrscheinlich nur auslachen. Immerhin waren ihre Eltern steinreich. Sie hatte damit keinerlei Probleme und würde niemals hart für ihr Geld arbeiten müssen. Harte Arbeit gab es in ihrer farbenfrohen Welt einfach nicht.

Seirin hatte sich direkt nach dem Klingeln seine Sachen geschnappt und war losgerannt. Er war sowieso schon viel zu spät dran. Blöderweise fing das Training immer genau dann an, wenn er gerade Schulschluss hatte. Die Zeit, die er in der Bahn verbrachte, um zur Halle zu kommen, war meistens die, in der die Anderen sich aufwärmten. Da er aber bereits in der Mittagspause gespielt hatte, hatte er wohl nicht viel verpasst. Er war bereits aufgewärmt.

"Bis dann," verabschiedete er sich von seiner Freundin und ging dann nach Hause. Wie jeden Nachmittag war sein Vater natürlich wieder auf dem Sessel vorzufinden. Er sah fern und trank ein Bier. Das machte er den ganzen Tag. Wie konnte man nur so leben? Alan fragte sich das immer wieder, aber jeden Nachmittag war es das gleiche. Es änderte sich nie etwas. Nicht mal an Weihnachten. Als der Schwarzhaarige in den Kühlschrank schaute, um herauszufinden, woraus er sich ein Mittagessen machen konnte, fand er nichts. Es war noch nicht einmal Käse oder Wurst da. Typisch. Sein Vater aß alles auf, kam aber nicht auf die Idee, den Kühlschrank auch mal wieder aufzufüllen.
Also schnappte Alan sich das Geld vom letzten Monat und ging einkaufen. Es blieb ihm ja nichts anderes ürbig, wenn er heute noch etwas essen wollte.

Okay. Was hatte er jetzt schon alles? Brot, Joghurt, Marmelade, Wasser, Milch, ein bisschen Obst und Gemüse, Butter und Eier. Alan setzte einen Haken hinter die Eier, die er gerade in seinen Wagen gelegt hatte. Fehlten noch der Aufschnitt und die Cornflakes. Sein Vater aß nur Blutwurst, was bedeutete, dass er extra für ihn an die Theke musste, wo sie die frische Wurst verkauften. Daraufhin ging er zum Regal, wo er für sich selbst noch eine Packung Wurst, ein paar Scheiben Schinken und eine Ecke Käse holte. Als er sich dann auf den Weg zu den Kornflakes machte, lies er den Wagen stehen, da er, um zur Kasse zu kommen, sowieso wieder hier vorbei musste. Mittlerwiele war er leicht in Eile, da er in einer halben Stunde Schichtbeginn hatte. Aus diesem Grund eilte er die Gänge entlang und übersah jemanden, der sich etwas suchend gebückt hatte. Die Folge war, dass er und Elena auf dem Boden landeten. Genervt stand der Schwarzhaarige auf und half dem Mädchen hoch, bis er erkannte um wen es sich handelte. Gab es denn solche Zufälle. Er hatte es endlich geschafft sie und ihre WOrte aus seinen Gedanken zu streichen und er läuft ihr schon wieder über den Weg. Etwas irritiert stand Alan jetzt vor ihr und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Immerhin schien er sie heute Nachmittag doch ganz schön verletzt zu haben, was ja eigentlich nicht seine Absicht gewesen war. Tut mir übrigens leid, das mit dem nervig," meinte er dann in der Hoffnung, dass sie die Entschuldigung annehmen würde und er wieder ruhigen Gewissens gehen konnte.

Sie hatte es nicht akzeptiert. Nicht akzeptiert, dass er sich entschuldigt hatte und ihn sogar noch angefahren. Ja klar, sie hatte Recht, aber konnte sie nicht einfach sagen, dass es in Ordnung war. Dann müsste er nicht dauernd darüber nachdenken. Sich nicht dauernd Vorwürfe machen und fragen, ob er vielleicht größeren Schaden angerichtet hatte, als er dachte. Als er auf die Uhr sah, fluchte er. Er hatte gerade mal 10 Minuten und gegessen hatte er auch noch nichts. Wie lang hatte er denn noch hier gestanden und nachgedacht? Verflucht. Diese Frauen. Beth trieb ihn damit in den Wahnsinn, das sie nur an sich selbst dachte und Elena lag ihm dauerhaft in den Gedanken, weil er sie beleidigt und sie den Grund nicht verstanden hatte. Vielleicht sollte er in Zukunft einfach wie sein Vater nicht mehr aus seinem Zimmer rauskommen. Dann würde soetwas auch nicht mehr passieren und er hätte seine Ruhe. Allerdings würde dann auch nichts anderes mehr passieren, als dass er den ganzen Tag fernsehen würde. Auch nicht unbedingt toll. Ein weiterer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er weitere fünf Minuten vertrötelt hatte. Fast rennend holte er die Cornflakes, ging an die Kasse und regte sich darüber auf, dass es mal wieder so lange dauerte. Elena sah er nirgens mehr. Natürlich. Die Viertelstunde, die er vor dem Wurstregal gestanden hatte, hatte sie dazu genutzt nach Hause zu kommen. Weiter vor sich hinfluchend lud er den ganzen Kram daheim ab und ging direkt weiter. Allerdings kam er letztlich doch fünf Minuten zu spät und auch wenn er bei einer Fastfood-Kette arbeitete, hatte er keine Gelegenheit mehr zu essen. Es war eine Beleidigung an seinen Magen, das ganze Essen zu verkaufen und selbst nichts davon essen zu dürfen.

