Im Treppenhaus schallten bereits die Absätze von Kathinka auf die Treppenstufen, die sie eilig erklimmte und während das Klackerns ihren Schlüsselbund aus der Jackentasche kramte. In ihre Lederjacke eingehüllt und ein Quietscheentchengelbes Top verdeckend trug sie ansonsten wie üblich ihre schwarze Jeans mit den Rissen darin und nicht zu vergessen die derzeit lauten schwarzen Absatzschuhe mit den großen Schnallen an der Seite. Die Brötchentüte im Arm blieb sie schließlich vor einer der Wohnungstüren stehen und betrachtete die Anhänger, während sie den Schlüssel umdrehte und langsam eintrat. Einen der direkt an der Wohnungsschlüssel zur WG angebracht war, war ein Geschenk von Kazuki gewesen als er ihr den Schlüssel überreicht hatte... Sie seuftzte kurz auf, ließ dann die Tür hinter sich ins Schloss fallen und trat einen der Schuhe die ihr im Weg waren zur Seite, zum Schuhregal.
"GUTEN MORGEN ! AUFSTEHEN! ICH HAB BRÖTCHEN MITGEBRACHT."
Sie lachte leicht auf und stellte diese dann auf dem Esstisch ab. Sie ging zurück zum Eingang um ihre Jacke und die Schuhe auszuziehen. Dann alles verstaut runzelte die Stirn. Da hatte sie extra was buntes an und sogar die Nägel gelb lackiert und keiner bewegte seinen Arsch hoch um sie zu begrüßen sich in die Küche zu bewegen und ihr und sich selbst und so das Frühstückszeugs auf den Tisch zu räumen? Faulenzer - nur weil es 7 Uhr morgens war? Na und? Immerhin musste man den Tag früh starten und am besten gut damit man noch viele schöne bunte Smarties anstellen konnte. Ach Quatsch...tolle Sachen. Sie war soweit. Sie war gereizt und hungrig, also öffnete sie ohne Rücksicht auf Verluste erst die Zimmertüre von Kazuki, hielt ihm die Nase zu und begab sich dann nocheinmal
"AUFSTEHEN!"
schreiend in Alans Zimmer, legte die beiden Hände zusammen, so dass sie einer Pistole glichen und lehnte sich an den Türrahmen. "Aufstehen oder ich tu euch übles an. Ich hab hunger und möchte ungern unter euren Bettdecken mit euch kämpfen... Das wäre deutlich unpassend! Also auf jetzt!"
Sie wandte sich wieder ab, nachdem sie einen Pfiff losgeschickt hatte während sie mit der "Pistole" so tat als würde sie die schlafende Männerbesatzung erschießen , einen nach dem anderen und ließ sich dann zurück beim Esstisch auf einen der Stühle sinken und betrachtete die Brötchentüte anschmachtend.

Ein wunderschöner Traum. Was ein wunderschöner Traum, aber auch. Alan, der Mann, den Kazuki überalles liebte kuschelte mit ihm auf einer blühenden Wiese, während Katinka seine kleine Bedienstete war und ihnen beiden Luft zu fächerte.
Doch irgendetwas zerstörte diesen Frieden. irgendetwas riss ihn aus seinem Traum heraus, denn er bekam keine Luft mehr, weswegen er ruckartig die Augen öffnete und in Kathinka Augen sah, die kurz darauf aus dem Zimmer verschwand und ein lautes Aufstehen plärrte.
"So ein Mist, aber auch! -.- WAH! Ich will weiterschlafen. kann doch der Herr Perfektionist die Drecksarbeit machen. ich hab geschuftet bis in die Nacht und jetzt ist Wochenende! Und wenn ich... auch nur einen weiteren Blick auf meinen Wecker werfe, der mir anzeigt, dass es erst 7 Uhr in der Früh ist, dass ticke ich aus! Ich will ausschlafen, verdammte Scheiße!//, dachte sich Kazuki, drehte sich um, zog sich die Decke über den Kopf und drückte das Kissen auf sein freigelegtes Ohr, damit er jegliche weiteren Ausrufe von Kathinka überhören könnte.
Er schloss die Augen, atmete langsamer und versuchte sich erneut auf diesen Traum zu konzentrieren, auch wenn Kathinka jetzt nicht mehr den Fächer schwang, sondern ihn mit Weintrauben fütterte.
Allerdings hielt dieser Frieden erneut nicht lange an. Irgendetwas schmiss sich mit voller Elan auf ihn drauf, sodass er stoßartig die Luft herausstieß und erschrocken aufstöhnte, während er den Störenfried entnervt anblinzelte. Katinka! "Na warte!", meinte er breit grinsend, packte sie an den Armen und drückte sie an sich vorbei ins Bett, hockte sich direkt über sie - seine Hände ihre Arme festhaltend. Der Junge schaute nun direkt in ihr Gesicht uns meinte immer noch grinsend: "Also, da du so bereitwillig in mein Bett und das direkt auf mich gesprungen bist, nehme ich an, dass du nichts dagegen hast, wenn wir noch eine Runde kuscheln, oder Süße?" Daraufhin legte er sich direkt auf sich, schlang seine Arme um ihren Körper und zog sie dicht an sich heran, sodass es für sie keinen Ausweg mehr gab.
Ja, er wusste, dass sie hungrig war und man in solchen Momenten sie besser nicht ärgern sollte, doch als er ein Geräusch im Nebenzimmer ausmachte und wusste dass Alan wach war, vermutlich schon sich wundernd, wo sich Kathinka befinden sollte, konnte sich Kazuki den Spaß einfach nicht nehmen lassen und biss dem Mädchen verspielt ins Ohrläppchen, wobei er schwer durch die Nase atmete. Das, und davon war er überzeugt, spürte sie mit hundertprozentiger Sicherheit in ihrem Ohr.
Jedoch wusste er auch, dass die Dunkelhaarige unberechenbar war, wenn sie hungrig war. Entweder ließ sie es sich, wie in Normalfällen gefallen, oder aber er würde gleich kräftig zu spüren bekommen, dass sie im Moment auf Teufel komm raus, keine Nerven darauf hatte.

