"Du hast den ganzen Tag Zeit?" Das überraschte Tadashi. "Ichd achte du lernst für die Abschlussprüfungen und so." Er selbst hatte ja beschlossen, erst nach dem Wochenende anzufangen um noch ein wenig Spaß zu haben, bevor die Bemühungen, gute Noten zu schreiben, ihm den ganzen Tag versauten. Aber anscheinend brauchte Liz nicht so viel zu lernen, oder war sich dessen sicher, dass sie nicht durchfallen würde. Naja, warum sollte sie auch durchfallen. Sie war in so ziemlich jedem Fach gut, war die versetzungsgefährdet gewesen und hatte sonst keinerleich schulische Probleme gehabt. Zumindest soweit wie er es mitbekommen hatte.
"Ach, nicht so wichtig. Unsere Mum ist nur für ein paar Tage unter Beobachtung." Das war alles, was Tadashi zum Thema Krankenhaus erwähnte. Es ging niemanden etwas an, dass sie trank und einen Entzug durchstehen musste. Wobei Tadashi sie, was das anging, nicht einmal annähernd bemitleidete. Sie hatte sich immerhin selbst in diesen Schlamassel gebracht, da sollte sie sich auch selbst wieder da rausholen.
"Normalerweise geh ich Freitags abends feiern. Immer irgendwo anders hin, meistens kennt mich da niemand, aber mittlerweile hab ich die meisten Bars und Clubs in der Nähe durch." Da London doch eine ziemlich große Stadt war, war es allerdings auch nicht sonderlich schwer, neues zu finden. Man brauchte dann nur ein wenig länger für die Anreise. Mittlerweile hatte Tadashi es sich angewöhnt, in keine Bar zu häufig zu gehen. Irgendwann kannten die Leute einen und erwarteten, dass man sie fröhlich grüßte. Außerdem lief man dort auch immer wieder irgendwelchen Mädels über den Weg, mit denen man ein nettes Wochenende verbracht hatte, die sich aber jetzt einbildeten, es könnte vielleicht mehr daraus werden.

Elizabeth Longius
"Jup, ich brauch nicht unbedingt so viel lernen, ich kümmer mich darum eigentlich eher, wenn ich mich langweile, damit ich eine Beschäftigung habe", sagte sie leise lachend und hörte ihm weiter zu, "Warum den immer wo anders? Ist es nicht besser, vielleicht nach einiger Zeit als Stammgast mal den einen oder anderen Drink frei abzustauben oder gekannt zu werden?"
Das Tadashi immer wieder neue Bars und so aufsuchte, war ihr ziemlich rätselhaft, wahrscheinlich blieb er wirklich lieber unbekannt. Liz guckte kurz nach unten, grübelnd und leicht abwesend wirkend. Eigentlich war sie noch nie wirklich auf irgendeiner Party, weshalb sie auch nicht recht wusste, wie sie jetzt auf die Aktivität reagieren würde. Nach kurzem Überlegen konnte man jedoch kurz Entschlossenheit in ihren Augen aufblitzen sehen und sie lächelte Tadashi an.
"Dir würde es nicht wirklich was ausmachen mich mitzunehmen, oder?", fragte sie freundlich lächelnd und legte den Kopf dann doch etwas schief, "Dann müsste ich ja wahrscheinlich noch irgendwie vernünftige Sachen kaufen gehen, damit ich da nicht unbedingt im alltäglichen Look oder im Schlabberlook ankomme."
Der Weg der 3 schien langsam zum Ende zu kommen, als sie dann vor einer Haustür standen. Das typische, Londoner Mehrfamilienhaus, ähnlich dem, wo Liz selbst wohnte. Sie lächelte die Beiden munter an.
"Jedenfalls danke für den abwechslungsreichen Abend, war wirklich klasse", sagte sie grinsten, ging kurz in die Hocke und umarmte Hotaru. Irgendwie hatte Liz das Gefühl, ihr würde es nichts ausmachen, bei Tadashi war sie sich aber nicht ganz so sicher, stellte sich wieder hin und breitete leicht die Arme aus, etwas unsicher guckend, "Du auch Tadashi?"

"Na dann." Tadashi hatte außer in der Schule eigentlich nie Langeweile. Es war immer irgendetwas. Entweder Probleme mit seiner Mutter, er kümmerte sich um seine Schwester oder er war arbeiten. "Nein, glaub mir, es ist besser, wnen mich die Leute nicht wiedererkennen." Ob er ihr die Geschichten dazu jemals erzählen würde, wusste der Weißhaarige nicht genau. Es waren schon einige lustige dabei, aber die meisten lagen einfach nur voll im Klischeebereich. "Nö, mir machts nichts aus," antwortete er. "Mich kennt da ja eh niemand." Außerdem war sie anscheinend noch nie wirklich abends aus. Immerhin wollte sie sich dafür extra neue Kleidung kaufen. Es wurde dringend Zeit, dass sie mal aus dem langweiligen Schulalltagstrott herauskam und etwas neues erlebte. Vielleicht würde es ihr ja gefallen. Manche entwickelten nach dem ersten Mal weggehen, eine Art Sucht und waren jedes Wochenende auf Achse, während andere daran nichts fanden und es als sinnloses besaufen abstempelten. Er selbst war froh, wenn er manchmal die Zeit hatte um sämtliche Schwierigkeiten für einen Abend zu vergessen. Auch wenn das hieß, dass er manchmal mehr trank, als gut für ihn war. Ihm selbst war das schnuppe und dass er sich die Leber damit versuate, interessierte ihn auch nicht. Alkoholiker überlebten ja schließlich auch. Vielleicht starben sie im Schnitt früher als andere Menschen, aber darum machte sich Tadashi eh keine Gedanken. Jeder starb irgendwann mal.
Als Liz ihn fragte, ob er auch umarmt werden wollte, schüttelte er den Kopf. Dazu war es noch zu früh. Er hatte an diesem Abend wohl einen Schritt vorwärts gemacht und war relativ offen mit einem Menschen umgegangen, aber das war ihm dann doch noch zu viel Nähe.
"Wir sehen uns dann morgen." Während Tadashi schon ins Haus ging, winkte Hotaru Liz noch hinterher.

Elizabeth Longius
"Ja, dann bis morgen", sagte sie grinsend und winkte Hotaru im gehen kurz zurück, "Tschüssi Hotaru." Nach Beendigung des Satzes machte sie sich dann auf den Weg nach Hause. Es dauerte wahrscheinlich etwas, da es genau in der anderen Richtung lag, aber das störte Liz nicht wirklich. Sie ging in normalen Schritttempo durch die Straßen und guckte ab und an zu ein paar Gruppen von Leuten, welche Bars verließen. Irgendwie steigerte dies nur ihre Vorfreude und sie konnte es kaum abwarten. Unbemerkt wurde ihr Schritt schneller und nach nicht all zu langer Zeit war sie auch bereits zu Hause angekommen. Sie nahm den Schlüssel und kam in die Wohnung. "Ich bin wieder da", sagte sie in einem überenthusiastischen, fröhlichen Ton, als sie ihre Mutter sah. Der Kerl, welcher vorhin da war, war schon wieder verschwunden und ihre Mutter guckte sie wütend an. Ihr Blick hätte Liz töten können, doch diese grinste überglücklich zu ihrer Mutter. "Tschuldigung das ich so lange gebraucht habe. Ich war noch auf dem Friedhof und hab da einen Klassenkameraden getroffen. Wir haben uns nur etwas unterhalten und uns für Morgen Abend verabredet." "D-Du hast eine Verabredung mit einem Jungen? Echt jetzt?" "Warum sollte ich den Lügen?" "Freut mich für dich, trotzdem könntest du ruhig ans Telefon gehen, wenn ich dich anrufe. " "Sorry, da hatte ich grade keine Hand frei." "W-Wie jetzt? Wieso hattest du den keine Hand frei?" "Meine Sache~" Die letzten Worte fröhlich summend, hüpfte sie leicht tänzelnd in ihr Zimmer und stellte die Tasche ab. Sie zog Jacke aus, Schal und Mütze legte sie weg und ließ sich aufs Bett fallen. Verträumt schloss sie die Augen und seufzte entspannt auf. "Morgen wird ein toller Tag", sagte sie sich fröhlich, jedoch leise und öffnete dann die Augen wieder, den Blick an die Decke gerichtet.

