KawaiiChan
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| Thema: Kawaii Wettbewerb 2012 Auswertung Kurzugeschichten Runde 1 Sa Jul 21, 2012 1:23 pm | |
| Runde 1 der Kurzgeschichten zum Thema: Zerbrochene Fensterscheibe!Ein interessantes Thema was sicher für viele ein Herausfprderung war. Aber wir durften uns die tollsten Geschichten raussuchen und stellen sie euch nun vor! Bitte stimmt ab welche Kurzgeschichte euch am besten gefallen hat und drückt aufs Knöpfchen! Ananas:- Spoiler:
Märchen gehen niemals schlecht aus
Es klirrt. Glas. Fensterglas. Zwei Stockwerke über uns. Sie haben uns gefunden. Der Moment ist gekommen, sich zu verabschieden. Von ihr. Von mir selbst. Von meinem Leben.
Wir schreiben das Jahr 1941. 1933 kam Hitler. Japan trat den Achsenmächten bei und siegte über China. Doch hätte ich gewusst, dass Hitlers Ideologie nicht in Europa bleiben sollte, sondern auch in meiner Heimat Fuß fassen würde; wir hätten uns schon längst aus dem Staub gemacht. Doch wir fühlten uns sicher und mit einem Mal änderte sich alles. Seit Beginn des zweiten Weltkrieges leben wir nun hier. Meine Schwester und ich. Zwei Jahre Staub und Dreck, um nicht öffentlich gedemütigt und letztendlich ermordet zu werden. Niemals werde ich vergessen, wie sie unsere Eltern aus dem Haus geschleift haben. Jeden Tag muss ich an sie denken. Doch das Einzige, was mir von ihnen geblieben ist, ist die Erinnerung an die verzweifelten Gesichter und die Angst, die man darin erkannte, als wir ihnen gewaltsam entrissen wurden. Es war nicht so, als hätten wir nicht auch glückliche Momente gehabt. Wir sind aufgewachsen wie jedes andere japanische Mädchen auch. Was würden wir jetzt für diese Normalität geben. Jedoch lernt man solche Dinge erst zu schätzen, wenn sie der Vergangenheit angehören.
Denn jetzt befinden wir uns in völliger Dunkelheit, mitten im Nirgendwo. Der Keller gehört einem alten Ehepaar, das uns warmherzig aufgenommen hat. Nicht jeder Jude in Japan hatte das Pech, derart aggressiv verfolgt zu werden. Unser Vater war ein äußerst bekannter Steuerberater und somit die erste Anlaufstelle der Nationalsozialisten. Da sie sich hier jedoch nicht einer derart großen Anhängerschaft erfreuen, wie in Deutschland, müssen sie sich damit begnügen, Zeichen zu setzen. Ich habe mich schon häufig gefragt, warum es ausgerechnet wir sein mussten. Warum ausgerechnet wir vor jedem davonlaufen, uns lächerliche, scheußliche Decknamen zulegen und von den Resten Anderer leben müssen. Doch wahrscheinlich können wir froh sein, überhaupt noch atmen zu können. Wären wir in Deutschland, säßen wir schon längst in einem Zug zum nächsten Lager, wo sie uns Bomben produzieren lassen würden. Ich sollte wirklich dankbar sein. Und dennoch kann ich einfach nicht vergessen, was sie unseren Eltern angetan haben. Vor allem dann nicht, wenn Naomi wieder einmal an meinem Pullover zieht und mich fragt, wo all die anderen sind. Sie ist gerade einmal sieben Jahre alt und autistisch. Eine jüdische Autistin. Natürlich ein gefundenes Fressen für die Wölfe da draußen. Mich würde man schnell beseitigen, doch wenn sie Naomi finden, werden sie sie zur Schau stellen, wie ein Tier im Zoo. Niemand hat so etwas verdient. Erst recht nicht ein kleines Mädchen, das man einfach gern haben muss. Selbst hier unten, wo ich mir jeden Tag die Zeit damit vertreibe, mit dem Finger kleine Kreise in den Staub zu malen, fühlt sie sich wohl. Für Naomi ist die ganze Welt ein Spiel. Die Reissäcke in der Ecke sind ihre besten Freunde und das