Sie sah auf die Uhr, während der Sekundenzeiger sich langsam bewegte. Sie runzelte die Stirn, und wartete bis eine Minute vergangen war. Dann war klar, dass sie wieder was tun musste, wenn sie zusammen mit den Kerlchen Frühstücken wollte. Sie stand erneut seufzend auf und begab sich dann in das Zimmer von Kazuki. „Leide.“ Murmelte sie und warf sich direkt, ihren Hintern voraus auf den liegenden Kazuki drauf. Ohne Rücksicht auf Verluste. Kurz darauf aber, beugte sich genau dieser über sie, ließ sich auf sie niedersinken und umarmte sie eng. Er klammerte förmlich an ihrem Körper. Sie sah zunächst geschockt aus, als er aber wirklich an ihr war, musste sie sich ernsthaft beherrschen um nicht unbedacht zu handeln. Sie lächelte leicht, sog seinen Duft ein und seufzte dann auf. Sie hob ihre Hände langsam an und schlug sie dann auf seinen Rücken bevor sie sich in sein Schlafshirt krallte. Da sie seit sie drei war mit den Beiden zu wilden Abenteuern aufgebrochen war, hatte sie einen ziemlich harten Schlag entwickelt, aber auch leider seit den Teenagertagen, schöne Krallen... Sie drückte sich ihm entgegen und direkt zu seinem Ohr, nachdem dieser sich an ihrem bedient hatte. Sie verzog das Gesicht, leicht errötet, begann zu flüstern und wisperte direkt als Gegenangriff in sein Ohr. „Kuscheln? Was bist du bloß für ein Mann! Beiß gefälligst in andere Dinge. Wie die Brötchen die auf dem Esstisch stehen!“ Dann zog sie ihr Knie leicht hoch. „Ich bin weder Kissen noch Gummipuppe und das weißt du! Beweg dich runter oder es gibt Eiersalat zum Frühstück.“ Sie zog die Hände wieder zurück, als sie sicher war, das jeglicher Scham aus ihrem Gesicht gewichen war.
Morgens auf leerem Magen konnte sie mit solchen Situationen nicht umgehen. Sie stand nach ihrer Befreiung auf und beließ es bei den Schrammen am Rücken, drehte sich dann , richtete ihr Top und betrachtete ihn. „Wie steht mir gelb?“ Sie wandte sich ein bisschen hin und her und begutachtete sich selbst ein wenig, während sie schließlich ohne eine direkte Antwort abzuwarten aus dem Zimmer wieder Richtung Küche ging. Sie brauchte keine Antwort, auch wenn seine vielleicht doch wichtig für sie gewesen wäre, aber sie wusste das es ihr stand. Immerhin hatte sie es zunächst in der Boutique ausgewählt , dann schließlich auch zu Hause noch einmal aus dem Schrank gezogen und sich übergezogen und nicht zuletzt gewagt auch ihren Freunden zu präsentieren.
Sie lehnte sich leicht an die Wand. Klar hatte sie Respekt vor der Privatsphäre ihrer Kerlchen, also legte sie es nicht darauf an sie dabei zu beobachten aus ihren Bettchen zu kriechen und vielleicht andere Dinge anzustellen, wie sich ihren Kleidern zu bedienen. Sie war deutlich deprimiert, da sie eigentlich total hungrig war, aber auch total dagegen den Kerlen noch mehr hinterher zutragen. Sie strich sich kurz über das Gesicht, dann die Haare etwas nach hinten und setzte sich dann auf den Boden. Wäre sie in Kazuki nicht verliebt, wären ihr seine privaten Momente wahrscheinlich egal. Aber es war nun mal nicht so und deswegen vermied sie es ihn dabei zu betrachten, wie er aus dem Bett kroch...noch dazu wie er sich zuvor an sie geklammert hatte... Vor Alan allerdings hatte sie deutlich Respekt in diesen Dingen. Immerhin war er schon etwas älter und verantwortungsbewusster und... erwachsener...männlicher? Seine Privatsphäre respektierte sie also doch ein wenig mehr und da er wohl auch gleich aufstehen würde um der Prinzessin des Hauses, Kathinka, ein wundervolles Frühstück zuzubereiten. Sie freute sich schon tierisch darauf. Also klar hatte es seinen Anreiz bereits am frühen Morgen zwei Kerle in ihrer Nähe zu haben und auch noch die einzige Frau zu sein, die Beiden wohl fast täglich so nahe kam...aber die Freude wurde halt vom Hunger besiegt. „Alan beeil dich wenn du nicht willst, dass ich vor Hunger sterbe! Kazuki tut eh nichts!“ Ihr Bauch grummelte leicht und langsam fragte sie sich, wie sie es geschafft hatte nüchtern gut Auto zu fahren. //Uh Alan rette mich! Du rettest doch auch sonst jeden ...// Sie lächelte leicht und sah zu Alans Zimmertüre.

Alan gab nur ein unwilliges Knurren von sich, als Kathinkas Stimme an sein Ohr schallte. Ausnahmsweise war er heute derjenige, der erst spät nachts von einem Abend mit einigen Kommilitonen zurückgekommen war und heute entsprechend verschlafen und verkatert war, und da musste sie ihn so wecken. Schicksalsergeben richtete er sich auf und fuhr sich durch die verwuschelten, unordentlichen Haare. Er machte die paar Schritte zum Schrank und zog sich eine Jogginghose und ein T-Shirt aus dem Schrank und streifte sich beides über, ungewöhnlich leger für ihn, aber zu mehr hatte er nicht den Nerv.
Er trat aus seiner Tür und musterte Kathinka. Sie war so überdreht wie immer, auf ihre eigene, niedliche Art. Er seufzte, dann lief er zu ihr und schnippte ihr ganz leicht gegen die Nase, auf eine irgendwie ... freundlich Art.
Prinzesschen hat Hunger, huh?
Er schmunzelte, dann griff er sich ihren Einkauf vom Küchentisch.
Hier, hilf mir mal ... sag mir, was du und Kazuki drauf' wollen. Ich mach' Sandwich.
Er lehnte sich an die Theke und lächelte sie an.
Und noch was ... das steht dir echt gut.
Er wies auf ihr Oberteil.

Als Alan aus seinem Zimmer kam stand Kathinka gleich auf und watschelte ihm hinterher, nachdem sie angeschnippt worden war. Sie ging in einem hüpfenden Schritt und nickte brav.
„Ganz genau Prinzeschen hat Hunger! Rette mich oh holder...Küchenritter!“
Sie grinste breit und lachte leicht auf, wollte sich auf die Arbeitsfläche setzten, wurde dann aber abgefangen mit dem Auftrag. Sie lehnte sich also zunächst einmal dagegen und sah zu ihm sie grübelte kurz. Dann nickte sie. Da war die Bestätigung die sie gebraucht hatte. Gelb stand ihr also auch. Schön. Hatte sich es ja gelohnt sich herauszuputzen.
„Salat, Paprika...Habt ihr Gewürzgurken da? Oder zumindest normale Gurken? Denn dann hätte ich davon gern noch was. Ich geh Kazuki fragen.“
Sie stieß sich ab und hüpfte zurück zu Kazuki. Sich die Hände vor die Augen haltend stellte sie sich in den Türrahmen und sprach Richtung Fenster.
„Küchenritter möchte wissen, was du auf deinem Sandwich haben möchtest. Sprechen sie jetzt.“
Sie blinzelte nicht durch ihre Finger hindurch oder wagte andere Spannversuche.

Kazuki hatte sich nun langsam aufgerichtet und ausgiebig gestreckt, als gerade wieder die Tür aufsprang und Kathinka, wie üblich mit durch ihre Hände verdeckten Augen, im Türrahmen stand und mit ihm sprach. Belustigt grinste Kazuki und ließ sich mit seiner Antwort Zeit, indem er sich erst einmal die Schlafhose abstreifte und dann das schwarze Tank Top auf das Mädchen warf, nachdem er es ausgezogen hatte, sodass es direkt auf ihrem Kopf landete und dort ach blieb, bis sie sich überwinden würde ihre Hände zu benutzen.
Natürlich würde sie zögern. Natürlich würde sie grübeln, was sie nun tun sollte. Aber eigentlich müsste sie ihn doch mittlerweile kennen. Er war es gewöhnt, dass alle möglichen Frauen ihn anstarrten, doch dass sie ihn meistens, wenn er sich umzog - bei Tageslicht - nicht einen Blickes würdigte, konnte und wollte der Junge einfach nicht akzeptieren.
"Was ich drauf will? Na, was wohl? Heiße Sahnechnitten! *O* Allerdings würden mich deine selbstmitgebrachten >>Melonen<< ebenfalls nicht stören.", antwortete er lachend, als Kathinka gerade sein Top heruntergezogen und ihn entgeistert anstarrte. Zum einen wegen seinem Prachtkörper, das war ihm bewusst, und zum anderen höchst wahrscheinlich wegen seinem Kommentar. //So süß und unschuldig! x3 //