Als Hotaru nachgekommen war, machte Tadashi ihr ein Marmeladenbrot, da es ja ansonsten heute kein sonderlich umfangreiches Abendbrot geben würde. Da er außerdem den ganzen Tag mit seiner Schwester unterwegs gewesen war, musste er sich noch eine Stunde mit ihr und mit ihren Hausaufgaben befassen, bevor sie dann ins Bett ging und er erst einmal seine Ruhe hatte. Blöderweise musste er diese dann dazu nutzen, seine eigenen Hausaufgaben noch zu machen. Zwar war er nicht sonderlich motiviert dazu, aber er war sich sicher, dass morgen etwas eingesammelt werden würde. und eine weitere schlechte Note musste er sich ja schließlich nicht einhandeln, nur weil er zu faul war, das jetzt noch zu machen. Schwer war es immerhin nicht, er hatte in der Schule schon eine Ahnung gehabt, wie man es beantworten könnte, aber er hatte einfach nur keine Lust, jetzt einen Aufsatz zu schreiben. Aber allem Anschein nach, kam er nicht drum herum.
Nachdem Tadashi seine Hausaufgaben dann fertig gemacht hatte, war es schon nach Mitternacht. Viel Schlaf würde er heute dann wohl nicht mehr bekommen, bis er wieder aufstehen musste, um zur Schule zu gehen. Naja hauptsache, er schlief nicht morgen abend ein. Da machten Betrunkene alles Mögliche mit ihm. Das schlimmste was ihm bisher passiert war, war dass er angemalt worden war, aber er hatte auch mal gesehen, wie sie ein betrunkenes, schlafendes Mädchen ausgezogen und ziemlich peinliche Fotos mit ihr gemacht hatten. Das musste ja nicht unbedingt sein.
Daher legte sich Tadashi dann auch jetzt ins Bett.

Am nächsten Morgen fiel er aus dem Bett, als der Wecker klingelte. Das war ihm wirklich schon lange nicht mehr passiert, aber dieses Mal hatte der Lärm sogar noch senie Schwester mit aufgeweckt, der er jetzt erst einmal ein Frühstück machen konnte. Die Zeit fehlte ihm dann später auf dem Schulweg, was auch der Grund dafür war, dass er wahrscheinlich wieder zu spät kommen würde, aber dieses Mal verpasste er fast die ganze erste Stunde.

Elizabeth Longius
Der Abend war für Liz eher nebensächlich. Das einzige was sie noch machte, war das umziehen und das Hausaufgaben machen. Die Sachen waren zwar Niveauvoll, doch waren sie absolut nicht schwer. Schnell schon war Liz mit den ganzen Sachen fertig und hatte ihre Tasche gepackt. Sie schnappte sich den Schlafanzug aus dem Schrank und ließ sich mit dem Rücken aufs Bett fallen und seufzte verträumt in den Raum hinein. Die Tür hatte sie verschlossen und sie lächelte nach oben. Nicht viel Zeit hat es gedauert, bevor der Blick von Liz schwarz wurde und sie wegnickte.
Am nächsten Morgen wachte sie mal nicht so überpünktlich auf, sondern erst nach dem vierten Klingeln. Doch hetzen musste sie nicht. Sie machte sich ganz normal schnell fertig und hatte mal zur Abwechselung keine Augenringe durch ihr ganzes Geweine. Sie war heute mal wirklich richtig froh aus der Wohnung zu kommen. Sie hatte sich alles was sie brauchte eingepackt und war dann auch direkt verschwunden und hatte sich auf den Weg zur Schule gemacht. Es war zwar nicht mehr ganz so kalt wie gestern, doch noch immer war es ihr zu kalt. Schnell war sie gelaufen und nach nicht all zu langer Zeit war sie da. Direkt stürmte sie in ihren Unterrichtsraum. Englisch als erste Stunde, eigentlich ein angenehmer Anfang, aber eigentlich wollte Liz nicht wirklich. Sie hatte sich auf ihrem Platz nieder gelassen und rieb sich etwas an den Armen, um die Kälte abzuschütteln, die noch leicht an ihr hing. Sie Konnte Tadashi im Raum nicht finden, doch das war typisch. Die Lehrerin kam, der Unterricht begann und wie es erwartet war, leistete Liz top Mitarbeit. Nach einer Stunde, die eigentlich ziemlich schnell verging, war die Stunde auch schon vorbei. Tadashi war die ganze Zeit nicht gekommen. Sie war verwirrt, hatte sogar die Bögen für ihn mitgenommen und ging aus dem Raum, als sie ihn dann sah. Sie holte schnell die Bögen und drückte sie diesem in die Hand, ihr Blick wie immer. Da sie ihm versprochen hatte, nicht zu zeigen das die Beiden befreundet waren. Doch trotzdem konnte man sehen, das sich in ihren Augen leichte Freude wiederspiegelte, als sie ihn sah. Sie ging direkt an ihm vorbei in den nächsten Unterrichtsraum.

Tadashi packte die Blätter weg, die Liz ihm gegeben hatte und machte sich auf eine Standpauke bereit, als die Englischlehrerin auf ihn zukam. Genau das, was er erwartet hatte, folgte dann auch. Aber als Tadashi erklärte, dass seine Mutter im Krankenhaus lag und er deshalb noch seine Schwester in die Schule hatte bringen müssen, nickte sie und entschuldigte ihm die Stunde. Es war ja nicht ganz gelogen gewesen, dachte sich Tadashi. Seine Mutter lag ja wirklich im Krankenhaus, aber seine Schwester musste er nicht zur Schule bringen. Das schaffte sie mittlerweile auch schon alleine. Aber dafür hatte er die unentschuldigte Stunde jetzt nicht mit auf der Liste. Je weniger, desto besser, aber er war sich sicher, dass es hinter seinem Namen sowieso wie ein Friedhof aussehen würde, so viele Kreuze wie dort gemacht worden waren, weil er nicht da war oder zu spät gekommen war. Aber die Konsequenzen dafür musste er erst in drei Wochen tragen, von daher ignorierte er es einfach und beschloss, sich erst Gedanken darüber zu machen, wenn er sich wirklich damit auseinander setzen musste.
Die nächste Stunde hatte die Klasse getrennt, da man vor einigen Jahren hatte wählen können, ob man lieber Französisch oder Latein als Fremdsprache lernt. Tadashi hatte sich für Latein entschieden, da er diese seltsame Aussprache der Franzosen hasste und definitiv nicht so 'schwul' reden wollte. Allerdings war Latein nicht das einfachste Fach und wahrscheinlich sogar sien schlechtestes. Die ganze Grammatik kam ihm bald schon aus den Ohren heraus. Wie grüner Schleim, den man ihm einflöste, der aber sofort wieder seinen Weg nach draußen suchte, da Tadashi bereits voll davon war. So konnte er auch kaum noch etwas von dem aufnehmen, was der Lehrer da forne laberte. Irgendetwas mit Ablativus Absolutus hatte er noch verstanden, aber daraufhin hatte er dann abgeschaltet. Die Grammatikstunde war nicht unbedingt seine Lieblingsstunde. Aber im Grunde hatte er ja auch gar keine Lieblingsstunde; er fand Schule generel beschissen.

Elizabeth Longius
Das Tadashi sie nicht begrüßte, machte ihr klar das er kein Problem damit haben würde, sich an die Regelung zu halten. Ob sie das auch so könnte? Naja, irgendwie würde sie es doch hinkriegen, das war ihr klar. Jetzt war es auch noch ziemlich gut, das sie getrennt Unterricht hatten, doch sie hatte keine Lust auf Sport, auch wenn Heute der kürzeste Tag von allen war. Aber erst einmal Französisch überstehen, das lag Liz im Hirn. Sie schüttelte sich einmal kurz durch, von Kopf bis Fuß und machte sich dann auf den Weg zum Unterrichtsraum. Es dauerte nicht zu lange und dann kam sie auch schon in den Französischraum. Sie setzte sich auf ihren Platz und machte dann wie immer so gut mit wie vorher. Sie mochte die Sprache, zwar nicht so sehr wie ihre Muttersprache, aber trotzdem mochte sie diese.Aber so viel gab es dieses mal nicht zu tun. Eigentlich mussten sie heute nur vorlesen. Die Stunde ging nur ein wenig langsam vorbei, doch dann klingelte es. Doch keine Zeit hatte sie, um Pause zu machen, da der Tag heute zwar nach Sport vorbei war, jedoch die Doppelstunde vorher keine Pause ließ. Sie rannte zur Sporthalle, da sie dieses mal einen einfach viel zu langen Weg hatte. Noch rechtzeitig kam sie an und zog sich schnell um. Als letzte kam sie in die Halle und verbeugte sich leicht verlegen lachend.
"Tschuldigung für die Verspätung", sagte sie, obwohl sie eigentlich gar nicht zu spät war. Sie ordnete sich ein und dann sollten sie sich auch schon aufwärmen, runden laufen.