Regal voller Kräuter auf der anderen Seite des Raumes ist der gemeinsame Feind, gegen den sie sich verschworen haben. Es gibt nur selten lichte Momente, in denen sie in der Wirklichkeit verweilt. Manchmal wünschte ich, ich könnte genauso leicht vergessen wie sie. Einfach nicht daran denken, was uns erwartet. Einfach in den Tag hineinleben. Doch das Negative daran ist, dass sie immer wieder vergisst, warum wir hier sind; dass sie immer wieder fragt, warum wir nicht raus spielen gehen können. Anfangs habe ich immer noch versucht, ihr unsere Situation zu erklären. Doch nachdem sie es jedes Mal nicht richtig verstanden hatte, habe ich begonnen, mir kleine Geschichten für sie auszudenken. Dieses Mal erzähle ich ihr, dass wir uns im Kerker einer Burg befinden, weil die böse Königin uns gefangen hält und der Drache, der das Schloss beschützt, unsere Flucht verhindert. Im Gegensatz zur Wahrheit versteht Naomi diese Geschichte sofort und trommelt eifrig auf die Reissäcke ein um, wie sie sagt, zu üben, damit sie den Drachen besiegen könnten. Nach einer Weile, die wir schweigend verbringen, hören wir, wie die Tür leise aufgeschoben wird und jemand die Treppe herunterkommt. Es beunruhigt mich jedes Mal wieder aufs Neue. Doch wie die letzten Mal auch ist es bloß Akira, der uns die Reste vom Mittagessen runter bringt und mir von den neusten Geschehnissen berichtet. Er erzählt davon, dass die Japaner gestern den us-amerikanischen Militärstützpunkt auf Pearl Harbor zunichte gemacht haben. Ich will gerade antworten, als die Stille von einem unwirklich klingendem Geräusch zerstört wird. Es ist ein Klopfen. Schnell verschwindet Akira wieder und öffnet die Tür. Es ist durchaus beängstigend, nicht zu wissen, was dort oben vor sich geht. Jedoch mache ich mir keine Sorgen, da häufiger Besucher vorbeischauen. Beispielsweise die Putzfrau, die oben alles reinigt und noch nie auf die Idee gekommen ist, hinter das Bücherregal zu schauen, das den Eingang zu diesem Keller markiert. Daher rufe ich Naomi zu mir und wir essen in Ruhe zu Mittag. Doch es dauert nicht lange und ich beginne mich zu fürchten. Um unser Leben zu fürchten. Denn nachdem die Tür wieder geschlossen wird und ich bereits denke, dass der Besuch wieder verschwunden ist, höre ich Glas zerbersten. Doch das Schlimmste sollte erst noch folgen. Ich höre wie sie Sakura und Akira mit Gewalt nieder prügeln und gezielt an eben jenem Bücherregal rütteln, das uns bislang Sicherheit geboten hatte. Dann geht alles ganz schnell. Ich hatte immer gedacht, alles würde in Zeitlupe ablaufen. Die schlimmsten Momente in meinem Leben würden sich in die Länge ziehen, damit ich noch mehr leiden müsste. Doch schnell wird klar, dass meine Zeit gezählt ist und mir davon nur noch sehr wenig bleibt. Ich sage noch zu meiner Schwester, dass sie bei Gelegenheit sofort weglaufen soll, doch sie erwiderte nur ruhig, dass sie es dem Drachen schon zeigen würde. Schließlich hatte sie ja geübt. Und wenn das nicht klappen würde, so würde sie doch ihr Märchenprinz retten, denn Märchen gehen niemals schlecht aus. Märchen gingen niemals schlecht aus. Als sie die Pistole auf mich richten, lächele ich. Egal was passiert, sie werden sie nicht nieder machen können, denn Naomi wird nie ihren Optimismus verlieren. Sie ist die Prinzessin mit der unbefleckten, reinen Seele, die gerettet wird. Ich höre einen Schuss. Es hört sich an, als wäre er weit weg und als wäre ich gar nicht betroffen. Doch es dauerte nicht lang, bis die Welt um mich herum komplett erlosch.