Sie zog ihre Hände ganz langsam von ihren Augen, als etwas stoffartiges auf ihrem Kopf landete. Sie runzelte die Stirn, weil es garantiert ihre Haare verwuschelte. Trotzdem wusste sie nicht sofort, was zu tun war. Sie legte ganz langsam die Hände auf den Stoff und zog es sich dann sehr, wirklich seeeeeeeehr langsam von ihrem Gesicht so dass sie geradewegs auf seinen nackten Oberkörper sah. Sie stoppte sofort und hatte bis jetzt also die Augen und die Stirn freigegeben, ihre Nase und ihren Mund hatte sie verdeckt, sah ihn schockiert an, während ihre Mundwinkel leicht in die Höhe zuckten. Sie lächelte schon fast, blieb aber einfach steif stehen und hörte ihm wartend zu. Sie nickte ohne das Shirt wegzuziehen, nicht zuletzt um ihm die leichte röte und das faszinierte lächeln von seinem Oberkörper nicht zu offenbaren. Das sollte ihr Geheimniss werden, immerhin flogen alle darauf ab, wieso sollte sie sich also nicht zu was besonderem küren und nicht all zu offensichtlich so begeistert davon sein. Immerhin vermutete sie stark, dass es in dieser Wohnung noch ein zweites Prachtexemplar an Oberkörper gab.
Sie drehte sich auf den Zehenspitzen um, entschied sich dann aber doch nochmal um, zog das Shirt nun endlich vom Gesicht weg und legte einen leicht zornigen Gesichtsaufdruck auf, ohne zu ihm hinzusehen.
"Frische Schweineohren sollen auch lecker sein! Zieh dir gefälligst was an du Arschi!"
Sie schritt nun wieder richtung Küche, nachdem sie das Shirt über die Schulter zurück zu ihm geworfen hatte und im Flur kurz über ihre Haare gestrichen hatte um sie wieder zu glätten. Dann hüpfte sie zu Alan auf die Arbeitsfläche und baumelte leicht mit den Füßen.
"Kazuki benimmt sich schon wieder total pervers! Er möchte Sahneschnittchen und meine Melonen zum Frühstück, Alan!"
Sie sagte es nicht, aber es lag ein Unterton in ihrer Stimme, den man normalerweise in einem Gespräch von zwei Ehepartnern wiederfand, wenn das Kind Mist gebaut hatte. Dann war da dieser Unterton, der den anderen leicht anpieken sollte von wegen "Wie hast du das Kind bloß erzogen". Und da Alan nunmal sowas wie der größte Bruder war...musste er halt den Unterton ertragen. Er war ja sowieso meist ihr Held, nicht nur morgens, wenn es um Kühlschrankdeals ging. Sie lehnte sich was nach hinten und hielt sich an der Kante der Theke fest. Sie gähnte kurz und sah dabei nicht in seine Richtung um nicht die Hand heben zu müssen, dann sah sie zu den Sandwichs die er bereits gemacht hatte.

Kazuki, frisch geduscht und nun halbwegs bekleidet - mit einer engen Jeans und einem langärmligen dunkelviolettem Oberteil, eine türkise Weste darüber -, schlurfte nun ebenfalls gähnend in die Küche sich kurz durch die Haare fahrend. Sein Blick schwenkte zunächst zu Alan, ihn von Kopf bis Fuß musternd, blieb dann aber auf Kathinka hängen. Grinsend zwinkerte er ihr zu. "Na, Hime. Nervst du Mr. Jura-Student wieder mit deiner Hunger-Orgie?" Er blieb direkt vor ihr stehen, legte ihre Beine an seiner Hüfte vorbei, sodass er genau dazwischen stand und sich weit zu ihr vorbeugen konnte. "Dabei hätte ich es dir doch liebend gerne gemacht.♥" Er küsste sie kurz auf die Stirn, warf einen verstohlenen Blick zu Alan, dessen Gesichtsausdruck man ansehen konnte, wie sehr ihn diese Nähe Kazukis an Kathinkas störte.
Er verkniff sich ein Lachen und hob Kathinka stattdessen einfach von der Theke hinunter. Lächelnd meinte er: "Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass die gelb echt toll steht? Ah. Stimmt, das habe ich ja. Vor nicht allzu langer Zeit, als wir an dem Geschäft vorbei gingen und du an der Fensterscheibe geklebt hattest, weil du genau so ein Top nicht mehr aus den Augen lassen konntest." Frech streckte er ihr die Zunge entgegen und lachte kurz auf.
Dann machte Kathinka das, was sie immer machte, wenn er sie etwas ärgerte. Sie würde sich umdrehen. Umdrehen und ein paar Schritte Entfernung zwischen sie bringen. Sich was zu Trinken nehmen und ihm dann die Zunge rausstrecken oder ignorieren. Kam auf die Situation an... Vielleicht noch mit ein paar sarkastischen Worten hinterher.
Doch gerade als sie sich umdrehte und Alan sein Augenmerk auf die beiden hatte, führte er seinen kleinen frechen Plan aus. Er ging nah von hinten an sie heran und packte mit beiden Händen an ihre prallen Brüste, die er zwei dreimal massierte und dabei ein breites Grinsen im Gesicht hatte - sein Kinn ruhte dabei auf ihrer Schulter. "Na so was! Die sind ja echt gewachsen, seitdem ich sie das letzte Mal berührt habe. Scheint, dass du doch langsam zu einer Frau wirst, was Hime-chan~?!"
Jetzt würde er sich zwar eine einfangen, aber das war es wert. Besonders Alans Blick!
Es war einfach unbezahlbar! Auch wenn er zugeben musste, dass das Gefühl ihre Brüste zu berühren sich alles andere, als schlecht anfühlte.

Kathinka war erst beruhigt gewesen, als Kazuki voll angezogen - es wäre ja auch die Höhe gewesen, wenn er jetzt hier noch halbnackt rumgelatscht wäre - die Küche betrat. Als er dann aber auf sie zukam, schluckte sie schoneinmal heftig, weil es nach der frühmorgendlichen Aktion wohl nicht gereicht hatte um ihn abzuweisen... Musste sie denn immer erst alle bluten lassen? Als er ihr dann wirklich nah kam, sich zwischen ihre Beine wandt und ihr einen Kuss auf die Stirn gab und sich damit unweigerlich weit vorbeugte und ihr unglaublich nah kam, blieb ihr Herz für ein paar Sekunden lang stehen. Und spätestens nach "Ich hät's dir gern gemacht" war Essig. Sie wurde leicht rot und noch bevor sie über die Konsequenzen nachdenken konnte, dachte sie sofort an morgentliche Sex-Orgien mit Kazuki. //*_* er hebt mich hoch und trägt mich zum Bett und ~ aaaah....// Äußerlich sah sie aber eher gequält als total hingebungsvoll aus, was sich auch nicht änderte, als er sie tatsächlich hochhob, was einen erneuten Herzstillstand auslöste, dann aber absetzte, was ihr Herz wieder zum Schlagen ermutigte.
Peinlich berührt von ihren eigenen Gedanken wandte sie ihm sogleich die Seite zu, ehe sie eigentlich einen heftigen Protest und einen schönen bösen Spruch raushauen wollte. Aber dazu kam es nicht. Stattdessen kam gleich der nächste Angriff : Ein Kompliment. Sogleich musste sie wieder an sich hinab sehen und leicht lächeln. //Es steht mir es steht mir wuhuuuuyuuuu düdüdüdüdüdüdüdüdüp! Es steht mir ~ ich geb es nie wieder her.// Sich aber wieder fassend , wollte sie sich umdrehen und aus der Küche heraussprinten, nur im sich in Sicherheit zu wiegen, aber was kam dann? Dann kam erst die richtige Tatschaktion. Kazuki hatte die Hände ausgestreckt, sich an ihren Rücken gedrückt und begann ihre Brüste zu kneten und die neue Größe zu bewundern. Das war zuviel. Auch wenn das kurz schwere Aufatmen wohl doch etwas damit zu tun hatte, dass es sich nicht am schlechtesten angefühlt hatte, hob sie den angewinkelten Arm und rammte ihn nach hinten zu Kazukis Nase. Sie ging sofort einen Schritt nach vorn und drehte sich zu ihm um, um zu bewundern, dass ihr Schlag wohl sein Ziel nicht ganz verfehlt hatte.