Die Lateinstunde zog sich und zog sich. Wie Kaugummi, nur hatte Tadashi das Gefühl, sie wäre noch länger. Als sie endlich rum war, freute er sich schon richtig auf Sport. Es war das einzige Fach, in dem man sein Gehirn auch einmal ausschalten konnte. Man musste nicht groß nachdenken, wass das Fach für Tadashi ziemlich sympathisch machte. Ausnahmsweise war er dieses Mal sogar einmal pünktlich und musste keine Extrarunden laufen. Nicht nur er war erstaunt, als er auf die Uhr sah, sondern auch der Lehrer und der gesamte Rest der Klasse. Tadashi und pünktlich waren normalerweise zwei Begriffe, die einfach nicht zueinander passten. Genauso wie arm und reich oder klug und dumm.
Heute war Basketball dran. Wie jedes Mal, wenn sie das Thema hatten, erklärte der Lehrer noch einmal ausführlich die Spielregeln, was bedeutete, eine viertel Stunde erst einmal nur auf der Bank zu sitzen und zuzuhören. Daraufhin mussten sie erst Trippeln und Körbe werfen üben, bis sie dann mal wirklich spielen konnten. Dazu wurden sie dann schließlich in Mannschaften aufgeteilt und jedes Spiel wurde mit 10 Minuten festgesteckt. Es waren vier Mannschaften. Die Chancen für Tadashis Team zu gewinnen, standen ziemlich schlecht. Vorallem, da die großen Kerle irgendwie alle in den anderen Teams verstreut waren und Tadashi beinahe schon einen Kopf größer war, als alle anderen in seinem Team. Dennoch schafften sie es auf den dritten Platz, was in jedem Fall schonmal besser war, als letzter zu sein. In der Umkleide hielt Tadashi sich wie immer aus sämtlichen Gesprächen heraus, bis er gefragt wurde, ob er die heiße Blondine gestern gesehn hatte, die wohl neu auf der Schule war. Austauschschülerin aus Australien und eine Stufe unter ihnen. Der Weißhaarige antwortete nicht und verließ einfach wortlos die Kabine. Natürlich hatte er sie gesehn. Sie war ja schließlich nicht zu übersehen mit ihrem breiten Hintern und der gigantischen Oberweite. Alerdings hatte er ihr Gesicht nicht mehr wirklich in Erinnerung.

Elizabeth Longius
Der Sportunterricht war wie immer nicht besonders. Die Runden, die sie am Anfang laufen sollten, waren für niemanden aus der Gruppe ein sonderliches Problem. Als sie mit den 3 Runden fertig waren, hätte die Hälfte der Gruppe noch locker weiter laufen können, ohne eine Pause zu haben. Als nächstes die typischen Aufwärmübungen. Liz gab sich größtenteils mit Einzelübungen zufrieden, da sie nicht wirklich an Gruppenübungen interessiert war. Nach dem sie auch damit fertig waren, sollten zwei der Mädchen die Hockeyschläger holen. Mit Hockey und Eishockey hatte Liz ihre schlimmsten Erfahrungen in der gesamten Schullaufbahn. Zwar ist ihr in vielen der Stunden nichts passiert, aber wenn etwas passiert ist, dann richtig. Sie konnte sich noch sehr gut an das Gebrochene Bein von vor zwei Jahren und das gebrochene Nasenbein und die Gehirnerschütterung von letztem Jahr. Aber es war die erste Stunde Hockey in diesem Halbjahr,also war sie zuversichtlich, das ihr nichts passieren würde. bei der Teamwahl hatte sie sogar halbwegs Glück, da sie in dem Team war, in dem die aggressiven Spieler waren. Das Spiel verlief auch einiger maßen fair, zumindest die ersten 2 Spiele, doch dann merkte man bereits, wie manche der wirklich aggressiv veranlagten Mädchen aus der Gruppe die Hockeyschläger anders benutzten, als sie gedacht waren. Liz versuchte sich, aus so gut wie jedem Ärger raus zu halten, zumindest so lange, bis sie einen Schläger in die Seite bekommen hatte. Der Schlägerin nahm sie es aber nicht übel, da diese es scheinbar nicht mit Absicht getan hatte. Es schmerzte zwar ein wenig, da sie kein wirklich robuster Mensch war, aber es ging eigentlich noch und stehen konnte sie auf alle Fälle noch. Als sie dann noch kurz vor Ende gegen die Hallenwand gerammt wurde, tat es schon ein wenig mehr weh, aber es war keine Verletzung, die sie Behindern würde. Dann war das Spiel auch schon vorbei. Sie half noch beim Aufräumen, auch wenn sie noch immer die Schmerzen in der Seite spürte, rannte dann aber in die Umkleide und zog sich schnell um. Diesmal wurde nichts mit ihren Sachen angestellt. Es verwirrte sie ein wenig, aber vielleicht fühlten sich die Mädchen, die es letztes Mal getan haben ja mies. Als sie fertig war, ging sie raus, als sie Tadashi etwas weiter vorne gehen sah. Sie hatte nur ein leicht erhöhtes Schritttempo, damit man nicht bemerken würde, das sie zu Tadashi wollte und konnte ihn grade noch erwischen, als er vom Schulgelände runter war.
"Wir sehen uns dann heute Abend", sagte sie freundlich und machte kehrt, auf dem Weg nach hause. Sie freute sich schon riesig darauf, heute Abend mit Tadashi mal einen Abend zu feiern, //Wie kann man das eigentlich bezeichnen? Zwei Leute die zusammen feiern gehen oder ist das ein Date? Nein quatsch, das ist doch kein Date, das ist absoluter Schwachsinn.//
Sie versteifte etwas in dem Moment und blieb kurz stehen, stürmte dann aber förmlich nachhause.

Als Tadashi von Liz angesprochen wurde und sie dann wieder ging, fragte er sich, wo sie sich eigentlich trafen. Immerhin hatten sie keinen Treffpunkt abgemacht und wo sie hinwollten, wusste sie ja schließlich auch nicht. Aber dieses Problem schob er voererst nach hinten, da er jetzt ins Krankenhaus musste. Weniger als ein kurzer Besuch täglich wurde als unangemessen angesehen und die Ärtze waren der Meinung, dass seine Mutter so viel Abwechslung brauchte wie möglich. Im Grunde hatte er überhaupt keine Lust. Seine Zeit könnte er definitiv besser gebrauchen. Alles war besser, als seine Mutter im Krankenhaus zu besuchen, sogar lernen. Aber er wollte definitiv nicht daran schuld sein, wenn sie wieder rückfällig wurde. Das hatte sie nämlich so an sich; die Schuld von sich auf andere zu schieben, obwohl sie eigentlich überhaupt nichts damit zutun hatten.
Im Krankenhaus angekommen, setzte er sich neben sie und sah mit ihr fern. Er hatte sich schon wochenlang nicht mehr wirklich mit ihr unterhalten und es würde auch jetzt zu keinem Gespräch kommen. Das dachte er zumindest, bis sie ihn dann doch ansprach: "Ich weiß ja, dass ich euch keine gute Mutter bin. Ich habs auch versucht zu ändern, wirklich! Aber ich bin einfach nicht dazu geschaffen täglich Essen zu kochen, mit Hotaru die Hausaufgaben durchzugehen und mit euch etwas zu unternehmen, glaub mir." Tadashi sah sie zornig an. Das klang ja beinahe schon wie eine Rechtfertigung. Als wollte sie sagen, dass es nicht ihre Schuld war, dass sie so eine schlechte Mutter war. Als wären es einfach die Gene oder weiß der Geier was. "Jetzt zieh nicht so ein Gesicht, ich weiß ja, dass du mich nicht sonderlich leiden kannst." "Ja genau und deswegen ziehe ich in drei Wochen aus." Damit verließ Tadashi das Zimmer. In diesem Moment hatte er beschlossen, sich eine Wohnung zu suchen und das ganze Theater nicht mehr mitzumachen. Er hatte keine Lust mehr darauf. Außerdem hatte er einen Job und wenn er dort neben der Ausbildung noch arbeiten würde, würde es vielleicht auch fürs erste reichen, auch wenn das bedeutete, dass er absolut gar keine Zeit mehr hätte.
Tadashi ging die nächsten Stunden Pizza ausliefern und sah sich immer wieder Zeitungsannoucen an. 'Mitbewohner gesucht', 'Wohnung zu vermieten'. Ihm war es eigentlich egal, wo er landete, hauptsache raus. Auch was die Wohnung anging, hatte er keine sonderlich hohen Ansprüche. Er wollte nur keinen Teppichboden und keine versiffte, verschimmelte Wohnung haben. Das war alles.