Für mich war es das Ende. Doch Naomi erlangt 1945 ihre Freiheit zurück, als die Amerikaner zwei Atombomben auf Japan abschießen. Für Japan ist es das Ende des Krieges und auch das Ende für jeden Anhänger der Nationalsozialisten.[/justify] Dias:- Spoiler:
Verpasste Mitfahrgelegenheit
„Ich stehe nun hier, auf einer Ödland-Ebene mit einem Schwert in der Hand. Vor ein paar Minuten lief ich noch um mein Leben und noch etwas davor saß ich in meinen Zimmer und machte meine Hausaufgaben, wie es jeder Schüler getan hätte. Immer noch trage ich meine Schuluniform, eine Rüstung wäre ja angemessener für meine Lage. Ach wie ich diesen Tag doch verfluche. Mh? Ihr wollt wissen was ich meine? Nun denn, ich erzähle wohl den ganzen Tagesablauf, denn schon der Morgen war seltsam:
Erstmahl, ich bin Kiyoshi Ito, ein siebzehnjähriger Oberschüler der Ito-Hochschule und ja mein Vater ist der Direktor. Der Tag begann damit, dass mein Wecker den Geist aufgegeben hat und ich so nicht pünktlich erwachte. Erst als Draußen der Bus vorbeifuhr, erschrak ich aus meinen Schlaf. Wütend warf ich meinen Wecker gegen die Wand, als ich registrierte, dass mich der Bus geweckt hatte. Es fiel eine Karte zu Boden, doch ich zog mich erst an und steckte die Karte nur ein.
Ein schlimmer Fehler von meiner momentanen Sicht.
Nachdem ich meine Schuluniform angezogen hatte, mir die Tasche über die Schulter schnallte und mich auf mein Fahrrad schwang, radelte ich im Eiltempo zur Hochschule. Da ich zu spät kam, durfte ich die ersten zwei Schulstunden Draußen vor der Klasse warten, denn wir hatten den Lehrer in einer Doppelstunde. So schlug ich die Zeit mit Zeichnen tot. Ich hätte ja eigentlich den Zettel lesen können, aber ich empfand es zu diesem Zeitpunkt nicht als Notwendig. So vergangen die zwei Stunden und ich durfte wieder in die Klasse.
Nebenbei wurde mir meine Zeichnung abgenommen und ich bekam noch eine Strafaufgabe dafür, dass ich die Unterrichtszeit für persönliches Vergnügen verschwende. Unter dem Begriff hätte ich was anderes Verstanden als Zeichnen.
Zurück zum Tagesablauf, die nächsten paar Unterrichtsstunden, worunter auch der Zeichenkurs war, vergingen schnell und so war ich dann auch schon in der Mittagspause. Endlich entschied ich mich die Karte zu lesen. 'Verzeih uns, dass wir deinen Wecker abgestellt haben. Bitte warte auf uns in deinem Zimmer, wir werden dir um 10 Uhr eine Mitfahrgelegenheit schicken.' stand auf der Karte. Als mein Blick zu meiner Handuhr wanderte, war es schon 12:30 Uhr. Ich dachte mir nur: 'Es kann nichts wichtiges sein, wenn man mir so unauffällig Bescheid gibt.'
Inzwischen glaube ich, das dies von größter Wichtigkeit war und es hätte verhindern können, dass ich hier lande. Schon allein der Begriff Mitfahrgelegenheit, hätte für mich seltsam klingen müssen, aber ok, es ist halt so.
Der Rest des Schultages verlief dann auch schon ohne weitere Ereignisse, die für meiner momentanen Situation auch nur geringfügig bedeutsam waren. Langsam fuhr ich nach Hause und nachdem ich etwas gegessen hatte, verzog ich mich in meinem Zimmer und machte meine Hausaufgaben. Nach vielleicht einer Stunde, ich habe nicht auf die Zeit geachtet, hörte ich etwas splittern und kurz darauf hörte ich etwas in mein Zimmerboden stechen. Ich drehte mich erschrocken herum und sah mein meine zerbrochene Fensterscheibe in Splittern auf dem Boden zerstreut und dazu steckte ein Schwert im Boden.