Alan musterte die beiden mit der üblichen Distanz, die er immer an den Tag legte, wenn die Spielereien zwischen den beiden körperlich wurden. Körperlicher Kontakt mit Alan war zumeist eine Seltenheit, da er einen hohen Wert auf seine Privatsphäre und die anderer legte. Schon die gelegentlichen Berührungen, die sie hier in dieser kleinen Familie hatten, waren mit Alan eigentlich etwas Besonderes. Kazuki war das genaue Gegenteil, keinerlei Berührungsscheue, gegenüber niemandem. Und beide waren sie von den Frauen geliebt. Nun, Kazuki in dem einzigen Punkt, der Alan wichtiger wäre, sogar mehr als er.
Er biss die Zähne so fest zusammen, dass sein Kiefer schmerzte, als er sah, wie er Kathinka anfasste. Mit einem Ruck wandte er den Kopf ab, und musterte jetzt statt den beiden seine Sandwiches mit gereiztem Blick.
Als Kathinka schließlich ausholte, und ihren Ellenbogen in Kazu's Gesicht versenkte, stand er schließlich auf. Mit zwei Schritten war er bei den beiden. Kathinka starrte erst zu Boden, dann zu Kazuki. Alan schluckte den Schmerz über das, was da in ihrem Blick lag, einfach runter, und kniete sich neben Kazu, der heftig aus der Nase blutete.
Meine Güte, was machst du denn auch.
Er legte eine Hand unter sein Kinn und drückte seinen Kopf in den Nacken, während er das Blut mit einem Papiertuch abwischte. Schon schnell stoppte die Blutung, und Alan wies auf die Badezimmertür.
Los Kazu, wasch dir das angetrocknete Blut aus dem Gesicht und pack' das Shirt in die Wäsche, ich mach' das nach dem Frühstück. Und ... vielleicht solltest du mehr auf ihren Sicherheitsabstand achten!
Er grinste Kazu breit an. Er wusste genau, dass es an dessen Selbstbewusstsein kratzen würde, dass ein Mädchen ihm derartig eine verpasst hatte.
Als Kazu im Bad war, wusch Alan sich die im Küchenwaschbecken das Blut von den Fingern, und lächelte Kathi dabei an.
Guter Schlag. Und ich hab' mir Sorgen gemacht, dass dich wer klaut.
Er lachte.
Heute schon was vor, oder wollen wir mal wieder zu dritt was machen? Ich hab' heute mal wieder 'nen freien Tag.
Er unterdrückte einen Seufzer. Eigentlich wollte er ja am liebsten nur mit Kathi etwas unternehmen, aber ....

Sie legte den Kopf schief und betrachtete dann Alan, wie er sich kurz um Kazuki kümmerte, ohne Sorge darum, sich seine Finger schmutzig zu machen. Seine roten Haare und das Blut stellten irgendwie einen sauberen Kontrast zueinander dar. Es wirkte weich, obwohl es bedrohlich hätte wirken sollen. Sie richtete den Kopf wieder und strich dann ihr Top gerade, bevor sie sich wieder dem Platz zuwandt, an dem sie sich eben niedergelassen hatte, bevor Kazuki herein gekommmen war. Sie überschlug diesmal die Beine und sah dem Blut nach, wie es den Abfluss hinabrann. Wäre Alan Serienkiller und er hätte es ihr jetzt gebeichtet, abgesehen davon, dass sie hier die Menschen zum bluten brachte, hätte sie ihm sofort verziehen und das garnicht erst überdacht... Na hoffentlich war er keiner. Sie sah wieder zu seinem Gesicht. "Mich wer klaut? Wer soll mich denn klauen...jemand der auf Gothicpüppchen steht, mich in ein grausames Lolitakleid zwingt und dann ekelig süße Fotos von mir mit zwei Zöpfchen macht?" Wenn Alan ein Serienkiller war, dann wollte sie ihn nicht noch darauf ansetzten. Aber er war ja nunmal keiner. Er war der coolste nicht große Bruder, der aber fast einer war... fast netter als Dexter. Aber das lag wohl daran, dass Dexter tatsächlich ihr Bruder war und sich beide ganz andere Dinge angetan hatten als Serienkiller... Wie auch anders? Dexter, Kathinka, Alan und Kazuki draußen im Hof... das musste ja schlecht ausgehen. Aber irgendwann fühlte sich Dexter halt zu erwachsen..und das war bis heute so geblieben.
"Was machen? Na klar, deswegen bin ich doch so früh und nüchtern her gekommen! Abgeshen von frühstücken wäre ich für irgendwas interessantes. Außerdem wollte ich euch fragen, wie es aussieht : Schonmal was von der neuen Discothek gehört?" Sie wirkte gleich wieder ruhiger und zufriedener und dachte an das Plakat was in der Uni ausgehängt war. Ouh das wäre cool da bald mit den beiden aufzutauchen. "Aber für heute tuts auch was einfaches. Schon einen Vorschlag? Außer frühstücken?" Der Kommentar kam natürlich nur, weil sie hunger hatte...aber man konnte so oder so damit rechnen, dass spätestens heute Abend das gleiche Drama folgen würde.

Alan lachte, als er hörte, was sie sagte.
Gothpüppchen? Ich hätte dich eher in den Bereich "Gefährdet weil bildhübsch" eingeordnet, aber wenn du drauf bestehst?
Er zwinkerte ihr leicht zu, dann reichte er ihr einen Teller, auf dem drei gekonnt belegte Sandwiches lagen, haargenau so, wie sie sie mochte. Er würde nie ein Detail vergessen, dass ihm helfen könnte ihr eine Freude zu bereiten. Dem aus dem Bad wiederkehrenden Kazu drückte er den anderen Teller in die Hand, und nickte mit einem Grinsen.
Guten Appetit!
Nachdem er seinen ersten Sandwich gegessen hatte, sah er Kathi an.
Klar kenne ich die Disco. Ein Kommilitone von mir legt da auf!
Er lachte. Die Welt war doch klein. Oder es lag daran, dass er praktisch jeden in dieser Stadt kannte, flüchtig oder auch nur vom Namen. Er hatte gute Kontakte, fast überall. Er setzte sich auf einen Stuhl und sah beinahe sinnierend in die Luft.
Wir können das auch heute abend machen ... mir fällt auch nichts besseres ein, was wir stattdessen machen könnten. Außer essen natürlich.
Er richtete den Blick wieder auf die Beiden.
Solltet ihr was bestimmtes machen wollen – ich bin heute dabei, es sei denn, ihr wollt irgendwas wie ... häkeln oder so machen, da halte ich mich dann zurück und kritisiere einfach die Endergebnisse.