Elizabeth Longius
Liz hatte keinen langen Weg, bis sie zu Hause angekommen war. Wie immer war ihre Mutter noch nicht da und schnell warf sie ihre Schultasche in ihr Zimmer und suchte sich ihr zusammen gespartes Geld raus und eine normaler Handtasche, in die sie das Geld tun konnte. Schnell noch schrieb sie eine Notiz, das sie erst spät wieder zurück sein würde und dann war sie mit Schlüssel und Handy auch bereits wieder aus der Wohnung raus. Zu Fuß machte sie sich dann auch direkt zu der größeren Einkaufsstraße auf. Sie brauchte nicht lange, bis sie einen Laden gefunden hatte, der wahrscheinlich passende Sachen parat haben würde. Liz ging rein und suchte dann auch direkt zu einer der Verkäuferinnen. Der Laden wirkte ziemlich leer. Sie war fast da, als sie von einer ihrer Klassenkameradinnen wieder erkannt wurde und aufgehalten wurde. Es war das Mädchen, welches ihr letztens so weh getan hatte, welche sie nun verwundert anstarrte.
"W-Was machst du den hier, Pinkie?" "P-Pinkie?" "Naja, deine Haare." "Ahh, verstehe. Ich wollte mir Sachen zum feiern kaufen, weil ich mir überlegt hatte, heute mal raus zu kommen." "Du lässt den Alltagstrott mal sausen?" "Jup, heute schon." "Wirklich oder willst du mich jetzt auf die Schippe nehmen?" "Jaa, ich lüge nicht >_<" "W-Wenn das dein ernst ist.... Dann helf ich dir was zu finden *0*" "E-Echt jetzt? Aber wieso?" "Weil ich es liebe Leute zu stylen" "Wirklich?" "Ja, ich kümmer mich jetzt um dich, aber sag mir dann deine ehrliche Meinung, nicht irgendwas erlogenes." "O-Okay."
Das Mädchen aus ihrer Klasse schien förmlich aus den Augen heraus zu funkeln und schnappte sich Liz Hand. Liz merkte nur, wie das Mädchen sich die Hand von ihr geschnappt hatte und sie dann durch die Gänge zerrte. Immer wieder betrachtete das Mädchen Liz, um auch passende Sachen raus zu suchen und hatte scheinbar schon ein Muster. Als sie alles hatte, zerrte sie Liz auch gleich in die Umkleide, ohne selber raus zu gehen und Liz guckte sie errötet an.
"K-Kannst du Bitte rausgehen?", fragte Liz und das Mädchen musste Kichern, "Wieso den, wir sind doch Beides Mädchen?" "Ja, aber... ich weiß net" "Ach, beachte mich einfach nicht weiter und probier die Sachen an, damit ich dir das alles zu Recht rücken kann."
Liz drehte sich um und zog sich bis auf die Unterwäsche aus, als das Mädchen hinter ihr plötzlich etwas entgeistert auf die Schulter stupste.
"Hattest du vor, mit dem Zeug auf eine Party zu gehen Pinkie?" "W-Was ist damit?" "Zu so einem Kleid ziehst du keinen Sport-BH an." "Ehehemmmm ^^'" "Sag mir nicht du hast keine anderen." "Doch" "Och Mensch, du bist ja total durch den Wind Pinkie. Warte kurz, ich such schnell was in deiner Größe, was passender ist." "O-Okay..."
Schon war das Mädchen weg und Liz stand alleine vor dem Spiegel und jetzt wurde ihr die Situation richtig peinlich. Sie wurde hoch Rot und hielt sich die Hände vors Gesicht.
//Wahhh, was wenn sie jetzt mit irgendwelcher komischen Reizwäsche ankommt?//, fragte sich Liz verzweifelnd, als das Mädchen auch wieder da war, "So Pinkie, hier hab ich was viel passenderes."
Liz nahm die Hände runter und drehte sich zu dem Mädchen runter und guckte die Sachen an.
"W-Wirklich?" "Keine widerrede Pinkie, sonst zieh ich dir die Sachen an." "Wahh, Nein" "Dann sei brav und guck selber, wie es aussieht." "Okay..."
Das Mädchen ließ ihr die Sachen da und ging dann raus. Liz schluckte und guckte die Sachen an. Es kostete die etwas Überwindung, doch dann hatte sie die Sachen gewechselt. Auch wenn sie es Anfangs nicht gedacht hätte, es war wirklich in ihrer Größe. Anscheinend hatte das Mädchen ein Gutes Augenmaß und irgendwie gefiel es ihr sogar sehr. Natürlich musste sie jetzt noch gucken, wie es mit den anderen Sachen harmonierte und zog sich dann fertig an. Als sie fertig war, klopfte sie leicht an die Wand und das Mädchen kam Lächelnd rein.
"Und, wie gefällts dir, hab ich gute Arbeit geleistet oder hab ich gute Arbeit geleistet?" "Es sieht wirklich schön aus" "Freut mich das ich helfen konnte. Du hast die Hilfe aber auch echt nötig Pinkie. Gut das ich da war." "Danke." "Ich sagte du sollst dich nicht bedanken." "Aber..." "Ist ja schon gut, aber jetzt sollte ich dich direkt mal mit zu mir nehmen, damit ich dir noch ordentlich das Make-up machen. Kannst ja nicht komplett ungeschminkt hingehen." "O-Okay."
Das Mädchen ging dann lachend aus der Kabine und Liz zog sich die normalen Sachen wieder an, kam mit den Sachen die sie kaufen wollte raus und bezahlte diese. Anschließend ging sie raus zu dem Mädchen.
"Dann mal auf zu mir" "O-Okay." "Nicht so halbherzig, ich tu dir schon nichts Pinkie."

Die Unterwäsche:

Spoiler:

Die Kleidung:

Spoiler:

Tadashi lieferte Pizza aus. Erst eine Salami Pizza, dann eine Hawaii und dann eine größere Bestellung von 10 Pizzen unterschiedlicher Sorten. Es war eine Art Klassentreffen und man unterhielt sich laut, als Tadashi mit den Pizzen kam. "Na das wurde aber auch Zeit." So lange hatte er doch gar nicht gebraucht. Im Gegenteil er war eigentlich sofort losgefahren, aber mit dem Rad war er nunmal nicht so schnell. "Das macht dann 45,93." Der Weißhaarige kramte sein Portemoine heraus und wartete darauf, dass sie bezahlten. Das ganze dauerte allerdings etwas länger, weil 15 Personen die Pizzen entweder einzeln bezahlten oder sich teilten. Es dauerte über 10 Minuten bis dann endlich alle bezahlt hatten. Er selbst war nie zu Klassentreffen gegangen, weil ihm nichts an den Leuten lag, die dort aufkreuzten und sich mit ihm unterhalten wollte, über Gott und die Welt. Tadashi war nicht unbedingt derjenige, der sich mit fremden Personen, die mit ihm nur die Klasse gemeinsam hatten, über Gott und die Welt unterhielt.
Nachdem er das Geld gewechselt hatte und kein Trinkgeld bekommen hatte, worüber er sich ein wenig geärgert hatte, immerhin war er ziemlich schnell da gewesen und hatte eine engelsruhe gehabt, als alle auf ihn zukamen und ihre Pizza bezahlen wolte. So konnte er sich ja nie eine eigene Wohnung leisten. Nicht mal eine winzig kleine Ein-Zimmer Wohnung ohne Fenster im Bad und mit Teppich. Was ein Alptraum. Um kurz vor 8 hatte er Feierabend. Hatten sie verabredet, wann sie scih treffen würden? Nein. Hatten sie verabredet, wo? Nein. Hatte er ihre Handynummer um nachzufragen? Nein. Wow, das konnte ja lustig werden. Er hatte überhaupt keine Ahnung, wie er sie in einer Stunde erreichen sollte, nachdem er seine Schwester ins Bett gebracht hatte und noch einmal über ihre Hausaufgaben geschaut hatte.