Der Rahmen des Fensters war nebenbei auch völlig kaputt, als sei das Schwert mit einer Druckwelle in mein Zimmer geschossen. Das Schwert selber, hat eine Silberglänzende Klinge und einen schwarzen Griff, wo seltsame Muster eingezeichnet waren. Am liebsten wäre ich lieber mit meinen Freunden mitgegangen und wäre nun mit ihnen im Kino, aber ich musste unbedingt einen auf braven Schüler machen und meine Hausaufgaben in den Vordergrund stellen.
Nun, weiter im Tagesablauf , welcher sich langsam den Ende neigt. Ich stand auf und ging zum Schwert. Dann ergriff ich den Griff und zog ihn aus dem Boden. Und dann überschlugen sich die Ereignisse. In wenigen Sekunden war ich ohne Vorwarnung auf einmal auf einer riesigen Ödland-Ebene und ehe ich die Umgebung registrieren konnte, war ich schon am Weglaufen, vor einer Horde von seltsamen Wesen, die mich an Wölfen erinnerten. Eigentlich bin ich ja nicht sportlich, doch es reichte aus um die Wesen von mir entfernt zu halten. Meine Flucht endete Kurzhand an einer Felswand, welche ich einfach sofort empor kletterte. Oben angekommen, war ich den Wesen endlich entkommen, denn diese schienen nicht Klettern zu können.
Das Schwert, welches ich immer noch in der Hand hatte, legte steckte ich zum Klettern in mein Gürteln und danach zog ich es wieder. Ich hab es wohl behalten, weil es Einerseits, das Einzige war womit ich mich verteidigen konnte und Anderseits, weil ich wegen dem Ding hier gelandet bin.
Nun sind wir mit einer Erzählung in der Gegenwart angelangt, in der ich mich gerade befinde. Ich werde wohl einfach weiter gehen und schauen was kommt......“
Kiyoshi Ito Maiven:- Spoiler:
Der Krieg kennt keinen Gewinner... Es war ein Tag wie jeder andere auch...hier, draußen am Arsch der Welt. Sie hatten in der Nähe der somalischen Hauptstadt ihr US-Lager errichtet, in welchem unter Anderem auch Nathanos, damals noch Damian Price, stationiert war. Die Armee gab ihm überraschend viel...das, was er auch in seiner Heimat Los Angeles gehabt hatte. Man stellte den Soldaten Laptops zur Verfügung und er brachte seinen IPod mit. Selbst die Nahrung war sehr gut. Nicht dieser eklige Fraß, welchen man immer in den ganzen 0815-Hollywood Filmen vorfand, nein. Die Kost war abwechslungsreich und lecker.
Er saß mit einigen anderen zusammen und brachte seine Waffen auf Vordermann, würde der Wüstensand sonst die Funktionsfähigkeit der Waffen auf Null senken. Sie lachten, erzählten sich irgendwelchen Nonsense und warteten eigentlich nur auf den kommenden Montag. Sie würden wieder in ihre Heimat zurückkehren, ihrem normalen Leben weitergehen und der ein oder Andere wird wohl das gute Geld, welches ihnen die Armee bezahlt, womöglich in den Casinos und Puffs verfeuern...oder sich einfach die Birne volllaufen lassen. Damian selbst dachte seufzend an Montag. Ja, auch er würde wieder zu seiner Familie zurückkehren..zu seiner Frau und ihrem gemeinsamen Kind. Dann bekamen sie den Befehl zum Ausrücken. Sie sollten irgendeine Patrouille in Mogadischu durchführen, ihre Vorletzte. Sie rafften sich auf. Manch einer ergriff seine Waffen und ging schon zu den Jeeps hinüber, während manch anderer sich noch in seine Armeekleidung werfen musste. Damian zog sich den Helm auf, machte ihn fest und ging selbst zu den Fahrzeugen. Er schwang sich in einen der mit einem MG ausgerüsteten Jeeps. Sie haben die MGs noch nicht gebrauchen müssen und werde dies wohl auch nicht..oder? Als alle bereit waren, fuhren sie los. Damian spürte jede Unebenheit des Wüstenbodens und ließ seinen Blick umherstreifen als sie Mogadischu betraten. Sie fuhren durch die Armenviertel und er konnte sehen, wie die Menschen sie fast schon ängstlich ansahen. Kinder, deren Rippen deutlich zu sehen waren, tranken schmutziges Wasser, da sie sonst verdursten würden. Er konnte es nicht verstehen...er wollte es nicht verstehen, zu schlimm war der Anblick.