Kathinka grinste leicht bei dem Kompliment, schüttelte aber den Kopf. Sie wusste deutlich, dass es schönere weibliche Wesen als sie auf der Welt gab, aber das sollte sie schließlich nicht stören. Solange es die hübscheren Wesen gab konnte man als normales Wesen schließlich aufatmen. Nachdem sie die Sandwiches unglaublich erfreut entgegen nahm und sich an den Tisch setzte biss sie sogleich in eines der Brötchen und stöhnte kurz genüsslich auf. Aber nicht nur ihr Gesicht bedankte sich sichtlich, als sie sich ein paar Krümelchen aus dem Mundwinkel strich, sondern auch ihr Magen der nun sichtlich zufrieden dem Knurren bescheid gab, dass es aufhören konnte.
"Uuuh...Danke Alan!"
Sie lehnte sich zufrieden wieder etwas vor und biss gleich nochmal rein. Dann dachte sie darüber nach, was sie heute anstellen könnten. Da wäre zum einen der neue Club. Aber klar war, dass sie dort wenn erst Abends hinein konnten, welcher wirklich gute machte immerhin schon um 10 Uhr morgens auf... Sie könnte den Herren der Schöpfung zwar anbieten ihr beim Fensterputzen zu helfen, aber sie wusste jetzt schon das Kazuki sofort abhauen würde und Alan das unter die Rubrik Häkeln oder ähnliches einstufte. Brauchte sie denn noch etwas, dass nicht in diese Rubrik fiel? Mhm...weniger.
"Also mal abgesehen davon finde ich es bemerkenswert, dass du Gott und die Welt kennst. Und wenn wir das heute Abend starten lassen bin ich ganz glasklar dabei. Und auch abgesehen davon, dass ich euch unglaublich gern dabei beobachten würde wie ihr meine Fenster putzt : Wäre ich sofort dabei wenn wir shoppen gehen...oder ins Kino. Die Wahl ist euer."
Sie biss wieder ins Brötchen und sah unschuldig zu beiden auf. Immerhin musste sie die Karten gut halten, vielleicht würden sie ihr dann im betrunkenen Zustand das Versprechen geben, ihr doch noch die Fenster zu putzen..was ja nicht unbedingt das schlechteste war. Sie würde also erst eine Weile warten müssen, bis sie zum Glas greifen würde. //Wouhu neuer Club, neue Menschen, neuer Spaß. Hoffentlich auch gute Musik!// Sie aß die letzten bissen ihres Sandwiches und strich sich dann abermals die Krümel aus den Mundwinkeln, sich ein Glas aus der Küche holend und etwas Cola einzuschütten.

Kazuki biss in sein Sandwich und gähnte hin und wieder, während er die beiden Freunde musterte. "Disco, heh? Ich bin dabei. Aber vorher.. müsst ihr vermutlich ohne mich auskommen." Kazuki sah von seinem Sandwich kurz auf, zuckte mit den Schultern und meinte, nachdem er den nächsten Bissen runtergeschluckt hatte: "Hab noch en Date vorher. Und dank Miss "Frühaufsteherin" bin ich nur halb so attraktiv, wie sonst." Ein leichtes Grinsen war an Kathinka gerichtet, bis er sich den letzten Bissen in den Mund steckte, aufstand und mit den Worten: "Ich bin in meinem Zimmer, wenn ihr mich braucht. Muss noch einige Fotografien kontrollieren." Er hob die Hand, als er ihnen den Rücken zu gewandt hatte, und verschwand nur wenig später in seinem Zimmer.
Dort schnappte er sich eine Mappe, warf sich damit aufs Bett und sah sich die Arbeiten der letzten Tage durch. Er wusste, dass er die beiden eh gerade nur stören würde. Und so, wie er Alan kannte, würde er eh keinen direkten Versuch unternehmen, so wie Kazuki es getan hätte. Von daher war für ihn kein großer Anlass zu Sorge.
Trotzdem nervte es ihn schon etwas, dass Kathinka mit Alan so unbefangen reden konnte, während sie wegen Kazuki immer so eine riesen Sache draus machte. Sie schaute ihn fast nur grimmig an, schnauzte ihn an, verpasste ihm hier mal eine, da mal eine und schaute ihn nicht einmal an, wenn er sich umzog! Selbst wenn sie schwimmen gingen, hatte sie nur Augen für Alan! Das nervte ihn so dermaßen, dass er sich leicht gereizt auf die Unterlippe biss.
//Verflucht! Reiß dich zusammen Kazuki! Ja, vielleicht ist sie genauso in ihn verschossen, wie er in sie, aber das heißt nicht, dass sie es schafft ihn dir wegzunehmen! Sie wird es ihm nicht sagen! Nein, bestimmt nicht!! Und wenn doch, dann... dann werde ich... AAAAAAAAAAAAAAARGH! Was weiß ich, was ich dann mache, wenn Alan von ihr geangelt wird! Das ist doch total die verzwickte Situation!! >_>
Und überhaupt.. was soll so toll an diesem Kerl sein? Was finde ich an dem nur? Der is voll der langweilige Spießer, mehr nicht! Er hat fast nie ne Frau an sich rangelassen! Jedenfalls weiß ich davon nichts... Und er ist in Kathinka verschossen! Total!! Wieso also vergesse ich den Kerl nicht einfach und konzentrier mich auf andere Leute. Ich habe so viele Weiber schließlich, die auf mich stehen. Und auch Kerle könnte ich genügend abbekommen!
Ich brauche den Kerl nicht! Nein, nein und nochmals NEIN!! >________< Soll Kathinka ihn sich doch angeln! Mir doch schnuppe..// Er schlug sich die aufgeschlagene Mappe auf das Gesicht und seufzte.
Irgendwie wollte sein Herz nicht dem Glauben schenken, was er sich da gerade zusammengereimt hatte. Warum auch? Kathinka und Alan waren für ihn wichtiger, als alles andere. Und wenn die beiden ein Paar werden sollten, dann... hätte er niemanden mehr. Er wollte weder den einen noch den anderen verlieren, nur aus dem Grund schwieg er - seine Gefühle betreffend. Denn sobald er was sagen würde, wäre die Freundschaft kaputt. Und das würde Kazuki niemals riskieren!
Niemals, eher würde er Single bleiben.
"Lebensmotto: Single und Nymphoman gleich GLÜCKLICH!", murmelte er vor sich hin und seufzte erneut. Was ein beschissenes Lebensmotto...

Alan zog eine Augenbraue hoch, als er Kazu nachsah, der ein wenig zu hastig in sein Zimmer stürmte. Da stimmte doch was nicht. Er schloss kurz die Augen, und legte eine Hand an seine Schläfe. Nach einem minimalen Seufzer sah er auf und lächelte Kathi an.
Also, worauf hast du Lust? Wir waren ewig nicht mehr zusammen shoppen ... was hältst du davon? Ich hab' diese Woche ordentlich Trinkgeld beim Job bekommen ... ich geb' dir was aus, und lade dich kleinen Nimmersatt dann zum Essen ein – wie klingt das für dich?
Er wies auf die Tür, hinter der Kazu eben verschwunden war.
Ich geh' eben und rede mit ihm. Er sah so aus, als würde ihm was auf der Seele liegen, auch wenn er das nicht zeigen wollte.
Er lächelte Kathi kurz an, dann trat er zu Kazus' Tür, und schob sich ohne anzuklopfen hindurch. Drinnen lehnte er sich gegen die Wand und sah den auf dem Bett liegenden Kazu an.
Hey. Alles okay bei dir? Du sahst eben so aus, als hättest du Redebedarf.
Er setzte sich vorsichtig neben Kazu aufs' Bett, und wartete ab, ob dieser mit ihm reden würde, oder ihm mit Körpersprache oder sonst wie zu verstehen geben würde, dass er wieder gehen sollte.