Pause. Na endlich. Nach einigen Stunden, die er hinter der Kasse gestanden hatte, wurde ihm endlich eine Pasue zugesprochen und er konnte etwas essen. Das erste Mal seit der Mahlzeit in der Mensa. Die Portionen in der Schule waren allerdings nicht annähernd groß genug, um ihn jemals satt machen zu können, weshalb er hier das doppelte von dem aß, was er sonst in seiner Pause verdrückte. Allerdings hatte er nur eine halbe Stunde, bevor er wieder weitermachen musste. Mit vollem Magen ging das allerdings schon um einiges leichter, als mit knurrendem Hunger.

Beth hatte Alan einen riesigen Schrecken eingejagt, als sie hier auftauchte. Er hatte sich schon auf alles gefasst gemacht. Auf eine Standpauke und stundenlanges Gemoser, doch das einzige, was sie verlangte, war etwas zu Essen. Glücklich darüber, vor seinem Chef nicht total vorgeführt zu werden, sorgte er dafür, dass seine Freundin bekam, was sie wollte. Als er Feierabend hatte, setzte er sich zu ihr, um sich noch ein wenig mit ihr über dies und das zu unterhalten. Sie liebte es, über alle möglichen Schüler und die neusten Dramen zu erzählen. Daher erzählte er ihr von der Schwangeren im ersten Jahr. Er hatte auch erst heute davon gehört und ging daher davon aus, dass die Gerüchte erst kürzlich aufgetaucht sind. Zwar würde es ihn wundern, wenn Beth das nicht schon wusste, jedoch hatte sie dann wahrscheinlich sogar noch ein paar mehr Infos, die sie ihm nur allzu gerne preisgeben würde.
(Sry, mein Skype ist abgestürtzt -.-- Aber das lIed hat jetzt bis 1,30 geladen :3 das reicht doch oder? :3 )

Seirin war schweißnass, als er in die Umkleide kam und duschte. Heute war es echt anstrengend gewesen. Aber er würde es ja nicht machen, wenn es ihm nicht Spaß machen würde, Tag für Tag zum Training zu gehen und seine Energie loszuwerden. Das Negative daran war, dass er immer erst so spät Heim kam. Als er die Haustür aufschloss, war Elena natürlich schon da. Er hätte sich gewundert, wenn sie nicht hier gewesen wäre.Er aß noch schnell ein Brot zu Abend und schaute dann in ihrem Zimmer vorbei. "Hey Schwesterchen. Ich leg mich schon ins Bett, ja? Gute Nacht." Müde lies er sich auf sein weiches Bett fahlen und schlug die Augen zu. Er hatte nicht einmal die Kleidung gewechselt, aber das störte ihn nicht. Er würde morgen einfach frische Sachen anziehen und duschte ja sowieso jeden morgen.

Alan hörte seiner Freundin die ganze Zeit über nur zu. Er wusste ja sowieso nicht mehr als sie und konnte somit eben auch nichts zum Gespräch beisteuern. Als es dann immer später wurde, unterbrach er sie lächelnd. "Ich werd jetzt nach Hause gehen, ja? Wir sehen und Morgen, Süße." Mit einem Kuss verabschiedete er sich von ihr und ging heim. Seinen Vater ignorierend machte auch er sich langsam Bettfertig.