Als sie das Dorf durchkämmt hatten, fuhr der Konvoi eine letzte Kurve und sie wollten in die Basis zurückkehren, als das Fahrzeug vor ihnen plötzlich explodierte. „WHAT THE FUCK!?“, brüllte der Soldat neben ihm. Damian stieg reflexartig durch die Dachluke, lud das MG schon durch bevor er überhaupt realisieren konnte, woher sie angegriffen wurden und feuerte auf das erste sich bewegende Ziel, welches er in seinem Blickwinkel erkennen konnte – Eine flüchtende Frau. Er nahm es gar nicht wahr, dass er eine Unschuldige erschoss, sondern schwenkte die Waffe direkt weiter. Diesmal jedoch hatte er tatsächlich einen Feind vor Augen. Ein Miliz richtete die Panzerfaust auf genau seinen Jeep, doch konnte dieser niedergestreckt werden, bevor er gezielt auf ihr Fahrzeug schießen konnte. Mit seinem letzten Lebenshauch drückte der Miliz ab. Das Geschoss sauste jedoch knapp über Damians Kopf vorbei und explodierte im Haus daneben.
Fensterscheiben zersplitterten, Staub flog überall, als das Geschoss in das Haus einschlug und es zum Einbruch brachte. Seine Ohren dröhnten und ihm lief der Schweiß über die Stirn, Schweiß der Hitze und der Aufregung. Sein Herz raste und dann lief ihm auch noch der Schweiß ins Auge. Es brannte fürchterlich, doch er durfte keine Zeit vergeuden vom MG abzulassen und sich das Auge zu reiben. Er schoss weiter, der stetige Rhythmus. Einige Schusssalven abfeuern, dann einige Sekunden Pause. Es rumpelte etwas im Jeep, als sie über die Leiche eines gefallenen Kameraden fuhren, doch sie mussten aus dieser Hölle raus. Sie waren eingekesselt, von Feinden umzingelt. Auf einem Dach standen mehrere von ihnen und und schossen auf den Konvoi. Damian hielt drauf, obwohl der Lauf schon dampfte und Verschleißspuren zeigte. Als er die Miliz schließlich tötete griff er rasch nach seiner Feldflasche und kippte deren gesamten Inhalt über den Lauf des MGs, während er mit nur einer Hand ungezielt ein weiteres Haus im Kugelhagel untergehen ließ..dabei nicht wissend, ob es sich um Feinde oder Unschuldige handelte. Er merkte es nicht, er wollte hier nur noch raus. Dann eine weitere Explosion, welche er so nah vernahm das er erst realisiert, als sein eigener Körper gegen eine Hausmauer kracht, dass es sich dabei um den eigenen Jeep handelte. Ihm fielen wider Willen die Augen zu, als sein lebloser Körper von der Hauswand in einem Haufen scherben landete, die einst den gänzlich zerbrochenen Fensterscheiben gehörten, durch welche nun die Miliz auf die US-Soldaten schoss. Das letzte Bild, welches er vor Augen sah, war seine Heimat, LA und der Hafen. Seine Frau war nicht darin zu erblicken, hatte er doch bereits schon vergessen, wie sie wirklich aussah. Sayuri Sato:- Spoiler:
Zerbrochene Fensterscheibe Es war an einem ganz normalen Tag in New york und drei kleine Kinder spielten Fussball an einer Hintergasse eines Hauses.Sie hatten viel spaß und es war auch sehr warm draussen.Die drei Kinder hießen Alex,Max und Luca.Sie waren zwar nicht ganz gut aber immerhin besser als vor paar wochen,wie sie feststellten.Dann hatte Max den Ball und er schoss es zu fest weshalb es durch die Fensterscheibe knallte und in der Wohnung des fremden Mannes landete.Alle drei wussten nicht was sie tun sollten und hatten auch angst. Also nahm Luca Max huckepack,so dass er in die Wohnung schauen konnte doch leider ging er zu nah und er schnitt seine Hand an einer Zerbrochenen Fensterscheibe sofort lies Luca ihn runter und sah sich seine hand an "Verdammt das sieht schlimm aus..."gaben die beiden von sich und plötzlich kam ein Alter mann zu ihnen,sobald sie wussten war es der Mieter er kam mit dem Ball und einem Verband an"Kann ich euch helfen?"fragte er freundlich und heilte Maxs wunde.Danach gab er ihnen den Ball und meinte das sie das nächste mal aufpassen sollten.Seitdem hatten es die Kinder nie wieder getan.