Kazuki traute seinen Ohren nicht, als er Alans Stimme ausmachte. Langsam zog er die Mappe von seinem Gesicht und bemerkte gerade noch, wie sich Alan zu ihm aufs Bett setzte und besorgt musterte. //Na ganz große Spitzenklasse...// Der Junge lächelte Alan zaghaft an und deutete mit einem Nicken auf die aufgeschlagene Seite der Mappe, bevor er sich in den Schneidersitz verlagerte. "Nichts Besonderes. Mehr, dass ich mich einfach nicht für eines der Bilder entscheiden kann. Mori, mein Ausbilder, meinte ich solle das perfekte Bild für das Thema "Zufriedenheit" machen und ihm ganz professionell vorstellen. Mit allem drum und dran. Halt ne richtige Präsentation.. Natürlich bin ich nicht der Einzige. Und genau darin liegt ja das Problem. Wenn ich gegen meine Mitstreiter abstinke, geht mir die Belohnung flöten, die er uns angeboten hat! Und es ist eine bombastige Belohnung!! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich die ergattern will!
Wenn ich‘s schaffe, springt dabei auch für euch etwas raus! Weswegen ich auch nicht sagen werde, was die Belohnung ist, da es eine Überraschung sein soll... wenn ich es denn schaffe... Aber wenn ich bedenke, wie lange ich schon an diesem Thema sitze - und wir haben 2 Wochen Zeit, die jedoch morgen schon um sind - zweifel ich stark daran, dass es klappt.
Ach und.. halt es besser vor Kathi geheim. Die geht mir sonst total auf die Nerven mit ihrer Nachbohrerei, was es denn sein könnte.. >.> ", antwortete der Junge und seufzte müde, bevor er sich durch die Haare fuhr. "Jedenfalls... verzweifel ich irgendwie an meinen Bildern. Die sind alle irgendwie so... unnötig!" Mit einem leicht eingeschnappten Blick schmiss er die Mappe auf den Boden, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich mit einem angewinkelten Bein an der Wand an. "Vielleicht sollte ich doch über einen Berufswechsel nachdenken und Jura studieren so wie du. Vielleicht mach ich dann einen auf meinen Vater und werd Rechtsanwalt. Ja, warum auch nicht?! Er würde darüber sicher sehr glücklich sein und nicht dauernd von seinem missratenen Balg labern müssen, der einfach nichts auf die Reihe kriegt." Kazuki lächelte verbittert. "Naja, recht hat er ja, wie man sieht..."
Okay, das müsste reichen. Das müsste reichen, dass Alan glaubte, dass er verzweifelt über seinen Beruf sei und über nichts anderes. Dass er Identitätsprobleme hatte und seine Zukunft in den Müll werfen wollte. Das Thema Vater wäre dabei dann nur das I-Tüpfelchen auf der Sahnetorte. Denn sowohl Alan, als auch Kathinka wussten genau, wie wenig seine Familie von ihm hielt, seitdem er klar gemacht hatte, dass er Fotograf werden und nicht in die Fußstapfen seiner Eltern treten wollte.
Ja, es war für die Beiden eine so große Schande, dass sie jeglichen Kontakt mit dem Jungen abbrachen und seit Jahren kein Wort mehr mit ihm redeten.
Aber das störte Kazuki nie, da er ja seine beiden besten Freunde hatte. Freunde, die seine Familie in seinem Herzen ersetzten und die er niemals verlieren wollen würde. Denn wenn das einträte, würde er vermutlich einen seelischen Zusammenbruch erleiden.
Einsamkeit war das Erste, was er gelernt hatte zu fürchten. Das Einzige, was ihn wirklich verletzen konnte.

Glücklicherweise wusste Alan nicht, dass er längst alles fertig gestellt, sich entschieden und die Belohnung schon so gut, wie im Sack hatte. Denn was seine Fotografien anging, hatte Kazuki so viel Selbstvertrauen, dass er glaubte, dass ihm KEINER seiner Mitstreiter das Wasser reichen könnten und er sich jetzt schon auf die Gesichter seiner Freunde innerlich freute, wenn sie von der Überraschung erfahren würden.

Er grinste Alan wieder an und schlug ihm leicht gegen die Schulter. "Mach nicht so ein Gesicht. Mir geht’s gut, ehrlich. Du kennst mich doch! Der immer grinsende Kazu~, der sich von nichts und niemanden unterkriegen lässt. Das wird schon alles wieder, also.. kümmer du dich lieber um das Häkeln mit Miss Nimmersatt." Kazuki zwinkerte seinem Freund verspielt zu und sah ihn abwartend an.
In was war er da nur rein geraten? Schnell musste er seine Gefühle vergessen und das ging nur, wenn er bald eine ernsthafte Beziehung mit jemand eingehen würde. Vielleicht sollte er dem Mädchen, mit dem er heute verabredet sein würde, eine Chance geben. Schlecht aussehend war sie definitiv nicht und sie hatte einen tollen Charakter.
Über den Verlauf seiner Gedanken zuckte er kurz mit den Schultern und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Alan, in der Hoffnung, dass er bald wieder ging und sich auf die Shopping-Tour mit Kathinka konzentrierte und sie genießen würde.

Alan seufzte. Er kannte diesen Jungen seit seiner Kindheit. Er war dabei gewesen, als dieser das Lügen gelernt hatte. Und er bildete sich ein, ihn täuschen zu können? Offensichtlich wurde er massiv unterschätzt. Aber zudem hatte in seinem Ton eine solche abwimmelnde Dringlichkeit gelegen, dass Alan auch nicht weiter nachbohren wollte. Er würde es aber sehr wohl im Hinterkopf behalten und darauf achten. Er würde schon noch dahinter kommen. Sollte es an einer Person liegen, könnte diese gerne schon mal anfangen, sich warm zulaufen. Er beugte sich leicht vor, und fixierte Kazus Augen mit seinen.
Hm. Wenn du meinst. Kannst mir ja irgendwann erzählen, worum es wirklich geht.
Er grinste leicht, um zu zeigen, dass er nicht weiter auf dem Thema beharren würde. Als Kazu ihn leicht gegen die Schulter schlug, zog er nur eine Augenbraue hoch, dann erhob er sich von dem Bett und wuschelte Kazu noch kurz durch die Haare.
Der immer grinsende Kazu? Das ist es ja, was mir solche Sorgen macht. Kein Mensch ist immer glücklich.
Er nahm seine Hand von Kazu's Kopf und lächelte ihm noch kurz zu, ehe er wieder aus dem Zimmer trat.

Er lächelte Kathi an, als er wieder in der Küche stand.
Ich zieh' mir noch was an, mit dem ich mich draußen blicken kann, ohne meinen Ruf zu verlieren, dann können wir von mir aus los.
Er verschwand kurz in seinem Zimmer, zog sich eine Jeans, ein Hemd und Socken an, dann trat er wieder nach draußen, während er sich mit den Fingern durch die Haare strich.
Muss so gehen. Oder, was meinst du?
Nach außen hin gelang es Alan vollkommen, seine ruhige, gefasste Art zu wahren, doch in seinem Inneren hüpfte es beinahe vor Freude. Er hatte ewig nichts mehr mit Kathi alleine unternommen.

Kathinka hatte in der Zeit in der Alan und Kazuki in dessen Zimmer verschwunden waren ihr Brötchen aufgegegssen und dann begonnen abzuräumen, noch während sie die Teller in die Spülmaschine räumte und die anderen Dinge wieder in den Kühlschrank fiel das Gewürzgürkchenglas in ihr Blickfeld. Sie wusste, dass es sehr wahrscheinlich Kazuki gehören würde, aber es war wirklich verlockend... Sehr verlockend. Sie sah zu dem Küchenzettel, riss ein Blatt ab und nahm sich einen Kulli aus der Schublade. Dann öffnete sie vorsichtig das Gurkenglas, nahm den Deckel, legte ihn zu dem Zettel auf die Arbeitsfläche und fischte sich dann eine kleine Cornicon heraus und ließ sie sich sehr genüsslich auf der Zunge zergehen, dann nahm sie den Zettel kritzelte etwas darauf, klebte ihn mit etwas Tesa in die Innenseite des Deckels und vollendete ihr werk mit einem zarten Lippenabdruck darunter, ehe sie den Deckel wieder auf das Glas schraubte und den Stift wieder wegpackte.