Elizabeth Longius
Nachdem die Beiden Mädchen aus dem Laden raus waren, ging sie auch schon in Richtung vom dem Haus des Mädchens, von dem jeweils die andere den Namen nicht einmal annähernd wusste. Sie liefen etwas und Liz merkte, wie sie in Richtung Schule liefen, ja sogar an dieser vorbei kamen. Sie hatte die Tasche mit den Sachen in der Hand und lief dem Mädchen schräg versetzt nach. Nach einiger Zeit waren sie dann da. Liz fiel auf, das es alles ziemlich in der Nähe von Tadashi war. Das Mädchen schloss die Tür auf und Beide gingen rein. Im Hause keiner außer ihnen. Liz folgte ihr in ihr Zimmer und guckte sich dann um. Es wirkte unerwartet freundlich und man konnte wirklich sehen, das sie sich um das Aussehen anderer kümmerte. Lauter Utensilien zum Schick machen, massen haft Klamotten und noch ein paar Regale, welche aber eher leer waren. Das Mädchen ging dann zur Tür hin.
"So Pinkie, du ziehst dich erst einmal komplett um, ich hol uns schnell was zu trinken" "Okay" "Was möchtest du, Wasser? Bier? Irgendwas?" "Wasser, bitte" "Okay, ich hols schnell."
Schon war das Mädchen aus dem Raum verschwunden. Liz guckte sich noch kurz um, bevor sie anfing sich auszuziehen und dann die anderen Sachen anzuziehen. Doch wirklich dazu kommen tat sie nicht, da das Mädchen schon wieder drinnen war, während Liz noch splitternackt im Raum stand. Beide Mädchen wurden Rot im Gesicht, Liz schrie auf und das andere drehte sich schnell um und ging wieder raus. Liz war noch etwas in einer Schockstarre, bevor sie dann doch ihre Sachen griff und sich wenigstens die Unterwäsche schon mal angezogen hatte und kurz da stand, leicht glasiger Blick, den sie aber doch sofort abschüttelte.
"W-Wieso hast du nicht geklopft?" "T-Tschuldigung, ist eine Angewohnheit von mir, einfach rein zu platzen." "Bitte warte bis ich fertig umgezogen bin." "Mach ich..."
Beiden war die Situation sogar jetzt noch deutlich peinlich. Irgendwie wunderte es Liz, eigentlich dachte sie, dass das Mädchen einfach drinnen bleiben würde, aber sie hörte ihr tatsächlich zu. Schnell hatte Liz sich die neuen Sachen angezogen und sich aufs Bett gesetzt.
"I-Ich bin fertig " "Okay."
Das Mädchen kam rein und stellte die Getränke auf den Tisch. Noch immer lag die Röte in ihrem Gesicht und jetzt war Liz erst recht verwirrt. Warum war das Mädchen noch immer so hoch rot, obwohl es anders herum sein müsste.
"St-steh auf und komm an den Tisch hier, dann mach ich dich fertig" "Okay..."
Liz stand auf und ging in langsamen Schritten zu dem Mädchen und setzte sich dann auf den Stuhl beim Tisch, vor den Spiegel. Das Mädchen guckte noch immer weg, doch dank dem Pferdeschwanz konnte man die Wangenröte noch sehen.
"W-Was hast du dir für ein Make-up vorgestellt Pinkie?" "Ich weiß nicht." "Na komm, irgendwas musst du dir doch gedacht haben." "Tschuldigung das ich davon keine Ahnung habe>_<"
Wieder Stille. Als würden sie dem Gegenüber immer wieder die falschen Worte an den Kopf werfen. Das Mädchen atmete tief durch und stellte sich hinter ließ und guckte in das Gesicht im Spiegel.
"Kommen wir erst einmal zur Ruhe" "Okay" "So, also wie möchtest du auf die Menschen dort wirken?" "Ich weiß nicht, fröhlich wahrscheinlich." "Hmmm, ich versuch einfach was hinzu zaubern Pinkie." "Okay." "Augen zu" "Wieso?" "Willst du dir die Überraschung verderben?" "N-Nein." "Dann Augen zu."
Liz schloss dann die Augen und spürte nur noch, wie das Mädchen alles mögliche in ihrem Gesicht machte. Rouge, Lidschatten, Eyeliner, Lippenstift, das war so ziemlich alles, was Liz auf die Schnell aufzählen konnte. Es dauerte ein wenig, dann durfte Liz aber auch wieder die Augen aufmachen. Ihr Blick fiel direkt in den Spiegel, als sie die Augen geöffnet hatte und sie staunte. Alles sah noch immer natürlich aus und trotzdem wirkte es reizend. Sie betrachtete noch einmal kurz alles und drehte sich dann Lächelnd um, die Augen geschlossen.
"Danke. Du kannst das echt toll. Nebenbei, du hast mir noch gar nicht gesagt wie du..."
Ihr Satz wurde mitten drin unterbrochen, doch von was ihr Satz unterbrochen wurde, das konnte Liz selber nicht fassen. Sie schlug die Augen schnell auf und es war wirklich so, kein Tagtraum. Sie hatte das Gesicht des Mädchens direkt vor ihrem und die Lippen von diesen auf ihren. Sie wollte sich los lösen, aber konnte einfach nicht, zu stark war der Arm von dem anderen Mädchen, schaffte es dann aber doch und fiel hin, sich etwas nach hinten schiebend, von dem Mädchen weg. Wieder waren ihre Augen glasig.
"W-Wieso?...." "Weil...." "Weil was?! Was sollte das?" "Weil ich das Verlangen danach hatte, schon seit vorhin...." "M-M-Mein erster Kuss mit einem... einem Mädchen... einem Mädchen das mich seit Jahren nieder macht, wieso?!" "Weil ich nicht wusste, wie ich mit Menschen umgehen soll" "Wieso klaust du mir meinen ersten Kuss?!" "Weil ich dir meinen geben wollte!" "Ehh? W-Wieso?" "Weil er für die Person sein sollte, die ich bewundere..." "Warum machst du mich immer nieder, wenn du mich bewunderst?" "Weil ich nicht weiß wie man mit Menschen umspringt..." "Und wieso machst du mich dann nieder? Das tat alles ziemlich weh." "Weil es früher immer das gleiche war. Alle haben mich fertig gemacht und immer gesagt, sie würden das tun weil sie mich lieben." "Und deswegen tust du mir sowas an? Nein, das ist grade nicht passiert, das kann nicht passiert sein!" "I-I-Ich..." "Sei still, ich will deine Entschuldigung gar nicht hören!" "Was kann ich den dafür, das ich es nur so kenne, Liebe auszudrücken?!" "W-W-Weiß nicht." "Wieso schreist du mich dann so an? Es ist hart der Person, die man liebt nicht zeigen zu können, das man sie liebt!" "V-Verstehe. I-Ich glaube, ich sollte gehen." "W-Warte! Bitte..." "Wieso?" "Ich wollte mich noch entschuldigen" "Du hast dich doch schon entschuldigt" "Nein, nicht für grade eben, für die Vergangenheit." "Ehhhh..... Ohh Gott, es ist schon so spät, ich muss dringend weg." "A-Aber..." "Lass uns bitte später darüber reden...." "Aber du weißt doch gar nicht, wie du mich erreichen kannst." "Ich gucke dann auf die Klassenliste..." "Okay..." "T-Tschüss...." "Ciao"
Mit den Worten war es schnell still geworden. Liz nahm ihre Tasche, ohne ihre normalen Sachen und stürmte dann aus der Wohnung hinaus nach draußen. Von hier aus war es nicht weit zu Tadashi, vielleicht war er ja zu Hause. Liz schüttelte das Ereignis von grade ab und nutzte wenigstens das kurze Wohlgefühl des Kusses, um ein Lächeln aufzubringen und rannte dann zu Tadashis Haus, wo sie noch rechtzeitig zur vereinbarten Zeit ankam. Sie klingelte, während es um sie herum schon dunkel geworden war, wieder nur die Straßenlaternen an und sie klingelte ein zweites Mal.