Lares:- Spoiler:
Theorie einer Tragödie
Ein kalter, herbstlicher Wind peitschte Polizeimeister Kanaye Kozato gnadenlos ins Antlitz, als dieser, mit ängstlicher Miene aus der Beifahrerseite des Dienstwagens, ins Freie trat. Nur knapp fünfzig Meter vor ihm lag das Hauptgebäude der Matsuri-Mittelschule. Er war damals selbst auf diese Schule gegangen und konnte sie noch nie besonders gut leiden, aber dieses mal fürchtete er sich zutiefst davor, sie zu betreten... und das aus guten Grund. Etwa eine Stunde zuvor ging bei Kanaye, der, wie üblich Büroarbeit erledigte, ein Anruf, von einer völlig aufgebrachten und panischen Lehrerin, die an eben dieser Schule unterrichtete, ein. Sie redete von schrecklichen Dinge, die sich dort zutrugen, ständig unterbrochen von Schussgeräuschen und ihrem eigenen weinerlichen Schluchzen. Kanaye konnte und wollte das Geschehen immernoch nicht begreifen. "Warum hier? Warum jetzt?", murmelte er leise, während er mit zittrigen Knien seinem Vorgesetzten folgte. So etwas passierte doch immer nur woanders und nicht direkt vor der eigenen Haustür. Doch egal, wie sehr er es innerlich auch abstritt, Fakt war, dass es einen Amoklauf gegeben hatte. Die Kollegen eines näherliegenden Polizeirevieres waren glücklicherweise schon viel früher vor Ort gewesen. Nach deren Eintreffen wurde nur noch ein einzelner, weiterer Schuss durch den Amokschützen abgefeuert. Seitdem herrschte nun eine beängstigende Stille. Schweigsam und in tiefste Bestürzung gehüllt, sah er zu seinem dienstälteren Kollegen, der sich gerade mit einem Sanitäter unterhielt. Kanaye fing von dem Gespräch nur die wichtigsten Gesprächsfetzen auf: Zwei Tote und fünf Verletzte, zum aktuellen Zeitpunkt. Manch einer hätte an dieser Stelle sicher behauptet, die Sache wäre noch relativ glimpflig ausgegangen, aber die Familien der Opfer sahen dies sicher nicht, mit solch sorgloser Naivität. Menschen, die sie liebten waren an dieser Schule verletzt, oder gar ermordet worden, das Leben würde für diese Familien nie wieder dasselbe sein. Auch Kanaye hatte Jemanden, den er liebte, an dieser Schule: Seine kleine Schwester. Die Sorge und die quälende Ungewissheit über ihre Gesundheit zerrissen ihn innerlich. Am liebsten wäre er Hals über Kopf in das Gebäude gestürmt, um seine geliebte Schwester zu suchen und dort heraus zu holen, aber er wusste genau, dass dies nicht so einfach ging und ihn am Ende selbst vielleicht das Leben kosten konnte. Der Amokläufer war noch immer nicht gefunden worden, obwohl die Kollegen, die zuerst vor Ort waren, bereits das gesamte Gelände gründlich durchkämmt hatten. War er wohlmöglich geflohen? Stürmte er jetzt vielleicht schon die nächste Schule? Niemand auf der Welt hätte Kanaye, der vor kurzem erst seine Ausbildung beendet hatte, auf diese Situation vorbereiten können. "Kanaye!", rief plötzlich eine sehr vertraute Stimme von der Seite und riss ihn schlagartig aus seinen dunklen Gedanken. Als er sich in Richtung der Stimme drehte und das, vom weinen, ganz rote Gesicht seiner Schwester sah, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Sie lebte und war unverletzt. Sofort eilte er zu ihr und schloss sie in seine Arme, "Kohana-chan, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.", sagte er mit zittriger Stimme und auch bei ihm kullerten bereits die ersten Tränen die Wangen hinunter. Nachdem er seine Schwester noch eine Weile beruhigt hatte, nahmen sich die