Zettel im Gurkenglasdeckel:

Gerade die Schublade geschlossen drehte sie sich leicht um als sie Alans Stimme wieder hörte. Sie nickte ihm kurz zu und schluckte dann den letzten Bissen göttliche Delikatesse hinab, während sie sich langsam zur Gaderobe bewegte um dann langsam in die Schuhe zu schlüpfen. Sie verschloss sie gut und schnappte sich dann ihre Jacke und das Schlüsselbund und ging zurück zum Esstisch, diesmal wieder von einem dumpfen Klackern begleitet. Sie hing die Jacke über die Stuhllehne, legte die Schlüssel auf den Tisch und ließ sich dann nochmal auf ihrem Platz nieder, die Beine breitbeinig von sich streckend und die Hacken auf den dünnen Absätzen ballacieren lassend, die Hände links und rechts neben dem Stuhl herunterhängend und dan Kopf in den Nacken geworfen, der auf ihrer Jacke ruhte. Als Alan fertig gekleidet aus seinem Zimmer kam, drehte sie den Kopf leicht und betrachtete sie ihn aus einer kombination von verkehrtherum und leicht verdreht. Sie grinste ihn breit an und schnalzte mit der Zunge. "Dann mal auf Mr.Handsome." Sie lehnte sich leicht nach vorn und wartete zwei Sekunden bis ihr Blickfeld wieder normal zu sein schien, dann zog sie die Beine wieder zu sich, setzte die Absätze auf den Boden und schnappte sich Jacke und Schlüssel. "Also richtig rum...siehts auch gut aus, also denke ich, dass das so geht, ja... Ich kann mich mit dir sehen lassen. Also los." Sie zwinkerte ihm zu, warf sich die Jacke über und schritt dann vor zur Türe, auf ihn wartend, bis er Schuhe und Jacke gebändigt hatte und sah ihn dann fragend an. "Mit welcher Limousine möchtest du verreisen?"

Kazuki beherrschte sich. Er beherrschte sich, bis er die Türe seines Zimmers zugehen sah und Alan dahinter verschwand. Doch dann war es vorbei mit der Selbstbeherrschung. Er schlug so kräftig, wie er konnte gegen die Wand, die an seinem Bett angrenzte. Seine Hand schmerzte, aber das war ihm egal. Fluchend raufte er sich die Haare.
Wieso? Wieso war er einfach nur derart leicht zu durchschauen? Nein, das stimmte doch nicht! Niemand hätte durch sein Lügennetz hindurchschauen können, außer... außer ihm. Ja, selbst Kathinka fiel es hin und wieder schwer zu wissen, ob er nun log, oder eben nicht. Doch Alan... Alan sah durch ihn hindurch, als wenn es nichts Einfacheres auf der Welt gab. Als sei er ein vollkommen offenes Buch für ihn, mit der einzigen Ausnahme, dass bestimmte Seiten herausgerissen wurden, damit sie niemand anderes lesen durfte. Dennoch wusste Alan genau, dass Kazuki die Seiten mit Absicht rausgerissen hatte! Nur den Grund dafür dürfte er niemals erfahren, niemals, NIEMALS!!
Seufzend stützte er die Stirn in seine Handflächen und ärgerte sich Grün und Blau, dass er für Alan so einfach gestrickt zu sein schien.
"Der immer grinsende Kazu, heh..? "Kein Mensch ist immer glücklich"? ..Oh Mann, wenn du wüsstest Alan. Wenn du nur wüsstest.." Erneut seufzend schloss der blonde Junge die Augen und regte sich dabei einige Minuten nicht, während sich in seinem Magen ein Gefühl der Übelkeit ausbreitete, das durch Schuldgefühle ausgelöst wurde.
Wie lange könnte er ihnen noch was vormachen? Würden sie überhaupt jemals dahinter kommen? Hoffentlich nicht, betete Kazuki innerlich.
Irgendwann jedoch war er des Grübelns müde, stand auf und zog sich für seine Verabredung um und verließ sein Zimmer mit direktem Weg zur Küche. Dabei kam er an Kathinka vorbei, die gemütlich auf einen Stuhl saß und gerade den erscheinenden Alan beäugte.
Naja, gemütlich auf einem Stuhl zu sitzen, sah für Kazuki zwar anders aus, aber das war Kathinkas Art ihr Wohlsein und Gemütlichkeit auszudrücken. Als der blondhaarige Junge aus den Augenwinkeln zu dem herausgeputzten Alan schielte, musste er sich zusammen reißen, dass er sich nicht jeden Moment auf ihn stürzte. Er sah einfach zum Anknabbern gut aus, befand er. Sofort öffnete er den Kühlschrank, der den Blickwinkel auf die Beiden verwehrte und bemerkte dabei, dass sein Gurkenglas nicht mehr dort stand, wo er es zuvor hingestellt hatte. Mit einem skeptischen Grinsen öffnete er es und fand an der Innenseite einen Zettel wieder mit Kathinkas Nachricht. "Dieses kleine Miststück.", murmelte er amüsiert und konnte sich nur mit Mühe ein kichern unterdrücken, als er den Zettel herausriss, sich zwei Cornichons herausfischte und in den Mund steckte. Er schloss die Kühlschranktür, als Kathinka und Alan bereits im Flur waren.
Draußen schnappte er sich schnell seinen schwarzen Hut, schlüpfte in die gleichfarbigen Schuhe herein, steckte sich seine Geldbörse in die Gesäßtasche und legte Kathinka die Hand auf die Schultern, da er gerade die letzten gesprächsfetzen mitbekommen hatte.
"Na, Limousine wäre doch langweilig. Unser "Mister Perfect" hat doch sicher einen Kürbis, nen Hund, 2 Mäuse und eine Fee vorbereitet, die sicher unserer kleinen Hime-chan eine Traumkutsche zaubern, nicht wahr Alan?!" Er zwinkerte dem rothaarigen jungen Mann zu und schnippte kurz darauf Kathinka gegen die Stirn. "Aber Madame. Wenn du glaubst, dass mich das hier zufriedenstellt.." Er hielt mit einer Hand den Zettel in die Lüfte und schaute das Mädchen eindringlich an. "kennst du mich echt schlecht. MEINE Cornichons, heißt: Finger weg!
Die einzige Ausnahme wäre wohl, dass du sie aus meinem Mund heraus essen wollen würdest. Dann wäre ich dir selbstverständlich auch gerne behilflich." Lachend ging jedoch ein, zwei Schritte zurück, da er nicht wieder einen erneuten Hieb von ihr erlangen wollte, öffnete die Wohnungstüre und hob die Hand zum Abschied mit den Worten: "Wenn ich wiederkomme erwarte ich, dass ein neues Gurkenglass im Kühlschrank steht und das NICHT aus Alans Tasche spendiert wurde.
Viel Spaß euch zwei. Ich melde mich, falls ich mich verspäten sollte."
Daraufhin verschwand er aus deren Sichtfeld und machte vor seiner Verabredung, da er doch ein paar Stunden zu früh dran war, einen kleinen Spaziergang durch den nahegelegenen Park, aß ein Eis und beobachtete einige verliebte Pärchen, die sich, seiner Meinung nach, doch besser ein Hotelzimmer nehmen sollten. Bei Einigen, die ihn besonders nervten mit ihrem Verhalten, blieb er sogar stehen und bot ihnen fast schon provokant an, ihnen eines für eine Stunde zu spendieren. Dass er dafür dann nur skeptische, schon fast ängstliche Blicke erhielt, verstand er nicht. Gelangweilt verschränkte der Junge die Arme hinter dem Kopf. "Dass die Leute auch keinen Spaß verstehen.." Augenrollend über das Verhalten mancher spießiger und langweilgier Menschen, machte er sich nach einiger Zeit langsam auf den Weg zu dem Treffpunkt - überlegend, wie er die Sache mit Alan aus der Welt schaffen konnte. Schließlich könnte es ja nicht ewig so weiter gehen.