Seirin war stolz auf sich. Er hatte seinen Wecker nicht überhört, sondern war tatsächlich aufgewacht, als dieser klingelte. Wahrscheinlich konnte man diesen Tag rot im Kalender anstreichen, so selten wie das passierte. Gut gelaunt stand er auf undn ging ins Bad, wo er erst einmal ausgiebig duschte. Er hatte ja Zeit, da er nicht wie sonst zu spät dran war. Als er dann in die Küche kam, um zu frühstücken, fragte er sich, wo seine Schwester blieb. Es war nicht üblich, dass sie verschlief. Im Gegenteil, sie war eigentlich immer pünktlich war. Daher war es für ihn etwas ungewohnt, dass sie noch nicht in der Küche saß und das Frühstück vorbereitet hatte. Aber machte ja nichts. War ja nicht so, als könnte er die Schüsseln nicht auch aus dem Schrank holen. Als sie nach fünf Minuten allerdings immer noch nicht da war, musste er einfach nachsehen. Als er anklopfte und kurze Zeit darauf ihir Zimmer betrat glaubte er seinen Augen nicht. "Was ist denn mit dir los?"

Alans Morgen begann wie immer. Chaotisch und verschlafen. Allerdings stellte er fest, dass das Geld, das er gestern vom einkaufen übrig gehabt hatte und in seinem Zimmer auf den Schreibtisch gelegt hatte nicht mehr da war. Stattdessen fand er im Wohnzimmer eine Kiste Bier, die da gestern noch nicht stand. In diesem Moment hätte er seinem Vater gerne eine geknallt. Wenn er schon sein eigenes Geld versoff und Alan alles bezahlen musste, was sie zum Leben brauchten, warum musste er sich dann noch von seinem Geld Bier kaufen? Sie kamen doch so schon kaum noch über die Runden. Alan hatte die Versicherungen kündigen müssen, weil er es nicht mehr bezahlen konnte und für Lebensmittel reichte es auch kaum noch. Wenn jetzt einer von ihnen im Krankenhaus landete, was bei dem Alkohol, das die Leber seines Vaters abbekam, nicht einmal so unwahrscheinlich war, waren sie geliefert. Dann musste Alan zusehen, wie sein Vater starb, weil er die OPs nicht bezahlen konnte. Und der Mann dachte wie immer nur an sein Lieblingsgetränk. Der hatte sie doch nicht mehr alle.
Immer noch sauer ging der Schwarzhaarige zur Schule. So langsam wuchs ihm das alles über den Kopf.

"Hmm. Okay," Seirin beschloss dazu erst einmal nichts zu sagen. Seine Schwester war eigenständig und wusste schon, was sie tat. Allerdings hatte er kein sonderlich gutes Gefühl bei der Sache. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er es hasste, wenn sich irgendetwas in seinem Leben änderte. Am liebsten würde er jeden Tag den gleichen Trott erleben und sich überhaupt nicht ändern. Es gab ihm Ruhe zu wissen, was ihn erwartete, wenn er morgens aufwachte und noch den ganzen Tag vor sich hatte. Ohne einen weiteren Ton zu sagen, ging auch er in die Schule.

Alan wollte seine Freundin bereits unterbrechen und ihr seine Umstände erklären. Er konnte ja auch nichts dafür, dass das Schicksal mit ihm nicht ganz so großzügig war, wie mit ihr. Allerdings wurden seine Gedanken unterbrochen. Von einem Schauspiel, das er nicht so recht glauben konnte und wollte. Es war Elena, die da durch die Tür kam und nicht mehr aussah wie sie selbst. Irgendwie wusste er nicht, was er von dem ganzen Theater halten sollte. Sie sah aus wie Bethany nur in einer anderen Art und Weise. Aufgestylt und unnatürlich. Natürlich zog sie alle Blicke auf sich. Es hätte ihn auch gewundert, wenn sie so nicht bemerkt worden wäre. Wenn der Rock nur kurz genug war, hatte man die Blicke gewisser Leute sicher. Anfangs war Alan davon beeindruckt gewesen, wenn Beth morgens so in die Schule gekommen war. Doch nach einem halben Jahr hatte es angefangen, ihn zu nerven. Er konnte dieses linke Gehabe nicht mehr leiden. Aber Natürlichkeit war wohl nichts, was Beth jemals verkörpern würde. Allerdings hätte er nie gedacht, dass es bei Elena auch mal so weit kommen sollte. Warum? Wollte sie irgendwem etwas damit beweisen oder hatte sie sich schlicht dermaßen geändert, dass sie eine Art Beth2 geworden war? Alan verstand den Grund nicht so ganz und gehörte nicht zu den Menschen, die staunend auf ihren Ausschnitt gesehen hatten. Er hatte sie fragend angeschaut. Natürlich bekam er keine Antwort, doch er begann sich Sorgen zu machen. Das war doch wohl nicht die Reaktion auf seine Worte, oder doch?