Als es klingelte, ging Tadashi an die Tür. Er hatte gerade seine Schwester zugedeckt und ihr eine gute Nacht gewünscht. Sie schlief garantiert schon, als er an der Haustür ankam. Hotaru war mit einem tiefen, traumlosen Schlaf gesegnet. Manchmal beneidete er sie darum, genauo wie er sie um alles andere beneidete wie ihre Haar- und Augenfarbe. Vor der Tür erwartete er Liz, da sie die einzige Person war, die er um die Zeit erwartete. Er hatte keine Pizza bestellt und erwartete auch keinen Besuch, geschweigedenn Hotaru. Zu der Zeit lagen alle ihre Freundinnen mit ziemlicher Sicherheit auch schon im Bett.
Die Person, die ihn vor der Tür dann jedoch erwartete, kannte er nicht. Eine Schönheit in einem weißen Kleid, mit türkisfabener Jacke und einem Gürtel, der ihre Hüften gut betonte. Sie war nur dezent geschminkt, was ihr äußerst gut stand und ihre Gesichtsform positiver zur Geltung brachte. Erst, als Tadashi das Mädchen eine gefühlte Ewigkeit lang angestarrt hatte, bemerkte er die ewig langen rosanen Haare, die den Rückschluss darauf zuliesen, dass es sich hierbei doch um Liz handeln könnte. Aber Liz hatte sich nie geschminkt. Im Gegenteil, Tadashi hatte immer eher das Gefühl gehabt, dass Liz eines dieser unkomplizierten Mädchen war, das es als unnötig empfand jeden Tag eine viertel Stunde länger im Bad zu stehen. Aber die Schminke machte echt etwas aus. Er hätte sie wirklich kaum wiedererkannt und das nicht im negativen Sinne.
"Liz?" Trotzdem fragte er zur Sicherheit noch einmal nach, woraufhin ihm auffiel, dass er sie gerade das erste Mal überhaupt wirklcih direkt angesprochen hatte. "Ich meine Elizabeth?" Er wollte nicht wissen, wie groß seine Augen gewesen waren, als er die Tür geöffnet hatte und ob sie nicht bald schon aus seinen Augenhöhlen gefallen waren, so überrascht wie er gewesen war. Sie war wohl einkaufen gewesen, denn man sah, dass die Sachen wirklich brandneu waren. Allerdings hatte sie keinen schlechten Griff für Kleidung. Es stand ihr. Er dagegen hatte wie immer eigentlich bloß eine Hose und ein T-Shirt an über dem er eine dünne Baumwolljacke trug. Als er kurz noch nach drinnen verschwand um sein Handy, seinen Geldbeutel und den Personalausweis zu holen, beschloss er allerdings, dass es reichen würde, wenn er sich nur eben nochmal die Haare kämmen würde. Die sahen schließlich echt wild und nicht sonderlich hübsch aus. Kurz bevor er wieder rausgehen wollte, fiel ihm ein, dass er ja den Haustürschlüssel mitnehmen musste, da Hotaru ihm die Tür nicht öffnen würde können. Sie hörte nichts, wenn sie schlief, nicht einmal eine noch so laute Sirene. Das konnte ein Vorteil sein, aber manchmal war es auch definitiv eher ein Nachteil.
Schließlich kam er wieder raus und zog die Haustür hinter sich zu. "Fertig." Es fühlte sich seltsam an, irgendwie nicht richtig mit diesem Mädchen alleine wegzugehen. Es fühlte sich nicht an, wie zwei gute Freunde die unterwegs waren. Allerdings lag das wohl mitunter daran, dass Tadashi es noch nie geschafft hatte, mit einem Mädchen befreundet zu sein. Er hatte in ihnen eigentlich immer noch etwas anderes gesehen. Aber wer weiß, vielleicht klappte es dieses Mal ja.

(sry, internet ist gestern abgestürtzt -.- )

Elizabeth Longius
Als Tadashi die Tür öffnete und sie plötzlich so anguckte. Nein, er guckte nicht nur, er starrte sie an. Sein Blick fühlte sich komisch an, so das sich direkt eine fast schon unsichtbare Röte auf ihre Wange legte, da man diese einfach nur so schwach war. Den Kopf wandte sie jedoch leicht zur Seite, da sie den Blick nicht ertragen konnte. Irgendwie ließ er ihr Herz schneller schlagen, sogar noch, als sie den Blick gar nicht richtig bemerkte. Als er sich dann scheinbar fasste und sein Blick sich wieder geändert hatte, konnte sie durchatmen. Sie hörte die erste und dann die zweite Frage und nickte leicht kichernd und sah dann, wie er wieder in der Wohnung verschwand. Eigentlich wäre sie ihm gerne gefolgt, doch dann hätte er sie sicherlich reingeholt. Natürlich hätte er das gemacht? Hätte er es gemacht? Liz war sich unsicher, hielt ihre Handtasche mit beiden Händen vor sich und hielt sie auch vor sich. Sie wartete auf ihn, er brauchte ein wenig und kam dann wieder raus. Seine Haare hatte er anscheinend noch kurz gemacht, auf jeden Fall gefiel Liz die Frisur. Nach seinem kurzen "Fertig", lächelte Liz und guckte ihn dann mit schief gelegtem Kopf an. Sie hatte keine Ahnung, wo sie hingehen könnten und wartete. Wartete das Tadashi sich in Bewegung setzen würde oder er einen Ort angeben würde.
"Wo wollen wir eigentlich hin?", fragte sie dann Tadashi, während sie sich leicht zu ihm nach vorne beugte. Auf ihrem Gesicht war ein leicht verwirrtes Lächeln zu sehen, welches an den weißhaarigen gerichtet war. Liz stellte sich dann aber doch wieder normal hin und guckte dann jeweils zur Seite.

Es war tatsächlich Liz. Tadashi hätte es ja nicht einmal überrascht, wenn sie gesagt hätte, dass sie nicht Elizabeth hieß sondern ganz neu in der Stadt war oder so. Aber wenn man sie genauer betrachtete, konnte man auch eine gewisse Ähnlichkeit erkennen. Dennoch war es einfach wahnsinnig überraschend gewesen, dass sie sich so hübsch gemacht hatte.
Der Weißhaarige schloss die Wohnung noch zusätzlich ab, immerhin war seine Schwester mindestens die halbe Nacht alleine daheim und auf ungebetene Besucher konte sie garantiert auch verzichten. "Lass dich einfach überraschen." Tadashi war sich sowieso sicher, dass Liz noch nie dort gewesen war. Es lag so oder so weiter weg und sie würden über eine halbe Stunde mit der U-Bahn brauchen. Tadashi bezweifelte, dass Liz sich häufiger alleine so weit von ihrem Viertel entfernte. Der Club lag unmittelbar in der Nähe des London Towers aber in der Gegend war Tadashi noch nicht sonderlich häufig gewesen. Klar, die ganzen Schulausflüge, die dorthin gingen, hatte er mitgemacht, aber ansonsten hatte er nicht sonderlich viel für die Attraktionen Londons übrig. Er lebte gerne hier, aber für die Geschichte Englands interessierte er sich doch weniger. Eher für das hier und jetzt. Die Gegenwart war seiner Meinung nach wichtiger als die Vergangenheit und als die Zukunft. Daran konnte er eh nichts drehen.
Die Beiden waren mittlerweile am Bahnhof angekommen und hatten sich hingesetzt um auf die U-Bahn zu warten. Tadashi hatte ein Jahresabo, weshalb er sich nicht um die Fahrkarten Gedanken machen musste. Er hatte den ganzen Weg über nichts gesagt und Liz auch nicht. Generell war er nicht unbedingt jemand, der über dies und jenes mit Leuten sprach. Wenn er allerdings Alkohol trank änderte sich das vollkommen. Er quatschte mit allen und jedem und drückte jedem seine Geschichte auf. Außerdem wurde er auch nicht sonderlich selten belästigend. Das war auch der Grund, weshalb er sich nie noch einmal dort blicken lies, wo er sich schon einmal zugesoffen hatte. "Wie alt bist du eigentlich?" Tadashi hatte keine Ahnung und sie einfach mitgenommen, da er davon ausging, dass sie schon alt genug war und dort reinkam.