"WAS?" Kathinka stemmte bestürzt ihre Hände in die Seiten, als Kazuki beim verlassen der Wohnung war. Natürlich drehte er sich nicht um aber das hinderte Kathinka nicht daran der Illusion eines Kazukis vor ihr, der immer noch unverschämt grinste, die Meinung zu geigen. Sieh holte tief Luft um den gesammten Auftritt ohne Schaden zu überstehen, "Das sind wucher Zinsen Kazuki! WUCHER! Für eine kleine Cornicon zahle ich garantiert kein ganzes Glas! Das kannt du wirklich wirklich vergessen!" Sie hatte nun von der normalen Kathinka in den Zitronen-Kathinka-Modus gewächselt. Natürlich besonders beständig von ihrem Shirt aus geleitet. Sie schüttelte nur demonstrativ den Kopf, ganz bedacht darauf dieses Glas Gurken für sich selbst zu besorgen. Sie sah wieder zu Alan und lächelte dann entschuldigend, dann wieder breit. "So Mr. Handsome. Kürbiskutschen sollen etwas unangenehm sein, also schnappen wir uns am besten eher meine Kutsche. Nächster Punkt Weltherrscher Allee!" Sie grinste ihm über die Schulter zu und öffnete dann ebenfalls nochmal die Haustüre, trat heraus und gab sich dann nachdem Alan ebenfalls gefolgt war, große Mühe, mit den Absätzen nicht zu großen Lärm im Treppenhaus zu veranstalten. Dabei wirkte sie wie ein Storch der plötzlich zu kurze Beine hatte um die Treppe normal herunter zu gehen. Sie hielt sich mit der linken am Treppengeländer fest und öffnete dann die untere Haustüre. Sie schloss dann die Türen ihres alten Golfs auf und ließ sich dann seuftztend auf dem Fahrerplatz nieder. Sie zog die Türe zu und sah dann grinsend zu Alan und zu ihrer Rückbank, die ausnahmsweise mal aufgeräumt war. Ihr Auto war heute im absoluten vorzeigezustand, was Alan hoffentlich zu schätzen wusste. "TADAH!"

Alan schüttelte nur grinsend den Kopf, als die beiden wieder anfingen zu zanken. Sie konnten es auch nicht lassen. Als Kazuki die Tür zuzog und Kathika einer imaginären Version von ihm zeigte, für wie unangemessen sie seine Revanche hielt, musterte er ihren Rücken mit einem liebevollen Blick. Diese unbändige Energie ... er hatte den Satz kaum zu Ende gedacht, als sie auch schon losstürmte, ein absolut amüsantes Bild abgebend in ihren hohen Schuhen, die sie, um Lärm zu vermeiden, nur mit staksigen Schritten aufsetzte. Er wollte ihr gerade seinen Halt anbieten, da hatte sie die Treppe auch schon bewältigt. Im Auto präsentierte sie ihm stolz die Rückbank. Er musste leise Lachen.
Na, danke für das Angebot! Aber ich persönlich halte Autorückbänke für etwas ... unkomfortabel.
Als er sah, wie langsam die Erkenntnis zu ihr durchsickerte, musste er wirklich lachen.
Nn schau nicht so entsetzt. Ich bin ein wohlerzogener Kutscher! Bitte einzusteigen, Madame!
Mit einer spielerischen Verbeugung hielt er ihr die Tür auf, zwinkerte ihr dabei aber zu.

Als sie im Auto saßen wandte sich Alan zu Kathi.
Ich regel' das mit dem Glas, aber lassen wir das mal lieber nicht Kazu wissen. Und, wo möchtest du zuerst hin? Ich stehe voll und ganz zu deiner Verfügung!

Sie schloss alle Türen, schnallte sich an und steckte den Schlüssel hinein. Dann sah sie zu Alan und nickte erst langsam, dann schüttelte sie den Kopf. Nein, auch kein Glas, dass von Alan bezahlt wurde, war Kazukis wucher Zinsen wert! Das gehörte sich nicht, immerhin musste man lernen so lieb zu seiner Umgebung zu sein und zu teilen. Also die Anderen mussten das, Kathinka natürlich nicht. Was sollte sie mit den Herren der Schöpfung auch teilen wollen? Sie war zwar bereits einmal so großzügig gewesen und hatte sich überlegt, welche ihrer Highheels wohl am besten zu Alan oder Kazuki passten, aber letzten Endes hatte sie sich nicht gewagt sie ihnen anzubieten und ihnen statt den bunten Vergrößerungsmaschinen zwei Flaschen Bier mitgebracht und verteilt. Irgendwo war Kathinka ja eine gute Ehefrau für die Beiden : Sie brachte morgens Brötchen und Abends Bier, aber wenn sie sich eine Cornichon aus dem Glas fischte, dann war das gleich der Weltuntergang. Sie drehte den Schlüssel um, legte den Rückwärtsgang ein und drehte sich leicht nach hinten, ehe sie aus der Einfahrt fuhr, die der älteren Dame im Haus gehörte, also nicht genutzt wurde, und sie Kathinka nach einem netten Gespräch bei Kaffee und Kuchen überlassen hatte. Sie drehte sich wieder nach vorn, änderte den Gang, drehte das Lenkrad rum und fuhr dann los Richtung Innenstadt. „Den Teufel wirst weder du noch ich für dieses Glas tun! Und außerdem werde ich nachher zufälligerweise eh nicht mehr genug Kleingeld für zwei Gläser Cornichons haben! - Erster Halt : Ein nettes Outfit für heute Abend , was auch deinen Schrank einbezieht, und zweiter Halt : Schuhe!“ Sie zwinkerte zu ihm herüber und fuhr dann etwas schneller, nachdem der ältere Herr vor ihr abgebogen war. Sie überschritt damit zwar dezent das Tempolimit, aber was wollte man von einer Kathinka anderes sehen?! Zucht und Ordnung war nicht ihr Zuständigkeitsbereich.
„Ich weiß zwar nicht was wir finden werden, aber was denkst du, welche Farbe heute Mittelpunkt der Suche sein soll?“ Und wo sie schon dabei waren, würde Kathinka, so beschloss sie, nachdem sie Schuhe und Kleider gekauft hatten noch schnell ein paar Blasenpflaster dazuschummeln, auch wenn sie als geübte Vergrößerungstaktikerin so was natürlich nie im Leben gebrauchen würde. Aber sah immer sympathisch aus, wenn welche im Schuhschrank lagen. Und sollten sie ein paar Schuhe in Alans Größe finden, könnte sie ihm ja auch heute zum Spaß welche andrehen...nur mal so zum anziehen. Er musste sie danach ja nie wieder ansehen... Es sei denn sie hätten die berüchtigten Hundeaugen.

Alan schnallte sich an, gerade noch rechtzeitig, bevor Kathi in's Gas stieg. "Mein Kleiderscharnk? Oh Kathi. Bitte steck mich einfach nicht in irgendetwas entwürdigendes... oh, gut, ich gehöre ganz dir." Er hängte seinen Worten ein ergebenes Seufzen an. Er wusste, auf dieser Ebene hatte es nicht den geringsten Sinn mit ihr zu diskutieren. Erst recht nicht, wenn sie irgendwann diesen trotzigen Gesichtsausdruck aufsetzen würde, der so süß war, dass er sie alles mit sich machen lassen würde. Mit einem Blick in seinen Geldbeutel vergewisserte er sich, dass er ausreichend Geld bei sich hatte, dann ließ er sich die, für Kathi nicht gerade unwichtige, Frage nach der Farbe durch den Kopf gehen. "Hm. Ich könnte mich mit einem Tupfer von einem blassen Rot anfreunden, grade so, dass es sich nicht mir meinen Haaren beißt. Ein Schal oder so." Er strich sich mit der Hand durch die eben erwähnten roten Haare. Nur Minuten später hielten die beiden vor einem Geschäft. Ganz der Gentleman, hielt Alan Kathi galant die Fahrertür auf. "Also dann... ich überlasse dir die Führung."