Rettungssanitäter ihr an und transportierten sie ins nächste Hospital, um sie gründlich zu untersuchen. Kanaye wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht und eilte nun, weniger schweren Herzens, zu seinem Abteilungsleiter, Miyamoto Kanagi, zurück. Dieser klärte den jungen Polizisten auf, dass der Amokläufer bereits gefunden worden war..., oder besser gesagt die Amokläuferin. Sie hatte sich mit der letzten, ihr verbleibenden Kugel selbst gerichtet. Einer, der hier angestellten Lehrer, trat vor die beiden Polizisten und begann mit einer Zeugenaussage. Sein Name war Masahiro Hatake, neununddreißig Jahre alt, verheiratet und seid vier Jahren Lehrer an dieser Schule. Er schilderte präzise und ungeschönt den Tatvorgang aus seiner Sicht und antwortete auf jede Frage der Beamten ruhig und ausführlich. "Sie denken also das Motiv wäre Schikane von ihren Mitschülern gewesen?", fasste Kanagi zusammen und schaute Hatake, mit ernsten, nachdenklichen Blick an. Hatake nickte und schaute voller Trauer auf den Ort der Tragödie, "Es fing alles so harmlos und unbedeutend an bei ihr.", erklärte der Lehrer, "Eines Tages machte ein äußerst prekäres Foto von ihr die Runde, auf dem sie in sehr eindeutiger Pose mit einem Mitglied des Stadtrates zu sehen war. Es... wurde vermutlich heimlich am Fenster seines Schlafzimmers aufgenommen. Danach überschlugen sich dann die Ereignisse. Zuerst waren es nur die dummen Sprüche einiger Schüler, die ihr zusetzten, aber später wurden es immer mehr und die Schikane wurde immer schlimmer. Sie fanden immer wieder neue Dinge, die sie gegen das Mädchen einsetzen konnten. Schließlich kam es sogar zu Handgreiflichkeiten." Hatakes Blick schweifte zu den schaulustigen Menschenmassen, die hinter den Absperrungen neugierig gafften und die von Minute zu Minute mehr zu werden schienen. "Es beginnt stets mit einigen Wenigen und sobald die Sache interessant zu werden scheint, werden es immer mehr.", fügte er geistesabwesend hinzu. Bei diesen Worten erinnerte sich Kanaye sofort an eine kriminalistische Theorie, von der er vor Kurzem gelesen hatte. "Haben sie jemals etwas von der Broken-Window-Theorie, der Theorie der zerbrochenen Fensterscheibe gehört?", fragte er die beiden Männer. Kanagi nickte, während Hatake verneinte, also fuhr Kanaye fort, "Diese Theorie wurde in den achtziger Jahren von zwei amerikanischen Sozialforschern entwickelt. Sie besagt grob gesagt, dass schon eine einzelne mutwillig zerschlagene Fensterscheibe, die nicht repariert wird, die Leute dazu anstiften kann, weiteren Vandalismus, bis hin zu schweren Verbrechen zu verüben und so den Untergang der Gemeinde immer weiter fortschreiten zu lassen und zu beschleunigen." Hatake schaute den jungen Polizisten erstaunt an, "Sie wollen also sagen, dass das Foto in diesem Fall die einzelne Fensterscheibe ist und sich so etwas verhindern lassen könnte, wenn schon der kleinste, noch so unbedeutende Ausgangsfaktor schnellstmöglich beseitigt wird, damit nicht noch mehr Unheil angerichtet werden kann?" Kanaye, schüttelte den Kopf, drehte sich um und starrte in den wolkenverhangenen Himmel, "Nicht ganz. Aber lassen sie mich zunächst etwas weiter ausholen. Die Theorie umfasst sechs aufeinander aufbauende Faktoren, die zum Niedergang der Gemeinde führen. Erstens: der sichtbare physische, oder in unserem Fall eher der psychische Verfall der Umgebung und gleich darauf folgend der zweite Faktor: das