Elizabeth Longius
Die ganze Zeit über während sie liefen war es ziemlich still. Sie sollte sich überraschen lassen. Warum auch nicht, man muss ja nicht immer wissen, wo man hin möchte. Ein wenig liefen sie durch die Straßen, bis sie dann beim U-bahnhof waren. Während Tadashi sich auf die Sitzbank gesetzt hatte, da er scheinbar ein Ticket hatte, ging Liz noch schnell zum Automaten und suchte nach dem passenden Ticket, als sie seine frage hörte. Ihr war klar, das Tadashi diese mit bewusst gestellt hatte. Schließlich gab es ja so manche Clubs, wo man noch nicht eintreten darf, wenn man noch nicht Volljährig war. Liz antwortete aber noch nicht, erstmal kümmerte sie sich um das Ticket, dann ging sie langsamen Schrittes zur Bank und setzte sich neben den weißhaarigen.
"17", sagte sie etwas leise, nach unten guckend. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das es seinen Plan komplett über den Haufen werfen könnte. Am liebsten hätte sie gesagt, sie sei gestern 18 geworden, aber das wäre ein Lüge gewesen, weshalb sie bei der Wahrheit blieb. Lügen flogen immer zu schnell auf, was dann manchmal schlimmere Folgen hatte, als sofort die Wahrheit zu sagen. Trotz all dem konnte sie Tadashi in dem Moment nicht angucken. Zwar hätte er sie auch vorher fragen können, aber genauso war es auch anders herum, sie hätte es ihm auch vorher sagen können. Generell war die Verabredung nicht sonderlich geplant, sondern einfach nur ein Treffen unter Freunden. Ein Treffen unter Freunden? Warum fühlte es sich anders an, als ein einfaches Treffen unter Freunden. Aus der Entfernung war die U-Bahn zu hören, Tadashi hatte noch nicht geantwortet. Könnte es sein, das er einfach nur still war, weil er immer still war oder weil durch ihre Aussage seine Planung vollkommen verschwendet war. Liz wartete. Die U-Bahn fuhr ein. Jetzt lag es an Tadashi, was passieren würde.

17. Solange sie nicht unter 16 Jahren war, kam sie rein. Nur mussten sie eben nach Mitternacht aufpassen, dass sie nicht von der Security rausgeschmissen wurde. Und wenn sie hochprozentigeres trinken wollte, würde Tadashi das für sie besorgen müssen. Aber ansonsten würde das wohl klappen. Er hatte nur befürchtet, dass sie doch irgendwie jünger war, als sie aussah. Immerhin war sie einfach verdammt gut in der Schule. Da war es nicht einmal unwahrscheinlich, dass sie die ein oder andere Stufe vielleicht übersprungen hatte. Aber anscheinend war dem nicht der Fall.
Als die U-Bahn einfuhr, kramte Tadashi nach seiner Jahreskarte und stieg ein. Natürlich war es um diese Uhrzeit verdammt voll und sie bekamen keinen Platz mehr. Die meisten hatten vielleicht etwas später Feierabend bekommen und waren gerade auf dem Heimweg und der Rest war einfach auf dem Weg feiern zu gehen und das Wochenende und somit die freien Tage vollends auszukosten. Als sich die Türen geschlossen hatten und die U-Bahn losfurh, fiel ihm ein, dass er Liz ja noch eine Antwort schuldete, immerhin hatte er, seit sie gesagt hatte, dass sie 17 Jahre alt war, noch nichts erwiedert und wahrscheinlich wartete sie auf eine Antwort. Jeder wartete immer auf eine Antwort und die meisten waren enttäuscht, wenn Tadashi ihnen keine gab. Generell waren immer alle enttäuscht. Er sah nicht unbedingt schlecht aus, dessen war er sich bewusste, aber wenn die Mesnchen ihn genauer kennen lernten, sahen sie ihn als eine Art Mogelpaket, da sein Aussehen manchmal so überhaupt gar nicht zu seinem Verhalten passte. Aber irgendwann hatte Tadashi beschlossen, diese Blicke einfach zu ignorieren und so weiterzumachen, wie bisher.
"Dann müssen wir nach 12 Uhr aufpassen, dass du nicht rausgeschmisen wirst." Er sah Liz an und war schon wieder überrascht. Man sollte meinen, dass er sich nach knapp zwanzig Minuten daran gewöhnt hätte, dass sie echt anders aussah, als sonst, aber trotzdem überraschte ihn das jedes Mal aufs neue und er brauchte einige Sekunden um den Blick wieder abzuwenden. Sie sollte sich öfter schminken, das stand ihr.

Elizabeth Longius
Liz war etwas verängstigt, da Tadashi einfach nicht antwortete. Es störte sie zwar nicht, da sie ihm einfach in die total überfüllte U-Bahn folgte und das voll das Chaos war. Kein Sitzplatz, sondern nur Gedrängel. Man spürte förmlich, wie manche Leute versuchten sich Platz zu schaffen. Endlich gab er ihr die Antwort, guckte aber eine kurze Zeit wieder zu ihr, was jedoch reichte, das ihr Herz wieder anfing, auf Hochtouren zu schlagen. Genau in dem Moment merkte sie, wie eine Person etwas weiter hinter ihr sich wirklich platz schaffte. Die Menschen wurden rum gedrückt und im nächsten Moment fand sich Liz fest an den Körper des weißhaarigen Junges gepresst. Es schmerzte etwas, da von hinten ein Körper mit dem Rücken gegen sie drückte und sich die Schulterblätter des größeren Mannes in ihre Schultern nahe zu hinein schnitten. Liz versuchte die Schmerzen einfach zu unterdrücken und so ging die Fahrt weiter, ihr Blick nach unten gerichtet. Dann kam eine Haltestelle, manche gingen raus und wieder kamen welche dazu. Schnell zog sie sich und Tadashi in eine freie Ecke nahe der Tür und sackte etwas gegen die Wand der U-Bahn. Den Schmerz hatte sie mittlerweile wieder vergessen und sie guckte Tadashi an, welchen sie so gestellt hatte, das er als eine Art Schild gegen drückende Menschenmengen wirkte. Zwar würde sie es bereuen, wenn es zu viele wurden, das Tadashi gegen sie rammte, da eine gebogene Stahlstange zum Festhalten schon direkt an ihrem Rücken war. Sie hatte die Augen geschlossen und guckte etwas nach unten. Jetzt hatte sie Zeit, um ihm auch wieder zu antworten.
"Das klappt schon irgendwie", sagte sie sanft lächelnd, die Augen noch immer geschlossen und musste dann leicht Seufzen, "Warum hat der Kerl vorhin sich so breit gemacht? Merkt der nicht, das er damit andere verletzen kann. Naja, wenigstens ist er jetzt raus."

Tadashi hatte die Fahrt über sämtliche Ellenbogen, Knie und andere Gelenke ignoriert, die man ihm in den Rücken rammte. Er war das ja mittlerweile schon gewöhnt, da er beinahe jeden Freitag die U-Bahm benutzt, wenn nicht sogar noch öfter. "Du fährst nicht oft U-Bahn oder?" Mittlerweile standen sie in einer anderen Ecke, wo weniger los war, aber anscheinend hatte Liz sich wieder ein wenig beruhigt. Warum manche Leute so brutal wurden, wenn es darum ging, einen Sitzplatz zu bekommen, wusste Tadashi auch nicht so genau. Aber es gab immer solche, die mit in der Bahn saßen und meinten, allen auf die Nerven gehen zu müssen. "Du hättest doch einfach was sagen können, mit dem wär ich fertig geworden." Tadashi hatte vorhin nicht bemerkt, dass Liz so rumgeschubst wurde. Er hatte aus dem Fenster gesehen und die Stadt betrachtet. Das machte er immer wenn er in öffentlichen Verkehrsmitteln saß und irgendwie war es mittlerweile zu einer eher schlechten Angewohnheit geworden. Denn auch wenn er sich gerade mit Leuten unterhielt, war die Stadt interessanter als derjenige, ihm gegenüber. "Wir steigen ja sowieos an der übernächsten Station aus." Allerdings würde es in der nächsten noch einmal so richtig voll werden, da das der Hauptbahnhof war. Dort würden zwar viele aussteigen allerdings würden noch mehr wieder einsteigen, da sie mit einer der wichtigsten Linien fuhren.
Der Weißhaarige fragte sich gerade, ob Liz überhaupt schon einmal was getrunken hatte, als sich eine üppig gebaute Blondine an ihm vorbeischob um zum Ausgang zu kommen. Ob sie Alkohol überhaupt vertrug? Er konnte mittlerweile ziemlich viel trinken, ohne dass sich irgendetwas änderte, aber wenn man eher seltener Alkohol trank, wurde man ziemlich schnell besoffen. Tadashi musste grinsen, als er sich vorstellte, wie Liz total blau kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Er hatte wirklich einen schlechten Einfluss auf sie.

Elizabeth Longius
Liz hörte, was Tadashi sagte und sie musste leicht schmunzeln. Ihr war bewusst, das er den Typen hätte fertig machen können, doch dachte Liz eher darüber nach, was dann hätte passieren können. Auch sie bemerkte das üppige Weib. Doch interessieren tat sie sich nicht für diese. Durch die Ansage hörte Liz, das der nächste Bahnhof der Hauptbahnhof sein würde. Sie schlüpfte etwas zur Seite weg, an die Wand gelehnt, das sie sich nicht verletzen würden. Dadurch bemerkte sie aber erst jetzt, wie nah sie Tadashi in dem Moment gekommen war. Wieder eine gewisse Röte in ihrem Gesicht und sie guckte nicht zu Tadashi hoch. Sie war direkt an seiner Seite, schon fast an ihn gelehnt, als die Bahn dann auch schon hielt. Der Hauptbahnhof und wie er wartet, viele Leute stiegen aus, jedoch noch viel mehr ein, wodurch wieder ein starkes Gedrängel entstand und keiner Platz hatte. Liz durch die Masse an die Wand gedrückt und Tadashi direkt gegen sie drückend. Irgendwie fühlte sie sich eingequetscht und sie musste etwas nach Luft fischen, um nicht durch den Druck dem Luftmangel zu erleiden. Trotzdem war das quetschende Gefühl noch da. In ihrem Blick konnte man die Schmerzen jedoch nicht sehen, sie ächzte nur leicht nach Luft. Zu ihrem Glück dauerte es nicht mehr lange bis zur Station, wo sie raus mussten. Sie hörte die Ansage, blieb die letzte kurze Zeit stark. Die U-Bahn kam zum stehen. Die Türen öffneten sich und die meisten schwappten wie eine Flut heraus. Vorsichtig ging Liz raus und suchte etwas am Arm von Tadashi halt. Sie nahm ein paar erschöpfte Atemzüge, da in den letzten Minuten ihre Lungen förmlich Luftleer gedrückt wurden. Schnell schon waren die meisten Leute auch wieder vom Bahnhof weg, auf direktem Weg zu den Orten, wo sie hin mussten. Liz konnte sich mittlerweile auch wieder fangen und ließ von Tadashis Arm ab. Noch immer war sie wegen der Situation in der Bahn rot, wo ihr Körper erneut an den von Tadashi gepresst war. Sie hätte schwören können, das er ihren Herzschlag hätte spüren können, doch das nach zu fragen wäre schwachsinnig.
"G-Gott sei dank sind wir da raus", sagte sie leise.

Tadashi merkte nichts von alledem. Nicht wie Liz rot wurde und auch nicht wie ihr Herz schlug. Klar, er bemerkte, dass sie aufgrund der eher engen Platzverhältnis aneinander gedrückt wurden, aber ihm machte das nichts aus. Er konnte es einfach nur generell nicht leiden, keinen Platz zu haben, aber dem war gott sei dank nur in der Bahn so. Als sie dann ausstiegen, hätte Tadashi Liz fast schon aus den Augen verloren, hätte sie sich nicht an ihm festgehalten. Er war froh drum, da er nicht sonderlich erpicht darauf gewesen wäre, sie den halben Abend suchen zu müssen. Immerhin hatte er immer noch keine Möglichkeit, sie zu erreichen, was ihn darauf brachte, sein Handy hervorzuholen und ihr seine Nummer zu geben. Nicht, dass sie irgendwann verschwand und er ihrer Mutter morgen sagen musste, dass er nicht wusste wo sie war. Das musste auch nicht unbedingt sein.
Daraufhin verließen sie den Bahnhof und kamen an allen möglichen kleinen Souvenierlädchen vorbei. Sie waren jetzt mitten im Touristengebiet und man sah mehr Ausländer als Engländer. Chinesen mit Augen so schmal wie ein Strich, dickleibige Amerikaner, braun gebrannte Italiener und alle möglichen anderen Nationalitäten. Da er keine dieser Sprachen - bis auf amerikanisch - verstand, fand er es auch ziemlich schwer die Menschen einem Land zuzuordnen. Woher sollte man wissen, ob das ein Japaner oder ein Chinese war. Ob es sich um einen Deutschen oder einen Dänen handelte? Aber sonderlich lange hielt er sich mit dem Gedanken dann nicht mehr auf, da sie an ihrem Zielort angekommen waren. Allerdings war die Schlange vor dem Gebäude nicht sonderlich kurz und sie würden wohl noch eine Weile dort stehen müssen, bevor man sie reinlassen würde.
"Wie lang darfst du eigentlich?" Die meisten, mit denen Tadashi bisher weg gewesen war, waren immer zeitlich begrenzt. Die Mutter oder der Vater hatten sie nie länger als bis 3 Uhr nachts weggelassen.

Elizabeth Longius
Als Tadashi Liz seine Nummer geben wollte, holte sie schnell ihr Handy raus und speicherte die Nummer ab. Dann ging der weißhaarige mit ihr auch schon los, direkt in den Touristenreichsten Bezirk von ganz London. Überall waren Menschen von anderer Nationalität, es war wirklich interessant. Doch Abends sah es sehr viel schöner hier aus, wie am Tage. Liz hielt sich möglichst im gleichen Schritttempo wie Tadashi, doch schmerzte ihr Rücken noch etwas, was sie aber unter einem fröhlichem und lebhaften Lächeln verstecken konnte. Nach einem Marsch durch den Bezirk kamen sie plötzlich bei einer riesigen Warteschlange vor einem eher unscheinbarem Gebäude an, am Eingang zwei große Kerle in schwarzen Klamotten. Liz hörte die Frage von Tadashi und musste etwas überlegen. Sie dachte an das Gespräch vom letzten Abend und als sie alles durch ihren Kopf hatte gehen lassen, wusste sie auch schon die Antwort, von der sie jedoch nicht genau wusste, ob Tadashi das enttäuschen oder freuen würde.
"Meine Mum hat mir keine Ausgangssperre gegeben, also würd ich mal schätzen, solange bis die Lust vergeht", sagte sie kichernd und ordnete sich mit dem weißhaarigen in der Schlange ein. So begann das ewige Rum gestehe. Während Tadashi eher still wirkte, summte Liz leise freudig vor sich hin. Es ging aber wirklich nur sehr stockend voran. Erst nach gut einer halben Stunde waren sie grad mal bei der Hälfte durch, was sie eine Gruppe zu verdanken hatten, die einfach gebockt hat und ewig viel Zeit verplempert hat. Liz guckte sich kurz um und guckte dann zu Tadashi, welcher immer noch eher ungesprächig wirkte.
"Hmm, hoffentlich finde ich mich da drinnen zurecht", sagte sie leise und etwas schüchterner als vorher, "Schließlich war ich ja noch nie in nem Club. Was wenn ich jetzt totalen Mist baue?"

"Na dann musst du wenigstens nicht dann gehen, wenn der ganze Spaß erst anfängt." Tadashi lächelte. Meistens mussten die Mädchen immer kurz nach 12 weg. Das längste, was er bisher erlebt hatte, war 3 Uhr. Meistens war bis 6 Uhr morgens oder sogar noch länger offen und wenn die Masse ging, begann es erst richtig Spaß zu machen. Das hatten sie dann allerdings immer verpasst, was einer der Gründe war, warum er doch lieber alleine feiern ging. Aber Liz hatte mit der Uhrzeit wohl keinerlei Probleme.
"Ach was und selbst wenn du irgend eine Scheiße baust, werden einfach alle davon ausgehen, dass du total dicht bist und nicht mehr wirklich mitbekommst, was du gerade eigentlich tust. Außerdem kennt dich da drin garantiert niemand. Wir sind so weit weg von der Schule und alle dem, es wäre das erste Mal, dass mir jemand über den Weg läuft, den ich kenne." Tadashi war froh, bisher noch niemanden getroffen zu haben, den er kannte, wenn auch nur vom Sehen. Er wusste, dass das seinen Ruf noch mehr in den Dreck ziehen würde. Wenn er die Schule fertig hat, wird ihm das allerdings egal sein. Dann braucht er sich bei niemandem mehr einschleimen, auf keine Noten zu achten, die man ihm in der Schule gibt und dann ist er auch nicht mehr auf das Urteil bestimmter Personen angewiesen.
Nach weiteren zwanzig Minuten waren sie endlich vor der Tür angekommen. Tadashi wurde nach einem Blick auf seinen Personalausweis kommentarlos durchgewunken. Er war sich dessen bewusst, dass er auch nicht unbedingt jünger aussah, als er war, was in diesem Fall wohl ein Vorteil war. Als er drin war, zog er schon einmal seine Jacke aus und übergab sie der Garderobe, die einen Dollar pro Teil kostete. Dafür war man relativ sicher, die Jacke im Nachhinein auch wieder zu finden.