Auftreten fremder und ungebetener Personen mit einem unerwünschten Verhalten, die durch die Zeichen des Verfalls angelockt werden und denken, sie könnten sich benehmen, wie es ihnen passt.", antwortete er und schaute zu Hatake, der die Denkweise des jungen Polizisten gerade zu bergreifen schien. "Das stimmt! Erst durch den, durch das Foto verursachten psychischen Verfall des Mädchens und der damit einhergehenden Angreifbarkeit von ihr, fingen auch ansonsten eher ruhige Mitschüler an, sie zu schikanieren.", kombinierte der Lehrer. Kanaye nickte bestätigend und fuhr fort, "Faktor Nummer drei ist die Furcht der Bürger vor Kriminalität, ausgehend von den fremden, unerwünschten Personen von Punkt zwei. Aber ich denke sie können sich die restlichen drei Faktoren sicher auch selbst zusammenreimen, nicht wahr Hatake-san?", fragte er, sein gegenüber erwartungsvoll anschauend. "Nummer drei sind demnach also die, ihr freundlich gesinnten Mitschüler, die sich davor fürchten selbst Opfer von Diskriminierung zu werden, wenn sie es den anderen nicht gleichtun und das Mädchen mobben. Faktor vier wäre demnach also das Zurückziehen der Bürger, oder vielmehr Schüler, die ihr wohlgesonnen waren, wodurch Niemand mehr ihrem seelischen Abstieg entgegenwirken konnte. Dies wiederrum führt dann in Punkt fünf zu einer massiven Ausweitung der Gewalt, da Niemand mehr da ist, der zu helfen vermag.", verkündete Hatake, der sich diese Theorie eben gründlich überlegt hatte. Nur was der Punkt sechs sein konnte, kam ihm nicht nicht in den Sinn."Sehr gut kombiniert, sie hätten Polizist werden sollen.", scherzte Kanagi, der sich bis eben noch sehr schweigsam gegeben hatte. Doch nach Scherzen war an diesem Tag niemandem der Anwesenden zumute. Sich räuspernd lenkte der altgediente Polzist schnell von seinem kopflos herausposaunten Scherz ab, indem er wieder auf die Broken-Window-Theorie zurückkam, "Der sechste und letzte Faktor besagt, dass, durch den erhöhten Anstieg der Kriminalitätsrate, verursacht durch die ersten fünf Punkte, die anständigen Bürger sich immer weiter zurückziehen, so dass sich das Chaos immer weiter ausbreiten kann. Wenn ich meinen Kollgen jetzt richtig verstehe...", er warf einen Blick auf Kanaye, "... dann entsprechen die letzten anständigen Bürger ihrer Familie und Menschen außerhalb der Schule." Kanaye, der sich beiläufig eine Zigarette angesteckt hatte, blies langsam den weißen Rauch aus seinem Mund und nickte, "Exakt. Ich erinnere mich auch noch leicht an die Geschichte mit dem Stadtrat. Es stand damals in allen Zeitungen und war in unserer kleinen Stadt hier ein riesen Thema. Namentlich wurde sie zwar nicht erwähnt, aber ich denke, dass trotzdem viele aus ihrem privaten Bekanntenkreis genau bescheid wussten und sie dafür mit Hass und Missachtung straften. Es stimmt mich traurig, dass Niemand bereit war, die zerbrochene Fensterscheibe zu reparieren." Er schnippte die Zigarette weg und schaute die beiden Männer mit müdem Blick an, "Mir ist durchaus klar, dass man die menschliche Psyche nicht mit urbanen Kriminaltheorien vergleichen kann und dass diese Theorien nicht auf jeden Menschen und Fall zutreffen, aber die Fensterscheiben in beiden Fällen sind sich doch äußerst ähnlich. Wenn die nicht schnellstens von hilfsbereiten, freundlichen Menschen repariert werden, können sie ein wahres Lauffeuer der Gewalt entfachen..."
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